Intonation bei Mundstücken
Moderator: Die Instrumentenbauer
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Intonation bei Mundstücken
Hi Leute,
eine Sache was die Intonation bei Mundstücken angeht lässt mich seit einiger Zeit nicht los, daher hoffe ich hier bei den Profis antworten zu erhalten
Vielleicht kennt der ein oder andere das Video von Monette, wo der Unterschied der Intonation eines Bach-Mundstückes bei herausgezogenem Stimmzug ( gestimmt in A) und bei normaler Stimmzuglänge in Bb verglichen wird.
Letztens habe ich den Test selbst mit meinem Bach 3C gemacht und war schockiert, wie viel einfacher ich in A gestimmt in die Höhe spielen konnte. Zudem wirkten die Noten näher beieinander.
Seit diesem Experiment bin ich von dieser Leichtigkeit beim Spielen in A wirklich angetan.
Jetzt kommt aber genau das Problem : Meiner Meinung verliert der Sound bei Monette und Lotus Mundstücken durch die größere Bohrung an Kern, was nicht wirklich meinem Soundideal der Trompete entspricht.
Daher meine Frage: Ist die einzige Möglichkeit eines perfekt in Bb intonierenden Mundstücks die Veränderung der Bohrung? Ich suche quasi nach einer Möglichkeit, ein super intonierendes Mundstück in Bb zu erhalten, aber gleichzeitig den Kern des Tons nicht zu verändern. Ist das technisch überhaupt möglich?
Lieben Dank schonmal für die Antworten!
eine Sache was die Intonation bei Mundstücken angeht lässt mich seit einiger Zeit nicht los, daher hoffe ich hier bei den Profis antworten zu erhalten
Vielleicht kennt der ein oder andere das Video von Monette, wo der Unterschied der Intonation eines Bach-Mundstückes bei herausgezogenem Stimmzug ( gestimmt in A) und bei normaler Stimmzuglänge in Bb verglichen wird.
Letztens habe ich den Test selbst mit meinem Bach 3C gemacht und war schockiert, wie viel einfacher ich in A gestimmt in die Höhe spielen konnte. Zudem wirkten die Noten näher beieinander.
Seit diesem Experiment bin ich von dieser Leichtigkeit beim Spielen in A wirklich angetan.
Jetzt kommt aber genau das Problem : Meiner Meinung verliert der Sound bei Monette und Lotus Mundstücken durch die größere Bohrung an Kern, was nicht wirklich meinem Soundideal der Trompete entspricht.
Daher meine Frage: Ist die einzige Möglichkeit eines perfekt in Bb intonierenden Mundstücks die Veränderung der Bohrung? Ich suche quasi nach einer Möglichkeit, ein super intonierendes Mundstück in Bb zu erhalten, aber gleichzeitig den Kern des Tons nicht zu verändern. Ist das technisch überhaupt möglich?
Lieben Dank schonmal für die Antworten!
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Re: Intonation bei Mundstücken
Ich stelle dir eine andere Frage.
Meinst du ein Hersteller wie Yamaha oder Bach mit riesen Budget und sehr fähigen Handwerkern oder auch, ein Breslmair. -Austatter der großen Orchestertrompeter in Europa, der durchaus die Werkzeuge (z. B. durch Flügelhorn oder Cornet Mundstück Herstellung) besitzt nicht auf die Idee gekommen wäre kürzere Trompetenmundstücke oder Mundstücke mit größerer Bohrung zu bauen. Die gibt es durchaus auch auf nachfrage, jedoch tauchen diese Teile dann wenig später auf Ebay auf oder verstauben irgendwo.
Bei Mundstücken ist die Bauart immer ein Kompromiss, große Bohrung benötigt viel Luft und Stütze, tiefe Kessel gute Technik und starke Muskulatur usw....
Monett ist eher ein nischen/exklusiv Hersteller für sehr individuelle Ansprüche und hat seine Mundstücke auf die eigenen Trompeten angepasst.
