Lackiertes Instrument im Backofen

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Moderator: Die Instrumentenbauer

dizzychrizzy
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Lackiertes Instrument im Backofen

Beitrag von dizzychrizzy »

Ich möchte eine lackierte Trompete für eine Stunde bei 150 Grad in den Backofen geben. Wird das der Lack ausshalten? Könnte es Probleme geben?

Hintergrund: ich habe das bei einem vergoldeten Instrument mit Erfolg gemacht. Wegen der Oberfläche hatte ich keine Bedenken. Wasserklappenkork und Ventile hatte ich vorher entfernt.

Christian
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Elvis
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Re: Lackiertes Instrument im Backofen

Beitrag von Elvis »

Der Lack dürfte dann eingebrannt sein. Dafür hast Du schlimmstenfalls alle Einzelteile in der Hand, da die Lötstellen das unter Umständen nicht aushalten.
Quidquid agis prudenter agas et respice finem
buddy
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Re: Lackiertes Instrument im Backofen

Beitrag von buddy »

Das gleiche Thema hatten wir letzte Woche, die Antwort (= Warnung) vom Fachmann ist allerdings ein Jahr älter:
http://www.trompetenforum.de/TF/viewtop ... 22&t=13869
http://www.trompetenforum.de/TF/viewtop ... 69#p122443
Hinweise zur Löttemperatur:
http://www.trompetenforum.de/TF/viewtop ... 028#p67028
dizzychrizzy
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Re: Lackiertes Instrument im Backofen

Beitrag von dizzychrizzy »

Herzlichen Dank für die Links!

Christian
hannes
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Re: Lackiertes Instrument im Backofen

Beitrag von hannes »

dizzychrizzy hat geschrieben:Ich möchte eine lackierte Trompete für eine Stunde bei 150 Grad in den Backofen geben. Wird das der Lack ausshalten? Könnte es Probleme geben?

Hintergrund: ich habe das bei einem vergoldeten Instrument mit Erfolg gemacht.
... den Erfolg würde ich gerne näher erfahren. Warum in aller Welt legt man ein vergoldetes Instrument in den Backofen? Das mache ich nur mit Kuchen oder Braten. :Hä:

Hannes
dizzyoliver
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Conn Connquest Trompete , Bj. 1957
Wohlrab Trompete Perinet
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Holton Collegiate Kornett Langbauweise
Reynolds Hi-Fi Kornett von 1957
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Re: Lackiertes Instrument im Backofen

Beitrag von dizzyoliver »

Und mit Klarinetten....... :ironie: :lol:
Was ein richtiger Musiker sein will,der muss auch eine Speisekarte komponieren können (Richard Strauss)
Gebläse
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Re: Lackiertes Instrument im Backofen

Beitrag von Gebläse »

:OT:
dizzyoliver hat geschrieben:Und mit Klarinetten.......
Dann aber hoffentlich mit der Einstellung für "Pyrolyse-Reinigung"!
Auch bestens geeignet für Leute, die bei der Entsorgung von Blechblasinstrumenten Platz im Recycling-Müll sparen wollen.

Mit besonders ökologischen Grüssen

Jörg
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Re: Lackiertes Instrument im Backofen

Beitrag von Dobs »

Was war denn jetzt Sinn und offenbar erfolgreich verwirklichter Zweck der Aktion, Deine Goldtrompete im Ofen zu backen?
Zuletzt geändert von Dobs am Dienstag 18. September 2012, 22:58, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Lackiertes Instrument im Backofen

Beitrag von buddy »

Vielleicht "Spannungsabbau" durch Hyperthermie-Behandlung wegen nicht zur Verfügung stehendem cryogenic treatment? :licht:
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Re: Lackiertes Instrument im Backofen

Beitrag von lurchi »

Das hätte zumindest einen tatsächlich möglichen Effekt, im Gegensatz zum cryogenic Treatment.
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Re: Lackiertes Instrument im Backofen

Beitrag von Hochwälder »

dizzychrizzy hat geschrieben: ich habe das bei einem vergoldeten Instrument mit Erfolg gemacht.
hannes hat geschrieben:Warum in aller Welt legt man ein vergoldetes Instrument in den Backofen?
Dobs hat geschrieben:Was war denn jetzt Sinn und offenbar erfolgreich verwirklichter Zweck der Aktion, Deine Goldtrompete im Ofen zu backen?
Mich würde diese Vorgehensweise auch 'brennend' interessieren.
Was macht ein vergoldetes, unlackiertes Instrument im Backofen?
Überbacken werden? Und wenn ja, mit was? :D
Wer nie vom Weg abkommt, der bleibt auf der Strecke.
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Re: Lackiertes Instrument im Backofen

Beitrag von mark292 »

mozarella natürlich...aber nur büffelmozarella
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Re: Lackiertes Instrument im Backofen

Beitrag von Bixel »

Möglicherweise gibt sich da ja ein Hobby-Alchemist der Hoffnung hin, auch bei seinem Zweitversuch lasse sich dem 150°C heißen Backofen nach einer Stunde problemlos ein vergoldetes Instrument entnehmen.

Vielleicht möchte er aber nur endlich einmal wieder eine richtig heiße Trompete spielen.

Man weiß es nicht, und er scheint es auch nicht verraten zu wollen.

