Ansatzumstellung nötig???

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C-Becks
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Re: Ansatzumstellung nötig???

Beitrag von C-Becks »

Jamer hat geschrieben: Mittwoch 12. Juli 2023, 11:59 ...

Was mich noch interessiert: 2008 hast du auf der letzten Seite dieses Threads noch am Range gearbeitet. Ich glaube da hattest du ein stabiles C''' und ab da eine "Barrikade", dir dann das D''' erarbeitet und als Ziel das Es''' ausgerufen. Konntest du diese "Barrikade" nun nach all den Jahren lösen?

MfG
Jamer
An dieser Baustelle arbeite ich permanent und mittlerweile auch mit Lehrer. G''' ist derzeit mit meinem Ansatz die Grenze. Wohl gemerkt bei frischem Ansatz und mit "Anlauf" ein G''' direkt aus dem Nichts anspielen ist noch nicht drin. F''', auch wenn nur ein Ton Unterschied, ist da schon etwas besser geworden. Den treffe ich auch nicht so gut aus dem Nichts, aber mit vorangehender Quarte, z. B. am Ende eines Stückes -> C''' - F'''. Über das E''' kann ich tatsächlich gar nichts sagen. Und Es''' ist der Ton den ich mir im Moment auch bei Konzerten zutrauen würde. ... Das Gute an der Geschichte bzw. an diesem Ansatz finde ich, dass ich über die komplette Range von unten Fis bis oben F'''/G''' spiele ohne den Ansatz zu verändern.

Was anderes ist es wenn ich den Ansatz gezielt verändere. Die Lippenöffnung ist dann kleiner und die Lippen mehr eingerollt. Die Zunge an den unteren Schneidezähnen bzw. fast an der Unterlippe. Damit "spiele" ich bis D'''' und darüber hinaus. Das "spiele" habe ich in Gänsefüßchen gesetzt weil das keine tatsächlich brauchbaren Töne sind. Ich habe hier irgendwo auch mal eine Tonleiter gepostet. Die Töne sind so sehr leise und es fehlt noch die Kraft da Schmackes hinterzusetzen.

Die beiden verschiedenen Ansätze kann ich leider nicht sinnvoll kombinieren. Es gelingt mir auch nicht in adäquater Geschwindigkeit zwischen ihnen zu wechseln, also belasse ich es bei ersterem Ansatz mit dem ich mehr als zufrieden bin.

Mittlerweile bin ich Gott sei Dank von der Hochtonjagd losgekommen. Ich arbeite zwar weiter daran, aber wichtiger sind mir jetzt die Tonqualität, Audruck und Ausdauer.
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Re: Ansatzumstellung nötig???

Beitrag von Jamer »

Sandu hat geschrieben: Mittwoch 12. Juli 2023, 22:03 Höhenbarrikaden ab c''' aufwärts gehören sicherlich zu den am schwierigsten zu lösenden Aufgaben. Ich kenne wenige Leute, die ihre Range massiv erweitern konnten, ohne komplett andere Wege zu gehen. Ob da eine Ansatzumstellung ausreicht...

Ich habe schon viel umgestellt und einige Parameter verbessert, aber die über Stunden abrufbare Range massiv zu erweitern, habe ich nicht geschafft.
Meine erste Umstellung im Jugendalter, die sehr massiv und radikal war (mit Lehrer) hat mich immerhin von g'' in Richtung f''' gebracht. Seitdem glaube ich leider verstärkt an "gute Veranlagung" :lol: .

Nichtsdestotrotz kann viele andere schöne Parameter optimieren :wink: .
Ich glaube nicht an "gute Veranlagung", nur eher an gute anatomische Vorausetzungen. Natürlich gibt es Leute, die von Beginn ihrer Trompetenkarriere viel intuitiv richtig machen und ihre Fähigkeiten im Laufe des Lebens ausbauen konnten. Aber das Trompetenspielen ist immer noch ein physikalischer Vorgang, was für mich heißt: Für alle gelten die gleichen naturwissenschaftlichen Gesetze, daher sollte es eigentlich für viele Menschen möglich sein, das Trompetenspiel und auch das Thema "Range" bei effizientem und sinnvollem Üben zu bewältigen. Natürlich gibt es unterschiedliche körperliche Vorausetzungen - z.B. "Schlauchbootlippen", Zahn(fehl)stellungen, Kiefer (Über- bzw. Unterbiss), Lungenfunktion usw. - welche alle beim Trompetenspielen eine Rolle spielen und welche natürlich auch "Hindernisse" aber auch für das leichtere erlernen des Trompetenspielen beitragen können.

Ich denke wenn man sich neben der Freude an der Musik auch mit dem physikalischen Vorgängen beim Trompetenspielen auseinandersetzt - wenn man nicht zu den "Purzelbaumkindern" gehört - kann man da einen effizienten Weg zum Trompetenspiel finden, zu welchem auch völlig natürlich das Thema Range gehört.

