"Offene" Trompete (Pumpe!)

[Blechnase]

Wenn ich mich nicht irre, sind die ersten drei vor allem brutal flach. Vielleicht schränkst Du einfach die Lippenbewegung zu stark ein? Das Yamaha habe ich auch mal gespielt, weil ich’s nicht besser wusste, fühle mich aber nach gezieltem Ansatz-, Zungen- und Lufttraining auf mitteltiefen Mundstücken wohler.

[ttrumpett]

Damit hier keine Missverständnisse entstehen, das JBS hat nicht den tiefsten Kessel sondern eher das Vizutti..

[Blechnase]

Whoa, dann spielst Du offensichtlich generell extrem flache Mundstücke. Ich bezog mich im Post davor auf das 14a4a, das ja eigentlich ein Piccolo Mundstück ist. Daher lohnt es sich vllt wirklich mal nach etwas tieferem Ausschau zu halten?

Auf der Thomann Website steht beim Vizutti als Kesseltiefe „very shallow“ und wenn das das tiefste ist …

[ttrumpett]

Ich spiele seit vielen Jahren nur flache Kessel und habe keine Probleme damit...
Ich wollte damit nur folgendes sagen
Ich glaube nicht, dass ein Vergleich durch pures Reinpusten ohne Mundstück in eine Tp. irgendeine Aussagekraft hat für das Spielgefühl " offen" .
Das individuelle Mundstück des Bläsers muss beim Testen miteinbezogen werden, so denke ich zumindest..
Der Vergleich von orleando furioso mit dem Wasserschlauch hinkt obwohl er auf Anhieb sehr einleuchtend klingt!
Wasser ist eine Flüssigkeit, Luft ein Gas.
Wie Bixel schon schrob, pusten wir nicht Luft durchs Rohr sondern wir versetzen eine Luftsäule in Schwingung.

[Bixel]

Das Yamaha habe ich auch mal gespielt, weil ich’s nicht besser wusste, fühle mich aber nach gezieltem Ansatz-, Zungen- und Lufttraining auf mitteltiefen Mundstücken wohler.

Ich neige zu der Einschätzung, dass du dich nach gezieltem Ansatz-, Zungen- und Lufttraining - zumindest in deinem Kiezorchester - auf flachen Mundstücken wohler fühltest. Ich habe in früheren Zeiten große, mitteltiefe Mundstücke gespielt (Bach 1,25 C u.ä.), weil ich's nicht besser wusste.

[Blechnase]

Nee, grade nicht, wenn ich im KO meine Bach mit einem Flachberger spiele, schauen mich alle böse an, weil ich alles platt mache … für Big Band dagegen ist die Bach mit einem flachen Lotus kaum zu toppen.

[Bixel]

...wenn ich im KO meine Bach mit einem Flachberger spiele, schauen mich alle böse an, weil ich alles platt mache...

Dann gibst du vermutlich unangemessen viel "Gas".
Flache Mundstücke sind effizienter; das ist ja gerade der Trick.

[ttrumpett]

Habe "kiezorchester" gegoogelt. (Potsdam?)
Da steht ne Quer und ne Blockflöte direkt vor Dir?
Ich glaube gern, dass diese sich bei jedem Ton, der lauter als mezzoforte ist, umdrehen....
Man sieht, dass oft aneinander vorbei geredet/geschrieben wird, weil man die unterschiedlichen Gegebenheiten nicht kennt.
Bei mir ist die Situation die, dass ich, an der 2.ten, mit einem lauten Leadtrompeter mithalten muss.
Da drehen sich höchstens die Posaunen und Saxer um, ab "ff"..(kann man aber in Kauf nehmen)
Im Blechbläserquintett muss ich mich allerdings sehr zurückhalten. Ich muss zugeben, dass ich hier noch nach einer Lösung suche...alle Versuche, hier einfach einen tieferen Kessel zu spielen, endeten bislang erfolglos, da ich dann mit der Treffsicherheit kämpfe, sobald höhere Töne gefordert sind.

[Blechnase]

Eine Querflöte? Eine Blockflöte? Tausende Aber ja, genau da liegt der Hund begraben. Wir haben eine ungewöhnliche Besetzung und das macht’s insbesondere fürs Blech und die Saxophone manchmal spannend. Das Coole an der Geschichte ist, dass unsere Dirigentin direkt für unsere Besetzung arrangiert. Ich bin z.B. auch immer wieder erstaunt, wie gut man die Sopranblockflöten hören kann. Das passt für viele Stellen sehr gut (natürlich nie so gut wie Trompeten ).

Ich habe mir tatsächlich fürs Orchester extra die Schmidt gekauft, weil die oben bereits angesprochene Bach wirklich sehr dominant war. War eine absolut herausragende Begründung für eine neue Trompete!

Für Big Band oder mittelgroße Soul/Funk/Pop Gruppen würde ich dann eher die Bach nehmen. Aber das steht nach Corona anno 2024 an.

[Blechnase]

Oh, @Bixel: klar, wir brauchen ja alle eigentlich nur eine einzige Trompete und ein Flügelhorn, aber dann würden wir ja die vielen anderen schönen Instrumente verpassen. Und mit der DV lässt sich’s nun mal leichter diskreter spielen als mit der Bach.

[ttrumpett]

Falls einer unserer Instrumentenbauer hier mitgelesen hat...die Fachleute müssten ja eigentlich genau Beacheid wissen, welche Faktoren eine Trompete "offen" machen?

[Bixel]

Oh, @Bixel: klar, wir brauchen ja alle eigentlich nur eine einzige Trompete und ein Flügelhorn, aber dann würden wir ja die vielen anderen schönen Instrumente verpassen.

Verstehe.

Hier findest du Anregungen für weitere Anschaffungen, die "herausragender Begründungen" bedürfen:

https://www.youtube.com/channel/UCkaAtz ... 7OA/videos

[GT-Karl]

Der Luftdurchsatz von Trompeten ließe sich auf einer flowbench (Durchflussmessbank) sicherlich messen und dank kalibrierter Messtechnik auch vergleichen. Ob diese vergleichende Messung aber wirklich aussagekräftig in Punkto "offenes" Spielgefühl wäre das mag ich nicht bewerten! Es geht, wie gesagt, um ein Gefühl, da wird es mit dem Messen eben schwierig !

Wir haben vor Jahren mal getunte Zylinder von Zweitakt-Rennmaschinenmotoren auf ihr (Luft-) Durchflussverhalten untersucht, um die Wirksamkeit von Tuningmassnahmen zu bewerten, war wirklich interessant!

Karl