Heavy Caps - negative Wirkung am 2. Ventil ?

z.B. Dämpfer, Übungsgeräte...

Moderator: Die Moderatoren

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burt
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Beitrag von burt »

Ich denke, sowohl dobs als auch dozen 73 haben recht.
Bei vielen Trompetern ist es Einbildung, da sie die feinen Nuancen der Klangveränderung dieser Maßnahme ohnehin nicht wahrnehmen können.
Ein Ausnahmetrompeter wie Matthias Höfs dagegen ist sicherlich in der Lage, auch kleinste Veränderungen am Material zu fühlen und klanglich umzusetzen.
Schönen Gruß vom Burt
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mikefiftyniner
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Beitrag von mikefiftyniner »

Ich bin ja nun auch nur Laie, aber als ich meine Thein in Bremen ausprobiert habe (wie schon gesagt, wie die ganz Linke auf dem Foto von Matthias Höfts :lol: - über 2 Stunden lang), haben wir auch mit verschiedenen Caps probiert - und zwar mehrfach hin und wieder zurück, sodass ein Zufall weitgehend ausgeschlossen war. Es gab reproduzierbare unterschiedliche Ergebnisse ob mit normalen oder heavy Caps. Ich habe mich dann deutlich für die heavy-Version entschieden.

Vielleicht liegt es auch am speziellen Instrument, ob man große oder fast keine Unterschiede spürt :roll:
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Dobs
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Beitrag von Dobs »

dozen73 hat geschrieben:Warum sollte ein Ausnahmetrompeter wie er das tun, wenn eine Klangveränderung Einbildung ist ?
Weil er sichs auch einbildet. Ich glaube, die Heavy Caps verändern maximal das Spielgefühl. Mögliche klangliche Veränderungen werden beim Publikum praktisch nicht wahrgenommen.
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Miss Trumpet
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Beitrag von Miss Trumpet »

Bei all den bereits im Forum diskutierten Materialunterschieden bzw. -veränderungen, die ja angeblich alle nur Einbildung sind, würden mich mal zwei Dinge ganz brennend interessieren:

1. Wer von der "Ist-alles-nur-Einbildung"-Fraktion hat solche Tuning-Element wie in unserem Beispiel hier Heavy-Caps überhaupt schon ausprobiert?
2. Wenn ihr diese ausprobiert habt, und keinen Unterschied feststellen konntet - haltet ihr euch für so besondere Trompeter, dass ihr jemandem wie Matthias Höfs unterstellen könnt, er würde sich ja auch nur was einbilden?

Mit Verlaub, aber für mich ist das verkraftbare Maß an elektronischem Müll für heute erreicht.
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dozen73
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Beitrag von dozen73 »

Hier schreibt Nick Drozdoff etwas über das hinzufügen von Masse und die Auswirkungen. Die Überschrift heißt zwar "Heavy Horns", aber er geht auch auf die Caps im Speziellen ein:

http://www.geocities.com/Vienna/3941/heavyhorns.html

LG, dozen73
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Dobs
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Beitrag von Dobs »

Auch auf die Gefahr, daß ich mich wiederhole.
Dobs hat geschrieben:Ich glaube [...] Mögliche klangliche Veränderungen werden beim Publikum praktisch nicht wahrgenommen.
.

Ich glaube, daß die Veränderung im Klang so minimal ist, daß Matthias Höfs das vielleicht hört und spürt und das Spielgefühl mag, aber der Effekt eben für die Zuhörer kaum existiert.

Andere mögen anderer Meinung sein und das ist wunderbar. Ich glaube, Klangempfinden ist im höchsten Masse subjektiv, deshalb kann man nur schwer darüber diskutieren. Und ich behalte mir natürlich das Recht vor, meine eigene Meinung dazu zu haben.

Ansonsten würde ich es sehr begrüßen, wenn wir wieder zu einer sachlichen Diskussion zurück kehren können, ohne fremde Beiträge als "elektronischen Müll" zu diskreditieren.
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snape
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Beitrag von snape »

Also, ich bin mir noch immer sicher, dass ich irgendwo eine physikalische Erklärung gelesen habe. Leider kann ich mich nicht mehr erinnern wo, ob im amerikanischen, englischen Forum oder sonstwo.

Ich würde das gerne mal ausprobieren! Zwar glaube ich ja auch eher, dass sie besser wirken je mehr man dran glaubt und je teurer sie sind, aber probieren geht über studieren. So möchte ich sie gerne ausprobieren aber erstmal kein Geld ausgeben....