Beim Thema Range spielt ja auch der eigene Anspruch/Zielsetzung sowie die angewandte Methodik eine Rolle. Auch der Lehrende hat großen Einfluss auf Erfolg/Misserfolg: Wenn man z.B. einen Lehrer erwischt, der selbst nicht "Schwimmen" kann und nur seine eigene Herangehensweise an das Trompetenspielen kennt und versucht, diesen Schuh zwanghaft auf seine Schüler*Innen aufzuziehen, wird das auf Dauer in 9/10 Fällen kontraproduktiv für der/die Schüler*In sein.
C-Becks hat geschrieben: Donnerstag 13. Juli 2023, 09:08
An dieser Baustelle arbeite ich permanent und mittlerweile auch mit Lehrer. G''' ist derzeit mit meinem Ansatz die Grenze. Wohl gemerkt bei frischem Ansatz und mit "Anlauf" ein G''' direkt aus dem Nichts anspielen ist noch nicht drin. F''', auch wenn nur ein Ton Unterschied, ist da schon etwas besser geworden. Den treffe ich auch nicht so gut aus dem Nichts, aber mit vorangehender Quarte, z. B. am Ende eines Stückes -> C''' - F'''. Über das E''' kann ich tatsächlich gar nichts sagen. Und Es''' ist der Ton den ich mir im Moment auch bei Konzerten zutrauen würde. ... Das Gute an der Geschichte bzw. an diesem Ansatz finde ich, dass ich über die komplette Range von unten Fis bis oben F'''/G''' spiele ohne den Ansatz zu verändern.

Was anderes ist es wenn ich den Ansatz gezielt verändere. Die Lippenöffnung ist dann kleiner und die Lippen mehr eingerollt. Die Zunge an den unteren Schneidezähnen bzw. fast an der Unterlippe. Damit "spiele" ich bis D'''' und darüber hinaus. Das "spiele" habe ich in Gänsefüßchen gesetzt weil das keine tatsächlich brauchbaren Töne sind. Ich habe hier irgendwo auch mal eine Tonleiter gepostet. Die Töne sind so sehr leise und es fehlt noch die Kraft da Schmackes hinterzusetzen.

Die beiden verschiedenen Ansätze kann ich leider nicht sinnvoll kombinieren. Es gelingt mir auch nicht in adäquater Geschwindigkeit zwischen ihnen zu wechseln, also belasse ich es bei ersterem Ansatz mit dem ich mehr als zufrieden bin.

Mittlerweile bin ich Gott sei Dank von der Hochtonjagd losgekommen. Ich arbeite zwar weiter daran, aber wichtiger sind mir jetzt die Tonqualität, Audruck und Ausdauer.
Was mich interessiert: Welche Übungen machst du hinsichtlich "Range", wie sah das 2008 aus und was machst du heute? Und wie äußert sich deine Grenze? Dein zweiter Absatz klingt für mich sehr nach "Roll-In" und "The Balanced Embouchure" von Smiley, deute ich das richtig? Welche Übungen hat dir dein Lehrer mitgegeben für ein sicheres g'''?

Zum Abschluss:

Natürlich ist das Trompetenspiel weitmehr als nur Höhe. Dennoch stellt das Erlernen des Trompetenspiels im dreigestrichenen Bereich für mich eine wichtige und von mir aus auch fundamentale Komponente im Trompetenspiel dar. Warum? Weil dafür einfach viel Geschicklichkeit (gezielte, minimale Bewegungssteuerung) auch in Verbindung mit der Luftsteuerung (Luftgeschwindigkeit & nicht Luftmenge!) sowie auch ein gewisses Fundament an Muskelkraft notwendig ist - man erleichtert sich das Trompetenspielen insgesamt durch das Erlernen von "Highnotes" einfach sehr.
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Re: Ansatzumstellung nötig???

Beitrag von C-Becks »

Jamer hat geschrieben: Montag 17. Juli 2023, 11:49
Was mich interessiert: Welche Übungen machst du hinsichtlich "Range", wie sah das 2008 aus und was machst du heute? Und wie äußert sich deine Grenze? Dein zweiter Absatz klingt für mich sehr nach "Roll-In" und "The Balanced Embouchure" von Smiley, deute ich das richtig? Welche Übungen hat dir dein Lehrer mitgegeben für ein sicheres g'''?
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Derzeit übe ich Flüstertöne, Bendings, Naturtonbindungen und Didgeridoo in der Hauptsache, sowie zwischendruch Zungenpositionen für AÄEI um das Fundament für sichere Höhe zu bilden. Mein Lehrer lehnt leicht an Burba an. Der Rest ist Kraft- und Ausdauertraining.

Wie äußert sich die Grenze? Ich habe beim G''' den Zungenrücken so weit oben, mehr geht gefühlt nicht. Noch höher und ich schließe mit dem Gaumen ab.

Ich kenne die Methode TBE und RO/RI nur hier aus dem Forum. Nach allem was ich dazu gelesen habe kommt es dem aber sehr nahe ja. In dieser eingerollten Position sind mir sehr hohe Töne möglich, allerdings ist die Tonqualität bei tieferen Tönen so nicht brauchbar und es mangelt an Koordination.
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