Frage zum Schallbecher

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Moderator: Die Instrumentenbauer

ulli926
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Re: Frage zum Schallbecher

Beitrag von ulli926 »

Die Conn 40B hat eine ML Bohrung 0.459", ist also nur eng gewickelt und etwas laenger dadurch, aber kein Peashooter.
Man muß die Dinge so einfach wie möglich machen. Aber nicht einfacher. Einstein
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Bixel
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Re: Frage zum Schallbecher

Beitrag von Bixel »

ulli926 hat geschrieben:Die Conn 40B hat eine ML Bohrung 0.459", ist also nur eng gewickelt und etwas laenger dadurch, aber kein Peashooter.
Ja, danke, aber figürlich würdest du zustimmen?

:D
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ulli926
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Re: Frage zum Schallbecher

Beitrag von ulli926 »

Ja, schon. Aber man soll ja nicht immer nur auf die Figur schauen!
Ist aber schon verdammt elegant:
http://cderksen.home.xs4all.nl/Conn40B1932image.html
Man muß die Dinge so einfach wie möglich machen. Aber nicht einfacher. Einstein
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Bixel
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Re: Frage zum Schallbecher

Beitrag von Bixel »

ulli926 hat geschrieben:Ja, schon. Aber man soll ja nicht immer nur auf die Figur schauen!
Immer gleich die Bohrung zu prüfen, ist aber noch weniger die feine Art!

:narr:
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Bixel
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Re: Frage zum Schallbecher

Beitrag von Bixel »

ulli926 hat geschrieben:Ist aber schon verdammt elegant:
http://cderksen.home.xs4all.nl/Conn40B1932image.html
Optisch sehr verwegen finde ich auch die Vertauschung der Ventilstock-Übergänge von Hauptstimmzug und drittem Ventilzug.

Mich juckt es da direkt ein wenig in den Fingern.
Derzeit werden in der US-Bucht zwei Exemplare angeboten:

http://r.ebay.com/XqtMFC

http://r.ebay.com/KkY4gb

Ich entnehme deinem Profil, dass du ein solches Teil bereits besitzt.
Wie spielt sich das Ding, wie klingt es?
Funktioniert das archaische Prinzip "Federn unten" noch immer gut?

:trumpet2:
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Re: Frage zum Schallbecher

Beitrag von Blas! »

Bixel hat geschrieben:
http://r.ebay.com/XqtMFC

http://r.ebay.com/KkY4gb

(...)das Ding, wie klingt es?
Von Dir gespielt, klänge es vermutlich nach/wie Bixel (-> Lerntransfer!).

:lol:
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Dobs
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Re: Frage zum Schallbecher

Beitrag von Dobs »

Blas! hat geschrieben:Von Dir gespielt, klänge es vermutlich nach/wie Bixel (-> Lerntransfer!).
Einerseits ja. Andererseits kommt es für den Spieler weniger darauf an, was die Zuhörer vor dem Schallbecher hören, sondern wie der Spieler das Horn hinter dem Schallbecher individuell wahr nimmt. Und da gibt es dann doch Unterschiede.
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Bixel
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Re: Frage zum Schallbecher

Beitrag von Bixel »

Dobs hat geschrieben:...kommt es für den Spieler weniger darauf an, was die Zuhörer vor dem Schallbecher hören, sondern wie der Spieler das Horn hinter dem Schallbecher individuell wahr nimmt. Und da gibt es dann doch Unterschiede.
Dies zum Einen, zum Anderen unterscheidet sich die Conn 40 B in der Bauform extrem von heutigen Trompeten.
Im Netz wird beispielsweise berichtet, dass dieses Instrument - bei gleichem Körpereinsatz - deutlich lauter klingt als heutige Instrumente - was wohl vor allem dem "randlosen" Schallbecher zugeschrieben wird.
Kein Wunder: Zu jener Zeit spielten Trompeter großer Unterhaltungsorchester nicht gewohnheitsmäßig auf (Einzel-)Mikrofone.

