Mir fallen dazu spontan Puukkas Testeinspielungen ein...
Mal im Ernst: wer kann da behaupten, dass er dabei auf Anhieb jedes Mal richtig tippte?
Wie bereits erwähnt: die klanglichen Unterschiede spürt in erster Linie immer der Spieler selbst...
Ich gebe an der Stelle zu, dass ich, von einer Adaci und mehreren Weimann-Trompeten bisher kein wirklich teures Superhörnchen in den Händen hielt - dafür aber sehr viele andere Trompeten von allen möglichen Herstellern aus aller Trompetenherren Länder.
Und mein höchster Respekt an all die Instrumentenbaukunst und auch denen, die wissen, wie man solche Instrumente voll ausreizt, aber am Ende zählt doch das, was auch beim Zuhörer ankommt und dem wird es zu 99% egal sein, was vorne auf dem Schalltrichter eingraviert wurde.
Rainer, du schreibst ja, dass jeder Meister seine eigenen klanglichen Ideale besitzt - seh ich auch so und es wäre ja am Ende auch schlimm, wenn dem nicht so wäre, genauso wie nun mal jeder Hersteller in seinem Produktionsweg eigene Wege geht.
Zum Beispiel: Herr Heldmann von ehemals Kruspe baute seine Instrumente komplett selbst, also auch die Maschine (das letzte Mal, als ich ihn in der Werkstatt besuchte, baute er gerade die Maschine einer Trompete zusammen, auf der das Kruspe-Logo auf dem Schall eingraviert war), Weimann wiederum verbaut eingekaufte Maschinen.
Ich persönlich tendiere dazu, dass die "alten Hasen" in dem Gewerk nach wie vor alles selber machen und "jüngere" Meister (beziehungsweise diejenigen, welche mit der Zeit gehen) gewisse Produktionsschritte auslassen und die Teile eben hinzukaufen, um die Produktivität zu steigern - und trotzdem bereitet dieser Fakt einem Weimann-Instrument keinen Abriss.
Und dazu stehen im krassen Gegensatz nun mal die großen Hersteller wie Yamaha, B&S, Getzen, Bach und wie sie nicht alle heißen.
Dort kommt es nun mal zu einer Spezialisierung der einzelnen Meister. Der eine wird zum Vollprofi für Schallstücke und der andere kann nun mal die Maschine am genauesten einschleifen - demzufolge sind das auch Meisterinstrumente, sogar noch krasser: es hängen am Ende sogar mehrere Meister an einer Kanne.
Von daher die grundlegende Frage: was ist dem Trompeter am Ende wichtiger? Absolute Individualität oder eben doch ein wenig mehr Sicherheit?
Sollte meine Courtois dank eines unglücklichen oder gar dämlichen Zwischenfalls aus den Latschen kippen, so habe ich die Möglichkeit, das Instrument schnellstmöglich nachzukaufen, was bei einem Baumann- oder Weimann-Instrument nicht gleich der Fall wäre und diese Sicherheit ist es doch, die viele Trompeter am Ende zu Stangentröten tendieren lässt.
Kurz: das Geschrei ist nicht ganz so groß...
Irgendwie werd ich das Gefühl nicht los, dass dieser Thread mal wieder zu krass von Emotionen überflutet wird - und das nachts um drei Uhr...
So, genug wirrer Blödsinn meinerseits, gute Nacht!