Kinn nach unten ziehen

Ansatzfragen, Welche Methode ist die beste,
Probleme, Gundlegende Techniken etc.

Moderator: Die Moderatoren

green hornet
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Re: Kinn nach unten ziehen

Beitrag von green hornet »

Dobs hat geschrieben:
hannes hat geschrieben:Hier den Burba-Kritikern zu unterstellen, dass sie keine Ahnung hätten, ist absurd.
Das hat auch niemand getan. Es war nur die Rede davon, daß "einige leute das von burba gemeinte prinzip des kinn runterziehens" nicht verstehen. Das glaube ich allerdings nach dem lesen einiger Beiträge auch. Abgesehen von Dir, der sich sehr umfangreich und ausführlich mit allen möglichen Ansatzmethoden auseinandersetzen, gibt es genug Leute, die Burba als Unsinn abtun, aber nie das Heft gelesen haben und nie Unterricht nach seiner Methode hatten.

danke für die richtig stellung dobs, :-) aussage meines posts sollte halt eben gewesen sein, dass man bevor man irgendwas verurteilt informationen sammelt, ausprobiert und sein eigenes urteil bildet.
es kann ja durchaus sein, dass die methode für einige leute gold wert ist genauso wie das bei anderen methoden auch der fall ist. es tut mir aber leid wenn du dich angegriffen gefühlt hast hannes, dass war definitiv nicht meine absicht.
buddy
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Re: Kinn nach unten ziehen

Beitrag von buddy »

Dass selbst dem Trompeter mit dem (vermutlichen) Rekord an Studioeinspielungen 'mal der Ansatz verrutschen kann, demonstriert Randy Brecker hier sehr schön. Voller Einsatz, Randy :D
Bild

Amtlicher schaut es schon hier aus, Prof. Peter Mönkediek zeigt eine Ansatzmaske wie aus dem Lehrbuch:
Bild

Beides sind Fotos aus WDR-Produktionen. Clips zum WDR-Sinfonie-Orchester gibt es hier, sogar mit der Möglichkeit zum Herunterladen auf einen Klick:
http://www.planet-schule.de/sf/php/02_s ... ndung=8060
nijatz
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Re: Kinn nach unten ziehen

Beitrag von nijatz »

Ist dann damit nur wirklich rein der Kinnmuskel gemeint oder geht es um den Unterkiefer insgesammt?
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Armoniac

Re: Kinn nach unten ziehen

Beitrag von Armoniac »

hannes hat geschrieben: (...) Früher lehrte ich ebenso nach Burba oder auch nach Farkas-Ideen, die Burba aufgegriffen hat.
(...)

Burba und etwas aufgegriffen? Ich hab in seinem Heft nirgendwo einen Dankesgruß an irgendjemanden vor ihm gefunden. (Das ist überhaupt das einzige, was mir negativ an "seiner" Methode aufgefallen ist, ansonsten bin ich sehr zufrieden.)
hannes
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Re: Kinn nach unten ziehen

Beitrag von hannes »

Armoniac hat geschrieben:
hannes hat geschrieben: (...) Früher lehrte ich ebenso nach Burba oder auch nach Farkas-Ideen, die Burba aufgegriffen hat.
(...)

Burba und etwas aufgegriffen? Ich hab in seinem Heft nirgendwo einen Dankesgruß an irgendjemanden vor ihm gefunden. (Das ist überhaupt das einzige, was mir negativ an "seiner" Methode aufgefallen ist, ansonsten bin ich sehr zufrieden.)
Es liegt doch auf der Hand, dass sich ein gebildeter Mensch wie Burba ausführlich mit allen Möglichkeiten des Optimierens des Trompetenspiels auseinander setzte. Dazu zählten im Schwerpunkt Bereiche aus der Medizin und der Phonetik.
Ich bin davon überzeugt, dass Ansatzlehren nach Farkas oder Gordon ... nicht spurlos an ihm vorbei gingen. :lol:

