Luft entweicht

Wie kann ich die Atmung verbessern ? Wie wichtig ist die Atmung für das Trompetespielen ?
Hier gibt es die Antworten auf solche Fragen.

Moderator: Die Moderatoren

Heimicha
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Luft entweicht

Beitrag von Heimicha »

Hallo,
ich habe im Moment eine Krise. Bei mir entweicht beim Spielen so viel Luft, sie geht am Mundstück vorbei, bei jedem Anstoss merke ich wie Luft neben dem Mundstück nach außen dringt, diese fehlt natürlich beim Spielen. Ich bin auch dabei den Anstoss zu verändern, meine Zunge stieß (manchmal macht sie es noch) fast zwischen die Zähne, je tiefer ich spielte, jetzt soll sie nur noch hinter die oberen Schneidezähne stoßen. Hat es vielleicht damit was zu tun?
Manchmal könnte ich beim Üben die Trompete gegen die Wand klatschen...Ich habe das Gefühl das ich als Schlechter spiele...Hat jemand einen Vorschlag wie ich am Besten aus dieser "Krise" rauskomme? Also ich meine das die Luft nicht mehr entweicht und dass die Zunge konstant oben anstößt...
Danke
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SICKATTIC
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Re: Luft entweicht

Beitrag von SICKATTIC »

Eventuell könnte es helfen mit fixierter Zungenspitze zu lernen/spielen. Vielleicht fällt es dir damit leichter nicht immer wieder in den alten Trott zu verfallen...

Ich könnte mir auch vorstellen, dass ganz elementare Sachen der Grund für das Austreten der Luft sind.
Evtl. bringt dich Buzzing weiter. Oder aber die Vorstellung durch das Mundstück eine Kerze auszublasen.
Ein Bild deines Ansatzes würde schon etwas mehr helfen, aber ich glaube du bist mit einem Lehrer besser beraten als hier über Ferndiagnose ;)

LG Simon
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FlüTro
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Re: Luft entweicht

Beitrag von FlüTro »

Du erzeugst viel Druck und kannst ihn nicht halten.
Der Druck ist dabei so ineffizienz und ungerichtet, dass es "daneben" raus geht.

Nun solltsest Du aber druckarm spielen mit zentriertem Luftfluss.

Vorschlags versuch aus der Ferne:

- Flüstertöne (whispertones")
- pedaltöne

Peter
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dozen73
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Re: Luft entweicht

Beitrag von dozen73 »

Entweicht die Luft erst, seitdem Du den Anstoß umstellst, oder hattest du das Problem auch schon vorher ?
Wo befindet sich Deine Zunge nach dem Anstoß ?

Normalerweise deutet entweichende Luft oft auf einen zu lockeren Ansatz bzw. nicht ausreichende Muskelspannung zum Abdichten hin - das hat aber nichts mit der Zunge zu tun.

Wenn du das Problem aber erst mit dem neuen Anstoß bekommen hast, könnte es sein, dass Deine Zunge die Luft nicht mehr "führt" wie vor der Umstellung (zentriert zur Lippenöffnung hin) und die Luft deshalb unkontrollierter entweicht. Darum ist es wichtig darauf zu achten, was die Zunge nach dem Anstoß macht im Vergleich zu früher....ist sie oben, unten, ziehst Du sie zurück...?

Gruß, dozen73
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Re: Luft entweicht

Beitrag von Heimicha »

Hallo,
was sind Flüstertöne (whispertones")bzw. wie spiele ich die?
Eigentlich entweicht die Luft erst sei kurzem, das mit dem Anstoß umstellen versuche ich schon länger.
Nach dem Anstoß ist meine Zunge wieder da wie vor dem Anstoß, also eher oben zurückgezogen...
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dozen73
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Re: Luft entweicht

Beitrag von dozen73 »

Dr. Peter Hien hat geschrieben: Vorschlags versuch aus der Ferne:

