Kryobehandlung

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Moderator: Die Instrumentenbauer

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lurchi
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Re: Kryobehandlung

Beitrag von lurchi »

Wobei die Autoren recht zurückhaltend sind: sollte es einen Effekt geben ist der kleiner als die Serien Streuung, welche wiederum kleiner ist als die Streuung von Spieler zu Spieler oder auch nur von Tag zu Tag beim selben Spieler.
Deakt_20190109
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Re: Kryobehandlung

Beitrag von Deakt_20190109 »

kleine Zwischenfrage:

Gibt es Instrumentenmacher, Institutionen oder ähnliches die einem die Güte des Instruments analysieren ? Wie im Video…

https://www.youtube.com/watch?v=IaE2ALP ... iasBertsch

Wäre doch interessant zu wissen, wo genau die Schwächen verborgen sind (gerade für Vintage) und ob solche Tuningmaßnahmen wirklich helfen.
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Jan
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Re: Kryobehandlung

Beitrag von Jan »

Bei Georg Selders CryoService wird auch das Schon-Frosten angeboten. Rüdiger Baldauf und Andy Haderer scheinen zufrieden zu sein ...
http://cryoservice.de/

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Re: Kryobehandlung

Beitrag von knatterbock »

Schwachsinn...........in Amerika kann man sich nach dem Tod "kryokonservieren" lassen um irgendwann wieder lebendig zu werden......kostet viel Geld........ :down: :down: :down: Wer's mag soll's machen.......
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Wolfram
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Re: Kryobehandlung

Beitrag von Wolfram »

X1_KNOXVILLE hat geschrieben:kleine Zwischenfrage:

Gibt es Instrumentenmacher, Institutionen oder ähnliches die einem die Güte des Instruments analysieren ? Wie im Video…

https://www.youtube.com/watch?v=IaE2ALP ... iasBertsch

Wäre doch interessant zu wissen, wo genau die Schwächen verborgen sind (gerade für Vintage) und ob solche Tuningmaßnahmen wirklich helfen.
Ja gibt es...
Eines der führenden Institute in der Welt ist das Institut für Wiener Klangstil an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien.
https://iwk.mdw.ac.at/?sprache=1
Dort gibt es etliche Untersuchungen und Publikationen. Von Vorteil ist es Englisch zu verstehen...

Es gibt aber auch einige Meisterwerkstätten und Firmen die mit der Computer-Messstation VIAS arbeiten. Damit können individuelle Tests durchgeführt und ausgewertet werden. Entsprechende Ansprechpartner kann man im Wiener Institut erfragen.
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Re: Kryobehandlung

Beitrag von ebnater »

X1_KNOXVILLE hat geschrieben:kleine Zwischenfrage:

Gibt es Instrumentenmacher, Institutionen oder ähnliches die einem die Güte des Instruments analysieren ? Wie im Video…
Ich erinnere mich daran, dass Matthias Beck ( http://www.musikbeck.de/ in Dettingen) ähnliche Messungen zur Optimierung seiner Instrumente verwendet hat. Zumindest war das früher auf der Homepage und in einem Rundschreiben zu sehen. Bei Interesse einfach mal nachfragen!
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Re: Kryobehandlung

Beitrag von Deakt_20190109 »

Wolfram hat geschrieben:Ja gibt es...
Eines der führenden Institute in der Welt ist das Institut für Wiener Klangstil an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien.
https://iwk.mdw.ac.at/?sprache=1
Danke für die Info ! Allerdings wirbt der Hersteller für Trompeten mit dem Programm BIAS.
  • "Das Instrument wird mit dem Mundstück über den Messkopf mit dem Computer verbunden. Zwei Sekunden lang wird das Instrument mit allen relevanten Frequenzen angeregt. Ein Spezial- mikrofon misst in der Lippenebene im Mundstück die Reaktion des Instrumentes. Das Resultat ist eine komplexe Eingangsimpedanzkurve. Damit werden objektiv und ohne Zutun von Musikern die akustischen Eigenschaften eines Instrumentes zu Gänze erfasst.

