Trompete selbst lackieren

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Moderator: Die Instrumentenbauer

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Oberscheyrer
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Trompete selbst lackieren

Beitrag von Oberscheyrer »

Hallo
eine vielleicht schon öfters gestellte Frage.
Ich habe zwei eigentlich noch sehr gut erhaltene Yamaha Instrumente in Goldlack (YFL 631 G und YTR 6335 HG).
Es sind keine Dellen vorhanden, lediglich der Goldlack ist an ein paar Stellen (2 cmm x 0,5 cm)abgewetzt durch Ring oder Fingernägel etc).
Frage: Da eine Neulackierung eigenlich noch nicht notwendig ist, kann mann diese Stellen nicht selbst nachlackieren.
Gibt es ggf. den Original-Goldlack von Yamaha zum Auftragen?

Schöne Grüsse
Oberscheyrer
buddy
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Re: Trompete selbst lackieren

Beitrag von buddy »

Den Originallack wirst Du kaum bekommen, er wird bei Yamaha als Spühnebel in einem elektrostatischen Verfahren aufgetragen. Alle Trompetenlacke sind außerdem eingebrannt.
Eine andere Frage ist, ob eine Ausbesserung möglich ist.
Wenn dazu aus der Forumsgemeinde keine Erfahrungen kommen, würde ich bei Müller-Lack nachfragen: http://www.mueller-lack.com/musikinstrumente.html
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schattie280
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Re: Trompete selbst lackieren

Beitrag von schattie280 »

Moin,

es gibt bei Götz Goldlack in der Dose (Nikolas). Zum Ausbessern reicht das.
Spätestens morgen wird man hier versuchen es dir auszureden...

Gruß,
Schattie
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buddy
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Re: Trompete selbst lackieren

Beitrag von buddy »

schattie280 hat geschrieben:Spätestens morgen wird man hier versuchen es dir auszureden...
So ganz trivial ist das DIY bei Lackierungen schließlich auch nicht. Die Rede ist vermutlich von diesem Produkt:
http://gotz.net/Lackieren-und-Ausbesser ... nd--4.html

Kannst Du denn sagen, ob der Farbton des Götzlacks bei dem vorhandenen von Yamaha (annähernd) gut hinkommt?
Wenn sich meine jetzige Yammie da genauso wie meine ehemalige 6310Z verhält, könnte ich schon mal eine Dose zum Ausbessern bunkern. :mrgreen:
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Wolfram
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Re: Trompete selbst lackieren

Beitrag von Wolfram »

schattie280 hat geschrieben:... Spätestens morgen wird man hier versuchen es dir auszureden...
Man muss es nicht ausreden, aber man sollte auf die Kehrseite aufmerksam machen:

1.) Den gleichen Goldlack Farbton wie das Original wirst du nicht bekommen, dafür sind die Mischvarianten von Hersteller zu Hersteller viel zu unterschiedlich.
2.) Lack der an Griffstellen abgenutzt ist wird mit nachträglichem Lack (egal ob gepinselt oder gesprüht) nicht halten, denn er müsste eingebrannt werden. Beim Einbrennen dunkelt aber der ursprüngliche Lack auch wieder nach. Also bleiben immer Unterschiede.
3.) Brennt man den Lack nicht nach, ist der nachträgliche Lack an den Griffstellen in wenigen Wochen wieder abgegriffen, denn er hat ja keine Härte und "Widerstandskraft".
4.) Planst du eine nachträgliche Lackierung, um das Instrument anschließend in die Vitrine zu stellen oder zu lagern... dann macht die Lackierung Sinn, denn sie verhindert ein weiteres Oxidieren an den abgegriffenen Stellen.

Die Entscheidung was für wen zutrifft und ob es Sinn macht Lack selber auszubessern... das muss jeder selber entscheiden!
LG Wolfram
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Oberscheyrer
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Re: Trompete selbst lackieren

Beitrag von Oberscheyrer »

Hallo,
vielen Dank für Eure Antworten. Interessant ist, daß es anscheinend doch einen Lack gibt zum nachbessern (nikolas, 450 ml für 39 €).
Hat den schon mal jemand benutzt. Wie lange hält den der Lack? Dem Preis nach muß da echtes Gold drinnen sein.
Ich werde es jedenfalls bleiben lassen und warten bis sich einen komplette Neulackierung rentiert.

Übrigens habe ich mir vor längerer Zeit an einem meiner Flügelhörner eine Wasserklappe anbringen lassen. Der Bogen des 3. Zuges kam aufgrund der Lötarbeiten roh zurück. Ich habe daraufhin den Bogen selbst aufpoliert und mit Zaponlack mehrfach eingepinselt.
Natürlich hat der Bogen nicht den Goldtonfarbton der übrigen Lackierung. Aber der Bogen wird nicht mehr matt. Der Glanz hält auch super, vor allem aber sicherlich weil ich diese Stelle eigentlich nie mit meinen Händen berühre.

LG Oberscheyrer
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schattie280
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Re: Trompete selbst lackieren

Beitrag von schattie280 »

Oberscheyrer hat geschrieben:Hallo,
vielen Dank für Eure Antworten. Interessant ist, daß es anscheinend doch einen Lack gibt zum nachbessern (nikolas, 450 ml für 39 €).
Hat den schon mal jemand benutzt. Wie lange hält den der Lack? Dem Preis nach muß da echtes Gold drinnen sein.
Ich werde es jedenfalls bleiben lassen und warten bis sich einen komplette Neulackierung rentiert.

Übrigens habe ich mir vor längerer Zeit an einem meiner Flügelhörner eine Wasserklappe anbringen lassen. Der Bogen des 3. Zuges kam aufgrund der Lötarbeiten roh zurück. Ich habe daraufhin den Bogen selbst aufpoliert und mit Zaponlack mehrfach eingepinselt.
Natürlich hat der Bogen nicht den Goldtonfarbton der übrigen Lackierung. Aber der Bogen wird nicht mehr matt. Der Glanz hält auch super, vor allem aber sicherlich weil ich diese Stelle eigentlich nie mit meinen Händen berühre.

LG Oberscheyrer
Moin,

ich benutze den Lack in klarer Ausführung für das geschilderte Szenario, dass z.B. ein Bogen eine Wasserklappe bekommt. Hält wunderbar, ist aber von der Art der Beanspruchung abhängig. Bei einem Bogen, der nur selten angefasst wird, hält der Lack länger als auf Drückerplatten. Zaponlack ist für Reparateure ganz übles Zeug und hält weniger lang als der Lack aus der Sprühdose.
Andere Kollegen nehmen Müllerlack und pinseln in auf, mir gefällt die Sprühdose besser. Die Firma Oberloh z.B. lackiert wohl auch ganze Instrumente mit dem Nikolas-Lack.

Gruß,
Schattie
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