Um Höhe zu bekommen an die Grenze spielen

Ansatzfragen, Welche Methode ist die beste,
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Zerberus
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Re: Um Höhe zu bekommen an die Grenze spielen

Beitrag von Zerberus »

Super,

vielen Dank für die zahlreichen Tips. Ich denke ich weiß jetzt in welche Richtung es gehen muss und das es nix bringt nur die enspannten Bindeübungen der vielen Schulen durch zu spielen, sondern auch höhe gemacht werden muss, auch wenn es anfänglich mehr Luft als Ton ist :schock:
Den Tip von Ralf seinen obersten Ton versuchen 6 Sekunden zu halten und anschließend wieder 30 Sekunden Pause finde ich auch gut, könnte mir gut vorstellen das es nach zwei Wochen schon ein Ton weiter oben sein könnte :D

VG
Simon
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Bernhard
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Re: Um Höhe zu bekommen an die Grenze spielen

Beitrag von Bernhard »

Höhenübungen haben nur dann einen Sinn wenn sie an die jeweilige Grenze herangeführt werden. Jedoch sollte am Limit nach 3 Versuchen die Übung beendet und entsprechend lange pausiert werden. Die Pausen zwischen den einzelnen Phrasen solcher Übungen sind ebenfalls nicht ausser Acht zu lassen. Des weiteren ist es nicht unbedingt zielführend jeden Tag Höhenübungen zu machen, sondern es sollten zwischendurch auch immer wieder leichtere Einheiten eingelegt werden. Ich rate auch zu generellen Pausentagen (z.B. wenn möglich jeder 4. Tag) -> Regeneration und Kompensation!

Allerdings gebe ich zu bedenken, dass die grundlegende erstmal Technik stimmen muss. Sind schwere Ansatzfehler vorhanden, dann helfen diese Tipps wenig. In jenen Fällen kann nur die gezielte Arbeit mit einem kompetenten Lehrer und Ausarbeitung eines individuellen Übungsplans zu langfristigen Verbesserungen führen.
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Bixel
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Re: Um Höhe zu bekommen an die Grenze spielen

Beitrag von Bixel »

haynrych hat geschrieben:stimmt. du hast vom gewichtheben wirklich keine ahnung!

durch die einführung von gewichtsklassen vor ~150 jahren wurde die technik - zumindest in den leichten klassen - erheblich wichtiger als die rohkraft. wer nur die rohkraft trainieren würde, ohne die technik im schlaf zu beherrschen, brächte sich in sehr grosse (gesundheitliche) gefahr. entsprechende "sportleichen" kennt man aus der body-building-amateurszene zur genüge, überdurchschnittlich oft eine folge von schlecht erlernter technik und/oder übertriebenem ehrgeiz.

eure (bixel und hannes) zweifel sind durchaus berechtigt, aber da diese strategie IMHO zumindest einen versuch verdient hat, bin ich ausreichend respektlos um mich über eure gängige lehrmeinung hinwegsetzen zu wollen.
Ich möchte gern einen weiteren (und letzten) argumentativen Versuch unternehmen, dich vor deiner (von Hannes und mir übereinstimmend so eingeschätzten) Zeitverschwendung zu bewahren:

Der Gewichtheber, der im Trainung konsequent 20% unter seiner Leistungsgrenze bleibt, bietet (vielleicht) seiner Muskulatur den optimalen Wachstumsanreiz.
Die dabei angewandte Technik unterscheidet sich aber m.E. nicht grundlegend von derjenigen, die er beim Abrufen von 100% Leistung anwendet.

Der Trompeter, der beim Üben konsequent 20% unter seiner (Range-)Leistungsgrenze bleibt, bietet (vielleicht) ebenfalls seiner Muskulatur den optimalen Wachstumsanreiz.
Die für "80% Leistung" erforderliche Technik fordert den Spieler aber m.E. entschieden zu wenig, um eben jene Technik für höhere Lagen ("100% Leistung" plus angestrebter Leistungssteigerung!) zu entwickeln und zu optimieren.

Insoweit scheint mir (als Laie) das Gewichtheben schwerpunktmäßig eher eine Frage von Kraft zu sein - und das Trompetern schwerpunktmäßig eher eine Frage der Technik.

Daher: Dein konzeptioneller Ansatz ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit Zeitverschwendung, es sei denn, du möchtest in deiner Big Band lebenslang ganz außen sitzen.
Das kann (angeblich auch) eine befriedigende Aufgabe sein - und seine feinen Mundstücke kann man natürlich auch auf der dritten oder vierten Trompete spazieren führen.

