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Zunge trotz Übung zu langsam

Verfasst: Mittwoch 24. Februar 2016, 18:15
von stepqiri
Hallo zusammen.
Ich weiß nicht, ob da Thema hier in dem richtigen Kapitel ist. Wenn nicht, dann bitte ich um Entschuldigung.

Ich habe ein großes Problem. Meine Zunge ist viel zu langsam. Ich spiele bad 10 Jahre und meine Grenze liegt bei einem 4/4 Takt mit 16teln bei Tempo 90. Das ist einfach nur schlecht und peinlich, meiner Meinung nach. Circa 5 Jahre hatte ich eine feste Zahnklammer. In dieser Zeit war ich mal bei einem Kieferorthopäden. Dieser hat damals (ca 4 Jahre her) schon herausgefunden, dass meine Zunge träge und unbeweglich ist (unabhängig davon, ob ich Trp spiele oder nicht)

Kann man dieses Problem vielleicht durch irgendeine Operation beheben? Bitte nicht lachen oder doofe Kommentare dazu, da mir die Frage wirklich wichtig ist und mich schon lange beschäftigt. Viele werden denken, dass ich mehr üben muss und so weiter, aber ich habe in den letzten zwei Jahren deutlich mehr geübt als davor. Allerdings auch mit wenig Erfolg. Ich wäre sehr dankbar für hilfreiche Antworten, da mir die Lust so langsam vergeht.

Dankeschön!

Re: Zunge trotz Übung zu langsam

Verfasst: Mittwoch 24. Februar 2016, 19:40
von Miss Trumpet
stepqiri hat geschrieben:Ich habe ein großes Problem. Meine Zunge ist viel zu langsam. Ich spiele bald 10 Jahre und meine Grenze liegt bei einem 4/4 Takt mit 16teln bei Tempo 90. Das ist einfach nur schlecht und peinlich, meiner Meinung nach. Circa 5 Jahre hatte ich eine feste Zahnklammer. In dieser Zeit war ich mal bei einem Kieferorthopäden. Dieser hat damals (ca 4 Jahre her) schon herausgefunden, dass meine Zunge träge und unbeweglich ist (unabhängig davon, ob ich Trp spiele oder nicht)
Wie will das ein Kieferorthopäde beurteilen? Vergiss das einfach. 16tel bei Viertel in Tempo 90 ist im übrigen nicht so schlecht, wie Du meinst. Zu beachten/unterscheiden ist auch, wie viele 16tel, auf welcher Tonhöhe, in welcher Lautstärke und ob auf 1 Ton oder Läufe. Ein sehr guter Wert wäre Tempo 120 für sagen wir mal eine Folge von 32 16tel.

Wenn es nicht ein tatsächliches, physiologisches Problem (Zungenbändchen?) gibt, gibt es keine Operation, mit der Du am Tempo Deiner Zunge etwas ändern kannst. Such Dir einen kompetenten Lehrer, er wird folgende Aspekte prüfen und Dir ggf. Übungen für Korrektur bzw. Training zusammenstellen:

1. Anstoßpunkt richtig? (am Übergang von den (oberen) Schneidezähnen zum Gaumen, Anstoßpunkt gefühlt ca. einen fingerbreit hinter der Zungenspitze)
2. Zungenlage richtig? (die Zungen darf nicht zurückgezogen werden, die Zungenspitze sollte immer die unteren Schneidezähne leicht berühren; keine unnötige Muskelspannung aufbauen)
3. Bewegung richtig? (auf/ab, nicht vor/zurück; möglichst wenig Zungenmasse bewegen - nur den vordersten Teil; Bewegung so klein wie möglich & so groß wie nötig)
4. Luftführung richtig? (Geschwindigkeit ist das Produkt eines funktionierenden Zusammenspiels von Zunge und Luft)
stepqiri hat geschrieben:Viele werden denken, dass ich mehr üben muss und so weiter, aber ich habe in den letzten zwei Jahren deutlich mehr geübt als davor. Allerdings auch mit wenig Erfolg.
Was soll es für eine Verbesserung bringen, wenn Du immer weiter das selbe machst? Es ist nicht die Quantität, sondern die Qualität des Übens, auf die es ankommt und die entsprechende Fortschritte bringt. Frei nach Albert Einstein: Die reinste Form des Wahnsinns ist, immer das selbe zu machen und dabei andere Ergebnisse zu erwarten.

