Lean Production bei den Instrumentenmachern

Hier können Fragen an Instrumentenbauer gestellt werden.

Moderator: Die Instrumentenbauer

buddy
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Re: Lean Production bei den Instrumentenmachern

Beitrag von buddy »

Cavaillé hat geschrieben:... die ich am Klang erkenne, z.B. MA oder auch Konradin Groth
Das glaube ich dir gerne.
Denn als erfahrener Musikliebhaber erkennst Du nach deiner obigen Aussage (möglicherweise sofort) bestimmte Musiker, aber nicht den Hersteller ihrer Instrumente.
Die Frage wäre jedoch, ob Du Andrés Bach vs. Stomvi oder was er sonst noch gespielt hat ohne jede Hintergrundinfo erkennen könntest (der Garrett-Bluff, s.o.).
Wobei ich mir mangels Kenntnissen auf dem Gebiet gar nicht sicher bin, ob Piccolos nicht zu "speziell" sind, um die These aufrecht erhalten zu können.

Ich bin ansonsten ein ausgesprochener Fan der Handwerkskunst guter Blechblasinstrumente-Meister und würde so eine Trompete gerne jedem "gleich effektiven" Instrument aus der Serienfertigung vorziehen.

Wenn Rainer meint, das professionell-musikalsiche Gehör von Musikern des Glenn Miller Orchestras oder anderen Skeptikern ist möglicherweise einfach nicht ausreichend, dann könnte er vielleicht noch erklären, wie sie eigentlich ihre Tutti bewältigen:
http://www.youtube.com/watch?v=gFR3HMWO ... re=related
Zuletzt geändert von buddy am Dienstag 26. Juni 2012, 21:23, insgesamt 3-mal geändert.
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carsten37
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Re: Lean Production bei den Instrumentenmachern

Beitrag von carsten37 »

Zu dem primären Thema kann und will ich keine Aussage abgeben.Ich kenne zu wenig Trompeten. Sei es vom Hersteller, der Bauart und Bauweise sowie den verschiedenen Eigenschaften (Klanfarbe,Intonation usw.) der verschiedenen Instrumente.

ich finde aber diese beiden Aussagen
Rainer H hat geschrieben:Ich bin mir nicht sicher, ob die Gleichmacher hier, jemals ein Hand gebautes Spitzeninstrument in der Hand hatten!
Ich denke manche werden es nie spüren dürfen!

Rainer H hat geschrieben:ich denke aber vielen, wird diese wunderbare Vielfalt verborgen bleiben, denn man muß sich mit diesen Instrumenten umfangreich befassen,
und nicht nur eben mal rein Hupen.
ziemlich von oben herab, eventuell auch ein wenig arrogant.

Rainer, wenn Du dir das nochmals selber durchliest, stellst Du da nicht auch fest, das Deine Reaktion aus dem Ruder gelaufen ist ??!!
Wie kannst Du mit Gewissheit äußern, das ein User des Trompetenforums nicht in ferner Zukunft sich ein Meisterinstrument bei einem Meisterbetrieb bauen bzw. sich anfertigen lässt um damit zu spielen??

Schöne Grüße aus Nordhessen :)

Carsten
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orlando_furioso
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Re: Lean Production bei den Instrumentenmachern

Beitrag von orlando_furioso »

maniactrumpet hat geschrieben:"Lieber" Rainer H an Deiner Stelle würde ich einfach mal endlich die Klappe halten!

Also Bitte! Sogar Bixel ist bisher sachlich geblieben. Für diese Blutgrätsche gibts :gelb:
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buddy
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Re: Lean Production bei den Instrumentenmachern

Beitrag von buddy »

Wenn sie den Ball nicht erreichen können, treten Manche eben wenigstens nach Kräften auf die Knochen.
Passt doch richtig gut zum selbstattestierten feinstofflichen Hörempfinden. :narr:
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Maxbert
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Re: Lean Production bei den Instrumentenmachern

Beitrag von Maxbert »

