Welche Höhe sollte man nach 6 Jahren spielen können?

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mathias
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Re: Welche Höhe sollte man nach 6 Jahren spielen können?

Beitrag von mathias »

SAMARA hat geschrieben:Worauf ich hinaus will: wenn man jahrelang Literatur vor sich hat, wo gar kein C''' o.ä. gefordert wird, dann wird man auch niemals so hoch spielen können. Anders herum: wenn man in vielen Vereinen nen 2. Trp mal "hoch" (sagen wir ein C'') spielen lassen wird, so werden einige dort nicht hochkommen oder nur durch höchste Anspannung und Anpressdruck. Warum? Weil sie es nicht gewohnt sind!
:gut: Sehe ich ähnlich! Die Leber wächst auch mit ihren Aufgaben.
Wenn man von Anfang an einen guten Lehrer hat und alles richtig macht- oder ein Naturtalent ist, sollte man nach 3 - 4 Jahren gut über das c''' hinauskommen - tägliches üben von 1- 2 Stunden vorausgesetzt. Stimmt die Methodik nicht - dann wirds wahrscheinlich nie was...
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Bixel
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Re: Welche Höhe sollte man nach 6 Jahren spielen können?

Beitrag von Bixel »

Ich sehe das ebenfalls ähnlich.

Ein ergänzender Gedanke: Das Entwickeln eines guten hohen Registers wird m.E. von Anfang an erleichtert, wenn das Trompetenspiel nicht - wie leider in vielen Lehrwerken - vom C1 aus "entdeckt" wird.
Wer von Anfang an stattdessen das C2 "als seine gedachte Mitte festklopft", polt sich mental und hinsichtlich seiner Ansatzfokussierung m.E. bedeutend günstiger.

Diese mentale "Polung" (= Setpoint) kann im Laufe der trompeterischen Entwicklung dann auch noch weiter "nach oben" verschoben werden.

:idea:
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Lull
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Re: Welche Höhe sollte man nach 6 Jahren spielen können?

Beitrag von Lull »

Bixel hat geschrieben:Ich sehe das ebenfalls ähnlich.

Ein ergänzender Gedanke: Das Entwickeln eines guten hohen Registers wird m.E. von Anfang an erleichtert, wenn das Trompetenspiel nicht - wie leider in vielen Lehrwerken - vom C1 aus "entdeckt" wird.
Wer von Anfang an stattdessen das C2 "als seine gedachte Mitte festklopft", polt sich mental und hinsichtlich seiner Ansatzfokussierung m.E. bedeutend günstiger.

Diese mentale "Polung" (= Setpoint) kann im Laufe der trompeterischen Entwicklung dann auch noch weiter "nach oben" verschoben werden.

:idea:
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catfan
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Re: Welche Höhe sollte man nach 6 Jahren spielen können?

Beitrag von catfan »

Bin zwar nicht Bixel, kann dir aber sagen, es ist nich zu spät dafür. Es muss einen aber auch nichts nützen. Habe selbst immer wieder für längere Zeit den Setpoint versucht nach oben zu schieben. Beim Einspielen fühle ich mich aber wohler, um das g1 herum. Zur Zeit sogar f1.
Aber, wie bei allem...Versuch macht klug...
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Re: Welche Höhe sollte man nach 6 Jahren spielen können?

Beitrag von Blind Wolf »

Der Gedanke leuchtet mir theoritisch sofort ein, aber könnte es nicht den Anfänger sehr entmutigen, wenn er gleich "so hoch" anfangen soll? Ist es nicht so, dass die "unteren" Töne einfach leichter zu treffen sind und man in kürzerer Zeit schon mal etwas melodieartiges spielen kann, ein kleines Anfangs-Erfolgserlebnis? Gut, man kann sagen, auf lange Sicht ist es besser, Schwierigkeiten zu überwinden, aber Erfolgserlebnisse braucht der Mensch nun auch mal. Ich selbst hab mich jedenfalls "hochgearbeitet", und es hat mir nichts geschadet. Wie schön, dass ich kein Musiklehrer (bin.
Grüße von Wolf
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Bixel
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Re: Welche Höhe sollte man nach 6 Jahren spielen können?