Außerdem verfolgten in den 1930er Jahren "Commercial"-Trompeten auch ein deutlich anderes Klangziel als heute: "spitzer" und heller.

Daher meine Fragen an den mutmaßlichen Besitzer eines solchen Horns.

Ansonsten: Ich würde die Beiträge des Users Blas! - jedenfalls soweit diese mir gelten - als reine Deko betrachten.
Gegenüber der Ignore-Funktion des Forums (welche die Beiträge der auf die "ignore"-Liste gesetzten User routinemäßig "unsichtbar einklappt") bietet mir die Einordnung unter die Kategorie Deko den Vorteil, dass ich seine ja hin und wieder einmal auch leidlich brauchbaren Beiträge nicht verpasse.

:roll:
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Re: Frage zum Schallbecher

Beitrag von Blas! »

Bixel hat geschrieben:
Dobs hat geschrieben:...kommt es für den Spieler weniger darauf an, was die Zuhörer vor dem Schallbecher hören, sondern wie der Spieler das Horn hinter dem Schallbecher individuell wahr nimmt. Und da gibt es dann doch Unterschiede.
Dies zum Einen, zum Anderen unterscheidet sich die Conn 40 B in der Bauform extrem von heutigen Trompeten.
Im Netz wird beispielsweise berichtet, dass dieses Instrument - bei gleichem Körpereinsatz - deutlich lauter klingt als heutige Instrumente - was wohl vor allem dem "randlosen" Schallbecher zugeschrieben wird.
Kein Wunder: Zu jener Zeit spielten Trompeter großer Unterhaltungsorchester nicht gewohnheitsmäßig auf (Einzel-)Mikrofone.

Außerdem verfolgten in den 1930er Jahren "Commercial"-Trompeten auch ein deutlich anderes Klangziel als heute: "spitzer" und heller.

Daher meine Fragen an den mutmaßlichen Besitzer eines solchen Horns.

Ansonsten: Ich würde die Beiträge des Users Blas! - jedenfalls soweit diese mir gelten - als reine Deko betrachten.
Gegenüber der Ignore-Funktion des Forums (welche die Beiträge der auf die "ignore"-Liste gesetzten User routinemäßig "unsichtbar einklappt") bietet mir die Einordnung unter die Kategorie Deko den Vorteil, dass ich die ja hin und wieder einmal auch leidlich brauchbaren Beiträge nicht verpasse.

:roll:
Jetzt sei halt nicht eingeklappt, äh, eingeschnappt. Es ist ja in Ordnung, wenn ein Professioneller (der vielleicht bereits immerhin 90% seines Potenzials zu nutzen in der Lage ist) sich mal ein weiteres Instrument gönnt. Alter Nostalgiker...

:Keks:

@ulli926: Bitte schnell antworten, sonst weint noch jemand in sein Kissen!
Blas!
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Re: Frage zum Schallbecher

Beitrag von ulli926 »

