Flügelhorn für längere Zeit parken?

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elwood_j_blues
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Flügelhorn für längere Zeit parken?

Beitrag von elwood_j_blues »

Hallo allerseits,

schönes Forum hier - ich freue mich, dass ich es entdeckt habe. Bin selber Trompeter und Flügelhornist, darum ist es genau das richtige 8)

In ein paar Wochen gehe ich für ein Jahr in die USA und kann aber leider nur meine Trompete und nicht mein Flh. mitnehmen.

Wenn ich nun das Instrument für etwa ein Jahr "parken" will, was würdet ihr empfehlen? Komplettwaschgang, ggf. Politur ist klar. Aber würdet ihr es dann vollständig auseinandernehmen und die Einzelteile in Baumwolltücher eingeschlagen in den Schrank legen? Oder muss man dann befürchten, dass sich die Teile irgendwie verziehen und später nicht mehr so recht zusammenpassen?

Wenn ich alles zusammengebaut lasse, befürchte ich dass die Züge (trotz Fett) über die lange Zeit festbacken und ich das Instrument zuerst zum Instrumentenbauer bringen darf, wenn ich wiederkomme. Das wäre sicher auch ärgerlich.

Vielleicht hat das ja schonmal jemand gemacht und ein bisschen Erfahrungen. (Dürfte sich zwischen Trp und Flh ja nicht sonderlich unterscheiden ;) )

Danke und Ciao!
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SICKATTIC
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Beitrag von SICKATTIC »

hoi, hab meine alte Trompete komplett durchgeputzt und von sämtlichen Öl und Fett befreit. Halbes Jahr später wieder geölt gefettet und war alles wie früher.
Musst sie von allem Ballast entfernen, der irgndwie faulen, gären oder schimmeln könnte.

Have Fun ;)
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elwood_j_blues
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Beitrag von elwood_j_blues »

SICKATTIC hat geschrieben:hoi, hab meine alte Trompete komplett durchgeputzt und von sämtlichen Öl und Fett befreit. Halbes Jahr später wieder geölt gefettet und war alles wie früher.
Ah, klingt gut. Stimmt, da sie ja von niemandem gespielt wird, gibt es auch keinen "Verschleiß", wenn Metall auf Metall liegt.

Danke!
TigerTom
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Re: Flügelhorn für längere Zeit parken?

Beitrag von TigerTom »

elwood_j_blues hat geschrieben:befürchte ich dass die Züge (trotz Fett) über die lange Zeit festbacken
Hallo "elwood_j_blues",

nach dem Durchspülen Instrument zerlegt trocknen lassen!!! Reste von evtl. Poliermitteln unbedingt entfernen! Restfeuchte und chem. Substanzen (Putzmittel) führen zu chem. Reaktionen :evil: .
Dann Instrument zusammenbauen, Züge dabei mit "Vaseline DAB", Hirschtalg oder Stimmzugfett gefettet, bewegliche Teile mit harz- und säurefreiem Öl schmieren. Achtung: kein Posaunen-Zugfett verwenden - enthält Emulgatoren, die Wasser aufnehmen!!! (Ebenso viele Öle für Perinet-Ventile!)
Perinetmaschinen frisch geölt oder trocken lagern (Glaubensfrage?).
Ich habe schon beides erfolgreich praktiziert, lagere aber in der letzten Zeit die Kolben trocken separat (schont Federn und Polster?) bzw. bei ausgeschlagenen Maschinen trocken zusammengebaut, weil das Öl doch altert.

Wichtig ist, daß kein Restwasser im Instrument verbleibt und die Lagerung wirklich trocken erfolgt, also auch Vorsicht vor Kondenswasser durch starke Temperaturschwankungen !

So vorbereitet kann das Instrument getrost eingemottet werden.
(Bei meinen Kannen bewege ich aber sicherheitshalber 1xjährlich alle Züge und Drehventile.)

mfg TT

P.S.: Kann komplett trocken zusammenbauen geht theoretisch auch, doch in den Poren des Metalls hält sich Feuchtigkeit doch sehr lange und eine Trompete ist immer ein System aus verschiedenen Metallen, die elektrochemisch miteinander reagieren wollen. Deswegen gammeln zuweilen auch "trockene" Züge, Ventile und Wellen fest.
stanko
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Beitrag von stanko »

Stimme TigerTom voll und ganz zu. Habe es mit meiner alten Bach immer so gehandhabt und sie läuft noch (mit den schon immer typischen Bach-Macken)
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