Atmung perfekt erklärt

Wie kann ich die Atmung verbessern ? Wie wichtig ist die Atmung für das Trompetespielen ?
Hier gibt es die Antworten auf solche Fragen.

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Marmorkuchen
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Re: Atmung perfekt erklärt

Beitrag von Marmorkuchen »

Amethyst hat geschrieben:Heute fragte ein Schüler bei einer Übung, was hämmert denn da gegen meine Brust. Das war die Wirkung nach der Funktion.
Und was "hämmerte" denn dann gegen die Brust Deines Schülers?
Amethyst
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Re: Atmung perfekt erklärt

Beitrag von Amethyst »

Marmorkuchen hat geschrieben: Dienstag 11. Februar 2020, 23:23
Amethyst hat geschrieben:Heute fragte ein Schüler bei einer Übung, was hämmert denn da gegen meine Brust. Das war die Wirkung nach der Funktion.
Und was "hämmerte" denn dann gegen die Brust Deines Schülers?
Verzeih, habe es jetzt erst gesehen. Antwort: Es ist die Luftkompression.
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Bixel
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Re: Atmung perfekt erklärt

Beitrag von Bixel »

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Re: Atmung perfekt erklärt

Beitrag von Marmorkuchen »

Amethyst hat geschrieben: Freitag 10. April 2020, 03:51
Marmorkuchen hat geschrieben: Dienstag 11. Februar 2020, 23:23
Amethyst hat geschrieben:Heute fragte ein Schüler bei einer Übung, was hämmert denn da gegen meine Brust. Das war die Wirkung nach der Funktion.
Und was "hämmerte" denn dann gegen die Brust Deines Schülers?
Verzeih, habe es jetzt erst gesehen. Antwort: Es ist die Luftkompression.
Ui!
Und wie wird die Luft komprimiert?? Sehr interessant!
Amethyst
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Re: Atmung perfekt erklärt

Beitrag von Amethyst »

Das ist schwer, es schriftlich zu übermitteln.
Es ist eine Rumpftätigkeit, die das bewirkt. Ein Reiben gegen einen Widerstand. Diese Tätigkeit entsteht allerdings über die Empfindung, deshalb nenne ich es auch oft, "Gefühlsimpuls". Es ist kein "Gemache", das oft über das Denken an Einzelheiten angeleitet wird. Ein Rumpfimpuls, wie beispielsweise das Lachen oder Seufzen, das alles weitere (wie Zwerchfell) reflektorisch in gang setzt. Und letzteres stelle man sich in die Länge gezogen vor.
Deshalb, man kann es lenken, wenn man es gelernt hat.
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Re: Atmung perfekt erklärt

Beitrag von Marmorkuchen »

Wenn man es gelernt hat, sonst wohl nicht. Danke!
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Re: Atmung perfekt erklärt

Beitrag von Amethyst »

In der Regel verlernt, verliert man diese Tätigkeit, die wir als Baby alle einmal perfekt anwenden konnten, schon im Kinheitsalter.
Aber ja, man kann es wieder erlernen. Und, es gibt auch ein paar wenige Naturtalente, die sich diese Urtechnik noch bewahrt haben. Ist aber eher selten.
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Bixel
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Re: Atmung perfekt erklärt

Beitrag von Bixel »

Die brennende Frage einer/eines jeden minderwertig Komprimierenden dürfte sein: Wie lässt sich etwas längst Verschüttetes wieder erlernen (und lehren!), das in Wort und Schrift kaum vermittelbar zu sein scheint? Ist dies nur möglich im Präsenzunterricht im Beisein eines Kundigen, der sich jene archaische Fertigkeit bis in die heutige trostlose Zeit erhalten oder seinerseits durch heilende Unterweisung wieder erlernt hat? Und dürfen Unkundige angesichts ihrer tiefgreifenden Entwurzelung infolge z.B. allgegenwärtigen Elektrosmogs und Konservierungsstoffen aller Art überhaupt auf Heilung hoffen? :?

