FlüTro hat geschrieben:da muss ich jetzt noch ewas dazu sagen,
wo da der Zusammenhang ist:
es gab in den 50 - 70ern viele Leute ähnlich Chet Baker, Armstrong, Alpert usw.
Die hat man in den mondänen Hotels oft gehört, da wo sich die große Welt z.B.
Sylvester getroffen hat, u.a. in der Alpenregion.
Und da wurde superfeiner Jazz gespielt, mit wahnwitzig guten Musikern.
Und wenn sich dann um 03.00 Uhr alles so langsam auflöste ging
es im kleinen Kreis noch weiter bis in die Morgenstunden.
Die "Ober" und der Hotelchef, die Musiker und die Bedienungen,
die waren da.
Gruss
Peter
Peter, da sprichst etwas an, an das ich lange nicht mehr gedacht habe. Aber es stimmt. Solche Nächte durfte ich auch erleben und hat mich eigentlich auch zu dem alten Mucker werden lassen, der ich jetzt wohl bin. Ob in München Schwabing im Podium, (immer noch bestehender Jazz Laden), ob in Seefeld, Stuttgart oder Kiel, gerade in den 60 iger Jahren schaute man nicht auf die Uhr und schloß den Laden, um munter weiter zu spielen vor dem Personal.
Wobei die Mädels eine nicht unerhebliche Rolle spielten !!
In den siebziger Jahren erinnere ich mich auch gerne an Sessions im Studio, wo nach den Aufnahmen z.Bsp. zu "Musik ist Trumpf" ab 22.00 h mit Charly Antolini, Katharina Valente, Silvio Franzesco und Peter Alexander am Klavier noch munter gejazzt wurde. Ich war zwar nie der große Jazzer, aber es hat Spaß gemacht, und darauf kam es an. Das waren glückliche Momente. Wenn Bill Ramsey dazu stieß gab es auch noch viel zu lachen. Aber um 10.00h am nächsten Morgen waren alle wieder da und machten perfekte Aufnahmen. Besonders hat mich dabei Horst Fischer beeindruckt, was der geblasen hat, auch wenn er sternhagel....... war.
Das kann einem auch niemand mehr nehmen. Curd Jürgens sagte einmal: die Vergangenheit ist das Sofa, auf dem ich sitze.!
Wenn ich so manche Kommentare zu der Musik aus diesen Jahren höre denke ich einfach nur, ich hatte das große Glück, mit wirklichen Größen vor allem in musikalischer Hinsicht spielen zu dürfen. Von diesen Künstlern wissen viele nicht, dass Sie bis heute nur von wenigen getopt wurden. Und menschlich..... waren sie im Studio wie du und ich.
Dagegen herrscht heute in den "Neuen" Künstlerkreisen nur Neid und ein Machtkampf um Quoten, CD Verkäufe und wer die meisten Besucher bei Tourneen hat.
Eigentlich bin ich froh, nur noch ein Semi Profi zu sein, der diesen Kampf nicht mehr bestehen könnte. Vor allem aus menschlichen Gründen. Mit meiner immer noch zu naiven Art würden ich gemobbt werden ohne Ende.
Ich bewundere deshalb auch sehr stark die Menschen, die Heute Erfolg haben, sich durchsetzen weil sie ihre Ellenbogen benutzen. Meinen größten Respekt haben auch die jetzt an der Spitze stehenden Trompeter wie Derek Watkins, James Morrison, Adam Rapa, Wayne Bergeron u.v.a., denn sie leisten fantastische vorbildliche Arbeit.
Was meine Aufnahmen und Arbeit leisten kann ist höchstens, etwas Erfahrung weiterzugeben und Motivation zu geben, dass man auch mit 61 noch akzeptabel spielen kann und dass man seine Musikalität nie verliert. aber, man muß an ihr arbeiten.
L.G.ralf