Es gibt tatsächlich sehr viele sehr gute Instrumente von der Stange die man bedenkenlos kaufen und spielen kann. Nichtsdestotrotz möchte ich jedem empfehlen sich einmal zu einem Instrumentenbauer in die Werkstatt zu setzen und sich deren Kunsthandwerk anzuschauen und es mitzuerleben.
Jeder der sich ein Meisterinstrument hat bauen lassen kennt das: zunächst selektiert man aus den verschiedenen Modellen seine Präferenz heraus, dann gehts an die Materialauswahl. Sagt einem ein schwerer, großer Schallbecher mehr zu, oder lässt man sein Instrument leicht bauen, nimmt man einen runden oder eckigen Stimmbogen? Und dann kommt das Feintuning, bei dem dann Stützen eingesetzt, verschoben oder weggelassen werden, hier und dort noch Material weggenommen wird um Ansprache und Intonation anzupassen.Was man mit diesen kleinen Maßnahmen noch alles bewirken kann ist wirklich erstaunlich! Und während des gesamten Bauprozesses kann man immer wieder sein Instrument anspielen und Veränderungen vornehmen lassen und es ganz genau nach den eigenen Vorstellungen bauen lassen. Und den Service den man von den Instrumentenbauern bekommt ist nicht zu vergleichen mit dem großer Hersteller. Ich lasse regelmäßig Kleinigkeiten an meinen Handgemachten ändern, verbessern, anpassen oder reparieren.
Wie gesagt, ich habe schon sehr viele gute Instrumente von der Stange gespielt oder gar besessen(z.B. besitze ich momentan eine sehr gute B&S MBX), nur meiner Custom-Trompete konnte bisher keine das Wasser reichen. Und das zu einem Preis zu dem ich weder eine neue Xeno noch eine Strad bekommen hätte.
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orlando_furioso
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Re: Lean Production bei den Instrumentenmachern

Beitrag von orlando_furioso »

buddy hat geschrieben:Ich will dich ja nicht zanken... :D

Na, das will ich doch hoffen 8)
buddy hat geschrieben:Aber wenn man nicht einmal von einer Bach Stradivarius einen "Klangeindruck" hat, obwohl man dieses Instrument wie z.B. in deinem Fall bereits seit Jahrzehnten unzählige Male von Spielern jeder Qualität zu hören bekam ...

Vorausgesetzt man weiß beim Hören, das das eine Strad ist und hat irgendwann mal eine Verbindung zwischen dem Klang und dem Namen des Instruments hergestellt. Da hat was mit bewußtem Hören und mit Übung zu tun, aber vielleicht auch mit einer gewissen Gabe - analog vielleicht einem Weinkenner. Für viele andere ist es einfach nur Rotwein - ähh oder Rosé - egal Wein eben ...

Und was die Aufnahmen betrifft: Ich bin gerade am Überlegen wie ich das realisieren kann. Vielleicht spiele ich mit einem Schüler ein kurzes Stück mit verschiedenen Trompeten ein. Frage: Wer erkennt richtig welche zwei Aufnahmen mit demselben Instrument gemacht wurden. Kann ich aber erst am Freitag machen wenn er Unterricht hat.
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Re: Lean Production bei den Instrumentenmachern

Beitrag von Steffen »

Es gibt mit Sicherheit Unterschiede im Klang, abhängig von der Bauart, das sind eher Feinheiten, trotzdem nicht unwichtig. Der Sinn für Feinheiten geht leider ganz allmählich veloren. Gespielt über ein billiges Clipmikro und eine P.A. unterscheiden sich Trompeten wirklich nicht mehr signifikant. Wahrscheinlich könnte man auch ein Sample verwenden, wenn der Keyboarder mit Pedalen und Pitch-Bender umgehen kann.

Vom Wiedererkennungswert hätte ich auch am ehesten den muffigen Klang einer Monette im Ohr, gefällt mir persönlich überhaupt nicht. Eine Martin Commitee hatte bestimmt auch Anteil am klassischen Miles Davis Sound. Schilkes klingen durch die Bank eher scharf.

