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Moderator: Die Instrumentenbauer

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FlüTro
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Beitrag von FlüTro »

das mittlere Ventil meiner 46er committe hakt etwas,
sowohl beim drücken, als auch beim loslassen.
Komischerweise nur beim blasen, sonst nicht.
manchmal sehr lästig, weil der Ablauf noch o.k.,
aber eben schon gewöhnungsbedürftig
(fühlt sich halt blöd an, hängt aber nicht)

optisch kann man kein Problem erkennen

würdet ihr da was machen lassen ?

wer ist denn da so richtig gut
(in den USA sind es die sog. Bob-Reeves-valve-alignmements)

gibt es so´ne Ventilkonifere auch in Deutschland ?

Gruss

Peter
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Puukka
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Beitrag von Puukka »

Leider ist das "valve alignment" nur das Anpassen der Filze, damit die Löcher schön übereinstimmen.

Es wurde zwar schon mehrmals von dem Neueinschleifen von neuen Pumpen bzw. neu Beschichten gesprochen, jedoch weiss ich nicht, ob sich das tatsächlich auszahlt bzw. bei einer Committee möglich ist.

Ansonsten gilt das Gleiche wie für eine alte Olds und eine Conn, die ich mal hatte. Abgeschliffene Pumpen bedeuten - sich damit abfinden oder an die Wand nageln.
Die Saxofonisten habens besser...neu beledern, neue Federn und weiter gehts.
Vintage Trompeten haben aufgrund des Pumpenabriebs bzw. Zinkfrass ihr Ablaufdatum.

LG Herbert
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FlüTro
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Beitrag von FlüTro »

na, dann lass ich mal wie es ist.
es ist ja alles dicht und läuft gut,
auch schön schnell,
fühlt sich nur manchmal (wenn man
nicht täglich nachölt) etwas blöd an.

Diese Komplettüberarbeitung sei wohl
superaufwendig.

Witzigerweise hat diese alte Trompete
überhaupt keinen Zinkfrass.

Gruss & dank

Peter
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Wolfram
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Beitrag von Wolfram »

So wie es ausieht, sind dies Alterungserscheinungen der Ventile.

Aber man muss das Instrument nicht gleich an die Wand nageln!
2 Möglichkeiten sehe ich noch:

1.) Das Ventil senkrecht drücken, nicht seitlich!

Die meisten Lehrer und Schulen lehren, dass man die Ventilknöpfe mit den Fingerspitzen drücken soll. Ihnen scheint dabei nicht bewußt zu sein, dass die Ventile dadurch dem größt möglichem Verschleiß ausgesetzt sind. Bei Erwachsenen hat das Drücken mit Fingerspitzen zur Folge, dass die Ventile seitlich in das Gehäuse gedrückt werden. Die Laufflächen reiben so besonders intensiv aneinander.

Ob der Fehler daran liegt, kann man am einfachsten testen, wenn man mal ein Kind mit kurzen Fingen spielen läßt. Die kurzen Finger haben genau die richtige Position, das Ventil senkrecht zu drücken.
Sollte der Fehler mit Kindern nicht mehr vorhanden sein, dann hilft nur, sich das trompeten-freundliche Drücken der Knöpfe mit dem mittleren Fingergliedern anzueignen.


2.) anderes Öl

Manchmal reicht es aber auch schon, einfach ein dickeres oder silikonhaltigeres Öl zu verwenden.

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Das Austauschen der Ventilkolben dagegen, ist sehr aufwendig. Prinzipell wäre es machbar, wenn man noch originale Ventilkolben vom Hersteller bekommen kann. Aber da sich nicht nur der Kolben, sondern auch die Buchse unrund gearbeitet hat, müssen beide Teile passend zueinander gehohnt werden. Das ist sehr aufwendig und eigentlich nicht zu empfehlen.

Wenn du diesen Weg versuchen möchtest, empfiehlt es sich direkt mit der Hersteller-Firma Kontakt aufzunehmen. (Sofern sie bereit dazu ist.)

------------------------------------

Wenn dies alles nichts hilft, oder realisierbar ist, dann kannst du die Wand benutzen. (Oder was meinem Instrumentenbauer-Herzen besser gefällt - die Vitrine !!!)
FlüTro
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Beitrag von FlüTro »

das stimmt, bei meinem Sohn ist das nicht.
Also anders drücken.

und stimmt auch, mit dem dicken hetman3
ist es auch nicht.

