Loch ins 3. Ventil bohren?

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Moderator: Die Instrumentenbauer

trumpetier
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Loch ins 3. Ventil bohren?

Beitrag von trumpetier »

Tach.

Heute habe ich einem Musikstudenten meine Trompete gegeben und er sagte, ich solle ein Loch ins 3. Ventil bohren. Als ich ihn ungläubig ansah holte er seine Trompete - genau die gleiche wie meine - und zeigte mir das Loch.
Das geht folgendermassen: Das Loch wird am 3. Ventil in Richtung der Kulisse gebohrt, so, dass ein Druckausgleich stattfindet. Dadurch kann der Zug ohne Drücken des Ventils bewegt werden.
Zu meinem Erstaunen sagte auch noch mein Prof, dass er das auch gemacht hätte. :shock:
Wie seht ihr das? Hat jemand Erfahrung damit?

Gut Luft!
trumpetier
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potzi
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Beitrag von potzi »

Hallo!!

Hab bei meiner Yamaha vor Jahren auch ein kleines Loch bohren lassen. Bei sachgemäßer Ausführung, kann dabei nichts schief laufen. Der Intonationsausgleich am 3. Zug ging so viel einfacher und reibungsloser.
Kann ich nur empfehlen!!!

Gruß
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trumpetier
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Beitrag von trumpetier »

Aber wie ist es mit der Resonnanz? Schwingt da nicht Luft, die abgekoppelt werden sollte?
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Flügelhorny
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Beitrag von Flügelhorny »

Hallo,
das Loch ist nur zur Entlüftung des Triggers.Wie du sicherlich schon mal bemerkt hast,saugt sich der 3. Zug bei der Triggerbenutzung leicht mal fest.Wenn du dann das 3.Ventil herunterdrückst gibt es ein so unangenehmes Plopp-Geräusch.Um eben dieses zu verhindern wird in das Ventil ein Loch gebohrt wo die Luft entweichen kann.Ich habe das bei allen meinen Kannen und Bretzeln machen lassen und bin damit sehr zufrieden.

Gruß
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Beitrag von stripy »

besprich das doch grad mit em spiri, de kännt sies material am beschte und cha dir grad säge obs sinn macht oder ned.

ich ha bi minere straub das loch au gha, isch no agnehm gsi aber jetzt bi de spada han ich's nüm und vermiss es eigentlich au ned. es goht au guet ohni...

kleiner dialog unter schweizern... :wink: - denke es sollte lesbar sein, falls nicht bin ich gern für eine übersetzung zu haben
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Puukka
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Beitrag von Puukka »

stripy hat geschrieben:....und vermiss es eigentlich au ned. es goht au guet ohni...
Ich denke auch, dass man ohne leben kann. Bei Verwendung drückt man ja auch die Ventile dementsprechend (c#,d)
Ansonten plumpst der dritte Zug ja auch so unschön immer beim Hinstellen auf den Trompetenständer.
LG Herbert
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fortissimo
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Beitrag von fortissimo »

Ich hab schon seit Ewigkeiten Probleme mit meinem dritten Zug. Entstanden sind sie, als mir der Zug einmal rausgeflogen ist und nicht mer richtig reinpasste. Ich ging dann seriös zum Instrumentenbauer der mir gratis das Ding etwas abschlief, so dass im ersten Augenblick alles wieder perfekt schien. Nur hat der Zug nun eindeutig zu viel Spiel und hängt immer wieder fest. Ölen, Fetten, etc. nützt alles nicht viel. Was weg ist, ist weg ! Ich denke dieses Problem haben einige, mit dem dritten Zug.

Ein Loch ins dritte Ventil bohren, bringt in diesem Falle gar nichts.

Ich ich auch der Meinung, dass ein gut funktionierender Zug für den Ottonormalverbraucher kein Loch im dritten Ventil benötigt. Und wenn schon, dann seit bitte vorsichtig bei der Auswahl des Instrumentenbauers !Selbermachen ist dabei sicher auch keine Alternative.
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Beitrag von Höller »

Ich denke auch, dass der 08/15 - Trompeter sowas nicht braucht, denn sonst wäre ja von Werk aus so ein Loch im Ventil.
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burt
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Beitrag von burt »

Nun, das ist auch zunehmend der Fall.

