Brauche dringend Hilfe... Ansatz "rutscht runter"

[Miss Marry]

Hallo Leute!

Jetzt hab ich es auch endlich mal geschafft, nach monatelanger Verfolgung des Forums, mich hier anzumelden und da habe ich auch gleich das erste Problemchen. Praktisch. Oder wie man es nennen möchte...

Also ich habe über die Suchfunktion schon nachgeguckt, aber nix gefunden, falls es schon Beiträge gibt... Asche auf mein Haupt...

Und zwar passiert es mir, dass mich das spielen seit ca. einer Woche richtig schmerzt.
Die Oberlippe bekommt einen richtigen Abdruck und nach einer halben Stunde spielen, gebe ich meistens auf, weil sie dann nur noch weh tut.
Hab' schon viel durchprobiert, um das Problem zu beheben... habe die Atmung kontrolliert, die läuft aber m.E. nach korrekt. Dann hab ich in den Spiegel beim Spielen geschaut und gemerkt, dass das Mundstück weiter unten sitzt als sonst (also im roten Bereich). Nun ist mir natürlich klar, dass das nicht gerade produktiv ist, wenn das Mundstück zu tief sitzt.
Wenn ich drauf achte und vorher viel Buzze, dann hilft es für die Moment.
Jedoch "rutscht" das Mundstück nach längerem Spielen immer wieder runter und dadurch ist natürlich Höhe total passé.

Weiß jemand, wie ich den Ansatz wieder auf die richtige Stelle bekomme?

Wichtig wäre, dass er nicht mehr runter rutscht und fest auf einer Stelle bliebe...ich bin mittlerweile echt ratlos! Hab' das Gefühl, als hätte ich das Spielen total verlernt, das ist echt frustrierend und dabei übe ich eigentlich gerade für ein wichtiges Vorspiel.
Ich hoffe, es kann mir jemand helfen...
Viele Grüße,
Miss Marry

[hannes]

Genau hier haben wir ein Beispiel, wo die Tipps der intuitiven Spieler "Die Atmung macht es", "Höre auf den Klang" ... absolut nicht helfen.

Beim Einsetzen gibt es nur 2 Möglichkeiten: Das radikale sofortige Umlernen mit neuem Ansatz oder das Verfolgen von Übungen, die sukzessive wie von alleine das Einsetzen verlernen helfen.

Der erste Weg ist sehr mühsam und erfordert viel Selbstdisziplin inklusive Spiegelkontrolle.

Der zweite Weg erfordert eine exakte Beachtung von Übetipps wie z.B. das extreme Einrollen à la BE, Buzzing-Übungen und Trockenübungen. Daneben muss natürlich auch die Spiegelkontrolle erfolgen. Der Vorteil des zweiten Weges ist, dass man konsequente Übeeinheiten mit z.T. völlig ungewöhnlichen - auch übertrieben erscheinenden Methoden - verfolgt und ansonsten wie gewohnt spielt und wie es jeweils am besten gelingt. Der Ansatz optimiert sich mit der Zeit von selbst, vorausgesetzt - und hier wären wir bei einem wesentlichen Nachteil -, man macht die Übungen richtig.

Beide Wege haben Vor- und Nachteile und sind im Alleingang nicht einfach.

Hannes

[ASAVIOR]

