Probleme beim Spielen: Woran liegts?

Ansatzfragen, Welche Methode ist die beste,
Probleme, Gundlegende Techniken etc.

Moderator: Die Moderatoren

Antworten
LanghansTW
Newbie
Beiträge: 3
Registriert: Mittwoch 8. März 2023, 14:44
Meine Instrumente ..: Flügelhorn

Probleme beim Spielen: Woran liegts?

Beitrag von LanghansTW »

Servus Leute,
In letzter Zeit sind mir immer häufiger folgende Probleme aufgefallen:
-Schon nach 20-30 Minuten Probe sind meine Lippen wund
-ab g'' lauf ich komplett rot an
-meine Klangqualität lässt auch zu wünschen übrig, da sich der Ton ziemlich luftig und gepresst anhört
Anbei ist ein Bild meines Ansatzes. Ist der so korrekt oder muss ich umstellen?
Welche Fehler könnte ich beim Spielen machen, die solche Probleme auslösen?
Freue mich schon auf die Antworten
Gruß Tobi
https://drive.google.com/file/d/1eUYtOC ... p=drivesdk
Singvögelchen
Unverzichtbar
Beiträge: 1529
Registriert: Dienstag 18. Januar 2011, 22:53
Meine Instrumente ..: meistens C

Re: Probleme beim Spielen: Woran liegts?

Beitrag von Singvögelchen »

Hi Tobi,
das Mundstück ist an einer sehr guten Position. Eine Umstellung brauchst du auf keinen Fall.
Was ich aber sehe, das Mundstück drückt ordentlich in die Lippe rein, heißt, die Lippenmuskulatur ist noch "ausbaufähig", gibt momentan unter Belastung einfach noch zu schnell nach.
Demzufolge kann es auch sein, dass die Lippenöffnung auch nicht so stabil ist, wie du es gern hättest, das könnte eine Erklärung für deine Rotfärbung sein, weil dann einfach der Druck sehr schnell abnormal groß wird.
Die Klangqualität kann ich logischerweise von hier nicht beurteilen, aber wenn du selber nicht zufrieden bist, ist das insofern ein gutes Zeichen, dass dein kritisches Gehör funktioniert.

Warum die Lippen vom Trompetespielen wund werden, ist mir auch ein Rätsel. Bei mir ist das immer andersrum, nach 20 Minuten Spielen habe ich wieder ein super Gefühl, wenn die Lippen vorher kaputt waren.
Aber da bin ich gespannt, was die Kollegen dazu berichten...
Liebe Grüße vom Singvögelchen!


"Blas schön rein, dann kommts schön raus!"
LanghansTW
Newbie
Beiträge: 3
Registriert: Mittwoch 8. März 2023, 14:44
Meine Instrumente ..: Flügelhorn

Re: Probleme beim Spielen: Woran liegts?

Beitrag von LanghansTW »

Wie trainiere ich denn die Lippe spannung in dem Sinne? Und hängt der erhöhte Druck auch mit der kürzeren Ausdauer zusammen?
Zur Klangqualität: Wie schaffe ich es denn, dass sich mein Ton voller anhört ohne unbedingt lauter zu werden?
Gruß Tobi
Zuletzt geändert von LanghansTW am Mittwoch 8. März 2023, 23:25, insgesamt 1-mal geändert.
CityOfMozart
SuperPoster
Beiträge: 154
Registriert: Dienstag 27. September 2005, 00:38
Meine Instrumente ..: Weber
Schilke
Kanstul
Scherzer

Re: Probleme beim Spielen: Woran liegts?

Beitrag von CityOfMozart »

Hallo, ich halte es für möglich, dass Du den Innenrand etwas in die Oberlippe einsetzt! Bei zuviel Andrücken wird diese dann eventuell zu sehr fixiert, und die Lippenöffnung reagiert nicht mehr flexibel auf die Tonhöhe, was zu größerer Anstrengung führen könnte.
Singvögelchen
Unverzichtbar
Beiträge: 1529
Registriert: Dienstag 18. Januar 2011, 22:53
Meine Instrumente ..: meistens C

Re: Probleme beim Spielen: Woran liegts?