Hier wird der (hilfreiche oder klägliche?) Versuch unternommen, die körperlichen Vorgänge (u.a.) beim Blechblasen wissenschaftlich-rational darzustellen: https://www.youtube.com/watch?v=idHYGuG6J8o
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Re: Atmung perfekt erklärt

Beitrag von Amethyst »

Zu letztem: Einerseits interessant, andererseits nur das Zwischensymptom, nicht das Ursächliche. Aber gerade auf letzteres kommt es an, um es dann auch zu können und die schönen Töne hervor zu bringen. Nicht auf, "Bäckchen zeigen". "Lächelstellung", "Schnute", die "Zungenstellung" etc.

Im Gesang sieht das dann so aus.: https://www.youtube.com/watch?v=YIUvX7hebBA
Oder so:
https://www.youtube.com/watch?v=TpCF-05VEKk

Hängt natürlich immer vom jeweiligen Probanten ab. Aber grundsätzlich lässt sich dennoch einiges ablesen, worüber man lange gestritten hat. Beispielsweise, dass man eben nicht nur eine flache Zungenstellung, wie oft gepredigt" hat. Sondern, dass jeder Vokal eine eigene Zungenstellung bedarf. Eigentlich logisch, aber dennoch teilweise lange im Gesang ignoriert, bzw. bestritten.
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Re: Atmung perfekt erklärt

Beitrag von Marmorkuchen »

Die eigene Zungenposition jedes Vokales wurde in der Stimmbildung im Chor, die ich erhielt, gelehrt. Andere Stimmbildner meinten, man solle die Zunge tendenziell hinausstrecken, was dann zu einem ganz komischen Klang führte.Das war dann eher ein Geschrei als ein Klang. Ich nahm in chorischer Stimmbildung mal dies, mal jenes für mich plausibles mit. Ich singe auch nicht oft. Bist Du Sänger?
Würdest Du erst Blasen oder erst Singen empfehlen?
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Re: Atmung perfekt erklärt

Beitrag von Bertl1949 »

Jazz-Trumpet hat geschrieben: Sonntag 16. Februar 2014, 21:30 Sehr teuer, aber das beste was ich je gelesen habe über Stütze, was wirklich im Hals passiert etc.

http://www.amazon.de/Complete-Vocal-Tec ... +technique

Dieses Buch hat mir mehr gebracht wie 10Jahre Trompetenunterricht bei namhaften deutschen Profis...

Weil keiner erklären kann was im Hals wirklich los ist und niemand hat Stütze besser erklärt als dieses Buch.
Ja es ist ein Buch für Sänger.
Ja es ist sehr teuer. Aber wieso tausende Euro für Unterricht und Bücher, als einmal Geld für gute Info?
Nein, ich bekomme kein Geld wenn ihr das Buch kauft.

Nur ein Tipp, weil es mir extrem weitergeholfen hat.

Grüße,
jazz-trumpet

Die Atmung von Sängern und von Blechbläsern ist nicht miteinander zu vergleichen.

Besucht einen Workshop bei Malte Burba und die Sache klärt sich auf.
Die schlechte Nachricht ist leider, dass die allermeisten von uns für die perfekte Atmung etwas tun müssen!
Das wollen viele leider nicht wahrhaben.
mundl
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Re: Atmung perfekt erklärt

Beitrag von mundl »

Dass die CVT-Technik wohl eher nicht auf das Trompetespiel adaptierbar ist, wurde ja schon äußerst chaotisch dargelegt.
Dass die Sänger- und Blechbläseratmung nicht miteinander zu vergleichen sind, bezeichne ich als äußerst engstirnig.