- Flüstertöne (whispertones")
- pedaltöne

Peter
Ich weiß nicht.... Whispernotes verkleinern die Lippenöffnung, Pedaltöne vergößern sie. Und ich glaube, dass nicht die Lippenöffnung das primäre Problem ist.
Heimicha hat geschrieben:Hallo,
was sind Flüstertöne (whispertones")bzw. wie spiele ich die?
Eigentlich entweicht die Luft erst sei kurzem, das mit dem Anstoß umstellen versuche ich schon länger.
Nach dem Anstoß ist meine Zunge wieder da wie vor dem Anstoß, also eher oben zurückgezogen...
Da die Luft erst seit kurzem entweicht, die Anstoßumstellung aber schon länger dauert, kann die Ursache auch an der von mir oben beschriebenen geringen Muskelspannung liegen. Eine genaue Analyse ist über das Netz nicht möglich und Ursachen können vielfältig sein. Von daher würde ich Dir empfehlen einen Profi bei Dir vor Ort zu fragen sich das Ganze mal anzugucken.

Unabhängig davon solltest du darauf achten, dass Deine Zunge nach dem Anstoß nicht zurückgezogen, sondern vorne bleibt. Ob unten oder oben...da gibt es verschiedene Meinugen. Ich spiele mit Zungenspitze vorne / unten, Zungenrücken je nach Tonhöhe weiter oben.

LG, dozen73
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Re: Luft entweicht

Beitrag von FlüTro »

wenn jemand zuviel Druck erzeugt, dass er ih nicht mehr halten kann,
dann sind doch Flüstertüne genau das Richtige, oder ?

Und wenn es neben raus bläst, weil das ganze System
nicht zentriert zu sein scheint, dann sind die Pedaltöne
wahrscheinlich ganz gut.

siehe Suchfunktion
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Re: Luft entweicht

Beitrag von buddy »

Heimicha hat geschrieben:...bei jedem Anstoss merke ich wie Luft neben dem Mundstück nach außen dringt,...
Immer gleich, unabhängig von der Tonhöhe?
Wie klappen denn Standardübungen wie Bindungen, Lip Trills (z.B. Colin 100 Warm Ups)?
Stell doch mal eine Nahaufnahme von deinem Ansatz ein, während die Luft entweicht. "Zuviel Druck" würde ich nicht so schnell vermuten, eher einen Ansatzfehler und mangelnde Spannung.
Zuletzt geändert von buddy am Freitag 8. Februar 2008, 19:55, insgesamt 1-mal geändert.
FlüTro
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Re: Luft entweicht

Beitrag von FlüTro »

dazu im trumpetherald: "how to play more easily"
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trompeti
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Re: Luft entweicht

Beitrag von trompeti »

Hallo Heimicha

Nur nicht verzweifeln! Je mehr Stress du machst, desto schlechter wirds. Ich habe bei meinem Lehrer in Holland etwas gelernt, dass dir vielleicht auch hilft.

Erstens, entspann dich und spiele einige Zeit ohne Anspannung und ganz ruhig angestossene g's und achte nur auf den Ton. Man soll den Anstoss anfangs nehmen wie er ist und nur versuchen den Klang möglichst voll und schön zu halten (ca. 2 Schläge Ton auf den folgenden Schlag gleich wieder einatmen und ohne Stop wieder angestossen g'... usw. Ziemlich langweilige Sache!

Zweitens, nimm ein Reiskorn auf die Zungenspitze und spuck es so weit wie möglich mit einem dpfff aus (nun ist nicht gerade die wissenschaftliche Beschreibung...) aber es soll etwa so sein, wie wenn du ein lästiges Haar von der Zunge wegspucken möchtest. Das Korn fliegt nur richtig weg, wenn der Druck hinter dem Korn aufgebaut wird.

