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Welcher Art Schaden am Trichter?

Verfasst: Sonntag 13. Dezember 2020, 18:44
von Quoyle
Guten Abend.

Ich bin Neuling nicht nur im Forum, sondern in Sachen Trompete überhaupt. Nun habe ich mir heute mein erstes Instrument gebraucht erworben (Es scheint sich um eine K&H "Present" zu handeln. Sicher bin ich nicht.) und es hat einen Schaden am Trichter. Gern wüsste ich, welcher Art dieser genau ist und was eine sachgemäße Reparatur kosten wird.

Ich habe die fragliche Stelle auf dem Foto markiert.


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Besten Dank im Voraus!

Re: Welcher Art Schaden am Trichter?

Verfasst: Dienstag 15. Dezember 2020, 09:33
von Quoyle
Niemand...? :?

Re: Welcher Art Schaden am Trichter?

Verfasst: Dienstag 15. Dezember 2020, 12:06
von C-Becks
Hallo,

genau sagen was für ein Schaden das ist wird nur der Verursacher können. Es sieht mir nach einem Stoßschaden aus, bei dem der Lack beschädigt wurde und somit das darunter liegende Messing korrodiert ist.
M. E. ist das kein Schaden der für jetzt reparaturbedürftig wäre, gerade in Anbetracht des Instrumentenwertes wenn es sich denn tatsächlich um eine K&H Present handelt.
Darf ich fragen was du dafür bezahlt hast?

LG

Re: Welcher Art Schaden am Trichter?

Verfasst: Dienstag 15. Dezember 2020, 15:31
von Quoyle
Hallo,

zuerst einmal vielen Dank für die Antwort. - Ich habe für die Trompete 195€ bezahlt. Da der Verkäufer bereits des Öfteren verschiedene Blasinstrumente (auch) von K&H in gebrauchtem Zustand verkauft bzw. versteigert hat, vermute ich eine Musikschule oder einen Verein o.ä.

Ich habe das Instrument noch nicht in den Händen, da es sich noch auf dem Postweg befindet. Anbei aber ein vergrößertes Auktionsfotodetail der Gravur. - Ich habe bereits bei K&H angefragt, on man mir nähere Infos geben kann. Da kein Trigger vorhanden ist, vermute ich natürlich (?) ein altes Modell.

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Re: Welcher Art Schaden am Trichter?

Verfasst: Dienstag 15. Dezember 2020, 20:20
von Wolfram
Hallo Quoyle,
Erst mal Willkommen hier im Forum!

Das Foto vom Schalltrichter habe ich mir auf "ibb" vergrößert angeschaut und meine eine deutliche Abnutzung am Rand zu erkennen. Auf 3-5cm Länge sind deutliche Kratz/Schleifspuren zu sehen, als ob der Trichter regelmäßig auf rauhem Untergrund abgestellt und wieder aufgenommen wurde - oder zur Trompete gehörte ein Holzetui, das keine Polsterung mehr an dieser Schalltrichterstelle hatte.
Als Ergebnis scheint das Material durchgescheuert zu sein, so dass ein Riss an der Kante entstanden ist. Das würde den chemisch aggressiv angegriffenen Fleck unter dem Lack erklären. Früher wurden die Becherränder über einen Eisendraht gebörtelt und verlötet. Dabei bleibt Lötwasser im Inneren des Randes und kann Jahre später aus einem Riss oder einem Loch auslaufen und unter dem Lack chemische Reaktionen verursachen.

Da du ein gebrauchtes Instrument ersteigert hast, bei dem dir als Bieter dieser Fleck zuvor deutlich angezeigt wurde, wirst du damit leben müssen.
Prinzipiell ist dieser Schaden auch kein "Beinbruch", denn man kann diese Stelle nachbessern (Lack an der Stelle entfernen, aufpolieren und neu Lackieren).
Sollte sich mein Verdacht bestätigen, dass dort ein Riss ist, dann muss der Rand an der Stelle mit einem Blechstreifen verstärkt werden. Ein guter Instrumentenbauer bekommt das "fast unsichtbar" hin.

