Stimmzugtrigger

Hier können Fragen an Instrumentenbauer gestellt werden.

Moderator: Die Instrumentenbauer

Blechnase
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Stimmzugtrigger

Beitrag von Blechnase »

Meine Basstrompete hat keinen Trigger und ich frage mich, ob es sinnvoll wäre, einen Stimmzugtrigger anzubringen - von der Intonation her würde es sicher Sinn machen. Die Frage ist aber: kann ich dann im Konzert selber immer noch nachstimmen (durch bewegen des Stimmzuges) oder ist das komplizierter? Muss ich dann eine Schraube oder so lösen, Stimmzug bewegen, Schraube festmachen und kann erst dann weiterspielen?
Danke in die Runde!
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blechfan
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Re: Stimmzugtrigger

Beitrag von blechfan »

Ein Stimmzugtrigger funktioniert auch nicht anders, als ein Trigger am 3. Zug. Er kann natürlich während des spielens betätigt werden und wird durch Federkraft wieder in die Ausgangsposition zurückgestellt.
Hier hast Du mal ein Beispiel davon, wie sowas eingebaut sein könnte:
http://jestaedt-instrumente.de/wp-conte ... I_2020.pdf
Der Trigger wird hier mit dem Daumen der linken Hand bedient. Weiß natürlich nicht, wie die Bauform Deines Instrumentes ist, und wie/wo er bei diesem eingebaut werden kann. Da wird Dein Instrumentenbauer sicher 'ne Lösung finden.
Gruß blechfan
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Wolfram
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Re: Stimmzugtrigger

Beitrag von Wolfram »

Hallo Blechfan,
Prinzipiell kann zu jedem Stimmzug/Ventilzug ein Trigger angebracht werden. Selbst an Tuba-Instrumenten gibt's spezielle Ausgleichsmechaniken. Wie aufwändig es bei deiner Basstrompete ist, hängt natürlich vom Modell ab. Am Besten ist es, du gehst zum Instrumentenbauer deines Vertrauens und klärst das vor Ort.
LG, Wolfram
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blechfan
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Re: Stimmzugtrigger

Beitrag von blechfan »

Wolfram hat geschrieben: Dienstag 16. Juni 2020, 09:50 Hallo Blechfan,
Hallo Wolfram, danke für Deine Antwort, ich leite sie mal weiter an den Fragesteller, blechnase. :wink:
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duden
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Re: Stimmzugtrigger

Beitrag von duden »

Ich denke, Blechnase fragt, wie es bei einem Stimmzug-Trigger mit der Grundstimmung ist. Bei allen Instrumenten, die ich bislang gesehen habe, war das ganz einfach: Es gibt den Stimmzug-Bogen, der kann ganz normal rein- und rausgeschoben werden und bleibt dann in der Position. Der Trigger greift nicht dort an, sondern davor, so dass die Grundstimmung wieder die alte ist, wenn der Trigger losgelassen wird und zurückfährt.
I didn't try to be primitive, I just had bad microphones.
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Re: Stimmzugtrigger

Beitrag von blechfan »

duden hat geschrieben: Dienstag 16. Juni 2020, 12:09 Es gibt den Stimmzug-Bogen, der kann ganz normal rein- und rausgeschoben werden und bleibt dann in der Position. Der Trigger greift nicht dort an,
Ja, das ist wohl die entscheidende Information, dass Stimmzugbogen und Triggerbogen getrennt sein müssen. Sonst wäre es in der Tat schwierig, die Grundstimmung zu halten bzw. zu verändern.
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Re: Stimmzugtrigger

Beitrag von trompetier »

Daß man einen separaten Triggerbogen braucht, ist so generell nicht richtig.
Hier ein Beispiel eines Triggers am "normalen" Stimmzug eines Baritons:
https://www.muellerfluegelhorn.de/16.html
Siehe "Bariton: Stimmzugtrigger mit Zuganschlagvorrichtung"

Die Grundstimmung wird durch zusätzliche Schrauben eingestellt. Nach Bedienung des Triggers zieht die Feder den Hauptstimmzug wieder bis zum "Anschlag" zurück, dessen Position eben durch die "Zuganschlagvorrichtung" gegeben wird.

Ich habe das noch nicht selbst benutzt, könnte mir aber vorstellen, dass das Verändern der Grundstimmung dann etwas länger als die üblichen 2 Sekunden dauert.

Gruss vom trompetier
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Re: Stimmzugtrigger

Beitrag von Blechnase »

Hey Leute, das ging ja schnell. Duden hat die Frage kapiert: wenn ich vor einer Probe oder einem Auftritt stimme, da ziehe ich den Stimmzug in eine bestimmte Position. Wenn da aber ein Trigger dran ist, ist doch die Feder in einer „Nullposition“, so dass der Stimmzug sich nicht frei bewegen kann. Und daher die Frage: wie einfach ist es, mitten im Gig nachzustimmen, wenn der Stimmzugtrigger dran ist?
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Re: Stimmzugtrigger

Beitrag von Singvögelchen »

Schräubchen lösen, Stimmzug in die gewünschte Position bringen, Schraube arretieren. Sollte in einer kürzeren Pause von nur wenigen Takten möglich sein.

