Silber.....................

[Rainer H]

Ich finde es trotzdem schön, wenn etwas Sternenstaub an einer Trompete haftet
aber leider nüchtern betrachtet, haben Bixel und Ralf recht.
Gruß Rainer

[Miboba]

Wer will schon einen Trompetenkauf nüchtern betrachten?

Wenn ich den Klang einer versilberten Trompete als härter empfinde, als den Klang einer lackierten, dann kaufe ich, je nachdem welchen Klang ich gerade bevorzuge, die entsprechende Trompete. Da könnte man mir meinetwegen auch beweisen (falls das möglich ist), dass der Klang objektiv gleich ist. Ich entscheide nach meinem Gefühl und nicht nach fremden Erkenntnissen.

Ansonsten würde ich jedes mal, wenn ich die Trompete spiele daran denken, dass mir der Klang der anderen Trompete eigentlich doch besser gefallen hat und das würde meine Freude am Spiel schmälern.

[FlüTro]

Profi-Lackierung ist:

da gibt es wohl einige Betriebe in Deutschland, die extrem gut und sehr professionell lackieren,
Weimann wird zu so jemandem schicken,
die Committee wurde in Markneukirchen (o.ä.) ganz toll & ultradünnst ZENSIERT!.

Dünn schient nicht gleich dünn zu sein,
da gibt es wohl dieses ultramegadünn mit gigantischer Qualität.

Peter

P.S.:
ich neige dazu zu glauben, dass Lack vs Gold vs Silber schon einen Einflus auf den Klang hat.
Ich glaube aber auch, dass es wahrscheinlich Menschen gibt, die sowas wahrnehmen,
und andere vielleicht weniger ??

[Bixel]

ich neige dazu zu glauben, dass Lack vs Gold vs Silber schon einen Einflus auf den Klang hat.
Ich glaube aber auch, dass es wahrscheinlich Menschen gibt, die sowas wahrnehmen,
und andere vielleicht weniger ??

Mancher soll sogar Gras wachsen hören können.
Und Nachtigallen trapsen.


.

[mijoh1211]

Hallo zusammen,

habe vor kurzem mit einem Forumskollegen einen Blindtest gemacht.
In dem Übungsraum meines Blasorchesters hat sich einer etwa 5 - 6 m entfernt mit dem Rücken zum Spielenden hingestellt und sollte anschließend sagen, welcher Klang ihm am besten gefiele und versuchen die unterschiedlichen Hörproben den Instrumenten zuzuordnen.
Was soll ich sagen... zum einen, war im Prinzip kein Unterschied zu hören und zum anderen war auch eigentlich keine Zuordnung möglich.
Die Testinstrumente waren eine vergoldete HvL B5, eine versilberte Fides Symphony L Classic, eine versilberte Beck Masterpiece 44 und eine rohe Taylor Chicago 46 II Lite.
Das sagt natürlich nicht über das Spielgefühl aus und man nimmt auch den Klang als Spielender anders war, aber je weiter man vom Instrument stand, desto unerheblicher schien klanglich das Instrument.

Daher tendiere ich mittlerweile dazu, dass die Oberflächenveredelung rein pflegetechnische und optische Gründe hat. Alles andere ist Psychoakustik.

Grüße - Michael

[Wolfram]

Fakt ist, dass es nachweislich physikalische Klang-Unterschiede bei unterschiedlicher Beschichtung gibt! Dies ist messbar und auch auf Protokollen sichtbar.

Aber die Vorredner haben Recht, wenn darauf hingewiesen wird, dass der Spieler selber den Klang stark verändern kann und nach eigenen Vorstellungen formt.
Da spielen verschiedene andere Faktoren oftmals eine bedeutendere Rolle:
1.) Grundmaterial (Goldmessing; Messing; Neusilber; massiv Silber...
2.) Materialstärke (bei der Trompete besonders das Schallstück von 0,35 - 0,5mm ist gebräuchlich)
3.) Material-Bearbeitung (weiches oder hartes Material)
4.) Oberflächen-Veredelung (Lack; versilbert; vergoldet; ohne Beschichtung)
5.) Mundstück-Auswahl (Kessel-Größe, Bohrung)
6.) Raumakustik

Bestimmt habe ich noch etwas vergessen... Aber man kann sehen, dass viele Komponenten Einfluß haben können!
Die Versilberung (oder eine Lackierung) hat deshalb nur einen minimalen Einfluß.
LG Wolfram

[Dobs]

Fakt ist, dass es nachweislich physikalische Klang-Unterschiede bei unterschiedlicher Beschichtung gibt! Dies ist messbar und auch auf Protokollen sichtbar.

Es ist ja logisch, daß ein Metall, dessen Oberfläche in irgendeiner Weise verändert wird, anders schwingt. Wahrscheinlich wird es diese Unterschiede - wenn man genau genug misst - sogar bei Instrumenten des gleichen Modells mit gleicher Oberfläche geben, da wohl kein Instrument zu 100 % auf den Mikromillimeter genau gleich dimensioniert ist.