Beitrag von Bixel »

Ich erinnere mich dunkel an den Bericht eines (ich meine: skandinavischen) Trompeters, der Kindern auf der Straße ein unangestrengtes C3 vorgespielt und sie dann gebeten haben will, es ihm ("einfach") nach zu tun.
Das soll in den meisten Fällen problemlos funktioniert haben.

Ob die Geschichte sich genau so zugetragen hat, weiß ich nicht.
Fakt ist aber: Ein mäßig lautes C3 lässt sich ohne Anstrengung erzeugen, wenn die Ansatzstellung, die Zungenhandhabung und die Luftabfuhr stimmen.

Aber: Wegen des anfangs noch am leichtesten ansprechenden C1 versteift sich ein Anfänger in der Regel auf die Kultivierung des unteren Tonumfangs der Trompete (und wird von den gängigen Schulen darin auch noch bestärkt).

Die Folge ist ein unfokussierter Ansatz und ein unnötig großer Respekt vor der zweigestrichenen Oktave.
Stücke, die ein A2 enthalten, bleiben u.U. lebenslang eine reine Angstnummer, und die dreigestrichene Oktave wird - wenn überhaupt - mit einem derartigem Krafteinsatz angegangen, dass man befürchten möchte, die Rübe platze.

Siehe auch: http://www.trompetenforum.de/TF/viewtop ... =3&t=13704

:rtfm:
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Blind Wolf
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Re: Welche Höhe sollte man nach 6 Jahren spielen können?

Beitrag von Blind Wolf »

OK, nehme ich gerne von deiner unbestrittenen Autorität an. Beim Lernen fällt mir halt als Psycho immer gleich die Motivation ein, aber die muss ja bei der von dir annoncierten Methode nicht zwangsläufig verloren gehen oder gefährdet sein. Danke!
Am Ende deines Beitrags wird mir übrigens als "Grafik" die Buchstabenfolge "RTFM" angezeigt, was bedeutet das?
Grüße von Wolf
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schattie280
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Re: Welche Höhe sollte man nach 6 Jahren spielen können?

Beitrag von schattie280 »

Moin,

das ist ein Smiley mit dem Namen RTFM, eine englische Abkürzung für "Read that ZENSIERT! Manual" (first).
Das Smiley guckt grimmig und zeigt auf eine Seite bedruckten Papiers, das es in der Hand hält.

Echte Männer lesen keine Bedienungsanleitungen, sie probieren so lange alle Knöpfe, bis es geht. ; - )

Gruß,
Schattie

PS: ; - ) ist das ausgeschriebene Augen zwinkernde Smiley
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Re: Welche Höhe sollte man nach 6 Jahren spielen können?

Beitrag von Blind Wolf »

Ahaaa - danke!
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Re: Welche Höhe sollte man nach 6 Jahren spielen können?

Beitrag von hannes »

Lull hat geschrieben:
Bixel hat geschrieben:Ich sehe das ebenfalls ähnlich.

