Ansatzumstellung nötig???

Ansatzfragen, Welche Methode ist die beste,
Probleme, Gundlegende Techniken etc.

Moderator: Die Moderatoren

Benutzeravatar
dozen73
ExtremPoster
Beiträge: 481
Registriert: Dienstag 28. März 2006, 15:11
Wohnort: Region Hannover

Re: Ansatzumstellung nötig???

Beitrag von dozen73 »

Ach, noch was: ich würde mich an deiner Stelle im Moment überhaupt nicht so mit Pedaltönen beschäftigen. Da du in der Anfangsphase einer Ansatzumstellung bist, ist es nötig die neue Ansatzmaske zu trainieren und zu festigen. Da es aber bei Pedaltönen so ist, dass die Ansatzmaske lockerer wird, ist das für dich nicht sehr konstruktiv, da so möglicherweise dein Ansatz wieder verrutscht. Arbeite erstmal daran, deinen neuen Ansatz zu stabilisieren - ohne Pedalton Übungen; veruche lieber Ton für Ton weiter nach unten zu kommen und ein Gefühl für diese Lage mit deinem neuen Ansatz zu entwickeln.

Erst wenn dein Ansatz gefestigt ist, kannst Du Pedaltöne mit einbauen - wichtig ist dann darauf zu achten, dass sich dein Ansatz beim Spielen der Pedaltöne so wenig wie möglich verändert.

Ich persönlich habe das üben von Pedaltönen sehr reduziert und nutze sie eigentlich nur noch ab und zu.

dozen73
|\___---____
|/ (__|||__)
buddy
Unverzichtbar
Beiträge: 6944
Registriert: Samstag 7. April 2007, 16:50
Meine Instrumente ..: Yamaha, Kanstul, Bach

Re: Ansatzumstellung nötig???

Beitrag von buddy »

Sich auf eine einzige Übung zu spezialisieren, macht keinen Sinn. Weglassen einzelner Übungen kann ich auch nicht sinnvoller finden. So, wie die Übungen bei Guggenberger oder Damrow aufgebaut sind, ist es die ideale Kombination von hoch und tief spielen, Spannung und Entspannung. Man stellt sich einfach einfach ein Set mit anfangs einer Übung aus jedem Thema zusammen und hat alles für eine ausgewogenen Aufbau beieinander.
hannes
Unverzichtbar
Beiträge: 2279
Registriert: Dienstag 22. Februar 2005, 16:35
Meine Instrumente ..: Harrelson 909, Harrelson 907 (modifizierte Bach Stradivarius), Courtois Flügelhorn

Re: Ansatzumstellung nötig???

Beitrag von hannes »

Kurz und bündig: Pedaltöne bei einer Ansatzumstellung sind absoluter Unsinn! :P
buddy
Unverzichtbar
Beiträge: 6944
Registriert: Samstag 7. April 2007, 16:50
Meine Instrumente ..: Yamaha, Kanstul, Bach

Re: Ansatzumstellung nötig???

Beitrag von buddy »

Hannes, der Vollständigkeit halber sei auf deine anscheinend zunehmend kritische Haltung zu Pedaltönen hingewiesen.

Auf jeden Fall will C-Becks einen ausbaufähigen flexiblen Ansatz neu lernen. Worin dabei ein Nachteil entstehen soll, es so zu machen, wie es die Methoden sehr profilierter Trompeter vorsehen, will sich mir nicht erschließen.
Den Herren Damrow und Guggenberger darf man neben einer künstlerischen Karriere reiche Unterrichtserfahrung attestieren, und auch Sandoval hat eine Vollzeit Professur und hält Workshops vor recht unterschiedlich ausgebildeteten Trompetern. Mir gefällt sehr gut, was die Herren schreiben, ihr eigenes Spiel ist eine gute Referenz und ich bin überzeugt, es nützt jedem, sich damit auseinanderzusetzen.
buddy
Unverzichtbar
Beiträge: 6944
Registriert: Samstag 7. April 2007, 16:50
Meine Instrumente ..: Yamaha, Kanstul, Bach

Re: Ansatzumstellung nötig???