Wenn du also mit dem Rest des Instrumentes zufrieden bist...
Dann hast du mit dem Erwerb keinen Fehler gemacht.
LG, Wolfram

Re: Welcher Art Schaden am Trichter?

Verfasst: Mittwoch 16. Dezember 2020, 02:49
von Quoyle
Hallo Wolfram,

vielen Dank für die freundliche Begrüßung und das detaillierte Eingehen auf den Zustand des Instrumentes. - Ich will mal sehen, wie ich mich als Einsteiger mit dem Instrument und an sich so mache :) Ich wollte nur nochmal nachfragen, ob der Preis, den ich gezahlt habe, an sich für das fragliche Modell halbwegs in Ordnung ist. Bezog sich das "Dann hast du mit dem Erwerb keinen Fehler gemacht" auch darauf?

Sollte ich mich gut mit der Trompete verstehen, hätte ich gewiss auch keine Hemmungen, sie in kundigen Händen wieder aufpäppeln zu lassen.

Re: Welcher Art Schaden am Trichter?

Verfasst: Donnerstag 17. Dezember 2020, 22:40
von Wolfram
Quoyle hat geschrieben: Mittwoch 16. Dezember 2020, 02:49 Hallo Wolfram,
... Ich wollte nur nochmal nachfragen, ob der Preis, den ich gezahlt habe, an sich für das fragliche Modell halbwegs in Ordnung ist. Bezog sich das "Dann hast du mit dem Erwerb keinen Fehler gemacht" auch darauf? ...
Hallo Quoyle,
Ja, eine Trompete von "K&H" ist deutsche Handarbeit und kann auch Gebraucht 200 € Wert sein. Voraussetzung ist natürlich, dass sie gut spielbar ist. Der Fleck am Becher sollte die Musikalität des Instrumentes nicht beeinträchtigen... es sei denn das Instrument fängt bei speziellen Tönen/Frequenzen an zu klirren.
LG, Wolfram

Re: Welcher Art Schaden am Trichter?

Verfasst: Sonntag 20. Dezember 2020, 00:25
von dizzyoliver
Hallo , Quoyle !!

HWK im Forum.

Du hast eine K & H Present oder Leander erworben. Ja, das sind ältere Instrumente, aber absolut spiel - und klangtauglich. Ich habe selbst eine Present (das sollte eigentlich an der Seite des Rohres stehen, was vom Trichter aus weg geht), sie spricht sehr leicht an und geht auch bis zum unseren F3 prima los. Da der Ton recht scharf ist, nutze ich sie gerne im Außenbereich. Da ich nur Jazz spiele, also genau in diesem Bereich. In der Bauart gibt und gab es unzählige Ausführungen. Gerade K & H hat sie auch an andere Verkäufer geliefert, die dort unter anderem Namen angeboten worden sind.

So weit ich es weiß, bedeutet das Firmenlogo auf der 2. Ventilbuchse auch nur, dass die Ventile von K & H sind. Ohne spezielle Beschriftung mit dem K & H - Emblem oberhalb des Trichters, dürftest Du vielleicht auch eines jener Instrumente gekauft haben, die zwar von K & H gebaut, aber eben weiterverkauft an einen anderen Händler wurden.

Ob es noch andere Modelle der gleichen Bauweise, aber mit anderen Typenbezeichnungen bei K & H gegeben hat, weiß ich nicht. K & H selbst ist da im Regelfall nicht willig zu antworten. Ich hatte das auch mal probiert, aber niemals eine Antwort erhalten. Das finde ich sehr schade, aber hier hüllt man sich gerne in Schweigen.

Ich habe mein Instrument im besseren Zustand für weniger Geld erworben vor zwei Jahren ca, aber das spielt letzten Endes keine Rolle.