Der Mythos teurer Trompeten

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Nedsolaud
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Re: Der Mythos teurer Trompeten

Beitrag von Nedsolaud »

guenni hat geschrieben:so sind zahlreiche Kleinteile die gleichen wie bei einer Schmidtco,
Ich muss ihn doch noch fragen was er alles selber macht, bevor er aufhört. Aber ansonsten geb ich Dir recht!
Für mich allerding muss ich sagen dass ich gern ausprobiere und aber dann das will was ich gespielt hab! Und zwar genau das! Ich hab einfach einen Horror davor Monate zu warten und nicht genau zu wissen was man dann bekommt. Wenn ich zum Weber, Endres, Straub usw. gehen könnte, aus 10 oder 20 Instrumenten eines, MEINES auswählen und sofort mitnehmen könnte, hätt ich auch nur Handgemachte.
Denn ganz ehrlich, um ein Instrument genau auf mich zugeschnitten bauen zu lassen bin ich doch ein viel zu schlechter Trompeter. Also um über einen längeren Zeitraum mit tagesform und physischen und psychischen Schwankungen ausgesetzt mein Instrument zu entwickeln wär einfach weit übers Ziel, mein Ziel hinaus geschossen. Wahrscheinlich könnte ich die Vorteile die ein handgefertigtes Instrument vom Meister meines Vertrauens überhauptnicht nutzen.
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biancoblu
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Re: Der Mythos teurer Trompeten

Beitrag von biancoblu »

Wert ist eben nicht nur Geldwert, insofern ist wertstabil eben auch nicht nur (oder vielleicht sogar kaum) geldwertstabil, womit wir wieder auf den Kernpunkt der Diskussion zurück kommen
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soundchecker
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Re: Der Mythos teurer Trompeten

Beitrag von soundchecker »

@guenni
Glückwunsch zum vorgezogenen Weinachtsgeschenk in eigener Sache !
Falls Du es nicht schon getan hast, unbedingt mal das 5er Mundrohr in doppelt gezogener Version
ausprobieren. Deine Ohren werden Augen machen :huepf: .

Wobei ich schon beim Thema wäre:
Für ein Qualitätsprodukt, das in reiner Hand- und zum Teil echter Knochenarbeit ( Hämmern, Feilen, Polieren,
In-Blei-Biegen...) hergestellt wird und dessen überlegene Qualität sich mir in der Spielrealität auch vermittelt, bezahle
ich gerne einen höheren Preis. Das hat für mich nichts mit Mythologie zu tun, sondern ist die geldwerte Anerkennung eines höherwertigen Produktes, das momentan State-of-the-art ist. Das Know-How, dieses Produkt so herzustellenund nicht anders wurde oft über Jahrzehnte erarbeitet.
Ganz anders verhält sich das m.E. mit einigen Großtönern am Markt. Da werden Selbstmystifizierung und Volksverdummung oft auf die Spitze getrieben. Für etwas größere Bohrungen oder "veränderte Metallmoleküle" gepaart mit cleverem Marketing werden dann Mondpreise verlangt, die nicht mal mit viel gutem Willen akzeptabel sind.
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Puukka
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Re: Der Mythos teurer Trompeten

Beitrag von Puukka »

Also ich persönlich halte nichts vom "Meister Instrumenten".
Wieso?
Es sind bei Stangeninstrumenten genauso gute Player dabei, man muss sowieso das Teil, das einem gefällt, ausselektieren.
Bisher hatte ich bei keinen Meisterinstrumenten den "Aha Effekt" also dass irgendetwas ausgesprochen besser gewesen wäre.
Und ob bei einem Meisterinstrument der Meister persönlich seine Finger dabei hatte ist mir letztlich egal.
Denn wenn der Lehrling z.B. besser lötet als der Meister, wieso nicht. Am Ende zählt das Resultat.