Beitrag von Singvögelchen »

Ich denke, dass der eher "schwammige" Teil deiner Lippenmuskulatur überwiegt bzw zu schnell ermüdet und "weich" wird.

Einige Naturtalente kennen dieses Problem überhaupt nicht, aber man kann dagegen etwas tun. Dazu brauchst du Geduld und Selbstdisziplin. Du musst dich zwingen, sehr oft in sehr kurzen Übeintervallen mit einer perfekt gestrafften Lippe zu trainieren. Die Kontrolle dafür ist nicht der Spiegel, sondern ein klarer, zentrierter Ton. Kurze und leise Töne mit präziser Ansprache geben dir ein Feedback über die korrekte Lippenöffnung.
Mach mal Übeeinheiten von max 5 Minuten, dafür aber mehrfach täglich. So, dass du mal mindestens eine Woche deine Lippe gar nicht mehr plattquetschen kannst. Und dann schaust du mal, ob sich was gebessert hat.
Liebe Grüße vom Singvögelchen!


"Blas schön rein, dann kommts schön raus!"
Trumpetzky
Unverzichtbar
Beiträge: 572
Registriert: Dienstag 20. November 2018, 14:31
Meine Instrumente ..: Drehventiler

Re: Probleme beim Spielen: Woran liegts?

Beitrag von Trumpetzky »

An der Mundstückposition an sich gibts nichts zu bemängeln. Das sitzt ziemlich dort, wo es hin gehört. Plusminus natürlich, aber nicht prinzipiell daneben.
Was ich mir einbilde zu sehen, ist, dass du dir in die Oberlippe eine Falte drückst. Dann es sein, dass du dir da die Lippe in Falten drückst?

Könnte auch sein, dass dir der Unterkiefer ungewollt nach hinten geht, und du unverhältnismäßig viel Druck auf die Oberlippe bekommst. Das sieht man auf den Fotos auch nicht.
Sinnbildlich gesprochen kippt dir dann das Mundstück nach unten weg, der Luftstrum muss "um die Ecke", was die Ansprache verschlechtert, die nötige Kraft erhöht und dazu führt, dass du weit mehr Energie aufwendest, als vielleicht nötig wäre.

Was in deinem Mundraum passiert, lässt sich natürlich nicht sagen. Ob du hier mit dem Kehlkopf die Luft abpresst oder ob deine Zunge irgendwo herumwatschelt usw. Das sieht man auf den Bildern nicht.

Ich halte Mundstückbuzzing auf jeden Fall für ein probates Mittel, dem Murx im System auf die Schliche zu kommen. Leise, gerade Töne buzzen und mal schauen, was du mit Lippenöffnung, Unterkiefer usw. tun musst, um möglichst lange einen saubere, unverquetschten Klang zu haben.
OndraJ
ExtremPoster
Beiträge: 327
Registriert: Mittwoch 14. März 2012, 16:11
Meine Instrumente ..: Yamaha

Re: Probleme beim Spielen: Woran liegts?

Beitrag von OndraJ »

LanghansTW hat geschrieben: Mittwoch 8. März 2023, 14:48 Servus Leute,
In letzter Zeit sind mir immer häufiger folgende Probleme aufgefallen:
Du schreibst, "...in letzter Zeit immer häufiger...". War es schon mal besser?
Hast sich was an deinem Spiel- oder Übeverhalten geändert?
LanghansTW hat geschrieben: Mittwoch 8. März 2023, 14:48 -Schon nach 20-30 Minuten Probe sind meine Lippen wund
-ab g'' lauf ich komplett rot an
-meine Klangqualität lässt auch zu wünschen übrig, da sich der Ton ziemlich luftig und gepresst anhört
Aus eigener Erfahrung hört sich das für mich nach folgendem Problem an:
Deine Lippen und deine Ansatzmuskulatur sind zu sehr angespannt oder an der falschen Stelle (in der Mitte) angespannt.
Deshalb musst du fester blasen und mehr drücken, um einen schönen/hohen Ton zu erzielen. Du musst viel mehr Energie aufwenden als überhaupt notwendig.
Ich kann dir folgende Übungen empfehlen, um dem entgegen zu wirken:
- Das Py von Malte Burba. Einfach mal googeln oder im Forum suchen. Hier wird Ansatzmuskulatur maximal angespannt (ich mach es nicht maximal, sonder nur soviel wie beim Spielen/Buzzen) und dann durch die Silbe ÜÜÜÜÜ die Mitte bzw. der weiche Teil der Lippen in der Mitte entspannt und somit zum Schwingen frei gegeben.
- Breath-Attacs: Anspielen ohne Zungenstoß. Hier musst du bewusst den Moment der Tonbildung wahrnehmen. Experimentiere mit zu viel Spannung und
wenig Spannung und finde die gesunde Mitte.
- Whisper Notes
- Buzzing und Buzzing-In: mit dem Py von oben beginnen und einen reinen Ton buzzen und während dem Buzzen die Trompete ansetzen.
LanghansTW
Newbie
Beiträge: 3
Registriert: Mittwoch 8. März 2023, 14:44
Meine Instrumente ..: Flügelhorn