Wichtiger sind aber für mich aber die Unterschiede in der Fertigung. Kleine Serien, edles Material, Perlmutt, ein schickes Design, handgemachte Wasserklappen, Haltbarkeit und solche Sachen. Kurz gesagt ein kostbares Stück gefertigt von einem qualifizierten (Kunst-) Handwerker und keine Massenware. Ein Instrument hat man schließlich täglich ein paar Stunden in der Hand, und da kann man sich dann an solchen Sachen freuen. Zumal die Trompete ja nicht zu den teuren Instrumenten gehört.

Die Massenware aus Fernost hat aber mittlerweile schon ein sehr hohes Qualitätsniveau erreicht, das muss man neidlos anerkennen. Diese Instrumente haben auch ihre Berechtigung, vor allem wenn es auf´s Budget ankommt. Auf Dauer wollte ich darauf aber nicht spielen.

Viele Grüße,

Steffen
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orlando_furioso
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Re: Lean Production bei den Instrumentenmachern

Beitrag von orlando_furioso »

Cavaillé hat geschrieben:Es ging doch zunächst darum, ob nicht auch das Handwerk mit seinen Manufakturen sich immer mehr industrieller Fertigungsmethoden bedient und dann erst, ob dadurch überhaupt noch ein Unterschied zwischen Meister- und Stangeninstrument besteht.


Ich meine, es geht immer noch darum. Ich erlaube mir ein wenig zusammenzufassen:

1. Ja, Manufakturbetriebe bedienen sich industrieller oder quasi-industrieller Fertigungsmethoden an Bauteilen, die nicht wirklich für die Individualität des Instrumentes ausschlaggebend sind (z.B. Züge, Kleingteile) bzw. an Stellen wo eine industrielle Fertigung einen qualitativen Mehrwert bringt den der Handwerker in seinem Betrieb nicht oder nur mit erheblichem Aufwand erbringen kann (z.B. Maschine)

2. Daraus kann man aber aber noch lange kein "Baukastensystem" ableiten. Die "wichtigen" Teile (was wichtig ist entscheidet jeder Baumeister für sich) werden nach wie vor in Handarbeit (deshalb Manufaktur) erstellt - im Gegensatz zur industriellen Fertigung, wo sie mit hohem Maschineneinsatz gebaut werden. Die klassischen Beispiele sind Mundrohr, Schallstück und Stege.

3. Die Handarbeit hat zur Folge, dass es bei Meisterinstrumenten mehr oder weniger große Unterschiede zwischen den Instrumenten gibt (Sound, Spielverhalten). Dieser Effekt ist hier absolut erwünscht, in der industriellen Fertigung sucht man gerade das Gegenteil, eine ganz geringe Varianz innerhalb der Serie. Die Unterschiede in der Einzelfertigung sind deshalb erwünscht, weil die Instrumente in einem weiteren Arbeitsschritt an die Wünsche des Musikers angepasst werden - sie sind Ausdruck der Individualität des Instrumentes.

Bleibt die Frage nach dem Unterschied:

Soweit nicht bereits beantwortet (Individualität vs. Seriengleichheit) ist das - denke ich - eine Frage der Kriterien die man für relevant erachtet. Was verstehst du unter Qualität? Die Verarbeitungsqualität - wer lötet besser: der Automat bei Yamaha der der deutsche Instrumentenbaumeister? Die Qualität des Materials - was ist besser: Goldmessing oder Messing? Wo setzt du den Maßstab an? Gibt es einen allgemeingültigen Maßstab?

Cavaillé hat geschrieben: ... aber wenn man über 3000,- Ocken für sowas hingeblättert hat, möchte man ja auch an bestimmte Dinge glauben, man kauft ja auch die positiven Konnotationen des Meisterbetriebes und seiner Endorser mit ...

Hier irrst du gewaltig, lieber Kollege! Professionelle Trompeten vom deutschen Manufakturbetrieb sind deutlich günstiger als entsprechend hochwertige und hochpreisige Instrumente von der Stange! Eine normale versilberte "Pumpe" bekommst du in der Regel für +/- 2.500 EUR vollkommen individualisiert beim Instrumentenbaumeister deines Vertrauens. Da liegen die Yamaha Artists oder Bachs deutlich drüber. Und wieso? Weil eben diese Hersteller eine Menge Geld für Werbung ausgeben und sich teure Endorser leisten - das hat der Handwerksbetrieb nicht nötig. Die Musiker, die hier als Referenz ihre Nase hinhalten tun das aus Überzeugung, nicht aus Geldgier.