Beitrag von buddy »

Wie Du meinst.
Für mich zählt, dass es Trompeter gibt, die mir gefallen und diese Technik offenbar als Teil des Übungsprogramms sehen. Ich übe nun einige Zeit mit den Heften von Sandoval und kürzere Zeit mit denen von Guggenberger und Damrow, bei allen Dreien gehören Pedaltöne zum Programm. Ich übe auch gerne nach einem Konzept, statt dauernd das Rad neu erfinden zu wollen. Hier habe ich eines, das vollständig ist und von Trompetern stammt, die eine Menge Leute überzeugen können.
hannes
Unverzichtbar
Beiträge: 2279
Registriert: Dienstag 22. Februar 2005, 16:35
Meine Instrumente ..: Harrelson 909, Harrelson 907 (modifizierte Bach Stradivarius), Courtois Flügelhorn

Re: Ansatzumstellung nötig???

Beitrag von hannes »

Ich habe nichts gegen Pedaltöne, wenn man es will (zur Lockerung, zum maximalen Aus- und Einrollen über einen weiten Tonumfang ...). Aber bei einer Ansatzumstellung ist es wirklich Zeitvergeudung, da es dafür Wichtigeres zu üben gibt. Hier muss der Ansatz in dem Bereich stabilisiert werden, in dem man am meisten spielt. Und das ist eben nicht der Pedaltonbereich, der einen völlig untypischen Ansatz verlangt.
Gerade renovierte Lehrer wie die von Buddy genannten haben fast nur mit Masterklassen oder Studenten zu tun, die Aufnahmeprüfungen bestanden haben und ohnehin schon ziemlich gut sind. Ich arbeite seit über 20 Jahren an der Basis und mit Problemfällen, die Sandovall usw. wahrscheinlich nie (oder nur selten) zu Gesicht bekommen. Und daher nochmals: Pedaltöne bringen bei einer Ansatzumstellung nichts. Vor Jahren dachte ich darüber auch noch anders und vertraute solchen Lehren... Aber nach Jahren des Unterrichtens und Selbstversuchen sind meine Erkenntnisse andere. Mit Pedaltönen erreicht man ebenso wenig ein c4 (was auch zuweilen vorgegaukelt wird) wie eine funktionell günstige Ansatzumstellung. :wink:

Hannes
buddy
Unverzichtbar
Beiträge: 6944
Registriert: Samstag 7. April 2007, 16:50
Meine Instrumente ..: Yamaha, Kanstul, Bach

Re: Ansatzumstellung nötig???

Beitrag von buddy »

hannes hat geschrieben:...Gerade renovierte Lehrer wie die von Buddy genannten haben fast nur mit Masterklassen oder Studenten zu tun, die Aufnahmeprüfungen bestanden haben und ohnehin schon ziemlich gut sind...
Hinsichtlich Wolfgang Guggenberger weiss ich es nicht, für Damrow und Sandoval ist diese Aussage jedoch unzutreffend, wie sich auf deren Homepages, auf Veranstaltungsberichten im Internet sowie einzelnen Forumsbeiträgen nachlesen lässt.
Es geht wohl um das angeblich mangelnde Verständnis renommierter Lehrer, die mittels Druckerzeugnissen ihre "Master Class Studien" ans gemeine Trompetervolk verteilen lassen?
Steffen
ExtremPoster
Beiträge: 357
Registriert: Donnerstag 8. Dezember 2005, 23:34
Wohnort: 76307 Karlsbad-Spielberg
Kontaktdaten:

Re: Ansatzumstellung nötig???

Beitrag von Steffen »

Pedaltöne sind scheinbar völlig aus der Mode gekommen, dafür will jetzt jeder gleich c4 spielen :roll:

Pedaltöne sind keinesfalls Zeitverschwendung und haben in jeder Hinsicht positiven Einfluss auf Ansatz, Luftführung und Ton. Das wage ich jetzt einfach mal so zu behaupten...