Im amerikanischen Forum steht für den Selbstbauer: I found that a British 5 pence coin works also. The same diameter of a US dime and a little thicker. Man muss dann nur noch ein Loch durchbohren. Einen Metallbohrer hab ich, leider aber entsprechende Münzen nicht. Ich denke, dass auch Unterlegscheiben, O-Ringe etc gehen müßten. Hat jemand eine Nachbauanleitung oder eine shoppingliste für den Baumarkt?
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lurchi
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Beitrag von lurchi »

Miss Trumpet hat geschrieben:Bei all den bereits im Forum diskutierten Materialunterschieden bzw. -veränderungen, die ja angeblich alle nur Einbildung sind,
ich bin ja glaube ich auch einer der eher der skeptischen, also antworte ich mal darauf.
würden mich mal zwei Dinge ganz brennend interessieren:

1. Wer von der "Ist-alles-nur-Einbildung"-Fraktion hat solche Tuning-Element wie in unserem Beispiel hier Heavy-Caps überhaupt schon ausprobiert?
Ich habe rumprobiert und hab mich aufgrund meines persönlichen Spielgefühls für einen schwereren Ventildeckel am dritten Ventil entschieden. Ich bin mir allerdings nicht sicher ob ich diesen Unterschied auch noch spüren würde wenn ich ohne Kenntnis der angesetzten Deckel (im Blindversuch) testen würde. Muss ich mal ausprobieren.
2. Wenn ihr diese ausprobiert habt, und keinen Unterschied feststellen konntet - haltet ihr euch für so besondere Trompeter, dass ihr jemandem wie Matthias Höfs unterstellen könnt, er würde sich ja auch nur was einbilden?
Ich glaube nicht dass man jemand unterstellt er wäre ein schlechter Spieler wenn man davon ausgeht dass der Mensch sich leicht irreführen lässt. Natürlich ist es möglich dass ein sehr guter Trompeter Unterschiede erkennt wo ein einfacher Laie wie ich sie nicht wahrnimmt. Mindestens genauso wahrscheinlich ist aber dass ein sehr guter Trompeter genauso der subjektiven Empfindung unterworfen ist wie jeder andere auch.

Zur Wirkung von Heavycaps: Masse am Ventil verändert das Schwingverhalten des Blechkörpers. Je nachdem wo diese Masse sitzt hat sie eine andere Auswirkung auf das Schwingverhalten. Ganz sicher kann man den Klang den das Instrument von sich gibt wenn man es anschlägt wie ein Gong verändern. Wie stark sich dies auf den Klang und das Spielverhalten auswirkt bleibt bis jetzt fraglich. Der Effekt ist jedenfalls eher klein, aber bei so etwas fragilem wie unserem Trompetenansatz sind einem oft Kleinigkeiten wichtig. Deshalb spiele ich mit schwerem Deckel nur am dritten Ventil. Und bin insgeheim überzeugt dass ich mir selber was vormach.

Uli
Marko
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Wo kriegt man die Dinger eigentlich???

Beitrag von Marko »

Hallo erstmal,

ich hier im Forum schon einiges über "Heavy Caps" gelesen und würde gern selbst meine Erfahrungen damit machen. Was ich jedoch bisher nirgendwo (auch nicht mit der Suchfunktion) entdecken konnte, waren Hinweise wo man die Dinger evt. beziehen kann, von welchen Herstellern es Heavy Caps gibt und ob es sie passen für jedes Modell gibt. Bei Thomann kriegt man nur für die 180er Bach-Serie, bei Mouthpieceexpress gibt es auch die Bach und die Caps von Curry (auch in verschiedenen Größen für verschiedene Fabrikate etc.). Eine Bestellung bei Mouthpieceexpress möchte ich vorerst jedoch vermeiden (beim letzten Mundstück hatte ich riesen Aufwand mit dem Zoll! :(

Mich würde jetzt interessieren ob es auch deutschsprachige Händler (außer Thomann) gibt bei denen man diese Caps bekommt und welche Hersteller (außer Bach und Curry) es evt. noch gibt, die die Dinger auch separat (also nicht als Option am Instrument) anbieten!

Gehört zwar nicht direkt ins Thema, wollte dafür aber nicht extra einen neuen Beitrag aufmachen. Würde mich über Antworten freuen.

P.S.: Wenn ich welche habe kann ich hinterher auch was zum Thema dieses Beitrags sagen! :D
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nic
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Beitrag von nic »

ich habe 2 trompeten mit optionalen heavy-cups (king und kanstul), außerdem hab ich eine 37er bach mit curry-cups probiert. mein fazit: die ansprache wird schwerer, ton ändert sich allenfalls marginal, für den zuhörer nicht hörbar. effekt geht witzigerweise gegen null, wenn die gewichte an allen ventilen montiert werden. benutze eigentlich nur normalgewichtige kappen.
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lurchi
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Re: Wo kriegt man die Dinger eigentlich???