Muss noch ein EDIT nachschieben:

Aaaber - und das haben wir bei dem ganzen Vergleich vergessen - es gibt ja auch noch gaaaanz viele mittelgroße "halbindustrielle" Betriebe: Lechner, Monette, Schilke, Kanstul etc. Da wird es dann kompliziert. Die haben oft ein oder zwei "Brot-und-Butter-Modelle" im Katalog, die dann auch gerne im fernen Osten (oder in Bulgarien) hergestellt werden (wenn auch unter hoffentlich strenger Kontrolle aus der Heimat) und dann gibt es aber auch die Möglichkeit sich ein Horn ganz individuell schnitzen zu lassen. Dahinter kann dann durchaus ein Baukasten-System stecken, d.h. gewisse Teile kommen aus dem Partnerbetrieb in China, andere werden von JA (bzw B&S) zugekauft, die Schallbecherherstellung ist outgesourced etc. etc. pp.pp.pp. da wird alles gemacht was denkbar ist. Und das nicht erst seit gestern. Die Musikinstrumentenindustrie war eine der ersten, die global produzierte. "Branding", "Outsourcing", "Lean Production" - die Begrifflichkeiten mögen neu sein, die Prinzipien findet man schon im 19. Jhdt. in der Musikinstrumentenherstellung. Damals wurden viele Teile und auch ganze Instrumente im billigen Böhmen (Riedl, Huller) gebaut und hier weiter verwertet oder einfach mit dem Namen des Importeurs versehen.

Wenn es dir auf Transparenz des Herstellungsprozesses ankommt kauf eine Bach oder Yamaha (bei den Produktionsmassen machen die so ziemlich alles selbst) oder geh zum Instrumentenbaumeister (der sagt dir welche Teile woher kommen). Wenn dir das "Wurscht" is - kauf dir ne Olds oder King.
Zuletzt geändert von orlando_furioso am Dienstag 26. Juni 2012, 23:49, insgesamt 1-mal geändert.
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Rainer H
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Re: Lean Production bei den Instrumentenmachern

Beitrag von Rainer H »

carsten37 hat geschrieben:Zu dem primären Thema kann und will ich keine Aussage abgeben.Ich kenne zu wenig Trompeten. Sei es vom Hersteller, der Bauart und Bauweise sowie den verschiedenen Eigenschaften (Klanfarbe,Intonation usw.) der verschiedenen Instrumente.

ich finde aber diese beiden Aussagen
Rainer H hat geschrieben:Ich bin mir nicht sicher, ob die Gleichmacher hier, jemals ein Hand gebautes Spitzeninstrument in der Hand hatten!
Ich denke manche werden es nie spüren dürfen!

Rainer H hat geschrieben:ich denke aber vielen, wird diese wunderbare Vielfalt verborgen bleiben, denn man muß sich mit diesen Instrumenten umfangreich befassen,
und nicht nur eben mal rein Hupen.
ziemlich von oben herab, eventuell auch ein wenig arrogant.

Rainer, wenn Du dir das nochmals selber durchliest, stellst Du da nicht auch fest, das Deine Reaktion aus dem Ruder gelaufen ist ??!!
Wie kannst Du mit Gewissheit äußern, das ein User des Trompetenforums nicht in ferner Zukunft sich ein Meisterinstrument bei einem Meisterbetrieb bauen bzw. sich anfertigen lässt um damit zu spielen??

Schöne Grüße aus Nordhessen :)

Carsten
Ja ich habe mich geärgert!
Das Leute behaupten, keinen Unterschied bei Trompeten zu hören!
und da stoisch drauf pochen !
Da frage ich mich wirklich ob die Taub sind
Im Umkehrschluss würde das bedeuten, alle die sich ein Instrument anfertigen lassen,
tun dies nicht aus Musikalischen gründen, und das finde ich eine riesen Beleidigung der Zunft der Instrumentenbauer.