Dass man für heimische Produkte mehr berappen muss, ist mir bei einem Blick auf die Lohnnebenkosten klar.
Jedoch Monette finde ich uninteressant, weil es mir schon nach "Leute veräppeln" vorkommt.
Der Monette Mundstück Boom ist im Abklingen, wie man merken kann, also ausser Spesen nichts gewesen.
Herbert
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Freddie
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Re: Der Mythos teurer Trompeten

Beitrag von Freddie »

soundchecker hat geschrieben:@guenni
Für ein Qualitätsprodukt, das in reiner Hand- und zum Teil echter Knochenarbeit ( Hämmern, Feilen, Polieren,
In-Blei-Biegen...) hergestellt wird und dessen überlegene Qualität sich mir in der Spielrealität auch vermittelt, bezahle
ich gerne einen höheren Preis. Das hat für mich nichts mit Mythologie zu tun, sondern ist die geldwerte Anerkennung eines höherwertigen Produktes, das momentan State-of-the-art ist. Das Know-How, dieses Produkt so herzustellenund nicht anders wurde oft über Jahrzehnte erarbeitet.
Das nenne ich nicht Mythos sondern Suggestion.
Ist aber nicht schlimm. Wenn man daran glaubt, hilft es auch!
Ich bin eher ein Ungläubiger und spare so eine Menge Geld.

""veränderte Metallmoleküle" gepaart mit cleverem Marketing werden dann Mondpreise verlangt"

Ist genau das gleiche Phänomen (in meinen Augen...)
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Re: Der Mythos teurer Trompeten

Beitrag von trumpetfan »

Nach meiner Meinung krankt diese Diskussion daran, dass niemand definiert hat, was man denn unter teuer verstehen will.

Am Anfang werden zwar einige teure Modelle genannt.

Monette (Preis jenseits von gut und böse)
Yamaha Xeno LA (kostet ~1000 Euro mehr als die standard Xeno und ~1400 mehr als die Xeno Bobby Shew)
Thein (kostet >1500 Euro mehr als vergleichbarer Hersteller)
Galileo (kostet >1500 Euro mehr als vergleichbarer Hersteller)
Kromat (kostet >1500 Euro mehr als vergleichbarer Hersteller)

Kann sehr wohl sein dass die überteuert sind. Aber danach geht die Diskussion viel mehr über handgemachte nach Kundenwünschen einzeln gefertigte Instrumente.
Da verstehe ich irgendwie den höheren Preis, auch wenn ich das zahlenmässig nicht nachrechnen kann. Ich glaube besser sind sie nicht,
aber vielleicht besser an individuelle Spielgewohnheiten angepasst. Ersetzt gewissermassen die lange Suche nach dem passenden Instrument.

Nach meiner Meinung werden in der Diskussion ständig Birnen und Aepfel verglichen.
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Re: Der Mythos teurer Trompeten

Beitrag von Käptn-Z »

@trumpetfan

Spezifische Anpassung an den Spieler machen sehr viele Instrumentenbauer. Nicht nur die von mir aufgezählten "teuren" Hersteller. Martens, van Laar, Baumann, Dowids... sind nur einige Namen, die jeden Musiker (auch Laien) bestens unterstützen das perfekte Horn zu finden. Die sind dann aber noch immer in einem deutlich günstigeren Preissegment.
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guenni
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Re: Der Mythos teurer Trompeten

Beitrag von guenni »

@Puukka,

"also ausser Spesen nichts gewesen"

und was hast du in den letzten Jahren mit deinen Trompeten schon an Geld verbrannt :question: :oops:
Grüße Guenni
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Re: Der Mythos teurer Trompeten

Beitrag von FlüTro »

für mich ergibt sich vielleicht so etwa folgende Trennlinie zwischen Mythos & Stange :

Gute Trompeten scheinen mir aus möglichst einem Material hergestellt.
Nicht-so-Gute sind oft zusammengesetzt aus verschiedenen Komponenten und Materialien.

Gute Trompeten haben ein schönes und gleichmäßiges Finish (Oberfläche, Optik)
Nicht-so-Gute wirken auf mich auch wieder so zusammengestellt.

Gute Trompeten klingen, wenn man den Becher anschlägt sehr melodisch und lange nach.
Nicht -so-Gute sind da stumpf & dumpf.

In einer Guten steckt Liebe drin, das sieht, fühlt und hört man dann auch.

Peter
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kleinerTrompeter
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Re: Der Mythos teurer Trompeten

Beitrag von kleinerTrompeter »

Hallo Peter!

Das kann gut möglich sein!
Eine gute Trompete hat es nicht nötig, mit Tri oder Quad- Color zu blenden.