Re: Probleme beim Spielen: Woran liegts?

Beitrag von LanghansTW »

[/quote]
Du schreibst, "...in letzter Zeit immer häufiger...". War es schon mal besser?
Hast sich was an deinem Spiel- oder Übeverhalten geändert?

Geändert nicht wirklich. Vielleicht sollte ich einfach mal ein paar Tage Pause einlegen. Wir waren letzte Woche mit der Schule auf Orchesterproben. Probendauer pro Tag ca 8 Stunden. Seit dem war mein Ansatz am Liebling.
LanghansTW
Newbie
Beiträge: 3
Registriert: Mittwoch 8. März 2023, 14:44
Meine Instrumente ..: Flügelhorn

Re: Probleme beim Spielen: Woran liegts?

Beitrag von LanghansTW »

Singvögelchen hat geschrieben: Donnerstag 9. März 2023, 17:37 Ich denke, dass der eher "schwammige" Teil deiner Lippenmuskulatur überwiegt bzw zu schnell ermüdet und "weich" wird.

Einige Naturtalente kennen dieses Problem überhaupt nicht, aber man kann dagegen etwas tun. Dazu brauchst du Geduld und Selbstdisziplin. Du musst dich zwingen, sehr oft in sehr kurzen Übeintervallen mit einer perfekt gestrafften Lippe zu trainieren. Die Kontrolle dafür ist nicht der Spiegel, sondern ein klarer, zentrierter Ton. Kurze und leise Töne mit präziser Ansprache geben dir ein Feedback über die korrekte Lippenöffnung.
Mach mal Übeeinheiten von max 5 Minuten, dafür aber mehrfach täglich. So, dass du mal mindestens eine Woche deine Lippe gar nicht mehr plattquetschen kannst. Und dann schaust du mal, ob sich was gebessert hat.
Gut, das werde ich nächsts Woche angehen. Nochmal danke für das Feedback. Ich werd euch im Laufe der nächsten 2 Wochen hier nochmal Rückmeldung geben, ob sich denn was verbessert.
Trumpetzky
Unverzichtbar
Beiträge: 572
Registriert: Dienstag 20. November 2018, 14:31
Meine Instrumente ..: Drehventiler

Re: Probleme beim Spielen: Woran liegts?

Beitrag von Trumpetzky »

LanghansTW hat geschrieben: Donnerstag 9. März 2023, 20:44
Geändert nicht wirklich. Vielleicht sollte ich einfach mal ein paar Tage Pause einlegen. Wir waren letzte Woche mit der Schule auf Orchesterproben. Probendauer pro Tag ca 8 Stunden. Seit dem war mein Ansatz am Liebling.
[/quote]

Wer solche Probenpläne erstellt, gehört selbst im Profiorchester standrechtlich erschossen.
Wenn das stimmt, dann bist du völlig kaputt gespielt und dein Ansatz total überfahren.

Es sollte erstmal darum gehen, dich von dieser Überlastung erstmal wieder sanft runter zu bringen. Tiefe Töne aushalten (auf die Klangqualität achten), Buzzing, Lippen-/Gesichtsmuskelmassagen usw. damit der ganze verpresste Muskelberg da erstmal wieder locker wird.

Ich dachte, wir gehen von einem "normalen" Spiel- und Übe-Alltag aus, nicht von einer brutalen Überlastungssituation.
Antworten

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 19 Gäste