JoyKey

Hier können Fragen an Instrumentenbauer gestellt werden.

Moderator: Die Instrumentenbauer

schwefelgelb
Instrumentenbauer
Beiträge: 12
Registriert: Freitag 6. Oktober 2006, 11:26
Wohnort: Dimhausen

Re: JoyKey

Beitrag von schwefelgelb »

Moin Moin!

Getestet habe ich es noch nicht, aber ich vermute dieses nur!
Es wird wohl in der nächsten Woche passieren, dass das normale Loch weichen muss :cry:
Dann berichte ich davon.

schwefelgelb
Calicchio 1S/2
Benutzeravatar
Nedsolaud
Unverzichtbar
Beiträge: 641
Registriert: Montag 5. November 2007, 12:35

Re: JoyKey

Beitrag von Nedsolaud »

Ich denke es kommt auf die Größe der Sinterbausteine an, also wie porös es ist, ob Luft entweicht und wie stark der Druck sein muss um aus einem feuchten Sinter Luft zu drücken. Das Wasser soll ja m.M. auch nicht zwangsweise rauslaufen, sonder der Sinter soll es aufsaugen wie ein Schwamm, im besten Fall durch Kapillarwirkung.... Und dabei gilt,
gucksdu bei Schwamm...
http://de.wikipedia.org/wiki/Kapillarit%C3%A4t
Benutzeravatar
lurchi
Moderator
Beiträge: 1403
Registriert: Freitag 6. August 2004, 10:44
Kontaktdaten:

Re: JoyKey

Beitrag von lurchi »

Die Aufnahmekapazität des Sinters ist relativ begrenzt, nach spätestens zehn Minuten tropft es. Ich persönlich verwende eine 0,3 mm maximaler Porendurchmesser, d.h. bis 10 hPa ist das luftdicht. Den genauen Wert des JoyKeys kenn ich nicht. 10 hPa scheint nicht soo viel zu sein, aber das bezieht sich auf den statischen Druck, beim dynamischen kommt die Trägheit des Wassers dazu, also egal wie laut man spielt das ist dicht.
buddy
Unverzichtbar
Beiträge: 6944
Registriert: Samstag 7. April 2007, 16:50
Meine Instrumente ..: Yamaha, Kanstul, Bach

Re: JoyKey

Beitrag von buddy »

lurchi hat geschrieben:Die Aufnahmekapazität des Sinters ist relativ begrenzt...
...und eine wasserbindende Substanz, wie ich oben geschrieben habe, würde nicht funktionieren?
Benutzeravatar
lurchi
Moderator
Beiträge: 1403
Registriert: Freitag 6. August 2004, 10:44
Kontaktdaten:

Re: JoyKey

Beitrag von lurchi »

Doch, doch, da müsste man nur ein genügend großes Volumen ansetzen. Zeolithe o.ä., so Gel wie in der Pampers, das wäre was geeignetes. Danach muss man das halt wieder trocknen. Ich würde aber zwischen poröser Kerze und aufsaugendem Material einen Luftspalt lassen, da sonst das saugfähige Material die grobporöse Kerze leertrinkt, damit wäre sie nicht mehr luftdicht.
Denkbar wäre auch mit einem Röhrchen eine Verbindung zu einem Sammelgefäß, das man vor dem Spielen etwas evakuiert so dass das Wasser hineingesaugt wird. Vor dem Evakuieren muss allerdings schon die poröse Kerze wassergesättigt sein sonst saugt es die Luft durch.
Arturo
SuperPoster
Beiträge: 101
Registriert: Dienstag 17. Oktober 2006, 15:04
Wohnort: Raum Mannheim
Kontaktdaten:

Re: JoyKey

Beitrag von Arturo »

Zusatz:
in der neuen sonic wird nun über eine auffangkugel aus metall berichtet. der autor sieht die kugel als funktional und praktisch, jedoch aber auch als gewöhnungsbedürftig an.
es bleibt jedem überlassen, ob er das system schön findet oder nicht. es tut aber in jedem fall tadellos das, für was es konzipiert wurde
Holton Mf Horn st307
Deakt_20190109
ExtremPoster
Beiträge: 267
Registriert: Dienstag 21. April 2015, 16:28
Meine Instrumente ..:

Re: JoyKey

Beitrag von Deakt_20190109 »

Benutzt noch jemand den "Joykey" als Auslass ? :question:
Singvögelchen
Unverzichtbar
Beiträge: 1529
Registriert: Dienstag 18. Januar 2011, 22:53
Meine Instrumente ..: meistens C

Re: JoyKey

Beitrag von Singvögelchen »

X1_KNOXVILLE hat geschrieben:Benutzt noch jemand den "Joykey" als Auslass ? :question:
Ich hab mir drei Stück an mein Corno bauen lassen. Das ist so verwinkelt, dass ich da nie zufriedenstellend das Wasser rausbekommen habe. Nun klappt es hervorragend, besonders auch in kalten Kirchen, wo doch so einiges zusammenkondensiert. Bei meinen Trompeten allerdings brauch ich die Joykeys noch nicht.
Liebe Grüße vom Singvögelchen!


"Blas schön rein, dann kommts schön raus!"
Blechnase
Unverzichtbar
Beiträge: 782
Registriert: Montag 1. Juni 2015, 06:28
Meine Instrumente ..: Martin Schmidt, Bach, K&H, Blessing, Conn, Buescher

Re: JoyKey

Beitrag von Blechnase »

Aus aktuellem Anlass grabe ich den Thread mal wieder aus … Habe gestern Abend (wie jedes Jahr …) mit dem Orchester im lokalen Stadion Weihnachtslieder gespielt. Erfreulicherweise hat’s dieses Jahr ausnahmsweise nur ein bisschen gewindet und war über Null Grad :mrgreen: ABER kalt wars trotzdem und ich musste ungefähr alle zwei Takte Wasser los werden.

Da ich eh vier Schichten Kleidung trage, im stehen spiele und es meistens sowieso regnet, nebelt oder sonstwie Wasser im Spiel ist, ist das bisschen Kondenswasser egal, also kann’s auch permanent aus der Trompete tropfen.

Habe mir daher (auch wie jedes Jahr) überlegt einen zweiten Stimmzug mit JKs zu beschaffen.

Daher die Frage, ob es unterdessen Langzeiterfahrungen mit den JKs gibt?
Amateur an Trompete, Kornett, Flügelhorn und manchmal Basstrompete :D
heckelbach
PowerPoster
Beiträge: 76
Registriert: Mittwoch 14. Juli 2010, 16:35
Meine Instrumente ..: Bach Strad. (1943+1980); Heckel (ca1930); Olds (12 Modelle); Monke (1960, Dreh+Peri); Modulare TARV-Horn/Trompete (Eigenentwickung) ++++
Wohnort: bei Bremen

Re: JoyKey

Beitrag von heckelbach »

Moin!
Ich nutze die Dinger seit mehreren Jahren recht erfolgreich an einer Trompete.
Der Haupt-Nachteil ist, das die Dinger unregelmäßig Tropfen, immer auf die gute Hose.
Das habe ich durch eine einfache Konstruktion abgestellt.
Ein Stück PVC Schlauch darunter, dessen anderes Ende verschlossen ist.
3 cm Schlauch reichen für 1h bei Kälte draussen und für mind. 3 Stunden drinnen. Habe ich seit Corona!

Die Waterwicks habe ich noch nie ausgewechselt. Ein mal im Jahr in Essigessenz reinigen reicht.

Was bleibt ist, dass manchmal die Oberflächenspannung des Kondenswassers so hoch ist, dass es nicht abläuft, ist aber selten.
Ansonsten klappt das einfach prima !!

Gruß
Blechnase
Unverzichtbar
Beiträge: 782
Registriert: Montag 1. Juni 2015, 06:28
Meine Instrumente ..: Martin Schmidt, Bach, K&H, Blessing, Conn, Buescher

Re: JoyKey

Beitrag von Blechnase »

Sehr cool, vielen Dank. Werde mich im Januar wegen einer anderen Wasserklappe sowieso mit meinem Instrumentenbauer treffen, da werde ich das gleich mal mit ansprechen.

