Hallo Zusammen,
ich habe mich entschieden heute mal diesen 15 Jahre alten Thread aus der Versenkung zu holen. Anstoß dazu gab der aktuelle Thread eines neuen Mitglieds mit Problemen nach einer Ansatzumstellung.
Leider ist der größte Teil der damals an den Diskussionen beteiligten Mitglieder nicht mehr aktiv. Aber für neue Leser die sich die Mühe machen die 9 Threadseiten durchzuackern möchte ich hier einmal erzählen wie es heute, nach mehr als 15 Jahren seit ich diesen Thread erstellt habe, um mein Trompetenspiel bestellt ist.
Ich muss schon etwas schmunzeln wenn ich diese alten Postings durchlese. Ich war damals sehr überzeugt von meinen technischen Fähigkeiten und war der Meinung daran nicht arbeiten zu müssen. Heute mit 40 Jahren weiß ich, dass ich auch technisch noch immer viel zu lernen habe.
... Aber was wäre man für ein Trompeter ohne eine kleine Spur von Überheblichkeit.
Die damalige Ansatzumstellung war unbestreitbar die richtige Entscheidung. Mein Weg war aber mit dem letzten Post aus September 2008 noch lange nicht vorbei. Obwohl ich die eigentliche Umstellung ohne Lehrer vollzogen habe bin ich doch irgendwann den Schritt gegangen zur örtlichen Musiksschule um Trompetenunterricht zu nehmen. Den Unterricht bei dem niederländischen Trompeter/Arrangeur habe ich nicht angetreten, da er verlangte wenn ich bei ihm lernen wolle müsse ich vorher 6 Monate komplett aufhören und gar nichts spielen. Er wollte quasi mit mir bei 0 anfangen. Aber auch in der Musikschule habe ich nur 2, 3 Einheiten genommen und war dann wieder weg. Weiß heute gar nicht mehr richtig warum. Ich bin also weiter autodidaktisch vorgegangen und bin langsam, gaaanz langsam meinen Weg gegangen.
2011 lernte ich meine heutige Frau kennen und das Trompetespielen verlor für mich immer weiter an Wichtigkeit. Ich blieb im Verein, hatte Freitags probe und habe vielleicht 1, 2 Mal die Wochen zwischendurch geübt. Quasi ansatzerhaltend. Aber das wars auch. Ich wurde nicht bedeutend schlechter. Aber eben auch nicht mehr besser. Dabei ist es lange geblieben.
Und dann kam Corona. Die plötzlich vorhandene Zeit und das Verbot von Proben und Auftritten haben die "Flamme" neu entfacht
... Und seit letzem Jahr nehme ich sogar endlich Unterricht, bei einem professionellen, guten Lehrer.
Hinzugekommen ist noch die Leidenschaft für das Homerecording, dessen Ergebnisse ich auch ab und an hier im Forum mal poste. Ich bin heute besser als ich es jemals war, weiß aber auch, dass ich noch immer sehr viel lernen kann. Ich bin mir meiner Baustellen bewusst und arbeite gezielt und konsequent daran. ... Ein bisschen trompeterische Überheblichkeit darf trotzdem ab und zu mal sein
Der Text ist jetzt länger geworden als ich beabsichtigt hatte, aber sei es drum. Die Tipps die ich damals in diesem Thread erhalten habe sind heute so aktuell wie damals. Ob man etwas an seinem aktuellen Setting ändern muss liegt vor allem daran ob man zufrieden ist oder nicht. Und ist man nicht zufrieden, ja dann muss man den Ansatz umstellen. Mit einem professionellen Lehrer oder auch ohne. Es kann funktionieren wenn man es wirklich will und man bereit ist die Rückschläge einzustecken.
So, auf die nächsten 15 Jahre.
MFG
c-becks