Warum nicht vergleichen? Gar das eine vom anderen profitieren lassen, wenn man weiß, wie? Natürlich: man kann jene vorgefertigten Techniken (sei es nun CVT für Sänger oder Burba für Trompeter) nicht zur Gänze für das jeweils andere Instrument/den Gesang übernehmen, es gibt gravierende Unterschiede insbesondere in Sachen Luftdruck (nicht zu verwechseln mit Luftmenge), dennoch sei festzuhalten, dass eine gut ausgebildete Sängerstütze (besser: Support), die hierdurch geschulte Luftführung, schlichtweg auch die Methode Zuerst-Singen-dann-Spielen unheimlich profitabel für das Trompetespielen sind.
Zuletzt geändert von mundl am Sonntag 3. Januar 2021, 12:35, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Atmung perfekt erklärt

Beitrag von DirkE »

Ich selbst habe Gesang studiert und spiele seit meiner Kindheit Trompete.
Die Auffassung, dass man beim Singen und Trompete spielen unterschiedlich atmet, kann ich bestätigen. Den Hauptunterschied hau dizzychrizzy schon beschrieben: man singt mit wenig Luftdruck ("subglottischer Druck", also Luftstau unter dem Kehlkopf), aber für den Trompetenton braucht man einen gewissen Druck und vor allem Luftstrom.
Einige Parallelen zwischen Singen und Trompetenspiel gibt es schon. Das sind aber eher individuell empfundene Gemeinsamkeiten in der Tonbildung.
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Re: Atmung perfekt erklärt

Beitrag von FraRa »

Wer die Atemstütze bzw. Bauch/Voll-atmung nicht findet, dem empfehle ich, sich mal auf allen Vieren hinzuknieen. In dieser Position kann man eigentlich nicht anders als bauchatmen.
Also: beobachten, wie sich das Zwerchfell hebt und senkt beim Atmen statt nur der Brustkorb, der für sich nur vergleichsweise wenig schafft.
Die Position ist quasi eine Rückkehr in eine frühere evolutionäre Phase, denn unsere Atmung haben wir Menschen durch den aufrechten Gang 'versaut'.
Ich hatte am Anfang meiner Laufbahn beim Radio eine profunde Stimmbildung, die mir Jahrzehnte später beim Spielen meiner Blasinstrumente (Trompete, mehr aber noch Saxkphon) sehr, sehr geholfen hat. Erst auf der Basis der Vollatmung, meine ich, kann man gutes Vibrato oder Portamento spielen.
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Re: Atmung perfekt erklärt

Beitrag von Jamer »

Ich finde in der Lage zwischen C1 - g2 ist bei mir die Atmung nicht wesentlich anders als beim Reden, auch die Lippenspannung bleibt in dieser "Normallage" nahezu gleich. Ich merke jedoch ab a2 - F3 einen generellen Anstieg der Kräfte, was nach mehr Luftgeschwindigkeit, Lippenspannung und nach einer Anpassung der Lippenöffnung/Vibrationsfläche verlangt. Generell wird jedoch die Luftmenge gerne mit der Luftgeschwindigkeit verwechselt und dadurch ist Verkrampfung vorprogrammiert, aber das ist ein anderes Thema.

Ich merke bei mir, wenn ich die Lippenöffnung gut spüre und damit die Tonhöhe gut regulieren kann, dass auch die Atmung unkomplizierter und lockerer funktioniert. Wenn das nicht der Fall ist, lege ich entweder die Trompete auf die Seite und probiere es später oder am nächsten Tag wieder oder ich konzentriere mich auf Basic-Übungen und Versuche das Gefühl für die Lippenöffnung wieder aufzubauen, dann stimmt auch die Balance in der Atmung wieder. Ich hab mir da Übungen zurechtgelegt, mit welchen ich dann innerhalb einer halben Stunde das Gefühl & die Balance wieder herholen kann und das beruhigt mich vor Auftritten ungemein.

Allerdings bin ich jetzt kein Lead Player a‘la Meynard oder Konsorten - ich erkenne aber bei ihm und anderen Lead-Playern aber Elemente der Wedge-Atmung, welche in der 3 Oktave für den nötigen Wums sorgen soll. Das ist sicher einer der nächste Schritte auf meiner To-Do Liste.
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