    BIAS besteht aus einer komfortablen und umfassenden Analyse- und Optimierungssoftware sowie dem USB-Messkopf, mit dem alle Instrumente - von der Piccolo-Trompete bis zur Basstuba - gemessen werden können. Eine im Hintergrund arbeitende Datenbank sorgt für eine einfache Datenverwaltung."
Mit einem MP das sich vom Spieler sich wohl anfühlt, kann die Messung durchgeführt werden und gegebenenfalls Korrekturen am MP durchgeführt (Kessel, Bohrung etc.) die dann dazu dienen Intonationsschwankungen zu korrigieren.
Theoretisch müsste doch so festgestellt werden welches MP das passendste für eine Trompete und Spieler ist ! :idea:

Gerade für Vintage halte ich das interessant, da mir letztens aufgefallen ist, das der GAP meiner Martin Committee um das doppelte meiner Bach beträgt.
Empfohlen werden bis zu 2mm, gemessen habe ich mit einem Bach 7c MP 4mm :|
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Wolfram
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Re: Kryobehandlung

Beitrag von Wolfram »

X1_KNOXVILLE hat geschrieben:
Wolfram hat geschrieben:Ja gibt es...
Eines der führenden Institute in der Welt ist das Institut für Wiener Klangstil an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien.
https://iwk.mdw.ac.at/?sprache=1
Danke für die Info ! Allerdings wirbt der Hersteller für Trompeten mit dem Programm BIAS.
...
Beide Programme 'BIAS' und 'VIAS' kommen aus dem selbem Institut. Beide haben unterschiedliche und ergänzende Funktionen.
Theoretisch müsste doch so festgestellt werden welches MP das passendste für eine Trompete und Spieler ist ! :idea:
Gerade für Vintage halte ich das interessant, da mir letztens aufgefallen ist, das der GAP meiner Martin Committee um das doppelte meiner Bach beträgt.
Empfohlen werden bis zu 2mm, gemessen habe ich mit einem Bach 7c MP 4mm :|
BIAS misst die Eingangsimpedanzen und Resonanzen im Instrument. Damit kann die Intonations und das Anspracheverhalten angezeigt werden.
Da das MP Bestandteil der Messung ist - ist es i.d.T. möglich das passendeste MP zum Instrument zu finden. Aber das bedeutet nicht, dass es das passendste MP für den Musiker ist! Das MP hat wichtigere Dinge zu erfüllen als die Intonation auszugleichen.
Die BIAS Software kalkuliert nicht die anatomischen Unterschiede des Musikers (Körperbau, Lippenstärke, Kiefernstellung...) Deshalb muss der Musiker weiterhin sein MP ausprobieren und selber finden.

Um Unterschiede von Materialspannungen und Materialunterschieden sichtbar zu machen arbeitet man dagegen mit VIAS. Beide Analyseverfahren sind hervorragende und zeitgemäße "Werkzeuge" zur Analyse und Verbesserung von Musikinstrumenten. Neben meiner handwerklichen Ausbildung will ich nicht ein Jahr meiner Arbeit mit diesen Messverfahren missen. Beides ergänzt sich hervorragend!
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Re: Kryobehandlung

Beitrag von buddy »

X1_KNOXVILLE hat geschrieben:...das der GAP meiner Martin Committee um das doppelte meiner Bach beträgt.
Empfohlen werden bis zu 2mm, gemessen habe ich mit einem Bach 7c MP 4mm
An welcher Stelle nimmt man denn bei einer Bach Stradivarius den "Gap" mm-genau ab?
Die Mundstückaufnahme und das mundsrohr gehen schließlich nahtlos ineinander über.
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Re: Kryobehandlung

Beitrag von Deakt_20190109 »

Wolfram hat geschrieben:Um Unterschiede von Materialspannungen und Materialunterschieden sichtbar zu machen arbeitet man dagegen mit VIAS. Beide Analyseverfahren sind hervorragende und zeitgemäße "Werkzeuge" zur Analyse und Verbesserung von Musikinstrumenten. Neben meiner handwerklichen Ausbildung will ich nicht ein Jahr meiner Arbeit mit diesen Messverfahren missen. Beides ergänzt sich hervorragend!
Dann könntest du mir ja den Unterschied zwischen 4mm und 2mm Gap untersuchen ? :wink:
buddy hat geschrieben:Die Mundstückaufnahme und das mundsrohr gehen schließlich nahtlos ineinander über.
Also bei mir ist ne Kante in der Mundstückaufnahme !
buddy hat geschrieben:An welcher Stelle nimmt man denn bei einer Bach Stradivarius den "Gap" mm-genau ab?
Den "Gap" erhält man durch die Differenz. Von der Mundstückaufnahme zur Kante vom Mundrohr - Einstecktiefe des MP = Gap
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Re: Kryobehandlung