Viele Grüße,

Steffen
Benutzeravatar
dozen73
ExtremPoster
Beiträge: 481
Registriert: Dienstag 28. März 2006, 15:11
Wohnort: Region Hannover

Re: Ansatzumstellung nötig???

Beitrag von dozen73 »

Steffen hat geschrieben: Pedaltöne sind keinesfalls Zeitverschwendung und haben in jeder Hinsicht positiven Einfluss auf Ansatz, Luftführung und Ton.
Warum ?
|\___---____
|/ (__|||__)
buddy
Unverzichtbar
Beiträge: 6944
Registriert: Samstag 7. April 2007, 16:50
Meine Instrumente ..: Yamaha, Kanstul, Bach

Re: Ansatzumstellung nötig???

Beitrag von buddy »

Das wäre jetzt ein eigener Thread. Meine Ansicht habe ich oben schon dargelegt, ansonsten meine ich: wer's mag soll sie üben, wer nicht, der nicht.
Steffen
ExtremPoster
Beiträge: 357
Registriert: Donnerstag 8. Dezember 2005, 23:34
Wohnort: 76307 Karlsbad-Spielberg
Kontaktdaten:

Re: Ansatzumstellung nötig???

Beitrag von Steffen »

Warum?

Pedaltöne kann man nur spielen, wenn der Ansatz flexibel und locker ist und man ausreichend und gleichmäßig Luft durch das Instrument kriegt. Ein Trompeter, der z.B. Stamp Warm-ups langsam und deutlich spielen kann, wird sich in jeder Hinsicht verbessern. Meiner Meinung nach handelt es sich dabei um eine verbesserte Form von langen Tönen in Verbindung mit Lip-Flexibilities. Zunächst lernt man, in den Pedaltonbereich hinunter zu spielen, ohne dass der Ton abbricht oder leiser wird. Als nächstes bindet man wieder aus dem Pedaltonbereich nach oben, was nur geht, wenn der Ansatz wirklich locker und flexibel ist.

Von solchen Übungen haben alle meine Schüler und auch ich selbst immer stark profitiert!

Viele Grüße,

Steffen
Benutzeravatar
burt
Unverzichtbar
Beiträge: 2850
Registriert: Sonntag 5. Juni 2005, 12:15
Meine Instrumente ..: Trompeten:
Buddenbohm Infinity
Kühnel & Hoyer Topline G
Stomvi Titan C
Ricco Kühn T073 BX
Piccolo: Yamaha 9830
Flügelhorn: Courtois 154R
Kornett: Stomvi Titan

Re: Ansatzumstellung nötig???

Beitrag von burt »

dozen73 hat geschrieben: Ich persönlich habe das üben von Pedaltönen sehr reduziert und nutze sie eigentlich nur noch ab und zu.

dozen73
Ist bei mir genauso. Ich habe mich vor Jahren mal intensiver im Rahmen von Quinques ASA Schule damit beschäftigt. Einen tatsächlichen praktischen Nutzen konnte ich seinerzeit jedoch für mich nicht erkennen.
Zumal erfordert gerade das kontrollierte Spiel in den untersten Oktaven einen immensen Zeitaufwand, welcher gerade bei einer Ansatzumstellung zu Lasten wichtigerer Übungen gehen würde.
Und warum wird denn gerade das Spielen in der Tiefe immer wieder mit Pedaltönen gleichgesetzt?
Bei mir fängt das Spielen in der Tiefe unter D1 an. Und diesen Bereich bis hinunter zum fis sollte man trainieren und in seine Übungen mit einbeziehen.
Schönen Gruß vom Burt
buddy
Unverzichtbar
Beiträge: 6944
Registriert: Samstag 7. April 2007, 16:50
Meine Instrumente ..: Yamaha, Kanstul, Bach

Re: Ansatzumstellung nötig???