@bixel: Sorry fuer die kleine Verzoegerung. Vor 2 Tagen bekam ich noch eine etwas verbeulte 48B. Die wollte ich erstmal instandsetzen und dann ausprobieren. Die 40B hat den Nachteil, dass sie ca 4cm laenger als normale Trompeten ist, und damit in keinen Koffer passt. Die 48B ist normal gebaut, aber recht schwer (erinnert sehr an die Connstellation 38B).
Die in ebay.com sind etwas ueberteuert, wenn auch wohl in sehr gutem Zustand. Wer schlechte Kosmetik und ein paar Beulen akzeptiert, kann 40B und 48B so um 400,- bis 500,- USD ersteigern. Die Kornettversionen 40A und 48A (Kornett Leadpipe und large bore) bekommt man schon fuer 200,- bis 300,-.
Nachdem ich die jetzt 2 Tage getestet, und gegen meine Strad MLV (mit MAW-Ventilen) verglichen habe, was kann ich sagen?
Design wunderschoen.
48B: Etwas schwerer als die Strad. Ansprache auch geringfuegig schwerer. So wie die Connstellation, die ich mal hatte. Sound konventionell.
40B: Spielt sich easy mit wenig Aufwand. Besonders leichte Hoehe (ich komme bis c'''). Vom Sound heller, bes. mit flachem Mundstueck. Ist sehr mundstuecksensibel.
Der Sound der Vocabells kommt mir im Vergleich mit der Strad irgendwie anders, angenehmer, 'geiler' vor. Ich weiss nicht, ob obertonreicher. Muesste mal jemand messen. Aber die Obertoene klingen harmonischer, intensiver, erotischer. Also beide machen viel Spass. Wie sie vor dem Schallstueck klingen, kann ich nicht beurteilen. Das Ganze ist auch nur die subjektive Meinung eines unbeholfenen Amateurs.
Bei dem Design, macht es schon unheimlich Spass, sie nur in die Hand zu nehmen. Und dann spielen sie auch noch hervorragend.
http://cderksen.home.xs4all.nl/Conn40B1932image.html
http://cderksen.home.xs4all.nl/Conn48B1941image.html
:D

p.s.: die Ventile (bottom sprung) sind etwas traeger, als man es heute gewohnt ist. Vielleicht muss ich auch nur die Federn wechseln.
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Re: Frage zum Schallbecher

Beitrag von Bixel »

Hallo Ulli,
lieben Dank für deine detaillierten Auskünfte!

Ja, die beiden derzeit in der US-Bucht angebotenen 40B sind - zumindest für deutsche Interessenten - in Anbetracht ihres erkennbar gebrauchten Zustandes wohl zu teuer.
Silber mag ich außerdem nicht, und der Lackierten fehlt die schöne Art Deco Gravur.

Die Lackierte käme inkl. Versand und Verzollung nach meiner Kalkulation auf gut 1.000.- EUR.
Sie müsste in wesentlich besserem Zustand sein, damit ich dafür dieses Sümmchen austäte.

Falls mal irgendwo - vielleicht gar in Germany - eine richtig schöne lackierte und gravierte 40B, vielleicht ja auch noch mit akzeptablem Originalkoffer, daher käme, wäre ich mit 1.000.- EUR ohne Überlegen jederzeit dabei.

Dieses Horn ist einfach eine Skulptur, und falls es auch noch gut spielbar sein sollte: umso besser! :D

Die von dir erwähnte 48B besitzt zwar einige Elemente der 40B, stinkt aber figürlich für meinen Geschmack im Vergleich ganz fürchterlich ab. Da schaue ich dann auch schon gar nicht mehr auf die Bohrung. :mrgreen:

Ei gar köstlich finde ich übrigens diesen (angeblichen) Teil der originalen Bedienungsanleitung:
Conn angeblich hat geschrieben:Use distilled water on the valves. Only inferior horns need oil lubricant
Der Knaller!!

:huepf:
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Re: Frage zum Schallbecher

Beitrag von ulli926 »

Die Edelstahlventile sind wirklich gut. Meine haben noch super Kompression, und das bei einem heftig genutzten Horn von 1932! Die meisten haben wohl doch Oel benutzt. Wenn Du eine suchst, schau weiter in ebay.com. Weil immer welche aus Europa drin sind, also fuer uns zollfrei.
Viel Erfolg.
LG ulli
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Re: Frage zum Schallbecher

Beitrag von ulli926 »

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Re: Frage zum Schallbecher

Beitrag von Bixel »

ulli926 hat geschrieben:Klingt doch gut:
https://www.youtube.com/watch?v=-dwlbxG6J5A
Ein wundervoller Spieler. Auf jeder Kanne.

:verbeug: :gut:
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Re: Frage zum Schallbecher

Beitrag von Bixel »

Ein - wie ich finde - wertvolles Dokument (nicht nur bezüglich des Schallstücks einer Trompete) ist dieser Essay von Renold O. Schilke:

http://dallasmusic.org/schilke/Brass%20Clinic.html

:rtfm:
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