Leider ist sein Buch in dieser Hinsicht - wie übrigens fast alle - nicht sehr offen. Jeder Wissenschaftler hat Quellen, die er nutzt, um eigene Ideen zu entwickeln - auch Burba!
Alternative Möglichkeiten oder andere Wege sind wesentlich jünger und erst in den letzten Jahren publiziert worden. Wer weiß? Vielleicht hätte Burba - da er kein Purzelbaumkind war - auch andere Möglichkeiten miteinbezogen. Burba liegt mit dem Zeitpunkt seiner Konzeptentwicklung voll im Trend der damals unumstößlich geltenden Lehren à la Farkas. Das kann man sehr leicht erkennen, wenn man beide Bücher gelesen hat. :mrgreen:
Ich schätze Burbas Arbeit sehr, insbesondere alles, was er zur Atmung und Zungenfunktion herausgearbeitet hat. Aber ich will auch auf die Gefahr hinweißen, dass das Herunterspannen (wie z.B. in meinem Fall) verhindern kann, Extremleistungen zu erreichen. Der ausgewogene flexible Einsatz aller Muskeln (auch des Kinns) ist nach meiner bescheidenen Erfahrung erfolgversprechender als das Verfolgen möglichst vieler Konstanten im Bereich der Muskulatur. Und genau das lässt sich bei den meisten Trompetern beobachten, die außergewöhnliche Ansatzleistungen vollbringen (das schließt Burba-Jünger übrigens nicht aus). :wink:

Hannes
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Re: Kinn nach unten ziehen

Beitrag von kolibri »

Ich kann Hannes bezüglich Burba und des flexiblen Ansatzes nur beipflichten. Anbei zwei ausgezeichnete close-ups in diesem Sinne:

http://www.youtube.com/watch?v=ercyigLO ... re=related
http://www.youtube.com/watch?v=abs6AyHZ ... re=related

Auch wenn es mich musikalisch immer wieder graust, finde ich es faszinierend den Teilnehmern von solchen Pfeifkonzerten(!) aufs Maul zu schauen....

Auch wenn die Feldstudien von Farkas in ihrer Bedeutung für alle Blechbläser unbestritten sind, möchte ich doch darauf hinweisen, dass der gute Mann Hornist war und dass das Kinn aus der Sicht eines Hornisten nie die Bedeutung hat, wie es bei der Trompete offensichtlich der Fall ist. Das Hornmundstück ist in der Regel mit einem viel schmaleren Rand ausgestattet, was wiederum bewirkt, dass weniger Auflagefläche gebraucht bzw. weniger Lippenmuskulatur blockiert wird. Weiters ist die Effizienz des Mundstücks im Verhältnis zu Rohrlänge und Mensur sowie der verwendeten Tessitur ganz anders zu bewerten als bei der Trompete. Meiner Erfahrung nach kann es sich ein Hornist leisten sein Kinn anzuspannen (was auch eine grosse Mehrheit macht) und seine Technik wird dadurch nicht wirklich beeinträchtigt (Er muss in der Regel auch nicht viel höher als klingend f'' spielen können.)
Es gibt für mich zwei plausible Gründe für das angespannte Kinn bei Hornisten: Erstens zieht er so die Lippenöffnung in die Senkrechte, was dank der grösseren Öffnung einen volleren Ton ermöglicht. Zweitens erreicht er damit psychisch mehr Sicherheit indem er die mangelnde Stabilität die ihm die Auflagefläche des Mundstücks bietet mit einer Überspannung der Ansatzmuskulatur kompensiert. Viele Trompeter, die zum ersten Mal in ein Horn blasen, lassen sich in diesem Sinne ebenfalls vom schmalen Rand des Mundstücks verunsichern und die Tonbildung fällt dann auch entsprechend schwammig aus (Die Vokalbildung trägt dann noch das ihre dazu bei.)

Grüsse vom kolibri
micha_bln
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Re: Kinn nach unten ziehen

Beitrag von micha_bln »

Hallo,
wenn ich mich recht erinnere steht nirgends (!) in Burbas Buch daß man mit angespanntem Kinn spielen (!) soll. Seine ganze Methode basiert doch dadrauf bestimmte Körperfunktionen unabhängig (!) vom Trompetespielen zu optimieren. Wenn der Körper das dann unbewußt übernimmt ist das eben so, wenn nicht dann ist es auch gut.
Oder ??
Viele Grüße
Micha
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Re: Kinn nach unten ziehen

Beitrag von lurchi »

hannes hat geschrieben: Leider ist sein Buch in dieser Hinsicht - wie übrigens fast alle - nicht sehr offen. Jeder Wissenschaftler hat Quellen, die er nutzt, um eigene Ideen zu entwickeln - auch Burba!
Nun ist ja Burba kein Wissenschaftler, wie aus diesem Faktum (fehlende Quellen) klar wird. Ich habe keine wissenschaftliche Veröffentlichung von ihm finden können. Wenn mir da was entgangen ist (referierte Fachzeitschrift) bitte ich um eine Quellenangabe.
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Bixel
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Re: Kinn nach unten ziehen

Beitrag von Bixel »

lurchi hat geschrieben: Nun ist ja Burba kein Wissenschaftler [...]
Das wohl nicht, aber immerhin hat er Musikwissenschaft studiert.

:roll:
.
Rausgehen ist wie Fenster Aufmachen, nur viel krasser.
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