Gruß Rainer
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Re: Lean Production bei den Instrumentenmachern

Beitrag von Rainer H »

maniactrumpet hat geschrieben:"Lieber" Rainer H an Deiner Stelle würde ich einfach mal endlich die Klappe halten! :argh:

Wer großmäulerisch nach zweieinhalb Wochen Trompetenunterricht hier frech, ja frech und :trumpet:
großmäulerisch einen Trompetentest reinstellt, obwohl er gerade gelernt hat die Trompete
richtig rum zu halten sollte sich über Instrumentenbaufragen über Jahre ein Schweigegelübte auferlegen!

Außerdem, ich schätze die Aufnahmen von Ralf sehr, Deine Affenliebe sollte aber nicht soweit gehen, aus jedem fred
einen "Hörbeispiele von Ralf" Fred zu machen. :Tock:
Du tust mir echt Leid, wahrscheinlich kannst Du gar nicht Trompete Spielen! :ironie:
vielleicht hast Du dir deine Baumann Flöte nur zum angeben machen lassen!
hörst Du auch keinen unterschied zu anderen Trompeten?
Gruß Rainer

PS: Das wäre ja noch schöner, wenn ich mir von Dir den Mund verbieten lassen würde, liest Du eigentlich auch was ich schreibe??
Ich denke ich habe hier in den letzten drei Jahren genug gezeigt, das man mir etwas Ahnung von Instrumenten abnehmen könnte!
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Bixel
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Re: Lean Production bei den Instrumentenmachern

Beitrag von Bixel »

Rainer H hat geschrieben:...man muß natürlich auch Ohren haben, die diese Nuancen war nehmen.
Rainer H hat geschrieben:Ich denke ich habe hier in den letzten drei Jahren genug gezeigt, das man mir etwas Ahnung von Instrumenten abnehmen könnte!
Rainer, alter Chorknabe: Neben dir wirkt selbst "Loddar" bescheiden.
Und ich gestehe es ungern: Ich beneide dich ein wenig.

:wink:
.
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Bixel
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Re: Lean Production bei den Instrumentenmachern

Beitrag von Bixel »

Steffen hat geschrieben:Der Sinn für Feinheiten geht leider ganz allmählich verloren.
Freddie Hubbard, Lee Morgan, Booker Little, Clifford Brown und Kenny Dorham (beispielweise) binnen Sekunden erkennen/unterscheiden zu können, sind Feinheiten, die für mich von Wert sind.
Welches Instrument sie dabei jeweils spielen/gespielt haben, ist mir weitgehend schnuppe.

Mich interessiert doch auch nicht, ob Rainers 3er BMW mit Castrol-Öl anders klingt als mit Liqui Moly.

Was ist das hier eigentlich für ein Laden??

:cracy:
.
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Re: Lean Production bei den Instrumentenmachern

Beitrag von Singvögelchen »

Mal abgesehen von dem ganzen Gezoffe hier auf den letzen Seiten ist das Thema dann doch zu interessant.

Instrumente von der Stange können ganz hervorragende Qualitäten haben. Punkt.
Wenn du nie auf anderen gespielt hast, wirst du auch nichts daran vermissen.
Aber für ein Modell, was in einer Fabrik gefertigt wurde, haben, wenn überhaupt, ein oder zwei Profitrompeter mal in den Prototyp reingeblasen und nach ein paar Verbesserungen ging die Serie in Betrieb. Wie gesagt, zum Teil auf sehr hohem Niveau.
In Markneukirchen in der Fabrik findest du kaum einen Mitarbeiter, der dir im Alleingang eine super Trompete zusammenbauen könnte. Jeder macht da seinen Arbeitsgang, den sehr gut, aber die Trompete als Gesamtkunstwerk mit allen Finessen herzustellen, das können nur die wenigsten, Lechner, Thein, Kühn, Weimann...