:mrgreen:

Abschließend bitte ich zur Kenntnis nehmen zu wollen, dass es sich weder bei Hannes' noch bei meinen Konzepten um Lehrmeinungen im engeren Sinne handelt.
Hannes hat offenbar alle verfügbaren Lehrmeinungen am eigenen Leibe getestet und daraus seine Schlüsse gezogen.
Ich selbst habe zu einem (in offenbar vielen Punkten verblüffend ähnlichen) "trompeterischen Weltbild" über die rein autodidaktische Beschäftigung gefunden.

Sowohl Hannes als auch ich "wiederkäuen" insoweit keine ungeprüften Traditionen - was ich mit "Lehrmeinungen" im engeren Sinne assoziiere.

:lehrer:
.
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haynrych
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Re: Um Höhe zu bekommen an die Grenze spielen

Beitrag von haynrych »

haynrych hat geschrieben:meine persönliche strategie ist ein geringfügig anders: ich übe viel an der grenze der bequemlichkeit. mein höchster mühelos (sozusagen kinderleicht) gespielter ton ist das e'' und genau das stellt den bereich dar, wo ich am meisten übe.
bixel hat geschrieben:Ich gehe täglich - und zwar alle paar Sekunden - an meine (auf die range bezogene) Leistungsgrenze.
Insgesamt macht dies vielleicht etwa 10% meiner Netto-Übezeit aus, weil es im Rahmen von Bindeübungen über mehrere Oktaven erfolgt.
vergleicht man die beiden aussagen, könnte man auch zu dem ergebnis kommen, dass wir sehr ähnlich üben. und das trotz unterschiedlicher strategie: ich übe 90% im bequemen bereich und du übst 10% an der leistungsgrenze.
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Re: Um Höhe zu bekommen an die Grenze spielen

Beitrag von Bixel »

haynrych hat geschrieben:täglich an der absoluten leistungsgrenze zu spielen kann (u.a.) dazu führen, dass man sich das trompete spielen als anstrengende tätigkeit einprägt. meine persönliche strategie ist ein geringfügig anders: ich übe viel an der grenze der bequemlichkeit.
Dann übst du also doch "täglich an der absoluten Leistungsgrenze"?

Dann bin ich beruhigt.

:wink:
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haynrych
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Re: Um Höhe zu bekommen an die Grenze spielen

Beitrag von haynrych »

nicht nur, aber hin und wieder doch auch. also nicht wirklich täglich und auch nicht wirklich ständig. erheblich mehr zeit investiere ich in bequemes trompeten. bin eben grundsätzlich ziemlich faul und unsportlich :lol:
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Re: Um Höhe zu bekommen an die Grenze spielen

Beitrag von Sebbel »

Meine Meinung zum Thema ist, dass man schon regelmäßig bis an seine Höhengrenze spielen sollte, aber dabei folgendes beachten muss. Wenn man auf Krampf versucht seine Höhengrenze zu erreichen oder noch einen Ton höher kriegen will, ohne auf Sound und Lippen Rücksicht zu nehmen, der Körper nur trainiert wie man verkrampft und mit viel Kraftaufwand hohe, jedoch gquetschte Töne spielt. Und wenn man sich so etwas erst einmal antrainiert hat, ist es sehr schwer sich dies wieder abzugewöhnen.
Deshalb sollte man die Höhengrenze anders definieren. Die Höhengrenze ist nicht der höchste Ton, den man erreichen kann, sondern der bzw. die Töne, die man noch spielen kann ohne, dass der Sound schlechter wird oder sich im Ansatz deutliche Veränderungen zeigen. Ich denke viele "talentierte" Trompeter hören automatisch auf, sobald sie merken, dass der Sound schlechter wird, da sie in der Regel nicht an Höhe sondern eher am Klang der Trompete interessiert sind.

Ich habe mir leider angewöhnt bei hohen Tönen die Lippe auszurollen und die Trompete nach unten zu neigen, obwohl ich es eigentlich nicht unbedingt nötig habe, und dadurch wohl nur in einer Sackgasse landen würde. Nun muss ich mir das jetzt wieder abgewöhnen, indem ich chromatisch nach oben spiele und dabei darauf achte, dass sich meine Lippen nicht ausrollen, mein Sound nicht nachlässt und ich meine Trompete nicht überflüssigerweise nach unten neige.
FlüTro
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Re: Um Höhe zu bekommen an die Grenze spielen

Beitrag von FlüTro »

issdochdie Cat Anderson-Methode,
soweit oben wie möglich im ppp, oder ??
Sebbel
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Re: Um Höhe zu bekommen an die Grenze spielen

Beitrag von Sebbel »

Cat Anderson ist 20 min g1 in ppp. In höheren Bereichen soll man die Lautstärke kontrollieren können
http://www.r-o-d-d-y-t-r-u-m-p-e-t.cc/cat4and5.html.
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