Ein ergänzender Gedanke: Das Entwickeln eines guten hohen Registers wird m.E. von Anfang an erleichtert, wenn das Trompetenspiel nicht - wie leider in vielen Lehrwerken - vom C1 aus "entdeckt" wird.
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Das siehst du völlig falsch. Aus eigener Erfahrung kann ich dir versichern, dass von der Wiege bis zur Bahre Verbesserungen auf allen Gebieten möglich sind.
Ich persönlich kam z.B. nie über den "üblichen" Tonumfang (g3) wie die meisten meiner klassisch ausgebildeten Trompeterkollegen hinaus (heute sieht das Niveau vielleicht viel besser aus?). Beim g3 war einfach Schluss, alles andere hielt ich für Talent bzw. wurde als unnötig erachtet (womit aber das Brandenburgische Konzert ausschieht). Schuld daran war unter anderem meine eingeschränkte Sichtweise aufgrund meiner klassischen Trompeterausbildung, die kaum alternatives Denken zuließ. Dazu gehörten Paradigmen wie: Einspielen aus aus der Tiefe, Benutzung des größtmöglichen Mundstückes (meist 1er bis 3er-Größen), Zunge hinter die oberen Schneidezähne, Kinnspannung nach unten (Farkas-Ansatz). Erst durch Ideen des Setpoints (was ich unter anderen Begrifflichkeiten kennen lernte wie dem Einspielen aus mittleren bis hohen Tönen), Verzicht auf die Kinnspannung, Benutzung von kleinstmöglichen Mundstücken mit Variation der Kesseltiefe statt der üblichen großen Durchmesser wurden mir neue Wege eröffnet. Zu meiner Klientel, die ich unterrichte bzw. unterrichtete, zählen mittlerweile meist nur noch gestandene langjährige Trompeter (der älteste war über 60 Jahre alt), die den Mut haben, neue Wege zu gehen. Einen Wermutstropfen gibt es: Man muss fleißig sein und täglich mindestens 1 Stunde investieren, wenn man baldige Erfolge sehen will. Ansonsten besteht die Gefahr, dass man zu früh aufgibt.

Hannes
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Re: Welche Höhe sollte man nach 6 Jahren spielen können?

Beitrag von Lull »

Ich verstehe gar nicht, warum ihr alle so enttäuscht seid, wenn ihr 'nur' zum g3 kommt. Ich schaffe grade mal e3!

Aber täglich eine Stunde üben bringe ich locker zusammen
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dunbia
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Re: Welche Höhe sollte man nach 6 Jahren spielen können?

Beitrag von dunbia »

Lull hat geschrieben:Aber täglich eine Stunde üben bringe ich locker zusammen
experimentierst Du auch??
wenn ja:Wie?Womit?Wofür?
Lull
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Re: Welche Höhe sollte man nach 6 Jahren spielen können?

Beitrag von Lull »

dunbia hat geschrieben:
Lull hat geschrieben:Aber täglich eine Stunde üben bringe ich locker zusammen
experimentierst Du auch??
wenn ja:Wie?Womit?Wofür?
Wie meinst Du 'experimentieren'?
Ich spiele hald zum Einspielen Tonleitern und danach ansonsten Stücke, die ich momentan brauche, bis ich entweder keine Lust, keine Zeit oder keinen Ansatz mehr habe
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dunbia
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Re: Welche Höhe sollte man nach 6 Jahren spielen können?

Beitrag von dunbia »

MIR persönlich hat halt das "Experimentieren" mit sukzessive enger werdenden Kesselinnendurchmessern sehr geholfen. Quasi Therapie und für meinen Ansatz und das komplette Blas-System. Eine Neujustierung.Umdenken.
Wieder mehr Freude an der Trompete, weil u.v.a. positiven Aspekten, auch aufwandsärmer.
mit noch deutlich Luft nach oben.
wie erwähnt: MIR persönlich.
Experimentieren im Sinne von: es geht irgendwann nicht weiter, obwohl täglichen übens. den "Mut" haben, etwas anderes (Hardware) auszuprobieren, um etwaige Vorteile zu entdecken (oder auch nicht-aber wenigstens probiert).
Blind Wolf
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Re: Welche Höhe sollte man nach 6 Jahren spielen können?

Beitrag von Blind Wolf »

Experimentieren ist grundlegender BEstandteil von Musik, sowohl was die theoretischen als auch die praktischen Aspekte angeht. Ein Teil davon ist das Ausprobieren der Erzeugung von Klang auf verschiedenste WEisen und das Ausloten der klangerzeugenden Möglichkeiten des jeweiligen Musikinstruments und der dazugehörenden Techniken. Nix Neues.
Ich vermute, sogar der Begriff "Kreativität" gehört in diesen Zusammenhang :-)
Grüße von Wolf
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