Der unbesteitbare Vorteil beim Meister um die Ecke ist nun (seht euch die Referenzlisten auf den entsprechenden Internetauftritten an), dass er ständig mit wechselnden Charakteren zu tun hat und damit die ganze Palette an Trompetern kennt und durchschaut. Er weiß nach fünf Minuten, welches Modell zum Kunden passt, ob nun Zylindrisch oder konisch gebohrt, großes oder kleines Schallstück, Meinlschmidt oder Zirnbauer, Wechselschall oder festes, Gold, Silber, Lack.......jeder hat ein anderes Mundstück und erst recht eine andere Trompete, da muss man schon auf der richtigen Spur bleiben bei der Auswahlmöglichkeit.

Aufgrund der täglich neu gemachten Erfahrungen ist er ein hervorragender Psychologe, der dann natürlich mit dem maßgeschneiderten Instrument in einigen hundert Variationsmöglichkeiten helfen kann. Kann der Meister in der Fabrik nicht.

Beispiel Yamaha: da haben die ewig lange versucht, die damals weltberühmten Monke-Trompeten zu kopieren und raus kam großer Mist. Weil sie in ganz Japan keinen hatten, der auf einem Niveau der Berliner Philharmoniker ihnen hätte sachdienliche Hinweise hätte geben können. Da waren die mit Pumpventiltrompeten wesentlich weiter, wenn man mal schaut, wieviele berühmte amerikanische Trompeter für die dann auch noch Werbung gemacht haben.

Warum ist Monke in Köln so runtergekommen in den neunziger Jahren? Weil Fräulein Lieselotte den Kontakt der Kundschaft zu den Mitarbeitern unterbunden hat. Da wurde jeder Trend verschlafen, weil es keine Gespräche mehr gab. Und wehe du hast dir gewagt zu sagen, dass eine ihrer Trompeten schlecht stimmt, da wurdest du fast aufgefressen. Als Fräulein Lieselotte starb, hat plötzlich alle Welt Schagerl gespielt...

Warum sind die Zirnbauer-Maschinen so super erfolgreich? Weil ein ganz pfiffiger Handwerker so lange getüftelt hat, bis er was entscheidend Neues und Besseres entwickelt hat. Und zwar weil er um die Belange und Wünsche der Musiker weiß. Beim weltgrößten Musikinstrumentenhersteller in Japan arbeitet die Forschungsabteilung offensichtlich mehr an der Elektronik, bringt mehr Geld ein.

Ein Instrumentenbauer muss eigentlich so ähnlich ticken wie ein guter Musiker auch: ständiges Üben, Probieren und Weiterentwickeln hält das Niveau oben. Und weil jede Trompete wieder ganz neu angefertigt wird, ist der Anreiz auch täglich da.

Ich habe inzwischen so viele winzig kleine spezielle Abänderungen an meinen Trompeten, dass ich natürlich auch ein bisschen abhängig geworden bin vom guten Verhältnis zum Instrumentenbauer. Beispiel: mein Kollege spielt das baugleiche Modell, schwört aber drauf, eine Stütze weniger zu brauchen. Ich merke null Unterschied beim Reinblasen, er fühlt sich bei meiner Kanne beengt und kann damit nicht umgehen. Schlussendlich: mein persönliches Wohlbefinden auf dem Instrument, welches derZuhörer dann als musikalisch gelungen wahrnimmt, kann ich mit einer individuell gestalteten Trompete viel besser erreichen.
Diese individuellen Unterschiede kann die Fabrik nicht bedienen und so will ich jetzt mein Loblied auf die traditionelle und gleichzeitig höchst moderne Handwerkskunst für heute beenden.
Liebe Grüße vom Singvögelchen!


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Re: Lean Production bei den Instrumentenmachern

Beitrag von orlando_furioso »

Bixel hat geschrieben:Freddie Hubbard, Lee Morgan, Booker Little, Clifford Brown und Kenny Dorham (beispielweise) binnen Sekunden erkennen/unterscheiden zu können, sind Feinheiten, die für mich von Wert sind.
Welches Instrument sie dabei jeweils spielen/gespielt haben, ist mir weitgehend schnuppe.