Aber, egal, was irgendwelche hochpräzisen Messinstrumente messen, entscheidend für die Beurteilung und Auswahl des Instruments kann letztlich doch nur sein, welchen Klang der Zuhörer (oder der Spieler) wahrnimmt. Und da gibt es offensichtlich keine wahrnehmbaren Unterschiede, schon gar nicht dann, wenn man den Faktor Spieler miteinbezieht.

[FlüTro]

hallo dobs,

gibt´s ´nen Unterschied oder nicht ?
und da gibt es doch eher keine Klarheit.

Mir fällt auf, dass für manche alles irgendwie gleich klingt,
und andere hören die Flöhe husten.

Für mich war ganz toll,
dass meine gattin,
die unser Zeug schon garnicht mehr hören kann ("Schnauze voll").

Mit dieser Weimann-C plus Strad-C-Chic (plus Orgel)
sie stand ´ne Stunde da und sagte nichts mehr, hörte nur zu,
ganz sprachlos und begeistert.

naja - nur so als Kontrapunkt...............

Peter

[Sandu]

Zum Thema Finish:
Ich glaube schon, dass es einen hörbaren Unterschied gibt, zumindest wenn man das selbe Instrument mit unterschiedlichem Finish spielen kann.
Ich habe z.B. bei der Galileo auch erst mit roh geliebäugelt, sie dann aber vergolden lassen. Dieser Unterschied wäre vermutlich jedem sofort aufgefallen.

[FlüTro]

ich glaub das auch

und für manches ist so ein dünner Lack vielleicht sogar das beste

[burt]

In Ergänzug zum Bericht von mijoh1211 noch folgendes:

Der Unterschied war in erster Linie für den Spieler und auch für den unmittelbar danebenstehenden hörbar. Sobald man sich im Raum entfernte, wurden diese merklich geringer und auch die Zuordnung zu einer bestimmten Trompete war nicht mehr möglich.
Und wir reden hier nur über 5-6 Meter.
Wahrscheinlich wird man als Zuhörer bspw. in einer Kirche mit entsprechendem Hall und 20 Meter Abstand so gut wir gar keine Unterschiede mehr vernehmen.
Auch waren diese anfänglich größer, wenn ein Spieler ein anderes Instrument in die Hand nahm. Ab einer einer längeren Spieldauer von 5-10 Minuten klangen wir beide immer mehr nach uns, d.h. jeder versuchte so schnell wie möglich, seine Klangvorstellung umzusetzen.
Deutlich hörbare Unterschiede, auch in einiger Entfernung und nach reichlicher Spieldauer erbrachte hingegen der Einsatz verschiedener Kesseltiefen bei den Mundstücken.
Ich habe hierzu lange Zeit andere Ansichten vertreten aber mittlerweile wage ich zu behaupten, daß Veränderungen am Instrument hinsichtlich Oberflächenbeschichtung oder auch kleinere Gimmicks wie heavy caps u.ä. lediglich das subjektive Empfinden des Spielers ansprechen, klanglich jedoch keine oder nur äußerst geringe Auswirkungen verursachen.

[Sandu]

Das glaube ich auch, dass kleinere Gimmicks beim Zuhörer nicht mehr ankommen.

Aber ich kann mich nur nochmal wiederholen: Bei meiner Konzerttrompete war ein himmelweiter Unterschied zwischen roh und vergoldet.
Ich wage zu behaupten, dass man das sogar in einer großen Kirche gehört hätte.

Womöglich hat es aber nichts mit dem Gold an sich, sondern mit der bloßen Gewichtsveränderung zu tun?
Vielleicht wäre bei einer Versilberung ein nahezu gleicher Effekt erzielt worden.

[buddy]

...Ich glaube schon, dass es einen hörbaren Unterschied gibt, zumindest wenn man das selbe Instrument mit unterschiedlichem Finish spielen kann...

Das wäre wohl eine Aufgabe für den Toyota Roboter als "Generator", denn kein Mensch kann völlig unabhängig von seiner Klangvorstellung spielen. Gute Trompeter haben natürlich viiiel mehr Einfluss darauf, so zu klingen, wie sie klingen wollen.
http://www.youtube.com/watch?v=M-mC1PkYbnM
http://www.youtube.com/watch?v=Xs_vL9g4IYk

[Sandu]

Das ist vermutlich richtig, dass gute Trompeter sich ihren Ton leichter "zurechtbiegen" können.

Mir wurde damals bei Galileo erklärt, dass Sie hauptsächlich vergoldete Deutsche Trompeten verkaufen. Und das hauptsächlich wegen des etwas wärmeren Sounds.
Es wäre in der Tat interessant, was mit meiner Trompete passiert wäre, wenn ich exakt die gleiche Gewichtszunahme mit Silber bekommen hätte.

Wir werden es nie erfahren.............

[burt]

Was glaubst Du denn, wieviel ''Gewicht'' eine Vergoldung auf die Waage bringt