Zinkfraß oder nur Lackschaden?

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Moderator: Die Instrumentenbauer

buddy
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Re: Zinkfraß oder nur Lackschaden?

Beitrag von buddy »

schattie280 hat geschrieben:Moin, ich weiß nicht, ob Essigsäure so gut ist...
Nein, ist sie wohl kaum.
Aber nicht wegen der "Stärke" beim Entkalken, sondern wegen ihrer Eigenschaft, das Kupfer im Messing zu oxidieren.
Entkalken kann Zitronensäure genauso gut, die reagiert aber nicht mit Kupfer.
Ob das Essigsäurebad chemisch zum Lacklösen beiträgt, kann ich nicht beurteilen.
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schattie280
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Re: Zinkfraß oder nur Lackschaden?

Beitrag von schattie280 »

Moin,

exakt daran liegt es.

Gruß,
Schattie
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soern234
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Re: Zinkfraß oder nur Lackschaden?

Beitrag von soern234 »

Hallo Schattie,
Wer ist Bauer? Wo?
Die Hörner die ich wie oben beschrieben behandelt habe, bleiben jetzt schon ein halbes Jahr nach dem Polieren blank.
Das Essigbad dauert nur eine Minute, dann wird heiß geduscht. Die von Dir auch beschriebene rötlich Färbung verschwindet mit dem Polieren. Die Schwärzung, die durch die Brezenlauge (Natron) entsteht geht mit Essig sehr schnell weg was mit Polieren eine ewige Arbeit ist und auch würde durch das alleinige Polieren Material abgetragen.
Das vorgschlagene Lösungsmittelverfahren geht bei mir nicht (Stadtwohnung)
Natürlich mache ich dies nur mit z.B. einer alten vergammelten Toneking Deluxe Emo oder Ähnlichem. :mrgreen:
Und vor allem wenn ein Instrument nur noch 80% Lack hat und die lackfreien Stellen schon angelaufen sind
und/oder Kratzer wegpoliert werden sollen. 8)

Mit der inzwischen angekommenen Holton LT 302 würde ich das nicht machen.
Sie spielt toll und ich tue mich schwer, zu sagen ob nun sie oder meine Holton 48 besser ist.
Obwohl erwähnt wurde, daß Holton zinkfraßanfällig sei, habe ich an der LT 302 nur ein Stecknadelspitzengroßes
Pünktchen am Mundrohr gefunden und gleich mal drüberpoliert, so das der Punkt und 3mm drumherum nun unlackiert ist.

Die 48er Holton ist womöglich in diesem Zustand kaum noch zu finden:
1945 ließ ein US GI diese (Neu) auf einem Bauernhof zurück. Gut 60 Jahre später fand der Landwirt sie dann im Stadel (trocken) und bot sie bei Ebay an: Ventile dicht, Züge frei und dicht, versilbert mit ein paar Oxidationspünktchen die sich wegpolieren ließen. Das beste Horn das ich nun besitze. Das schönste bleibt aber die AK Wunderlich. :huepf:

LG soern
Theodoro Campagnolo
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Warburton

Re: Zinkfraß oder nur Lackschaden?

Beitrag von Theodoro Campagnolo »

C-Becks hat geschrieben:
1. Die bereits besprochene Stelle:
Bild LG Christian
Kein ZinkfraB, dölle mit Lackschaden.
C-Becks hat geschrieben: 2. Stelle(n) an der Stimmzugaufnahme und nochmal Stelle 1:
Bild LG Christian
Bingo, good old Red Rot: ZinkfraB! Aber nur ein Bischen.
C-Becks hat geschrieben: 3. Das Areal "Mundrohr":
Bild LG Christian
Kein ZinkfraB so was ich hier hinter meines alte PowerBook G4 sehe, wahscheinlich verschlissen Lack, kein problem.
Wie sehe das Mundrohr von ihnen aus? Auch die Ihneseite kan mann polieren. Zum Beispiel mit einen Gewehr Bürste und Cif.
1 x pro Monat das Mundrohr und Stimmboge sauberen mit eine Bürste, Seife und viel warmes Wasser. Können sie noch Jahre dieses Instrument benützen.
Löcher kan mann 'patchen' mit Blattkupfer. Hat meine Bach auch: Spielt noch immer super.
Was für ein Tröte gehört dieses Mundrohr?
Zuletzt geändert von Theodoro Campagnolo am Dienstag 15. November 2011, 17:13, insgesamt 1-mal geändert.
buddy
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Re: Zinkfraß oder nur Lackschaden?

Beitrag von buddy »

Am Mundrohr über der Maschine sieht man ebenfalls Korrosion (falls das kein rötlicher Lichtreflex ist). Das Zink wäre dann aus dem Messing verschwunden und übrig blieb (sprödes) Kupfer.
Die Spielbarkeit mag noch gegeben sein, der Wiederverkaufswert der Trompete ist allerdings hinüber.
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schattie280
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Re: Zinkfraß oder nur Lackschaden?

Beitrag von schattie280 »

Moin,

das Flicken von Blechteilen ist - Flickwerk. Für mich nur akzeptabel, wenn es wirklich nicht anders geht, z.B. aus Kostengründen (Kunde kann sich Neuteil nicht leisten und Instrument wäre sonst nicht mehr spielbar) oder bei historischen Instrumenten.

Mundrohre und Posaunenzüge kann man gut von innen polieren, z.B. mit einer langen dünnen Stange, etwas Hanf und etwas Polierpaste und einer Bohrmaschine.

Gruß,
Schattie
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