Mundstück Drehventiltrp.

Welches wofür / für welchen Zweck

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haynrych
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Re: Mundstück Drehventiltrp.

Beitrag von haynrych »

das alte lied: kraft versus technik.
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TrpFlgh
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Re: Mundstück Drehventiltrp.

Beitrag von TrpFlgh »

Das Problem aller "Nicht - Drehventilmundstücke", wozu auch das Bach 7C gehört, sind nicht die Form und Tiefe des Kessels und des Rands,
sondern die eigentlich für DV zu kleinen Rückbohrungen.
D.h. wenn ich z.B. mein 7C aufbohren würde, sagen wir mal auf 3,8 oder 4,0 mm Bohrung, würde es eher in Richtung DV-Mundstück gehen?
Oder Müsste die gesammt Rückbohrung verändertangepasst werden, um die Intonation zu verbessern?

Gruß
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haynrych
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Re: Mundstück Drehventiltrp.

Beitrag von haynrych »

könnte funktionieren, muss aber nicht.

durch das aufbohren verlängert sich der zylindrische teil und es ist v.a. ein besseres einrasten der töne zu erwarten. es verändert sich aber auch die spreizung zwischen den naturtönen, was deren verteilung verbessern, aber auch verschlechtern kann (gefinkeltes ding).

für düftler könnte ein schraubsystem hilfreich sein, dann kann man bei gleichbleibenden oberteil unterschiedliche stengel probieren. die formgebung des stengelschnitts muss nicht immer rein konkav oder rein konvex verlaufen, manche mundstückmacher haben auch geschwungene teile im programm, um diverse eigenschaften kombinieren bzw. kompensieren zu können.

ein beispiel ("der stengel" ab seite 10) >>> http://www.breslmair.at/i-site/info_tro ... stueck.pdf
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buddy
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Re: Mundstück Drehventiltrp.

Beitrag von buddy »

TrpFlgh hat geschrieben:
Fama hat geschrieben:...sondern die eigentlich für DV zu kleinen Rückbohrungen.
D.h. wenn ich z.B. mein 7C aufbohren würde, sagen wir mal auf 3,8 oder 4,0 mm Bohrung...
Bohrung (Bore) bezeichnet nur den kleinen Bereich (Kreis in oberer Grafik) zwischen Kessel und Schaft, Rückbohrung (Backbore) bezeichnet das Innere des Mundstückschafts danach. Falls Breslmair nicht behagt, z.B. Fa. Bruno Tilz bietet für seine Mundstücke diverse Schaftbohrungen (=Rückbohrungen) an, Du kannst dort auch anrufen:
http://217.160.45.62/mundstueckbau-tilz ... ungen.html

Was dein Vorhaben bedeutet, kannst Du im "Mouthpiece Tutorium" von Gary Radtke nachlesen. Es wurde hier bereits einige Male diskutiert.
http://www.grmouthpieces.com/tutorialthroat.htm
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http://www.grmouthpieces.com/tutorialbackbore.htm
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herzbert
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Re: Mundstück Drehventiltrp.

Beitrag von herzbert »

Meins: Spezial B. Tilz 1 1/4 E-DB
für Konzerttrompete.
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Re: Mundstück Drehventiltrp.

Beitrag von doc_trumpet »

Ich würde sagen - alle "österreichen Trompeten" mit E-Kessel ( Yamaha, Momo, Toshi ) und alle "Monke-typischen Trompeten" mit Bach C-Kessel oder Schilke 17 etc.
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Re: Mundstück Drehventiltrp.

Beitrag von doc_trumpet »

muss natürlich "österreichischen" heissen - das kommt davon, wenn man schneller tippt, als ... :-)
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Re: Mundstück Drehventiltrp.

Beitrag von herzbert »

Wie kommst du zu dieser Schlussfolgerung?
Was ist der Unterschied einer "österreichischen" Trompete und einer Trompete deutscher Bauart?
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Re: Mundstück Drehventiltrp.

Beitrag von Fama »

herzbert hat geschrieben:Wie kommst du zu dieser Schlussfolgerung?
Was ist der Unterschied einer "österreichischen" Trompete und einer Trompete deutscher Bauart?
Hierzu gab es bereits eine Menge Threads.
Vor allem in Zusammenhang mit "Wiener Klangstil", "Dresdner Klangstil", etc.
Kurz zusammengefasst könnt man sagen dass der Ur - Österreichische Klangstil auf der Drehventiltrompete stark aus dem Dresdner Raum
beeinflusst wurde (das war um die Wende des vorigen Jahrhunderts), es gibt hierzu eine gute Diplomarbeit von Thomas Lachtner,
Buddy findet den Link sicher schneller als ich. :)
Der Wiener/Dresdner Klang ist etwas heller/strahlender als jener der "Kölner Schule", und gerade die Monke Trompeten verkörpern den
"teutonischen", wuchtigen, nahezu posaunenhaften Klang, welcher FRÜHER z.B. von den Berliner Philharmonikern gelebt wurde.
"Wiener Trompete" wird wie oben richtig erwähnt eher mit "brinenförmigen" Kesselformen geblasen, der Kölner Stil eher mit C-förmigen.
Und dann kommen teilweise noch die baulichen Unterschiede bei den Trompeten hinzu, welche sich in Bohrung (in Wien nicht über 11,2mm),
Blechdicke (in Wien selten über 0,45mm), Schnitt (in Wien schlank), Anzahl der Stützen und oft auch im Schallbecherdurchmesser (in Wien nicht über 130mm)
und ob mit Kranz oder ohne (in Wien gibt es nahezu ausnahmslos nur französische Ränder), unterscheiden.