Beitrag von buddy »

keep blowing hat geschrieben:Das heißt wenn sandoval schreiben würde das du dir drei mal täglich im Abstand von 35 min mit dem linken Zeigefinger im rechten Ohr bohren sollst, um eine bessere Ausdauer zu erreichen, dann machst du das ohne es zu hinterfragen??
Nein, erst wenn es Sandoval, Guggenberger und Damrow schreiben, denke ich darüber nach. :mrgreen:

Ist doch erstaunlich, dass diese umfassenden Übungsprogramme, deren detaillierte Kenntnis sich offenbar ihren harschen Kritikern entzieht, so viel Polemik verursachen können. Pedaltöne sind einfach nur ein Teil davon und die Entscheidung, etwas zu Üben oder auch nicht ist immer freiwillig.

Ich akzeptiere jederzeit die Behauptung der geschätzten Forums-Kollegen, dass sie ohne diese in ihren Augen unnützen, unsinnigen oder auch schädlichen Pedaltonübungen als kleinen Teil eines umfassenden Übungsprogrammes genauso gut oder besser spielen können, meinetwegen auch besser als Sandoval, Damrow oder Guggenberger. :narr:
Benutzeravatar
dozen73
ExtremPoster
Beiträge: 481
Registriert: Dienstag 28. März 2006, 15:11
Wohnort: Region Hannover

Re: Ansatzumstellung nötig???

Beitrag von dozen73 »

@Steffen

Ich selbst finde Stamp hervorragend und spiele seine Übungen auch - und sie haben mir weitergeholfen !

Aber in diesem Fall geht es um eine Ansatzumstellung. Das heißt, dass die Ansatzmaske neu trainiert werden muss. Es gibt also noch keine ausreichende Stabilität, um aus dem Pedalregister über 2 oder 3 Oktaven nach oben zu spielen. Darum sollte sich C-Becks auch jetzt nicht mit Pedaltönen beschäftigen, sondern sich auf das Stabilisieren des neuen Ansatzes konzentrieren.

Gerade wenn jemand Probleme mit seiner Ansatzstellung hat, kann es Probleme geben wenn man Pedaltöne übt, da sogar die meisten Trompeter mit gefestigtem Ansatz ihre Ansatzstellung beim Spielen von Pedals verändern - und wenn jetzt ein "Ansatzumsteller" Pedaltöne übt: wie soll sich dann der neue Ansatz vernünftig bilden ?

LG, dozen73
Zuletzt geändert von dozen73 am Dienstag 27. Mai 2008, 11:33, insgesamt 1-mal geändert.
|\___---____
|/ (__|||__)
buddy
Unverzichtbar
Beiträge: 6944
Registriert: Samstag 7. April 2007, 16:50
Meine Instrumente ..: Yamaha, Kanstul, Bach

Re: Ansatzumstellung nötig???

Beitrag von buddy »

dozen73 hat geschrieben:...kann es Probleme geben wenn man zuviel Pedaltöne übt, da sogar die meisten Trompeter mit gefestigtem Ansatz ihre Ansatzstellung beim Spielen von Pedals verändern - und wenn jetzt ein "Ansatzumsteller" Pedaltöne übt: wie soll sich dann der neue Ansatz vernünftig bilden...
Es ist eben beliebt, Kinder mit dem Bade auszuschütten. Wer hat denn hier etwas von zuviel Pedaltonübungen oder den 2-3 Oktaven gesagt, außer den Beiträgen, die so kritisch auf den Begriff einsteigen?

C-Becks selbst hat das Thema "Pedaltöne" eingeführt, dann verdient er auch einen Hinweis, der ihm weiterhilft. Ich habe x-mal geschreiben, dass beim Üben alle trompetentechnischen Grundlagen durch Übungen abgedeckt werden sollen, warum ist das so schwer zu akzeptieren?
Da wird ein eigentlich wenig bedeutsamer kleiner Teil herausgepickt und polemisch aufgeblasen, bis es nicht mehr geht, Verunglimpfungen inklusive. Ganz daneben finde ich, wie durch mutmaßende Warnungen Angst vor dem Umgang mit dem Instrument erzeugt wird. Ist mir völlig neu, dass das einem Autodidakten beim Trompete spielen weiterhilft.
Zuletzt geändert von buddy am Dienstag 27. Mai 2008, 11:35, insgesamt 3-mal geändert.
Antworten

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 54 Gäste