Frohe Festtage allerseits!
Amateur an Trompete, Kornett, Flügelhorn und manchmal Basstrompete :D
Benutzeravatar
lurchi
Moderator
Beiträge: 1403
Registriert: Freitag 6. August 2004, 10:44
Kontaktdaten:

Re: JoyKey

Beitrag von lurchi »

heckelbach hat geschrieben: Samstag 23. Dezember 2023, 09:17 Was bleibt ist, dass manchmal die Oberflächenspannung des Kondenswassers so hoch ist, dass es nicht abläuft, ist aber selten.
Da ist nicht die Oberflächenspannung zu groß, sondern der Kontaktwinkel des Mediums. Wenn etwas organisches Material eingetrocknet ist, dann kann das passieren. Im Extremfall ein Tropfen Wasserstoffperoxid? Normales Reinigen sollte aber ausreichen.
Das ultimative Mittel wäre Piranha-Lösung... (NICHT MACHEN! GEFÄHRLCH!)
Blechnase
Unverzichtbar
Beiträge: 782
Registriert: Montag 1. Juni 2015, 06:28
Meine Instrumente ..: Martin Schmidt, Bach, K&H, Blessing, Conn, Buescher

Re: JoyKey

Beitrag von Blechnase »

Da wir nicht so genau wissen, woraus der „water wick“ im Joykey besteht, wäre ich da auch vorsichtig mit Wasserstoffperoxid - H2O2 greift Messing durchaus an und das wollen wir ja eigentlich nicht :D

Lurchi, bist Du (auch) Chemiker?
Amateur an Trompete, Kornett, Flügelhorn und manchmal Basstrompete :D
Benutzeravatar
lurchi
Moderator
Beiträge: 1403
Registriert: Freitag 6. August 2004, 10:44
Kontaktdaten:

Re: JoyKey

Beitrag von lurchi »

Nein, kein Chemiker. Die Joykeys sind so weit ich weiß aus Edelstahl. Ich persönlich bevorzuge da poröse Keramiken. Bei mir heißen die auch eher Wellerkerzen. Mein bestes Resultat hab ich erzielt mit einer Wurst aus offenporigem Schaumstoff, in Tonsuspension dick getränkt und dann im Brennofen gebrannt. Das ist auch unempfindlich gegen Säuren (außer Flusssäure).
heckelbach
PowerPoster
Beiträge: 76
Registriert: Mittwoch 14. Juli 2010, 16:35
Meine Instrumente ..: Bach Strad. (1943+1980); Heckel (ca1930); Olds (12 Modelle); Monke (1960, Dreh+Peri); Modulare TARV-Horn/Trompete (Eigenentwickung) ++++
Wohnort: bei Bremen

Re: JoyKey

Beitrag von heckelbach »

Moin!
Nochmal zu JoyKey:
Zum Material kann ich wenig sagen außer..." zusammengepresse goldig glänzende kleine Kügelchen "...
und das noch nach Monaten, was sowohl gegen Edelstahl als auch gegen Messing spricht.
Meine Bemerkung mit der Oberfälchenspannung resultiert aus folgender Beobachtung:
Wenn`s mal gluckert ziehe ich den Ventilzug (2tes) raus. Dann sehe ich direkt vonn innen auf das Loch zum Joykey.
Darüber wabert dann ein grösserer Wasertropfen.
Daher bleibe ich bei der Oberflächenspannung als Ursache. ! .
Es kann allerdings sein, dass der Joykey durch Verschmutzung nicht mehr ordentlich benetzt (Oberflächenspannung reduziert) und damit das Wasser nicht mehr ableitet.
Kräftiges Schütteln bringt den Wasser-Abfluss dann wieder in Gang.

Vor 50 Jahren während meines Physikstudiums hätte ich das auch noch besser erklären können.
Für heute sollte das reichen,
Gruß Heckelbach
Antworten

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 44 Gäste