Erfahrungen mit dem Einrollen der Oberlippe

Ansatzfragen, Welche Methode ist die beste,
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fortissimo
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Erfahrungen mit dem Einrollen der Oberlippe

Beitrag von fortissimo »

Ich bin ständig bestrebt die Effizienz meines Ansatzes zu verbessern. Dazu möchte ich meine Erfahrungen, die ich im Zusammenhang mit dem Einrollen der Oberlippe gemacht habe, mit euch austauschen.

Wenn ich meine Oberlippe etwas mehr einrolle verschiebt sich das Mundstück etwas nach oben mehr in den "weissen Bereich". Gleichzeitig muss ich den Unterkiefer etwas nach vorne bewegen, damit die Unterlippe noch neben der eingerollten Oberlippe einen festen Platz im Mundstück findet.

Mit diesem umgestellten Ansatz wird mein Klang etwas heller. Der Ansatz fühlt sich so auch flacher an (-> näher beim Lippensummen), doch kann ich mit diesem Ansatz dem Mundstückdruck weniger Gegendruck von den Lippen entgegensetzen. Zudem kann ich die Tonlage einfacher mit der Zungenstellung im Mund verändern.

Das Spiel mit eingerollter Oberlippe fühlt sich trotz der eingeschränkten Flexibiltät (weniger Mundstückdruck möglich) leichter und direkter an, doch muss ich Zunge neu an den unteren Schneidezähnen anstossen.

Habt ihr ähnliche Erfahrungen ?



Wer hat ähnliche Erfahrungen mit dem Einrollen der Oberlippe gemacht.
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lurchi
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Beitrag von lurchi »

Ja, kann ich im wesentlichen bestätigen. Diese Art zu spielen ist ein Teil aus meinem Trainingsprogramm und stellt ein Extrem der Lippenstellung dar. Das Problem ist jetzt noch, dass du in dieser Stellung genügend Material vor die Schneidezähne kriegst. Ausserdem musst du darauf achten, dass die Oberlippe nicht zu weit oben ist, also nicht von den Schneidezähnen verdeckt wird. Dies wird dann ein Ansatz mit dem man automatisch druckarm sehr hoch spielen kann. Zumindest für meine Begriffe.

Ich würde mir nicht zutrauen so eine Stellung direkt anzugehen. Ich bevorzuge hierfür mehr indirekte Methoden, welche dann von sich aus die Grundlage legen, dass man so einen Ansatz entwickelt. In Reinkultur ist das auch zu hell, also muss man hier wirklich die Balance finden, was wiederum nur im normalen unbewussten Spielen geht.
Aber deine Beobachtungen habe ich so auch gemacht.

Gruß
Uli
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Gordon_D5
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Beitrag von Gordon_D5 »

Ich denke, man sollte hier bedenken, dass jeder andere anatomische Vorraussetzungen hat (Lippenbeschaffenheit, Kieferstellunge, etc.). Ich glaube es lässt sich nicht so einfach verallgemeinern. Bei mir funktioniert es z.B. einfach nur durch umsetzen des Mundstücks ein bisschen nach oben. Beim einrollen der Lippe sollte man aufpassen. Kann man sich den Ansatz ziemlich schnell auf 0 bringen (zuwenig Masse vor den Zähnen -> abquetschen der Lippe).
Zu vergleichen mit dem extremen auseinanderziehen der Lippen um höher spielen zu können. Das geht vielleicht ein bis zwei Jahre gut, doch dann kann man auf Posaune umlernen.
fortissimo
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Beitrag von fortissimo »

Ich denke wir sind uns den Gefahren einer Änderung des Ansatzes hoffentlich alle bewusst. Ich habe auch keine Hauruckübungen vor. Wenn ich von einer Änderung spreche meine ich grundsätzlich minimalste Änderungen, die von Auge auch kaum sichtbar sind. Es geht mir also nicht darum, meinen Ansatz umzustellen, sondern lediglich durch kontinuierliches Arbeiten am Ansatz (Stamp, Thompson, etc.) meine Spieleffizienz zu erhöhen. Da ich früher so ein Auseinanderzieher war und dies nur mit mühsamster Arbeit abtrainieren konnte, weiss ich sehr genau, wozu das Auseinanderziehen führt.

Ein weiteres Phänom, das mich beschäfigt ist, warum ich bei Lippenbindungen nach oben (Zungenbewegung nach oben und vorne) Mühe habe den Unterkiefer in Position zu halten. Ohne Gegenanstrengungen geht er zurück und verengt den Hals (roter Kopf !).
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trumpetier
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Beitrag von trumpetier »

Eine generelle Frage zum Thema: Was versteht ihr unter "Einrollen"? Mir hilft es, und erscheint es logisch, dass ich die Lippen eher zuspitze, um einen optimalen Luftfluss zu erreichen...
yogi
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Beitrag von yogi »

Hallo fortissimo

ich hatte ähnliche Erfahrungen beim Einrollen gemacht. Ton wird heller, Ausdauer und Tonumfang größer, Mundstückdruck geringer.
Auch bei mir hat sich die Mundstückposition noch oben verschoben, allerdings nicht so extrem, daß für die Unterlippe kein Platz mehr gewesen wäre.
Die Kiefergymnastik hab ich nicht gemacht, geh ich vielleicht aber nochmal an. Ich denk dein Problem mit dem "roten Kopf" ist, daß du wenn der Kiefer zurück geht, im Lippenbereich zu geschlossen bist ... daß er den Hals verengt kann ich mir nicht vorstellen.

Ein weiterer positiver Effekt der höheren Mundstückposition war, daß jetzt die Lippenmuskulatur den Druck in den höheren Registern abfangen kann.

Kennst du "The balanced embouchure" von Jeff Smiley? Ist sehr zu empfehlen
redi78
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Beitrag von redi78 »

Hallo Kollegen,

also ich bin auch dabei meinen Ansatz umzustellen. Bin bei einem Musikstudenten und der rät mir die Oberlippe stark einzurollen. Problem dabei ist, dass ich relativ dicke Lippen habe. Erstens vibriert bei starkem eindrehen der OL diese fast nicht mehr und zweitens strömt Luft im ganzen Lippenbereich aus. Irgendwie hab ich das Gefühl das das nicht das richtige ist.

Kann mir bitte jemand weiterhelfen?

lg redi78
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