Mich interessiert doch auch nicht, ob Rainers 3er BMW mit Castrol-Öl anders klingt als mit Liqui Moly.

Was ist das hier eigentlich für ein Laden??

:cracy:


Na wenn dich dieser Thread eh nicht interessiert ... niemand zwingt dich dazu ihn weiter durch deine unglaublich fein-, tief-, eigen-, schwach- und un-sinnigen Kommentare aufzuwerten! Und ich glaube die Mehrheit der Leser könnte dein Fernbleiben auch gerade noch verschmerzen. Von mir gibt es: :rot: - Tschüß!
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Re: Lean Production bei den Instrumentenmachern

Beitrag von Ditze »

Mir fallen dazu spontan Puukkas Testeinspielungen ein...
Mal im Ernst: wer kann da behaupten, dass er dabei auf Anhieb jedes Mal richtig tippte? ;)

Wie bereits erwähnt: die klanglichen Unterschiede spürt in erster Linie immer der Spieler selbst...

Ich gebe an der Stelle zu, dass ich, von einer Adaci und mehreren Weimann-Trompeten bisher kein wirklich teures Superhörnchen in den Händen hielt - dafür aber sehr viele andere Trompeten von allen möglichen Herstellern aus aller Trompetenherren Länder.
Und mein höchster Respekt an all die Instrumentenbaukunst und auch denen, die wissen, wie man solche Instrumente voll ausreizt, aber am Ende zählt doch das, was auch beim Zuhörer ankommt und dem wird es zu 99% egal sein, was vorne auf dem Schalltrichter eingraviert wurde.

Rainer, du schreibst ja, dass jeder Meister seine eigenen klanglichen Ideale besitzt - seh ich auch so und es wäre ja am Ende auch schlimm, wenn dem nicht so wäre, genauso wie nun mal jeder Hersteller in seinem Produktionsweg eigene Wege geht.
Zum Beispiel: Herr Heldmann von ehemals Kruspe baute seine Instrumente komplett selbst, also auch die Maschine (das letzte Mal, als ich ihn in der Werkstatt besuchte, baute er gerade die Maschine einer Trompete zusammen, auf der das Kruspe-Logo auf dem Schall eingraviert war), Weimann wiederum verbaut eingekaufte Maschinen.
Ich persönlich tendiere dazu, dass die "alten Hasen" in dem Gewerk nach wie vor alles selber machen und "jüngere" Meister (beziehungsweise diejenigen, welche mit der Zeit gehen) gewisse Produktionsschritte auslassen und die Teile eben hinzukaufen, um die Produktivität zu steigern - und trotzdem bereitet dieser Fakt einem Weimann-Instrument keinen Abriss.
Und dazu stehen im krassen Gegensatz nun mal die großen Hersteller wie Yamaha, B&S, Getzen, Bach und wie sie nicht alle heißen.
Dort kommt es nun mal zu einer Spezialisierung der einzelnen Meister. Der eine wird zum Vollprofi für Schallstücke und der andere kann nun mal die Maschine am genauesten einschleifen - demzufolge sind das auch Meisterinstrumente, sogar noch krasser: es hängen am Ende sogar mehrere Meister an einer Kanne.
Von daher die grundlegende Frage: was ist dem Trompeter am Ende wichtiger? Absolute Individualität oder eben doch ein wenig mehr Sicherheit?
Sollte meine Courtois dank eines unglücklichen oder gar dämlichen Zwischenfalls aus den Latschen kippen, so habe ich die Möglichkeit, das Instrument schnellstmöglich nachzukaufen, was bei einem Baumann- oder Weimann-Instrument nicht gleich der Fall wäre und diese Sicherheit ist es doch, die viele Trompeter am Ende zu Stangentröten tendieren lässt.
Kurz: das Geschrei ist nicht ganz so groß...


Irgendwie werd ich das Gefühl nicht los, dass dieser Thread mal wieder zu krass von Emotionen überflutet wird - und das nachts um drei Uhr... :Tock:

So, genug wirrer Blödsinn meinerseits, gute Nacht!
Der Sozialrevolutionär kennt keinen Mittagsschlaf!
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