Ich bilde mir nicht ein, deine Formulierungsgewohnheiten ändern zu können, gebe aber dennoch zu bedenken:Lucius hat geschrieben: ...bleibe jedoch bei meiner Formulierung, daß das Zwerchfell der wichtigste Atemmuskel überhaupt sei. Das gilt für Bauch- und Brustatmung sowie für Ein- und Ausatmung: Ohne Zwerchfell läuft nix, das ist der größte und effektivste Atemmuskel, und bei einer isolierten Lähmung des Zwerchfells würden wir ersticken. Insofern erscheint mir auch die in der medizinischen Terminologie gebräuchliche Bezeichnung der anderen Muskelgruppen als "Atemhilfsmuskulatur" (s.u.) gerechtfertigt.
Das Zwerchfell ist der wichtigste ATEMmuskel, solange wir nicht Trompete spielen.
Das Zwerchfell ist der wichtigste EINATEMmuskel - auch, wenn wir Trompete spielen.
Die Rumpfmuskulatur ist die (wichtigste) AUSATEMmuskulatur, wenn wir Trompete spielen.
Dass die Mediziner die Rumpfmuskulatur als Atemhilfsmuskulatur bezeichnen, hängt damit zusammen, dass die willentlich forcierte Atmung unter physiologischen Verhältnissen - also im (nichtbläserischen) Alltag - so gut wie nicht vorkommt.
Bei der sog. reinen Brustatmung ist das Zwerchfell nicht beteiligt.
Sobald das Zwerchfell sich beteiligt, spricht man von Bauchatmung.
In der Praxis lassen sich die beiden Arten der Atmung nicht 100%ig trennen - es geschieht (lediglich unterschiedlich gewichtet) immer Beides.
Nein, bei einer kompletten Zwerchfelllähmung würden wir nicht ersticken.
Solange keine körperliche Belastung stattfindet, und solange keine zusätzlichen Komplikationen auftreten, reicht die Leistung der (dann reinen) Brustatmung zur Lebenserhaltung vollkommen aus.
Du verstehst unter Stütze etwas grundlegend Anderes als ich.Lucius hat geschrieben:Die Stütze - so wie ich sie verstehe - also das Abstützen des Zwerchfells durch die Anspannung der Bauch- und Flankenmuskulatur erfolgt nach der Einatmung, kurz vor bzw. mit der Ausatmung.
Das sei dir gegönnt.
"Forcierte Ausatmung" ist ein physiologischer Fachbegriff.Lucius hat geschrieben:Den Begriff der "forcierten Ausatmung" finde ich nicht so glücklich. Ich weiß, was Du damit meinst, aber unter "forcierter Ausatmung" verstehe ich einerseits, möglichst viel Luft in möglichst kurzer Zeit auszuatmen, und andererseits, auch die Restluft nach erfolgter Ausatmung mit Hilfe der Thoraxmuskulatur noch möglichst vollständig zu entleeren. Deswegen würde ich hier eher von einer "kontrollierten Ausatmung" sprechen.
Er meint, dass (als Willensleistung) stärker ausgeatmet wird, als es für die Vitalfunktion notwendig wäre.
Genau dies geschieht beim Blechblasen.
Dem steht gegenüber die reflektorische Atmung (ein Begriff, den Kreutzer falsch verwendet):
Die Atmung im Alltag ist ein unbewusst verlaufender, automatisierter Vorgang, dessen Frequenz und Intensität vom CO2-Gehalt des Blutes reflektorisch gesteuert werden, weshalb man dort willentlich nicht Einfluss nehmen muss (aber jederzeit kann).
.