Wie bekommt man 3. Zug geschmeidig

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Moderator: Die Instrumentenbauer

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Wolfram
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Re: Wie bekommt man 3. Zug geschmeidig

Beitrag von Wolfram »

Hallo Trompetier!
Wenn ein Ventilzug nicht optimal läuft, kann es dafür unterschiedliche Ursachen geben:
1.) Die Zugrohre sind nicht parallel und müssen justiert werden. Probiere bitte nicht selber die in Ordnung zu bringen, sondern gehe damit bitte zu einer Fachwerkstatt. Andernfalls riskierst du, dass Lötstellen reißen und der zug undicht wird oder Rohre abknicken oder anderweitig unbrauchbar werden...

2.) Die Zugrohre haben Oxydationen (rötliche, braune bis schwarze Flecken). Diese kann man wegpolieren! Danach jedes Zugrohr einzeln in das Außenrohr schieben, Öl auf die LAuffläche tun und das Rohr gefühlvoll rein- und raus bewegen. Dabei immer ein leichte Drehbewegung, damit keine Rillen entstehen können, sondern die gesamte Lauffläche Kontakt bekommt. Mit dieser Tätigkeit bekommst Du auch Ablagerungen im Inneren Rohrverlaufes vom Außenrohr weg. Oftmals genügt dieser Prozess um den Zug wieder gut lauffähig zu bekommen. Danach reinige die Rohre Innen und Außen mit warmen Wasser dem Du einige Tropfen Zitronensaft beigeben kannst.
Wenn alles sauber ist gib Schmiermittel auf die Zugrohre und "baue" wieder alles zusammen. Welches Schmiermittel notwendig ist hängt von der Passgenauigkeit der Rohre ab. Je enger die Rohre sind um so flüssiger sollte das Gleitmittel sein. Ventilöl, wie Du es für die Perinet-Ventile gebrauchst in der Regel ungeeignet, da es schnell abgenutzt ist und verfliegt. Es sollte ein spezielles Gleitöl oder Gleitfett sein.

Hast Du danach immer noch Schwierigkeiten, dann suche bitte den Fachmann auf. Die Gefahr ist sehr groß, dass durch eigene Aktionen der Ventilzug beschädigt wird und die Reparatur unnötig teuer wird.
LG Wolfram
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Bixel
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Re: Wie bekommt man 3. Zug geschmeidig

Beitrag von Bixel »

trumpieter hat geschrieben:
Bixel hat geschrieben:
trumpieter hat geschrieben:viel lärm um NICHTS
Als bekennender Haarspalter und Feindrechsler sehe ich dies ein wenig anders.
unbenommen.
ich wollte mich direkt auf die ursprüngliche themenstellung »Wie bekommt man 3. Zug geschmeidig« bezogen haben, welche, kaum in gebotener schlichtheit abgehandelt, in hitzige diskurse übergeleitet worden war zu sinn & unsinn eines »trigger«-gebots sowie zur scheinbaren semantischen unschärfe des wortes »trigger« mit diversen ableitungen … und dieses schien mir in bezug auf den ausgangspunkt dann doch etwas »viel lärm um nichts«, denn ein blick ins wörterbuch kann derlei meinungswirrwar am ursprung entfitzen.

[...]

»trigger«, im originalen englischen wortverständnis, meint allgemein einen mechanismus zum »Auslösen z. B. einer Federspannung«, speziell die zunge am abzugshebel einer feuerwaffe (aus The Concise Oxford Dictionary, Oxford 1964).
Die Befürwortung einer Sinnhaftigkeit der (ausschließlichen) Zuziehung eines immerhin 47 Lenze zählenden englischen Nachschlagewerks bei der Begriffsdeutung eines "eingedeutschten" Terminus ist natürlich (ebenso) jedem unbenommen.

Aktuellere Nachschlagewerke lösen die hier diskutierte semantische Unschärfe m.E. nicht befriedigend auf, weshalb User, die mit Schlichtheitsgeboten weniger streng als du verfahren, hier offenbar "Lärmbedarf" hatten; ich meine auch hier: unbenommen.

:wink:
.
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Re: Wie bekommt man 3. Zug geschmeidig

Beitrag von trumpieter »

Bixel hat geschrieben: Sinnhaftigkeit der (ausschließlichen) Zuziehung eines immerhin 47 Lenze zählenden englischen Nachschlagewerks
hmmm … ich gebe zu, ein älteres, damit womöglich noch näher am ursprung klärendes englisch-deutsches nachschlagewerk stand mir gerade nicht zur verfügung. aber auch wikipedia läßt ja den in rede stehenden sprachgebrauch zuletzt doch in der schwebe.

zur aufhellung nicht ganz so »moderner« fremdbegriffe im deutschen bevorzuge ich ansonsten »Gemeinnützliches Fremdwörterbuch … « von Dr. Friedr. Alb. Niemann (Leipzig 1833), Dr. Friedrich Erdmann Petri‘s »Handbuch der Fremdwörter« (Leipzig, 1886), zum Vergleich evtl. noch Knaurs »Etymologisches Lexikon« (München 1982/1992), oder auch K. F. W. Wanders »Deutsches Sprichwörter-Lexikon« (Leipzig 1867, Reprint Stuttgart 1987).

wozu es ein unbenommen nicht geben sollte, das ist der immer sorglosere sprachgebrauch mit begriffen, deren ursprünglicher und tatsächlicher etymologischer bedeutungsgehalt niemanden (mehr) interessiert. darin sehe ich die wirklichen merkmale von sprachverfall, nicht in der anwendung fremdsprachlicher begriffe zur anreicherung der eigenen ausdrucksfähigkeit. zu diesem hat sich die deutsche sprache ja fähig gezeigt wie kaum eine andere.
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Re: Wie bekommt man 3. Zug geschmeidig

Beitrag von fliwatüt »

:cracy:. Unbenommen.

Ist doch ein toller Faden geworden. Wer hätte das gedacht...
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