Beitrag von buddy »

X1_KNOXVILLE hat geschrieben:Den "Gap" erhält man durch die Differenz. Von der Mundstückaufnahme zur Kante vom Mundrohr - Einstecktiefe des MP = Gap
Das ist mir klar, das Thema ist ja nicht neu und man kann z.B. bei Bob Reeves dazu lesen.
http://www.bobreeves.com/products/gap.htm
Dennoch hat meine Bach 180ML37 keine Kante im Mundrohr und sie ist seit meinem Kauf 1988 garantiert im Originalzustand.

Eine Vermessung von Gap-Differenzen mit geeigneten Geräten/Programmen fände ich auch interessant, das brächte Aspekts und Fakten in die Diskussion, die ich aus amerikanischen Diskussionen bislang nicht kenne.
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Re: Kryobehandlung

Beitrag von Wolfram »

buddy hat geschrieben:... Eine Vermessung von Gap-Differenzen mit geeigneten Geräten/Programmen fände ich auch interessant, das brächte Aspekts und Fakten in die Diskussion, die ich aus amerikanischen Diskussionen bislang nicht kenne.
Ich sehe drei Möglichkeiten:
1.) Der BIAS-Test an einem Instrument und mehreren, aber gleichem Mundstück-Typ. Die Mundstücke müssten lediglich unterschiedliche Mundstückschaftlängen haben. Denn nur damit bleiben alle technischen Gegebenheiten außer dem GAP gleich. Damit könnte man den Unterschied auf dem Bildschirm sichtbar machen und auswerten. Eventuell wäre es Wert dies als Studie in Wien in Auftrag zu geben. Entweder man findet einen Studenten, der dies als Bachelor-Auftrag macht und/oder man bezahlt so eine Studie.
2.) Man vermisst den kompletten konischen Rohrverlauf einer Trompete und gibt die Daten in eine Datenbank. Mit der BIOS Optimierungs-Software kann dann simuliert werden was passiert, wenn man den GAP verändert. Hier besteht der meiste Arbeitsaufwand die Daten zu vermessen und in die Datenbank einzugeben. Auch dies dürfte nicht ganz billig werden.
3.) Man fragt im Wiener Institut, ob es zum GAP bereits Erkenntnisse gibt, die nur noch nicht veröffentlicht wurden. (habe ich soeben getan..)
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Re: Kryobehandlung

Beitrag von buccinator »

Man fragt sich mal wieder.......was haben GAP, BIAS und VIAS mit dem Thema dieses Threads zu tun.....??????????????????????
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lurchi
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Re: Kryobehandlung

Beitrag von lurchi »

Ich finde: noch recht viel, denn wenn es eine Behandlung gibt die angeblich die Eigenschaften eines Instrumentes beeinflusst, dann muss sie sich in den messtechnischen Kontext einordnen lassen.
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Wolfram
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Re: Kryobehandlung

Beitrag von Wolfram »

buccinator hat geschrieben:Man fragt sich mal wieder.......was haben GAP, BIAS und VIAS mit dem Thema dieses Threads zu tun.....??????????????????????
All diese kleinen Veränderungen (auch Kyrobehandlung) sind messbar und können minimalen Einfluss auf das Blasverhalten des Instruments haben.
Meines Erachtens ist zumindest die Kryobehandlung von zu geringer Bedeutung, als das es physikalisch etwas nennenswert verändert. Es geht hier wahrscheinlich mehr um einen psychologischen Effekt. Beim GAP kommt es wohl auf den Größenunterschied an. Wahrscheinlich ist aber auch dieser Unterschied musikalisch in seiner "Wichtigkeit" zu vernachlässigen.
BIAS und VIAS können diese Unterschiede sichtbar machen...
Das ist der Grund, weshalb das alles hier im Thread steht.
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