Trompetenforum.de

Habe eine CD "Himmlische Trompete": ich kann es einfach nicht glauben, dass diese extreme Höhe mit dieser wahnsinnigen Technik wirklich auf einer Trompete gespielt wurde. Unglaublich!! Harry James und Maynard Ferguson verblassen dagegen.... ich bin fassungslos und staune nur...ist das wirklich real ??? Sagenhaft !!

Auf die Gefahr hin, mir den Unmut der gesamten Forumsgemeinde zuzuziehen: ich kann den Kumpan nicht leiden.
Wenn seine Vita auf wikipedia halbwegs stimmt, hat er in Bratislava Trompete studiert. Er hat sein Handwerk also von der Pieke auf gelernt. Eine gewisse Begabung fürs Hohe Register kann man ihm nicht absprechen, aber ich finde ihn klanglich einfach hässlich. Laut, hoch, schrill - das ist nicht meine Klangvorstellung. Wenn ich mir hier im Vergleich Arturo Sandoval, den jüngeren Ferguson, Pat Hession, Derek Watkins, die Findley-Brüder & viele, viele andere (Bergeron, Myashiro,...) anschaue, dann ist das eine ganz andere Kategorie von Trompetenqualität was den High-Note Bereich angeht. Technisch würde ich z.B. Alen Vizutti nur ungern mit Kumpan vergleichen, da Vizuti präzise wie ein Laserstrahl ist und sich auch puncto Tonhöhe nicht zu verstecken braucht.

Wenn du einen Extrem-Techniker sehen willst, dann zieh dir Sergej Nakiarakov rein.

Allerdings reden wir hier von Spezialisten, die ihre Nischen besetzt haben, und dort auch sehr erfolgreich sind.

Der Kumpan hatte das Glück, dass er zu seinen Bestzeiten von Zdenek Gursky bei der Blaskapelle Gloria entdeckt wurde, mit dem er zum kommerziellen Erfolg, aber auch leider zum Kommerz kam. In der Schiene ist er hängen geblieben und das Konzept "Hoch & Laut" hat auch relativ lange gut funktioniert (und tut es heute wahrscheinlich auch noch). Gott sei Dank sind wir aber mittlerweile so gut mit Musik versorgt, dass man sich auch andere Sachen anhören kann

Die Musik, die Kumpan macht, ist für mich Bierzelt-Lärm, der mir persönlich beim Zuhören keinen Spaß macht, weil ich musikalisch einfach was anderes möchte.

Es steht jedem frei, sich anzuhören, was ihm gefällt und wo er für sich Emotionen entwickelt. Meine Reaktion auf Kumpan ist >I (Skip forward).

Ich will hier auch niemandem zu nahe treten, aber kann es sein, dass der Horizont des Threaderstellers sich auf einen relativ kleinen Bereich der Trompeterei beschränkt?

Hallo Knatterbock,

hör ihn dir doch mal live an. Nicht ganz wie auf CD, aber immer noch sehr gut. Ist natürlich nicht jedermanns Geschmack. Mir ist es auch etwas anstrengend zu hören. Und genau deshalb gibt es sehr viele verschiedene Trompeter die auf sehr vielen verschiedenen Trompeten spielen.

Ich höre mir seine Musik auch nicht jeden Tag an. Habe aber letztes Jahr bei Trompete Total eine Stunde bei ihm gehabt und abends das Konzert seiner Kapelle gehört. Was er da über drei Stunden abgeliefert hat, war schier unglaublich. Einer der beiden 1. Trompeter war ausgefallen, Vlado hat also nicht nur seine Solonummern gemacht, sondern auch die Führungsstimme mitgespielt. Und den ganzen Tag unterrichtet. Ich würde jedem Trompeter ein Livekonzert mit ihm empfehlen, das ist wirklich ein Erlebnis.
Egal was man von seiner Musik halten möchte, er spielt sehr sauber, sehr musikalisch und geschmackvoll (im Sinne von stilgerecht).

Ob man seine Musik jetzt vielleicht zu kommerziell findet, ist ja eine Sache aber über seine Fähigkeiten als Trompeter kann man wohl kaum geteilter Meinung sein.
Ich komme ja von der klassischen Seite und gerade deshalb finde ich Vlado großartig. Sein Tonumfang und vor allem seine Ausdauer sind phänomenal. Er klingt bis in die höchsten Lagen immer voll und klar, auch auf dem Flügelhorn ein Hochgenuss. Schrill ist da gar nichts. Und wie man als Trompeter den Klang als hässlich empfinden kann, erschließt sich mir nun überhaupt nicht.
An ein Livekonzert mit ihm und seiner Formation denke ich immer wieder mit Begeisterung zurück.

Vlado Kumpan hat eine tolle Höhe und trompeterisch sicher sehr gute Qualitäten. Er hat auch seinen Weg gefunden, sich auf einem gewissen Markt zu platzieren. Dafür gibt es von meiner Seite nichts anderes als respekt. Was mich aber zunehmend stört ist, mit welchen Gedröhne die Anlagen bei irgendwelchen Dorf- oder Schützenfesten - dem täglichen Brot von Vlado und Co - aufgedreht sind, sodass man manchmal noch in der Nachbargemeinde jedem Stück problemlos folgen kann. Deswegen meide ich solche Veranstaltungen mittlerweile zunehmend, vielleicht ist das auch an meinem zunehmenden alter geschuldet.

An und für sich ist an gutgespielter Musik in Egerländerbesetzung nichts auszusetzen, das kann ich auch genießen. Die mittlerweile hohe Diskrepanz zwischen Lautstärke und Qualität - vor allem der Anlageneinstellung geschuldet - nimmt mir die Freude an solchen Veranstaltungen. Nicht jedes Blasmusikfest muss so laut sein wie Woodstock, doch das scheint die Messlatte zu sein. Das soll aber die musikalische Qualität die in diesem Genre tw. geboten wird, nicht schmälern, im Gegenteil: Ich glaub inzwischen, dass es vor allem im südbayrischen Raum und in den Alpenregionen auch zahlreiche Amateurbands gibt, die durchaus mit Vlado, Ernst Hutter und Co mithalten können. Die letzgenannten bleiben natürlich Vorreiter in diesem Genre, weil sie den "Egerländer-Boom" quasi losgetreten haben.

Der Grandseigneur der Blasmusuk ist und bleibt für mich an der Trompete/Flügelhorn der Tröster Franz.....!!! DAS ist Blasmusik vom Allerfeinsten, mit Herz Verstand und Seele....großartig !

Weil ich gerade Vlado Topic hier gefunden habe:

Vlado war mit Gloria, oder später - Vlado Kumpan mit seinen Musikanten- vor 15-20 Jahren in meiner Gegend auf sehr vielen Bezirks Musikfesten unterwegs.
Aber jetzt schon sehr sehr lange nicht mehr gehört.

Denke das man die Bierzeltauftritte da auch nicht mit einem Konzert vergleichen kann. Ein Highlight war immer bei seiner Gruppe: Der einsame Hirte
Hab gerade auf seiner HP gesehen 1x Auftritt in Österreich 2024 geplant, und auch nicht in meiner Gegend.