Daneben spielst du deine Anstösse und konzentrierst dich auf den Klang, sonst nichts. Die zwei Dinge verbinden sich dann miteinander. Braucht etwas Geduld. Sorry für die Unschärfe, ich kanns leider nicht besser beschreiben. Die Idee von Eric war, auf dem Instrument macht man immer nur schöne Musik und keine Trockenübungen. Diese macht man nur zur Not mit Analogien, welche helfen sollen. Ich hoffe du findest einen Weg, die Ruhe und deinen eigenen Anstoss zu finden. Es gibt dann noch eine Steigerung dazu, wenn es hilft.

cheers

trompeti
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Re: Luft entweicht

Beitrag von Heimicha »

buddy hat geschrieben: Immer gleich, unabhängig von der Tonhöhe?
Wie klappen denn Standardübungen wie Bindungen, Lip Trills (z.B. Colin 100 Warm Ups)?
Stell doch mal eine Nahaufnahme von deinem Ansatz ein, während die Luft entweicht. "Zuviel Druck" würde ich nicht so schnell vermuten, eher einen Ansatzfehler und mangelnde Spannung.
Die Bindungen klappen gut, vielleicht liegt es wirklich an der Lippenspannung.
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Re: Luft entweicht

Beitrag von FlüTro »

jetzt hast du soviel schöne gute Tipps gektiegt, auch vom trompeti.
Schau dir das mal im trumpetherald an (ist ein leicht verständliches
Trompeeterenglisch - die haben nur nen Wortschatz von 100 Wörtern in den USA)
und probier es ganz zart aus. Das dauert natürlich.

Kannst ja mit diesen Tipps (z.B. ausdrucken) zu deinem Lehrerling
gehen, damit er sich daraufhin auch mal anschaut.

"Lippenspannung" - da weiss ich nicht was das sein soll,
wir spannen doch nicht mehr, wir wollen doch fokusiert
nach vorne gerichtet ansetzen, dacht ich zumindest ?

Peter
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Re: Luft entweicht

Beitrag von buddy »

Ich sprach gar nicht (nur) von Lippenspannung, auch wenn es ohne keinesfalls geht. "Bindungen klappen gut" sagt nicht allzu viel aus. Was macht denn nun die "entweichende" Luft z.B. bei gößeren Intervall-Bindungen g'-g'' usw.?

Generell bringt es nichts, sich als Autodidakt immer wieder auf irgendwelche Mikrovorgänge stürzen, um daran herumzuschrauben. Besser ist es, ein paar der üblichen Standardübungen fest einzuplanen und dabei sehr konzentriert auf saubere Ausführung zu achten, sprich sorgfältig und langsam zu üben. Ansonsten sollte man etwas auf die Selbstregulierung der Vorgänge vertrauen. Zusammen mit dem Ensemble/Orchesterspiel besteht so eine Aussicht auf Entwicklung.

Für den Erwerb einer tragfähigen Grundlage an Trompetentechnik führt kein Weg an guten Lehrern vorbei. Nur diese Leute sind aufgrund ihrer Erfahrung in der Lage, individuelle Anpassungen an Übungen vorzunehmen und die Ausführung im Hinblick auf das Ziel zu kontrollieren/korrigieren.
Die eigentliche Entscheidung, die jeder bei grundsätzlichen Problemen (Atmung, Ansatz) fällen kann: investiert man nun in Unterricht und behebt das Problem fachmännisch oder bastelt man sich selbst einen "work-around", z.B. auch mit Tips aus dem Forum und bleibt Autodidakt. Eine häufig gewählte Steigerungsform der Problemverschiebung wäre, jahrelang an der Ausrüstung, also Trompete und/oder Mundstück, herumzulaborieren. Dabei hilft dann wieder gern das Forum :lol:
FlüTro
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Re: Luft entweicht

Beitrag von FlüTro »

Hallo Buddy,

das mit der ..... "Lippenspannung" ........ hat Dich geärgert, stimmt´s ??

Dir zuliebe nehm ich es wieder zurück.

Peter
FlüTro
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Re: Luft entweicht

Beitrag von FlüTro »

Im trumpetherald ist gerade eine Diskussion über Pedaltöne.
Großartige und berühmte leute vertreten da völligst konträre
meinungen. Es schadet also nichts, wenn man ein bißchen
für sich selbst mitdenkt.

Peter
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