Toll - Danke
spätzünder
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Beitrag von spätzünder »

Hallo Dr Peter Hien

Ich beneide dich richtig
Muß super sein mit den Kindern zusammen zu spielen.
Wie hast dus geschafft deinen Sohn zu "überreden", oder hat ers freiwillig gemacht?
Stoße bei meinem Sohn (12) leider auf Granit. Dabei hätte er es musikalisch dicke drauf. Der findet Trompete einfach uncool.
Ob ich ihn mit meinem Anfängergetröte so abgeschreckt hab?

LG
FlüTro
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Beitrag von FlüTro »

Hallo Spätzünder,

mein Kleiner hat sich mit 6 einfach die Tröte des Opas gegriffen
und angefangen. Rangierte sofort unter "Naturtalent" und es war
ihm nachfoölgend selbst sehr wichtig.

Die Tochter selbiges mit Euphonium und Klavier.

habe aber auch das familienleben sehr darauf ausgerichtet. Im
Urlaub und an den Wochenenden fliessen da dan täglich 4 - 6 h
rein.

Mit war von Anfang an wichtig, dass nur das geübt und gepielt
wurde was Spass macht. Da mußte ich an der Musikschule viel
Überzeugungsarbeit leisten und auch mal böse werden.
Die üblichen Schulen und hefte sind tödlich für die Kids.
was die Musikschule brachte war alles tote Musik, no fun for kids

Unser Repertoire ist von Anfang im Schwerpunkt an attraktive Unterhaltungsmusik (Klavier, FH, Tr, Euph).
das sind u.a. so Stücke n(klingen 2stimmig toll):
Country roads
leaving on a jet plane
summertime
guantanemera
sound of silence
harlem nocturne
einige beatles
gospels

und wirklich selbst ganz viel Zeit investieren. Wie z.B. mit der
Tochter 2 h an den Waldrand sitzen und ganz ruhig
Mundstückübungen machen.

Du mußt dich wirklich hinsetzen und mit denen üben,
jeden einzelnen Aspekt, und immer wieder,
und davon hat man selbst auch was - auch menschlich.

Gruss

Peter
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a.c.77
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Re: aa

Beitrag von a.c.77 »

Dr. Peter Hien hat geschrieben:
Mit war von Anfang an wichtig, dass nur das geübt und gepielt
wurde was Spass macht. Da mußte ich an der Musikschule viel
Überzeugungsarbeit leisten und auch mal böse werden.
Die üblichen Schulen und hefte sind tödlich für die Kids.
was die Musikschule brachte war alles tote Musik, no fun for kids
Hallo Peter!

Auch wenn es nicht so richtig zur Eingangsfrage paßt, möchte ich doch etwas dazu sagen.

Daß du so schlechte Erfahrungen mit Musikschulen gemacht hast, finde ich sehr schade. Aber wenn es solche Differenzen gab, wie Du sie beschrieben hast, sollte man den Unterricht auf jeden Fall beenden. Jedoch sollte man immer bedenken, daß zu einem guten Unterricht auch genügen Kooperationsbereitschaft von Seiten der Eltern gehört. Ich habe schon mehrfach erlebt, daß Eltern die selbst musizieren glaubten, mit ihrer mangelnden pädagogischen Erfahrung den Kindern technische Grundlagen vermitteln zu müssen. Womit ich nicht vertiefen meine!

Was die Auswahl von Literatur angeht bin ich der Meinung, daß es wichtiger ist, wie die Stücke erarbeitet werden und weniger was gespielt wird. Und wenn Lehrer verstehen, das Interesse für unbekannte Musik bei Schüler zu wecken, dann können Kinder auch Händel oder Bartok spielen und Spaß dabei haben. Mich würde noch interessieren, welche üblichen Schulen und Hefte Du meinst. Denn einige alte Schulen sind in der Tat nicht zu empfehlen.

Trotz allem finde ich es ganz toll, wie intensiv Du mit Deinen Kindern musizierst, und ich würde mir wünschen, daß es noch mehr Eltern so machen.

Viele Grüße
André
"Die Wärme eines schönen Klangs ist eine Seelenmassage" Wynton Marsalis
FlüTro
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aa

Beitrag von FlüTro »

Hallo a.c.77,

danke für Deine Antwort.
Du ergreifst Partei und verweist auf das Gegenteil,
und das ist stimmt natürlich auch.

Aber schau doch mal die musikalische Ausbeute an.
Und die Abbrecherrate.

das wird dann für die Kinder Pflichtprogramm,
das man irgendwann "abwählt".

Man muss den Kindern was geben mit dem diese ganz
früh im Freundeskreis glänzen können. Mit dem die
Gleichaltrigen sagen - toll, das könnte ich auch gerne.