Unerlässlich für das Zungentraining ist übrigens auch die Nutzung eines Metronoms.

LG, Miss Trumpet

Re: Zunge trotz Übung zu langsam

Verfasst: Mittwoch 24. Februar 2016, 21:01
von Singvögelchen
Was mir seinerzeit eine erhebliche Temposteigerung brachte bei der Einfachzunge, war das gleichzeitige Üben der Doppel- und Triolenzungentechnik (erstmal ohne Instrument, stimmlos gesprochen takatakataaa, degedegedeee,digidigidiii). Auch eine brummende Flatterzunge hilft, eine eventuell vorhandene Verspannung zu lösen. Bei mir früher war immer die Zungenbewegung viel zu groß, ich habe regelrecht mitgekaut mit dem Kiefer. Je kleiner die Bewegung, umso größere Geschwindigkeiten sind möglich. Und erstmal mit kleinen Grüppchen auf Tempo kommen, vier schnelle Sechzehntel, eine lange Halbe zum Ausruhen, das geht bei dir bestimmt auch ein Stück schneller, zur Motivation. :D :gut:

Re: Zunge trotz Übung zu langsam

Verfasst: Dienstag 8. März 2016, 11:03
von Singvögelchen
Kleiner Literaturtipp noch dazu:
Frits Damrow; Fitness for Brass, erschienen bei de Haske

Beim Kapitel "Artikulation" ab Seite 51 sind mehrere Übungen notiert, die mit Hilfe des Metronoms und einem mittelgesunden Ehrgeiz die Zungengeschwindigkeit und vor allem die Größe der Zungenbewegung optimieren helfen.
Ich selber habe auch eher eine von Natur aus langsame Zunge, mir haben die Übungen sehr geholfen.

Auch der Rest des Heftes ist zu 99% hilfreich. Außer dem Titelbild :lol:

Bitte nicht unter diesem Link bestellen, dann wirds niederländisch :cry:

Re: Zunge trotz Übung zu langsam

Verfasst: Freitag 18. März 2016, 09:54
von monke89
Das Titelbild ist echt der Wahnsinn :-)
Spricht wohl dann eher die weibliche Seite an :-)

Re: Zunge trotz Übung zu langsam

Verfasst: Freitag 18. März 2016, 21:32
von Singvögelchen
monke89 hat geschrieben:Das Titelbild ist echt der Wahnsinn :-)
Spricht wohl dann eher die weibliche Seite an :-)
:lol: ...hab ja meinen Forumsnamen bewusst geschlechtsneutral gewählt... :lol:

Das Heft hab ich bei einem Direktbesuch beim Notenhändler Martin Schmid gefunden, hab einen ganzen Tag alles durchgeforstet, bin längst nicht fertig geworden. Das Bild hat mich auch eher abgeschreckt, einzig der Name des Verfassers hat mich animiert, mal reinzuschauen...die Übungen haben mich auf Anhieb überzeugt.

Hoher Blutdruck

Verfasst: Montag 21. März 2016, 13:30
von Tiefes C
Wie gefährlich ist es bei hohem Blutdruck auch noch hohe Töne erzeugen zu wollen.
Falsche Technik? Oder Trompete aufgeben? Gibt es Grenzwerte?