Beitrag von lurchi »

Marko hat geschrieben:Hallo erstmal,

ich hier im Forum schon einiges über "Heavy Caps" gelesen und würde gern selbst meine Erfahrungen damit machen.
Dann pack dir mal nen passenden Satz Unterlagsscheiben in deine normalen Caps.
brass-fan
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Beitrag von brass-fan »

Hallo,

nach meiner Erfahrung ändert sich die Klangfarbe und der Spielcharakter des Instrumentes auf jeden Fall. Für den Zuhörer ist das sicher auch hörbar, nur wird dieser nicht wissen warum.

Ich denke, daß gerade bei einem Amateur nicht jeden Tag jedes Gewicht den gleichen Effekt hervorbringt. Die Verwendung solcher Teile hängt von der Tagesform, dem musikalischen Anlaß und v.a. auch dem Raum ab. Ob man dann Gewichte auf alle Ventile oder nur auf bestimmte schraubt, ist ebenfalls nur eine Entscheidung im Einzelfall. Bei meinem Flügelhorn verwende ich meistens sehr schwere Gewichte am 1. und 3. und bei meiner „Bach“, wenn überhaupt, an allen Ventilen weniger schwere. Dann kommen noch die Einflüsse von Stimmzugform und Mundstück hinzu.

Und für die Zweifler: Selbst wenn „heavy caps“ nichts bringen sollten, reicht ja schon das subjektive Empfinden einer Verbesserung um das Selbstvertrauen zu stärken, was v.a. bei einem solistischen Spiel nicht von Nachteil ist.

viele Grüße
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Dobs
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Beitrag von Dobs »

brass-fan hat geschrieben:Und für die Zweifler: Selbst wenn „heavy caps“ nichts bringen sollten, reicht ja schon das subjektive Empfinden einer Verbesserung um das Selbstvertrauen zu stärken, was v.a. bei einem solistischen Spiel nicht von Nachteil ist.
Ja, natürlich. Ich habe auch nichts anderes gesagt. Wenn es Dein Spielgefühl verbessert und Du meinst, es verändert Deinen Klang positiv, kannst Du Dir sogar einen Edelstein an die Trompete kleben (http://www.cannonballmusic.com/stonetrumpets.php).

Ich spiele selbst auch ein Heavyweight-Mundstück. Alles, was ich sage ist: Die klangliche Veränderung ist, glaube ich, minimal und das Publikum nimmt sie praktisch nicht wahr.
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Beitrag von peaceman »

Dobs hat geschrieben:Mögliche klangliche Veränderungen werden beim Publikum praktisch nicht wahrgenommen.
Hi Dobs,

Was mich ein bißchen an Deinem Beitrag stört, ist dass Du Deine eigene Erfahrung als allgemeines Maß setzt. Sonst bist Du es doch immer, der solche Argumentation hier im Forum auf witzig-provokante Art geißelt :-)

Woher weißt Du, dass die Veränderungen nicht beim Publikum wahrgenommen werden ?
Selbst wenn Du es ausgiebig mit Deiner Tute getestet hättest - hast Du mal erwogen, dass auch das Instrument dabei eine Rolle spielt ? HeavyCaps bei einer Monette haben sicherlich nciht die selbe Wirkung wie bei einer Spada !!!
Und ebenso: vielleicht hat es sogar mehr Effekt beim Publikum als beim Spieler am Platz, insbesondere in großen Räumen ?

Ich habe z.B. eine alte Bach Strad. ML mit 37er Becher. Da habe ich vor Jahr und Tag mal alle Stützen rauslöten lassen und den Becher dünner machen lassen. Eigentlich wars ne Schnapsidee, aber für Impros war es dann ein superschönes Instrument, ganz flexibel und weich. Hier merkt man den Heavy-Cap am 3. ganz extrem, ist nicht nur beim Spielen spürbar, sondern auch für Zuhörer im Raum deutlich hörbar. Können wir gerne auch beim nächsten Treffen erproben :-)


p.s.: mir fällt gerade auf: vielleicht gehen wir einfach von unterschiedlichen Vorstellungen aus. Vielleicht denkst Du an das Spielen im Satz einer BigBand. Da gebe ich Dir recht, man wird keinen großen Unterschied hören. Jetzt stell Dir mal eine meditative Solo-Impro in einer großen Kirche vor oder vielleicht einen Auftritt mit einem Quintett, nur mal so als Beispiel...
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hari7
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Beitrag von hari7 »

Bei den Basspsaunen von Thein sind an den erstaunlichsten Stellen Gewichte auf das Rohr aufgelötet. Einer der Ventildeckel ist extraschwer, der andere ist normal. Wenn mann die Ventildeckel austauscht, gibt es eine sehr deutliche Veränderung. Ob man das mag, ist natürlich weitgehend eine Frage des Geschmacks. Es scheint kaum möglich, das genau zu berechnen. Die Theins haben es wohl weitestgehend durch Ausprobieren herausgefunden (aufgrund physikalischer Überlegungen), an welcher Stelle ein zusätzliches Gewicht das Instrument auf welche Weise verändert.
Macht Euch nix draus, ich bin nur zugelaufen.
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