Du sagst aus deiner Sicht Bartok & Händel,
und genau das stimmt heute nicht mehr. Die meisten
Menschen haben verlernt diese Musik zu verstehen,
und dann gibt es nur noch müde (nichtgewollte)
Anerkennung von der Großtante beim Pflichtbesuch.

Stattdessen z.B.:

Linke Hand ein John-Lee-Hooker-Bass,
rechts coole Harmonien-Comping mit Nonen-Septimen usw.
und der andere legt z.B. Summertime drüber.

Du da gelten die Kleinen plötzlich was bei den Freunden.

Und das ist für die der eigentliche Maßstab,
was sagen meine Freunde dazu,
nicht die alte Großtante oder 1mal die Woche
der Musiklehrer.

Gruss

Peter
FlüTro
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Beitrag von FlüTro »

Ah ja, die Schulen:

Meine Tochter bekam initial die Europäische Klavierschule.
Die landete dann sofort bei Ebay,
stattdessen
selbst Aufbau Akkorde-Harmonien und Bass dazu,
und gleich leichtes und Hörbares aus der Unterhaltungsbranche,
Heute Snidero, u.a.

Mein Sohn kam mit der Schmidt-Schule bis 10 Jahre
gut zurecht,
dann aber rasch auf einen selbst zusammengestellten
Ordner mit ca. 70 Stücken,
und Einzelnes im Ordner aus vielen Grundwerken,
so von W. Huhn, Anderson, BE, TCE, Clarke usw.

Peter
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Wolfram
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Beitrag von Wolfram »

und nun könnten wir das Thread langam zum "Fundamentales" verschieben...

-----------------------
Meine Erfahrung ist, dass das Musizieren mit anderen Kindern wichtig ist. Ensemble-Musik mit Gleichaltrigen ist für mein Kids eine tolle Motivation gewesen. Dann kann es aber auch passieren, dass man Musik spielen muß, die einem selber nicht gut gefällt - Andere aber wieder ganz Klasse finden.
Diziplin und sich Einordnen können gehört nun mal zu einer guten Ausbildung dazu. Schon deshalb, würde ich meine Kinder bei den ersten Unstimmigkeiten nicht von einer Musikschule fern halten. (Bin aber bisher auch noch nie auf verbohrte Lehrer gestoßen.)

Der Entwicklung eines Kindes kann es nicht schaden, auch mal Klassik zu spielen. Das nächste Stück im Swing und warum nicht auch volkstümlich...

Wenn ich Musiksendungen sehe, bin ich oft enttäuscht, wie kulturell arm wir in Deutschland geworden sind.
Ich bin der Meinung, dass ein guter Musiker, sich in jedem Genre ausprobieren sollte. Und die Kinder erst recht. Es liegt auch am Verhalten der Eltern, wenn man ihnen Klassik madig macht.
FlüTro
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Beitrag von FlüTro »

Hi Wolfram,

bin natürlich mit dem was Du sagst ganz einverstanden.

Meine Kids sind im Schulorchester und spielen Sachen wie die
Ouverure aus Aida, Barbier von Sevilla, usw. in der Kirche ist es
die Air, Stücke von Bach und Mozart tec.


Unsere Musikschulen sind aber (natürlich nicht alle und immer)
viel zu Klassiklastig. Das hab ich auf dem Wettbewerb von
Jugend musiziert festgestellt. Eine spielte das JazzStück "trumept ballad",
und das kam ganz toll an. Der Rest Klassik und es war durchweg
Mittelmaß mit Kindern die sich quälten.

Ich erinnere einen der war technisch super, stand da und hat gezittert,
kämpfte mit irgendwelchen schweren klassischen sachen.
jetzt fällt er ab, weil ihm der Kick fehlt. Andere spielen
Jazz und Pop und kommen damit weiter, weil sie es freiwillig und gern spielen.

In den USA mischt man das alles auch viel geschickter. Die haben
viel mehr junge gute Musiker, meines Erachtens deshalb.

Klassik & Kinder haben meist nur eine kleine Überschneidungsfläche.

Peter
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Beitrag von mark292 »

Gerade in der Musikschule sollte man auch viele unbekannte Melodien spielen! Ich selbst muss mir jetzt mühsam erarbeiten, mir vollkommen unbekannte Melodien wiederzugeben!
Soulman

Beitrag von Soulman »

Um wieder auf die Frage zurückzukommen.

Ich würde mal bei Christoph Endress in Nürnberg anfragen. Er hat Erfahrung in Sachen Ventilüberholung und weiß sicher Rat.

Grüße
Soulman
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Beitrag von FlüTro »

Danke Soulman, seitdem ich dickflüssiges Hetman3 nehme ist es gut
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