Meinst du ein Hersteller wie Yamaha oder Bach mit riesen Budget und sehr fähigen Handwerkern oder auch, ein Breslmair. -Austatter der großen Orchestertrompeter in Europa, der durchaus die Werkzeuge (z. B. durch Flügelhorn oder Cornet Mundstück Herstellung) besitzt nicht auf die Idee gekommen wäre kürzere Trompetenmundstücke oder Mundstücke mit größerer Bohrung zu bauen. Die gibt es durchaus auch auf nachfrage, jedoch tauchen diese Teile dann wenig später auf Ebay auf oder verstauben irgendwo.
Bei Mundstücken ist die Bauart immer ein Kompromiss, große Bohrung benötigt viel Luft und Stütze, tiefe Kessel gute Technik und starke Muskulatur usw....
Monett ist eher ein nischen/exklusiv Hersteller für sehr individuelle Ansprüche und hat seine Mundstücke auf die eigenen Trompeten angepasst.
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Re: Intonation bei Mundstücken
Um welche Trompete geht es eigentlich? Piccolo in A und B? Oder große Trompete?
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Re: Intonation bei Mundstücken
Ich beziehe mich auf folgendes Video:
https://youtu.be/PJFQntizJbE
Das oben genannte Experiment fängt ab Minute 4:55 an.
@blechfan es geht nicht um hoch A, sondern die „normale“ Stimmung in Bb (tief Bb?), welche durch das Ausziehen des Stimmzugs zu Tief A wird.
https://youtu.be/PJFQntizJbE
Das oben genannte Experiment fängt ab Minute 4:55 an.
@blechfan es geht nicht um hoch A, sondern die „normale“ Stimmung in Bb (tief Bb?), welche durch das Ausziehen des Stimmzugs zu Tief A wird.
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Re: Intonation bei Mundstücken
Ich habe den Test mit einer Perinetventil-Trompete in Bb gemacht
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Re: Intonation bei Mundstücken
Ich habe eben mal beim Einspielen mit meiner Drehventil-B experimentiert.
Im Wechsel nach A ausgezogen bzw in B das zweite Ventil gedrückt.
Es hat ein paar Versuche gedauert, bis bei beiden Versuchsanordnungen ein gleichwertiges Ergebnis rauskam. Ich schiebe es auf eine jahrelang trainierte Routine, dass bei Auszug nach A erstmal ein ungewohntes, mulmiges Gefühl entsteht, irgendwie fehlender Glanz im Klang. Für mich war das Klanggefühl mit ausgezogenem Stimmzug anfangs dumpf und topfig, völlig im Gegensatz zum nur gedrückten Ventil. Obwohl es ja die gleiche Rohrverlängerung ist, Schallstück, Mundstück, Mundrohr...alles gleich. Nur im Kopf war eben eine Erwartungshaltung, die wird wohl letztendlich der Auslöser gewesen sein.
Ähnliches sieht man ja auch in dem (hoch interessanten) Video viel weiter hinten, wo der Trompeter alle möglichen Körperhaltungen vormacht, in einer einzigen sitzt sein Ton perfekt und in allen anderen gezeigten spielt er deutlich und jedesmal gleichweit zu tief. Ich bin überzeugt, dass er mit seinen Fähigkeiten auch anders könnte und hier einfach bewusst steuert, um seine These zu verdeutlichen. Überzeugend gemacht.
Im Wechsel nach A ausgezogen bzw in B das zweite Ventil gedrückt.
Es hat ein paar Versuche gedauert, bis bei beiden Versuchsanordnungen ein gleichwertiges Ergebnis rauskam. Ich schiebe es auf eine jahrelang trainierte Routine, dass bei Auszug nach A erstmal ein ungewohntes, mulmiges Gefühl entsteht, irgendwie fehlender Glanz im Klang. Für mich war das Klanggefühl mit ausgezogenem Stimmzug anfangs dumpf und topfig, völlig im Gegensatz zum nur gedrückten Ventil. Obwohl es ja die gleiche Rohrverlängerung ist, Schallstück, Mundstück, Mundrohr...alles gleich. Nur im Kopf war eben eine Erwartungshaltung, die wird wohl letztendlich der Auslöser gewesen sein.