Grüße Jörg
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burt
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Re: Der Mythos teurer Trompeten

Beitrag von burt »

FlüTro hat geschrieben: Gute Trompeten klingen, wenn man den Becher anschlägt sehr melodisch und lange nach.
Nicht -so-Gute sind da stumpf & dumpf.

In einer Guten steckt Liebe drin, das sieht, fühlt und hört man dann auch.

Peter
Komisch, meine Thein mit Kruspeschallstück und Kranz klingt überhaupt nicht nach. :?

Habe ich jetzt eine schlechte Trompete :question: :schock:
Schönen Gruß vom Burt
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kleinerTrompeter
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Re: Der Mythos teurer Trompeten

Beitrag von kleinerTrompeter »

Haha Burt- das liegt an dem Holzbecher :huepf:
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Puukka
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Re: Der Mythos teurer Trompeten

Beitrag von Puukka »

guenni hat geschrieben:@Puukka, "also ausser Spesen nichts gewesen"
und was hast du in den letzten Jahren mit deinen Trompeten schon an Geld verbrannt :question: :oops:
Da hast Du nicht unrecht, muss mich da korrigieren, was bleibt ist wohl, daß man damit Spass gehabt hat und die Erfahrung, daß alle nur mit Wasser kochen.
Bezüglich meiner Trompetenexzesse sieht es vielleicht von aussen etwas schlimmer aus, als es ist, viele meiner erwähnten und kurzzeitig besessenen Trompeten (Schilke B1, Schilke B5, Schilke B7, Burbank 3*, Kanstul 1503, B&S Challenger I, Challenger II, Bach VBS 1, MBX, Blessings, etc.) waren noch innerhalb des Rückgaberechtes.
Herbert
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Re: Der Mythos teurer Trompeten

Beitrag von kleinerTrompeter »

Wobei- was verbrennen andere für ihr Hobby?
Da sind wir noch im guten Mittelfeld- wenn nicht tiefer.

Grüße Jörg
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Re: Der Mythos teurer Trompeten

Beitrag von Anonym0925_2 »

FlüTro hat geschrieben:für mich ergibt sich vielleicht so etwa folgende Trennlinie zwischen Mythos & Stange :

Gute Trompeten scheinen mir aus möglichst einem Material hergestellt.
Nicht-so-Gute sind oft zusammengesetzt aus verschiedenen Komponenten und Materialien.
Nein, denn beinahe überall ist Neusilber dabei (Züge, bzw. Zughülsen), neben Gelbmessing (was meiner Meinung nach eigentlich heute aufgrund der Korrosionsanfälligkeit nichts mehr verloren hat, außer es wünscht einer einen helleren Klang), Goldmessing, Rotmessing...
Die Ventile sind aus Bronze bzw. beschichtetem Messing, Mundrohre sind meist wieder aus anderem Material, usw.
Und was meinst du mit "verschiedenen Komponenten"?
FlüTro hat geschrieben: Gute Trompeten haben ein schönes und gleichmäßiges Finish (Oberfläche, Optik)
Nicht-so-Gute wirken auf mich auch wieder so zusammengestellt.
Auf Vioworld werden gerade 2 Taylors veräußert. Eine davon ist roh. Man kann deutlich sehen, dass bei dieser der Schallbecher stumpf aufgesetzt ist. Das ist für mich bei einem Instrument in dieser Preisklasse eigentlich der blanke Hohn.
FlüTro hat geschrieben:Gute Trompeten klingen, wenn man den Becher anschlägt sehr melodisch und lange nach.
Nicht -so-Gute sind da stumpf & dumpf.
Nein, siehe Kranzdiskussion! Siehe Kühn Custom Made Trompeten mit Rotmessingschallstück und Kranz, siehe Burts Thein.
FlüTro hat geschrieben: In einer Guten steckt Liebe drin, das sieht, fühlt und hört man dann auch.
Peter
Ersteres ja - ansonsten hätte der Instrumentenbeuer den Beruf verfehlt, zweiteres ja, siehe Punkt eins, ob man es fühlen kann geht für mich in die Esotherik, ob man es hören kann muss teilweise angezweifelt werden - siehe perfekt verarbeitete Großserieninstrumente und die Leute, welche darauf spiel(t)en.
Mein Lieblingsbeispiel: Hans Gansch, Wiener Philharmoniker, Alpensinfonie unter Ozawa 1995. Philips Classic.
Yamaha YTR-946.
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