Immer mehr renommierte Hersteller gehen dazu über, ihre Trompeten mit so einer Anti-Plopp Bohrung auszurüsten.

Vor allem die Firma B&S scheint diese Lösung zu favorisieren.
So ist bei meiner Challenger Piccolo das dritte Ventil wegen des Triggers gebohrt und bei meiner neuen DBX ist das erste und dritte Ventil damit ausgerüstet.
Schönen Gruß vom Burt
naturtrompeter
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Beitrag von naturtrompeter »

Ich habe das Loch im dritten Ventil in Kombination mit einem Gummizug am dritten Ventilzug. So wird der Zug immer leicht nach aussen gezogen und ich muß ihn mit dem Ringfinger drinnenhalten. Wenn ich den Intonationsausgleich brauche, lasse ich nur den Ringfinger etwas locker und der Zug geht raus. Dieser Bewegungsablauf liegt mir ergonomisch besser als das aktive rausschieben des Zugs. Das Loch verhindert jeglichen Plopp oder Zischen dabei.
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Beitrag von stripy »

aber wenn du ja das dritte ventil drückst, gibt es sowieso kein ploppen zischen oder sonst welche geräusche.
yeah, baby!
naturtrompeter
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Beitrag von naturtrompeter »

so kann sich aber das Ziehen bzw. das Einfahren des Zuges mit dem Ventilwechsel überschneiden.
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Beitrag von trumpetier »

'n Abend.
Naja, danke für die ganzen Antworten. Aber eigentlich habe ich schon begriffen, WOZU das Loch da ist. Auch leuchtet mir ein, dass ich das eigentlich praktisch finde.
ABER: Gibt das keine Resonanzen? Schliesslich ist die Luftsäule im 3. Zug damit nicht mehr von der restlichen, schwingenden Luft im Instrument getrennt...

Fänks a lot.
trumpetier
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Flügelhorny
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Beitrag von Flügelhorny »

@trumpetier

Hallo ,ich weiß nicht so ganz genau was Du mit Resonanzen meinst?Das Prinzip der Trompete ist,das Du durch das Drücken der Ventile das Hauptrohr verlängerst,das sind die Ventilbögen.Also hier bezogen auf das Entlüftungsproblem,das 3. Ventil wird gedrückt,der 3.Unterzug wird nun zugeschaltet,die Luft strömt nun durch diesen Unterzug,gleichzeitig verlängerst Du mit dem Trigger den 3. Zug nochmal um entsprechend zu intonieren.Dann läßt Du das 3.Ventil wieder los und Du hast es aber nicht hinbekommen weil es schnell gehen mußte den Trigger zurückzuziehen während das 3.Ventil noch unten war.Jetzt kann die angestaute Luft nicht entweichen,wenn Du nun den Trigger zurückziehst und gleichzeitig das 3.Ventil drückst,ploppt es.Alles was nun gemacht wird ist ein Loch in das Ventil an der Stelle zu bohren ,wenn das das Ventil nicht gedrückt ist,wo der 3.Unterzug an das Ventil zeigt.Die Luft entweicht durch die hohle Innnenbohrung des Ventiles nach unten durch die Ventilschraubdeckel.Zu Resonanzen ö.ä. führt das nicht.Ich hoffe es nun einigermaßen aureichend erklärt zu haben?

Gruß
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Beitrag von omahatrumpet »

Für mich wäre hier dann mal interessant zu wissen warum das nicht von Anfang an so gemacht wird? Ich hätte ziemliche Bedenken meine Trompete derart zu manipulieren, der Hersteller müsste diese Möglichkeit doch auch kennen und da stell ich mir dann die Frage "Warum macht er es nicht" hat ja vielleicht einen bestimmten Grund.
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