Ähnliches sieht man ja auch in dem (hoch interessanten) Video viel weiter hinten, wo der Trompeter alle möglichen Körperhaltungen vormacht, in einer einzigen sitzt sein Ton perfekt und in allen anderen gezeigten spielt er deutlich und jedesmal gleichweit zu tief. Ich bin überzeugt, dass er mit seinen Fähigkeiten auch anders könnte und hier einfach bewusst steuert, um seine These zu verdeutlichen. Überzeugend gemacht.
Liebe Grüße vom Singvögelchen!
"Blas schön rein, dann kommts schön raus!"
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Re: Intonation bei Mundstücken
Bei Monette-Videos bin ich einerseits beeindruckt, was die Super-Stars, die diese Hörner spielen, können, andererseits ist das eine Glaubensgemeinschaft.
Die Kollegen, die im Video zu sehen sind, haben mMn die Fähigkeit, das angesprochene "Problem" problemlos zu kompensieren. Ich glaube hier ebenfalls eher, dass eine willkürlich gefasste These untermauert werden soll, um den Preis der bewussten Produkte zu rechtfertigen und um aus jedem, der dieses viele Geld ausgibt, schlagartig einen besseren Trompeter zu machen.
Der Kompromiss bei unseren Trompeten fängt schon alleine in der Bauart an, die gewisse Kompromisse erfordert. Es liegt hier viel in der Hand des Entwicklers bzw. der Manufaktur, die ihre Instrumente konzipiert, möglichst nahe an das Optimum heran zu kommen. Hier gelten die Grenzen der Physik und auch über diese kann sich z.B. der Herr Monette mit seinen Wunderhörnern nicht hinwegsetzen. Man kann an vielen Schrauben drehen, aber letztendlich sind die Grundlagen seit ewigen Zeiten bekannt.
Dass hier dann genau ein unproportionales Mundstück die Lösung sein soll, mag für Mr. Maynard Ferguson, oder den Herrn Hession oder Wynton Marsalis gelten, aber wenn wir einen anderen Premium-Endorser, Adam Rapa, anschauen, dann kann man auch ohne Monette-Setup sehr geil und sehr hoch blasen.
...das gilt übrigens auch für andere Trompeter, die in ihrem Leben wahrscheinlich (noch)nie Monette-Zeugs in Händen hatten.
Die Kollegen, die im Video zu sehen sind, haben mMn die Fähigkeit, das angesprochene "Problem" problemlos zu kompensieren. Ich glaube hier ebenfalls eher, dass eine willkürlich gefasste These untermauert werden soll, um den Preis der bewussten Produkte zu rechtfertigen und um aus jedem, der dieses viele Geld ausgibt, schlagartig einen besseren Trompeter zu machen.
Der Kompromiss bei unseren Trompeten fängt schon alleine in der Bauart an, die gewisse Kompromisse erfordert. Es liegt hier viel in der Hand des Entwicklers bzw. der Manufaktur, die ihre Instrumente konzipiert, möglichst nahe an das Optimum heran zu kommen. Hier gelten die Grenzen der Physik und auch über diese kann sich z.B. der Herr Monette mit seinen Wunderhörnern nicht hinwegsetzen. Man kann an vielen Schrauben drehen, aber letztendlich sind die Grundlagen seit ewigen Zeiten bekannt.
Dass hier dann genau ein unproportionales Mundstück die Lösung sein soll, mag für Mr. Maynard Ferguson, oder den Herrn Hession oder Wynton Marsalis gelten, aber wenn wir einen anderen Premium-Endorser, Adam Rapa, anschauen, dann kann man auch ohne Monette-Setup sehr geil und sehr hoch blasen.
...das gilt übrigens auch für andere Trompeter, die in ihrem Leben wahrscheinlich (noch)nie Monette-Zeugs in Händen hatten.
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