Hallo Marry.
Das Problem ist mir nur zu gut bekannt.
Als Anfänger hatte ich das gleiche Problem. Und ich sage Dir, wir sind oder waren bei weitem nicht die Einzigen.
Woher kommt das Einsetzen?
Eigentlich ist die Antwort ganz einfach.Viele verlangen gerade zu Anfang zu viel von sich.Mag sein das die Motivation so schnell wie möglich im Verein mit zuspielen oder zu schwere Stücke gerade zu Anfang die Ursache ist. In der ersten Zeit muss sich die Muskulatur erst einmal bilden,manche haben Glück und bei denen geht das ziemlich schnell (das sind die mit dem Naturansatz )andere versuchen die mangelnde Kraft durch z.B. Einsetzen zu kompensieren.
Eine Zeit lang geht das auch ganz gut ,und vor allem gewinnt man scheinbar schnell an Höhe.Das liegt daran,dass weniger Lippe schneller schwingt.
Jedoch plötzlich geht es nicht mehr weiter,weil das Metall den empfindlichen Teil der Lippe(Lippenrot )einfach abquetscht und das verursacht natürlich Schmerzen.
Als erstes würde ich an Deiner Stell mal schauen welche Muskeln im Gesicht beim spielen der Trompete so zum Einsatz kommen.
So http://www.youtube.com/watch?v=_INaCr8rd-E kann man das ganz gut erfühlen. Diese Übung eignet sich auch weiterhin als Training.Aber natürlich nicht übertreiben!!!!
Dann mußt Du das Mundstück an die richtige Stelle bringen. Das heißt aus dem Lippenrot in die weniger empfindlichen Regionen etwas höher auf den Ringmuskel.
Du fängst natürlich ganz von vorne an ,aber es lohnt sich. Mach nicht den Fehler und belasse alles beim alten, denn dann lernst Du nur schneller rückwärts zu laufen.
Ein guter Lehrer wäre natürlich sehr ratsam.
Viel Erfolg
Olaf

[Miss Marry]

Hey...
Danke schonmal für die Antworten!
Hmm.. ich frage mich nur, wie sich das so schnell umstellen konnte!
War ja vorher nie so, dass mir der Ansatz runter gerutscht ist.. hatte nur vor ein paar Monaten eine Ansatzumstellung, weil ich beim Spielen die Muskeln nicht wie eine Fotolinse nach vorne gedrückt habe, sondern bei höheren Tönen (ab g'', wenn das weiterhilft^^) die Mundwinkel nach hinten gezerrt habe.
Ich glaube, ich werde die Woche erstmal verstärkt nur Buzzingübungen und Mundstückübungen vor dem Spiegel machen und das Üben meiner Stücke in den Hintergrund rücken.
Meint ihr, dass man so vielleicht durch extra angelegte Übungen "intuitiv" später beim Spielen der Ansatz nicht mehr nach unten rutscht?
Einen guten Lehrer habe ich. Einen sehr guten... nur sehe ich den wahrscheinlich erst wieder nächsten Monat und telefonisch ist da auch keiner zu erreichen. Will auch ehrlich gesagt nicht wieder in die Stunde kommen und dann gar nicht mehr spielen können.

Haltet ihr die Methode
->"thompsons buzzing book" rauskramen und dann erst den Anfangston Buzzen (also ohne Mundstück) und dann das Mundstück ansetzen von der Unter- zur Oberlippe und dann die Übungen spielen
für ratsam?
Die Bleistiftübung finde ich auch gut, nur die kann man ja nicht so lange machen...

lg! MM

[Sebbel]

Haltet ihr die Methode
->"thompsons buzzing book" rauskramen und dann erst den Anfangston Buzzen (also ohne Mundstück) und dann das Mundstück ansetzen von der Unter- zur Oberlippe und dann die Übungen spielen
für ratsam?

Also ich habe mit dem Buzzen nur schlechte Erfahrungen gemacht. Die Lippe stellt sich dadurch eher auf tiefe Töne ein und man verliert das Gefühl für den Mundstückrand.

[Miss Marry]

So.. ich denke, ich habe das Problem soweit wieder im Griff. Zumindest verändert sich nix mehr, wenn ich drauf achte. War vielleicht was mentales, hab mir in letzter Zeit ein bißchen zu viel Stress gemacht, schätze ich. Werde das jetzt noch etwas beobachten und dann hoffentlich ohne drauf zu achten, wieder so spielen wie vorher.
Die Bleistiftübung ist echt klasse! Aber wirklich, wie er in dem Video sagt, nur am Ende des Tages zu gebrauchen.
lg! MM