:(
.
Rausgehen ist wie Fenster Aufmachen, nur viel krasser.
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Re: Lackiertes Instrument im Backofen

Beitrag von Wolfram »

dizzychrizzy hat geschrieben:Ich möchte eine lackierte Trompete für eine Stunde bei 150 Grad in den Backofen geben. Wird das der Lack ausshalten? Könnte es Probleme geben?

Hintergrund: ich habe das bei einem vergoldeten Instrument mit Erfolg gemacht. Wegen der Oberfläche hatte ich keine Bedenken. Wasserklappenkork und Ventile hatte ich vorher entfernt.

Christian
Hallo Christian!
Mutig - mutig... !

Wenn Du es wirklich probieren willst achte darauf, dass Du einen geeigneten Einbrennlack hast, der maximal für 150°C (keinesfalls für höhere Temperaturen) konzipiert wurde.
Der Einbrennlack für unsere Instrumente wird in der Regel nicht länger als 20 Minuten in den Brennofen getan. (Wenn vorhanden - die genauen Herstellerangaben beachten und die Dauer der Einbrennzeit einhalten. Wichtig: der Backofen muss auf die Einbrenntemperatur vorgewärmt sein und die Trompete nach der geplanten Zeit sofort herausgenommen werden!
Beachte: je länger der Einbrennlack im Ofen ist, um so dunkler wird er!

Deine geplanten 60 Minuten sind meines Erachtens viel zu lange!


Willst Du es wirklich selber machen, musst Du Dir sicher sein können, dass der Ofen nicht wärmer als 150°C wird. DIe Schmelztemperatur des Lötzinns beginnt mit ca. 170°C
Arbeitet der Temperaturregler Deines Backofens ungenau kann es passieren, dass sich alle weich gelöteten Verbindungen lösen oder Zinn herausläuft und das Instrument undicht wird!

Alles in allem eine sehr riskante Angelegenheit, wenn Du es so wie beschrieben durchführen möchtest.
Das Risiko, dass Dein Instrument unbrauchbar wird ist recht hoch!
LG Wolfram
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dizzychrizzy
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Re: Lackiertes Instrument im Backofen

Beitrag von dizzychrizzy »

Warum in aller Welt legt man ein vergoldetes Instrument in den Backofen?
Was war denn jetzt Sinn und offenbar erfolgreich verwirklichter Zweck der Aktion, Deine Goldtrompete im Ofen zu backen?
Mich würde diese Vorgehensweise auch 'brennend' interessieren.
Verstehe, verstehe, verstehe. Wenn ich gewusst hätte, dass es euch so unter den Nägeln brennt, hätte ich es gleich geschrieben. Sorry!
Möglicherweise gibt sich da ja ein Hobby-Alchemist der Hoffnung hin, auch bei seinem Zweitversuch lasse sich dem 150°C heißen Backofen nach einer Stunde problemlos ein vergoldetes Instrument entnehmen.
Ja, darüber könnte ich beinahe lachen, hätte ich nicht seit einer Weile eine silberne Trompete und einen von innen vergoldeten Backofen.

Unfassbar, die richtige Schreibweise des "A"-Wortes, ist das hier ein Bildungsbürgertrompetenforum? Sensationell, mein lieber Kommolitone.
Vielleicht möchte er aber nur endlich einmal wieder eine richtig heiße Trompete spielen.
Nach einer Stunde Reschersche über physikalische Zusammenhänge der Schallgeschwindigkeit bei hoher Lufttemperatur gebe ich auf. Es genügt zu wissen, dass manche meine Soli als zu lang empfinden...
Vielleicht "Spannungsabbau" durch Hyperthermie-Behandlung wegen nicht zur Verfügung stehendem cryogenic treatment?
Woher kennst Du meinen Kühlschrank? Aber ansonsten ist das die Erklärung. Ich dachte das sei weithin bekannt und habe es deswegen nicht weiter erwähnt. Es hat tatsächlich funktioniert und die Ansprache verbessert. Ein weltbewegendes Ereignis war es nicht, eher im einstelligen Prozentbereich der Verbesserungen. Aber das nimmt man ja auch gerne mit. Ich habe keine Ahnung, ob es auf bei Wiederholung an einem anderen Instrument ein spürbares Ergebnis jenseits der Esoterik bringen würde. Der Effekt ist offenbar, dass bei der Produktion und insbesondere beim Löten entstandene Spannungen beseitigt werden. Zumindest bei meinem lackierten werde ich es nach Euren Tipps nicht versuchen.
Man weiß es nicht, und er scheint es auch nicht verraten zu wollen.
Nun mal langsam werter Kollege. Bei Eurem Antworttempo kann ich nicht immer mithalten. Ich hatte seit 23 Jahren mal wieder einen Gig und war so durch den Wind deswegen, dass ich den Einschalter meines Computers nicht mehr gefunden habe. Auch beim erbärmlichen Versuch die Gage, ich meine natürlich den Beinahe-Sechser, in der Cocktailbar meines Vertrauens durchzubringen, konnte ich den Einschalter nicht auf dem Boden eines der Gläser finden. Ich hoffe diese plausible Erläuterung hilft bei der Einsicht zur Nachsicht.

Danke Euch für die witzigen Beiträge (überbackene Klarinetten, hmmm)...und Danke an Buddy und Wolfgang für die Tipps. Diese Trompete wird wohl so bleiben wie sie ist.

Christian
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