Ich rede hier von dem Modell, was ich mal vor 25 Jahren in der Hand hatte, ein Flügelhorn von Thein. Da lief der Stimmzugtrigger in beide Richtungen, man hätte ihn also auch die ganze Zeit drinnen oder draußen festhalten können. Sein eigentlicher Zweck, wenns eng wird. Ich glaube nicht, dass man ihn für einzelne Töne als Ersatz für den Trigger vom 1. oder 3. Ventil dauerhaft benutzen wird. Wäre mir zuviel Aufwand, auch die Überblasklappen stimmen dann nicht mehr richtig.
Lasse mich aber gern vom Gegenteil überzeugen.
Liebe Grüße vom Singvögelchen!


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Re: Stimmzugtrigger

Beitrag von Blechnase »

Singvögelchen, danke, das hatte ich gedacht. Meine Basstrompete hat gar keinen Trigger und das ist mir dann auf Dauer doch etwas wenig, obwohl man die Töne ganz gut biegen kann. Und bei einer Basstrompete fürchte ich, dass es vllt etwas langsamer geht, weil das Ding doch erheblich schwerer ist als eine normale Drehventiltrompete ... also vllt doch eher Trigger auf den dritten Zug.
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Re: Stimmzugtrigger

Beitrag von trompetier »

Nur zum Verständnis: Du hast Angst, das was langsamer geht? Das Stimmen oder das Triggern?
Ich möchte nur darauf hinweisen, dass bei anderen Instrumenten in dieser Stimmlage, nämlich Euphonien, ein Stimmzugtrigger bei hochpreisigen kompensierten Instrumenten (z.B. von Besson) in vielen Fällen dabei ist. Auch bei den Deutschen Baritönern sieht man das jetzt öfter, wobei es da wohl nachgerüstet ist (bei Miraphone kann man auch Neuinstrumente mit Hauptstimmzugtrigger bekommen). Ob das jetzt eine Modeerscheinung oder eine Notwendigkeit ist, darüber kann man sicher streiten. Aber die entsprechenden Musiker scheinen Deine Bedenken nicht zu teilen.
Bei diesem Besson-Althorn
https://www.thomann.de/de/besson_be2050 ... horn_s.htm
kann man den Hauptstimmzugtrigger recht gut sehen. Du musst eben das Schräubchen zum stimmen lösen, wie von Singvögelchen beschrieben.
Ich verweise hier auch mal auf den entsprechenden Thread beim musiktreff:
https://www.musiktreff.info/instrumente ... riton.html

Du kannst Dir ja auch mal auf youtube Videos von Ernst Hutter und den Egerländern anschauen. Ganz unabhängig davon, ob Marsch und Polka Deinen Musikstil treffen, kann man dort sehen, dass der Stimmzugtrigger and den Baritonen (a) vorhanden ist, auch bei den vierventiligen und (b) sehr häufig benutzt wird (auf den linken Daumen achten).


Off-topic: ist die Prisma denn wieder heile, und wie hat sich der Instrumentenbauer zur Verarbeitung geäußert?

Gruss vom trompetier
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Re: Stimmzugtrigger

Beitrag von Wolfram »

blechfan hat geschrieben: Dienstag 16. Juni 2020, 11:43
Wolfram hat geschrieben: Dienstag 16. Juni 2020, 09:50 Hallo Blechfan,
Hallo Wolfram, danke für Deine Antwort, ich leite sie mal weiter an den Fragesteller, blechnase. :wink:
... so viel "Blech" hier im Forum... :lol: ... da darf man schon mal durcheinander kommen, oder?
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Re: Stimmzugtrigger

Beitrag von blechfan »

Wolfram hat geschrieben: Mittwoch 17. Juni 2020, 17:46 ... so viel "Blech" hier im Forum... :lol: ... da darf man schon mal durcheinander kommen, oder?
Selbstverständlich, alles gut! :gut:
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Re: Stimmzugtrigger

Beitrag von Singvögelchen »

trompetier hat geschrieben: Mittwoch 17. Juni 2020, 01:06 Nur zum Verständnis: Du hast Angst, das was langsamer geht? Das Stimmen oder das Triggern?
Wer so was ranbauen lässt, muss immer etwas Material abtragen lassen, dass es zum Schluss annähernd so schnell flutscht wie bei einem Posaunenzug. Der Trigger hält ja dann auch den Stimmzug geschützt fest gegen das Herausfallen. Es muss aber auch irgendwie dicht bleiben...also gar nicht so einfach.
Liebe Grüße vom Singvögelchen!


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Re: Stimmzugtrigger

Beitrag von Blechnase »

@ Trompetier, jo, die Prisma tut wieder. Das ging sehr schnell und wurde absolut professionell erledigt. Eine Lötstelle war lose und die Luft wusste nicht mehr, was sie tun sollte ... zur Verarbeitung hat er nix gesagt, meinte aber, dass er das Instrument noch ein bisschen getunt hätte. Vermutlich Ventile etwas nachgestellt, denn ich stelle wirklich fest, dass sie sich jetzt etwas leichter bläst. Könnte natürlich auch daran liegen, dass jetzt alles dicht ist :mrgreen:

Und „Angst“ ist nicht ganz das richtige Wort, aber mein Gedanke war halt: normalerweise muss ich zum nachstimmen keine Schrauben lösen, dann geht das auch schnell. Und wenn ich nun an einem Stimmzugtrigger zusätzlich Schrauben lösen muss, wird’s halt langsamer. Der Zug an sich macht mir keine Sorgen. Wenn der Stimmzugtrigger von einem Instrumentenbauer mit Ahnung angebaut wird, sollte der a) dicht sein und b) genau so schnell wie der Trigger an meiner DV Trompete.
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