In Zeiten der "Musikerglobalisierung" allerdings sind eindeutige Klangunterschiede zwischen Orchestern oft nicht mehr möglich,
die Grenzen verschwimmen zusehends.
Ausnahme sind da immer noch die Dresdner (Staatskapelle) und die Wiener (Philharmoniker, Staatsoper,..).

Kleine Anmerkung meinerseits: ein Schallbecher mit 140mm Durchmesser alleine ist aber noch kein Garant dafür, dass der Ton auch trägt...
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Re: Mundstück Drehventiltrp.

Beitrag von herzbert »

Danke.
Das heisst, es gibt keine einzelne deutsche Bauart, sondern zwei. Die Ö leitet sich aus einer davon ab.
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Re: Mundstück Drehventiltrp.

Beitrag von Fama »

herzbert hat geschrieben:Danke.
Das heisst, es gibt keine einzelne deutsche Bauart, sondern zwei. Die Ö leitet sich aus einer davon ab.
Es gibt eigentlich drei "deutsche Bauarten".

Eine aus dem Raum Köln (Monke und deren Derivate), eine aus dem Raum Dresden (Heckel, Windisch und deren Derivate wie Yamaha),
und dann die, ich nenne sie nun unbekannter Weise Markneukirchner- (z.B. Scherzer), bzw. bayerische Form (Ganter), welche aus allen Welten etwas vereint.
Lechner Trompeten beispielsweise haben in manchen Details immer noch Züge von den "Wiener Heckel Modellen" mit franz. Rand,
beispielsweise die schlanke Form des Schnitts, die Form der Stützen, usw., aber auch von den Ganter Trompeten.
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Re: Mundstück Drehventiltrp.

Beitrag von herzbert »

Birnenform= E Kessel und ist bei allen Herstellern in der Form gleich? Breslmaier, Tilz, Yamaha..
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Re: Mundstück Drehventiltrp.

Beitrag von Fama »

herzbert hat geschrieben:Birnenform= E Kessel und ist bei allen Herstellern in der Form gleich? Breslmaier, Tilz, Yamaha..
Was ist schon gleich und wer kann das messen.
Ja, ich kann das, habe mir die Mühe vor ein paar Jahren mal gemacht und mittels digitalem 3D - Messgerät in der Firma einige Kessel vermessen.
Toshi 15E, Toshi 15E WS, Yamaha 15E4 neu, Yamaha 15E4 alt, Breslmair G1 und G2, ein großes Schantl...
Grundsätzlich sind diese Kessel alle irgendwie birnenförmig.
Immerhin haben sie ja alle mehr oder minder ein und dieselben Urahnen - nämlich die Mundstücke von A. Dehmal, Wien.
Und daraus leitete auch z.B. Herr Breslmair sen. dann seine "Seiberstorfer" Mundstücke (und sein Sohn dann die Breslmair G - Reihe) ab.
Eine ähnliche Entwicklung gab es im Dresdner Raum (Schmidt).
Aber man darf nicht vergessen, dass historische Mundstücke damals oft individuell auf den jeweiligen Instrumentalisten hin angepasst waren,
es heute nicht mehr viele davon gibt und die Maße im Laufe der Jahrzehnte auch einer gewissen Veränderung unterliegen.
Eines kann ich bestätigen: Yamaha 15E4 "neu" ist immer gleich (was man von Bach z.B. nicht behaupten kann),
ebenso hat Toshi - San eine ausgezeichnete Reproduzierbarkeit.
Breslmair Standardmundstücke werden CNC gedreht und sind - was den Kessel - nicht die Randformen betrifft - auch immer gleich.
Ein "alter" Breslmair G - Rand hat mit dem aktuellen G - Rand nichts gemein!
Ebenso ist ein altes G3 keinesfalls mit dem jetzigen G3 vergleichbar.
(Aber Karl [oder die Uschi] können alte Formen machen!)

Zu Tilz kann ich nichts sagen wegen der Kesselform, ich weiß nur, dass seine Drehventilmundstücke
für mich viel zu kleine Bohrungen um die 3,6 bis 3,7mm haben.
Verwirrt genug?
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Re: Mundstück Drehventiltrp.

Beitrag von herzbert »

Verwirrt, nein.
Das Tilz mit der Bezeichnung DB ist extra aufgebohrt. Klingt gut.
Wenn ich zu schwach dafür bin, nehme ich ein anderes.
Das ist für mich der Unterschied von den Mundstücken.
Ansonsten kümmere ich mich weniger darum, trotzdem, aus Interesse, du bist gut informiert.
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Re: Mundstück Drehventiltrp.

Beitrag von burt »

Fama hat geschrieben:Zu Tilz kann ich nichts sagen wegen der Kesselform, ich weiß nur, dass seine Drehventilmundstücke
für mich viel zu kleine Bohrungen um die 3,6 bis 3,7mm haben.
Verwirrt genug?
Ohne jetzt Dein unbestritten reichlich vorhandenes Fachwissen in Abrede stellen zu wollen, welche seiner Mundstücke bezeichnet Tilz denn explizit als Drehventilmundstücke?
Schönen Gruß vom Burt
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