Re: Hoher Blutdruck

Verfasst: Dienstag 22. März 2016, 20:14
von Bixel
Tiefes C hat geschrieben:Wie gefährlich ist es bei hohem Blutdruck auch noch hohe Töne erzeugen zu wollen.
Falsche Technik? Oder Trompete aufgeben? Gibt es Grenzwerte?
Wie hoch ist denn der Blutdruck?
Ist er medikamentös gut eingestellt?

:question:

Re: Hoher Blutdruck

Verfasst: Mittwoch 23. März 2016, 08:37
von Tiefes C
Bixel hat geschrieben:
Tiefes C hat geschrieben:Wie gefährlich ist es bei hohem Blutdruck auch noch hohe Töne erzeugen zu wollen.
Falsche Technik? Oder Trompete aufgeben? Gibt es Grenzwerte?
Wie hoch ist denn der Blutdruck?
Ist er medikamentös gut eingestellt?

:question:
Bixel hat geschrieben:
Tiefes C hat geschrieben:Wie gefährlich ist es bei hohem Blutdruck auch noch hohe Töne erzeugen zu wollen.
Falsche Technik? Oder Trompete aufgeben? Gibt es Grenzwerte?
Wie hoch ist denn der Blutdruck?
160/ 95 ohne
Ist er medikamentös gut eingestellt?
130/ 85 mit Medikamente dann rel. stabil

Danke!!!!

:question:

Re: Zunge trotz Übung zu langsam

Verfasst: Mittwoch 23. März 2016, 09:42
von Bixel
Voraus geschickt:

Unter gar keinen Umständen würde ich Ratschläge und Ferndiagnosen aus Internetforen als verbindlich ansehen, wenn es um heikle Themen geht, die Leben und Gesundheit existenziell betreffen.


Solange dein Blutdruck gut (und stabil) eingestellt ist, würde ich mir hinsichtlich des Trompetenspiels keine allzu große Sorgen machen. Im Zweifelsfall würde ich während des Trompetenspiels ein paar Blutdruckwerte bestimmen (lassen).
Besonders wichtig erschiene mir im Rahmen einer solchen Messreihe der diastolische, also der niedrigere der beiden Werte. Dieser gibt Auskunft über die Fähigkeit deines Herzmuskels, sich zwischen den Herzschlägen zu entspannen/erholen.
Ich könnte mir vorstellen, dass unter bis zu 0,2 bar Überdruck im Brustkorb (wie beim Trompetenspiel in höheren Tonlagen gelegentlich vorkommend), die Erholungsfähigkeit deines Herzmuskels zusätzlich ungut eingeschränkt sein könnte.

Ich bin aber kein praktizierender Arzt -> ggf. Hausarzt und/oder Kardiologen konsultieren!

Ansonsten (gilt auch für Gesunde): Bei Missempfindungen während des Trompetenspiels abbrechen und Pause einlegen!

:!:

Re: Zunge trotz Übung zu langsam

Verfasst: Sonntag 18. Dezember 2016, 19:54
von deretrusker
Wie alles auf der Welt gibt es auch hierbei verschiedene Fähigkeiten. Die Zuge beherbergt ca. 30 % aller motorischen feinmotorischen Nervebahnen des gesamten Körpers. Der Beweis ist die Fähigkeit zur menschlichen Sprache. Die Möglichkeit der Zunge ist schier unerschöpflich. Übrigens Tips wie "einen Fingerbreit unte was auch immer" kann man getrost vergessen. Erstens: wessen Finger ? Wie breit ein "Fingerbreit" ? Alles ungenau und schwammig... Wie soll ein Außenstehender kontrollieren ob Du ihm die Wahrheit über die eingenommene Zungenposition sagst (falsche Selbstwahrnehmung oder Unkenntnis oder Missverständnisse...). Die Position der Zunge ist so zahlreich wie es Individuen gibt.
Einen Tip: Befasse Dich mal mit "ballistic movements". Vergleichbar mit einem Stein,der über die Wasseroberfläche pitscht. Das kann man auch der Zunge beibringen.