Bach.Trumpet hat geschrieben:Hallo Bixel,
obwohl ich Deine bissige Art nur aus anderen Posts kenne, fühl ich mich trotzdem geehrt nun selbst in den Genuss zu kommen.
Ich fühle mich geehrt, dass du dich geehrt fühlst!
Wie allerdings von Buddy zutreffend gedeutet, enthielt mein Post - vom Opener vielleicht einmal abgesehen - keinen absichtlichen Bisstest.
Umso schöner, dass du dich als humorig-bissfest zeigst.
Dizzy wird gemeinhin neben Louis Armstrong und Miles Davis als prägendster Jazztrompeter
aller Zeiten genannt.
Zudem prägt sich sein "Frog-style" auch dem
nicht an Musik Interessierten in der Regel nach Ansicht eines einzigen Fotos unauslöschlich ein.
Da sollte dann ein
nicht schockieren.
In jüngeren Jahren verfügte Dizzy (trotz seiner abnormen Ansatztechnik) über schier unglaubliche trompeterische Fähigkeiten und über einen wundervollen Sound.
Die letzten etwa zehn Jahre seines Wirkens zeigten dann aber doch recht deutlich, dass der Mensch sein Bindegewebe (statt der Muskulatur) nicht "ungestraft" belasten kann.
Neben seiner jazztrompeterischen Bedeutung hatte Dizzy übrigens (im Gegensatz zu z.B.
mir) einen ungeheuer liebenswerten Humor und - in der Geburtsphase des Bebop - unter den Jazzfreaks immensen Einfluss auf die
Mode (doch doch, ich meine Klamotten, Hüte, Gesichtsbehaarung etc.).
Als sei dies noch nicht genug, war Dizzy (angeblich und im Gegensatz zu den allermeisten Jazzmusiker der damaligen Zeit) am Konsum "bewusstseinserweiternder Substanzen" überhaupt gar nicht interessiert, hatte erhebliche musik
theoretische Einblicke (was damals nicht selbstverständlich war), und er war ein neidlos gönnender Förderer junger Trompeter der Nachfolgegenerationen (Lee Morgan, Jon Faddis, Arturo Sandoval, Claudio Roditi und viele Andere).
Ich hatte in jungen Jahren eine längere Phase, in der ich fast keinen anderen Jazztrompeter hören und/oder sehen mochte.
Dizzy ist für mich eine der in jeder Hinsicht liebenswertesten Persönlichkeiten der Jazzgeschichte.
Zum Verbiegen der Schallstücks: die Veränderung des Klanges für den Spieler(!) habe ich von einem früheren Versuch als geradezu verblüffend in Erinnerung.
Die Änderung des Abstrahlwinkels führt zu einer deutlich verbesserten Wahrnehmung des eigenen Spielens vor Allem "
indoor" - dies wegen der veränderten Winkel zwischen Schallstück, Raumdecke und Spielerohren.
Mir hat aber - außer bei Dizzy selbst - die Optik nie gefallen.
Im Gegensatz zu Bob Lanese (dem James-Last-Trompeter) wollte (und musste) Dizzy auch nie ein "Nach-unten-Spielen" kompensieren, sondern betrachtete sein "Krummhorn" mit einiger Sicherheit vornehmlich als großen Spaß.
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Rausgehen ist wie Fenster Aufmachen, nur viel krasser.