Spieltechnik auf der Piccolotrompete

Ansatzfragen, Welche Methode ist die beste,
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burt
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Spieltechnik auf der Piccolotrompete

Beitrag von burt »

Okay, auf vielfachen Wunsch hier der neue Thread zum Weiterdiskutieren.
Zunächst mal meine persönlichen Erfahrungen. Ich spiele seit 15 Jahren Piccolo. Bis 2002 eine Besson Meha, dann eine B&S und seit neuestem eine Scherzer. Grundsätzlich brauche ich so ein Instrument ja nur, wenn ich mich vorrangig im Bereich ab g2 aufhalte. Und was für die große Trompete gilt, gilt auch für die Piccolo. In der Höhe kann ich nur mit einer konsequenten Stütze agieren. Der Unterschied besteht darin daß es auf der Picc aufgrund der halbierten Rohrlänge leichter ist die Töne zu trennen. Allerdings quittiert das Instrument Nachlässigkeiten auch sofort mit dem Wegbrechen des Tons und der Intonation. In diesem Zusammenhang von Überblasen zu sprechen, ist natürlich völlig irreführend. Piccolospielen erfordert einfach ein kontrollierteres Spiel. Ohnedies sind Passagen wie in vielen Barockkonzerten gefordert überhaupt nicht spielbar.
Welche Erfahrungen habt Ihr so mit diesem kleinen Teufel :evil: , der immer wieder so fasziniert, gemacht?
Schönen Gruß vom Burt
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Miss Trumpet
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Re: Spieltechnik auf der Piccolotrompete

Beitrag von Miss Trumpet »

burt hat geschrieben:Ohnedies sind Passagen wie in vielen Barockkonzerten gefordert überhaupt nicht spielbar.
Naja, das möchte ich nicht unterschreiben, schließlich gibt es ja doch eine Handvoll Trompeter die ein Brandburgisches und ähnliches spielen können. Ich gehöre halt leider auch nicht zu jenen, aber vielleicht gibt es hier im Forum ja ein paar sehr versierte Piccolo-Trompeter, die ein paar Tipps für den Einstieg parat haben (Wolfgang Huhn?)?

LG, Miss Trumpet
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SICKATTIC
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Beitrag von SICKATTIC »

Ich spiel jetz seit 5 Jahren Piccolotrompete. Kann das von Kurt nur bestätigen. Wie schon bereits erwähnt ist von der SPieltechnik her zur großen Trompete kein so großer unterschied. Man kann mit der Piccolo sehr hohe Töne besser herausdrücken als man es mit der großen kann. Allerdings hört sich das dann schlecht an. Sowohl von der Klangfarbe als auch von der Intonation.

Tipps für den Einstieg:

-grundsätzlich mit mehr Luft als bei der großen Trompete spielen.
-nur so hoch spielen, dass man die Töne nicht drücken muss, sonst macht man seinen Ansatz sowohl für Picc als auch für die große kaputt
-den Luftstrom versuchen nicht zu unterbrechen. Ihn fliesen lassen. Hilft gegen das "abstürzen"
-sehr auf die Stütze achten
-am besten schwierige Stücke abwechselnd mit der großen und der kleinen üben, so übersieht man keine Fehler in der Spielweise
-Tiefere Lagen (ca unter f'') hören sich auf der Picc bauartbedingt schlechter an als bei der großen
-Wenn Piccolo üben, dann am Ende des normalen Übungsprogramms mit der großen.
-Nicht übertreiben mit dem Piccoloüben, weil man primär alles auf der großen Trompete geübte (z.B. Tonhöhe, Flexibilität in der Höhe) auf die Piccolo übertragen kann, andersrum jedoch nicht.
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burt
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Re: Spieltechnik auf der Piccolotrompete

Beitrag von burt »

Miss Trumpet hat geschrieben:
burt hat geschrieben:Ohnedies sind Passagen wie in vielen Barockkonzerten gefordert überhaupt nicht spielbar.
Naja, das möchte ich nicht unterschreiben, schließlich gibt es ja doch eine Handvoll Trompeter die ein Brandburgisches und ähnliches spielen können. Ich gehöre halt leider auch nicht zu jenen, aber vielleicht gibt es hier im Forum ja ein paar sehr versierte Piccolo-Trompeter, die ein paar Tipps für den Einstieg parat haben (Wolfgang Huhn?)?

LG, Miss Trumpet
Hallo Miss Trumpet,

das war wohl etwas mißverständlich ausgedrückt. Das Ohnedies bezieht sich natürlich auf das kontrolliertere Spiel. Ich wäre wohl ein bedauernswerter Trompeter, wenn ich nicht wüßte, daß es sehr wohl einige Meister dieses Instruments gibt, für die es anscheinend keine Grenzen gibt. Leider gehöre ich auch nicht zu diesem beneidenswerten Personenkreis. Dennoch kann ich zumindest von mir behaupten, daß ich auch als Amateur den ein oder anderen Vivaldi, Albinioní oder Telemann spielen kann.
Schönen Gruß vom Burt
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SICKATTIC
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Beitrag von SICKATTIC »

Klar kanner das ;) Geht schon
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burt
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Beitrag von burt »

Vielen Dank :D
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Beitrag von stratchmo »

hi,

mit überblasen meine ich, dass man mit mehr luft spielen muss, als wenn man eine normale trompete spielt.


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trp
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Beitrag von trp »

hallo,

meine tips für den einstieg.

grundsätzlich nur solche stücke versuchen welche man auch mit der großen trp. spielen kann.
soll heißen das man die höhe auch mit der normalen trp hat.

beim üben alle technischen schwierigkeiten zuerst mit der großen trp eine oktave tiefer erledigen und dann erst mit der picc beginnen.
dabei ist zu achten das die luftseite mit der picc nicht verkrampfter wird.

mehr mit der großen trp als mit der picc üben !!!!

wenn mit der picc dann vorwiegend pp üben.

beim picc spielen mehr luft geben zu wollen deckt sich absolut nicht mit meinen erfahrungen !!!
bei mir ist es eher das gegenteil der fall. wie schon vorher erwähnt sollte der luftfluss ähnlich dem der großen trompete eine oktave tiefer sein. lediglich die düse ( zungen und lippenposition ) ändern sich.

hoffe es hilft euch

lg trp
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Beitrag von guenni-trumpet »

Hi,
da muss ich trp zustimmen. Ich kann ebenfalls nicht feststellen, dass man für die Piccolo mehr Luft braucht. Ich habe vielmehr die Erfahrung gemacht, dass die Luft mehr komprimiert werden muss, also eine höhere Luftgeschwindigkeit eingesetzt werden muss.
Grundsätzlich sollte man beim piccolo-Üben folgendermaßen vorgehen:
zunächst das normale pensum auf der großen üben, dan so ca. 15 - 20 min. auf der Piccolo. Denn es gilt den alten Grundsatz zu beachten: Was man auf der großen Trompete nicht kann, das klappt auch auf der Piccolo nicht.
Stücke oder Piccolostimmen sollte man erst auf der B-Trompete üben, und zwar 1 Oktave tiefer oder mit den Griffen, wie sie auf der Piccolo gebraucht werden.
Beispiel: Stimme ist für Trompete in D, d.h. auf der A-Piccolo in F-dur transponieren.
Da bietet es sich dann an, dieses Stück auf der B-Trompete mit den transponierten Griffen zu üben, damit man das nicht erst auf der Piccolo tun muss.
Sollte man im Besitz weiterer Trompeten sein (C, D...), dann kann man sich so auch langsam an die hohe Trompete herantasten, indem man das Ganze, was ich oben beschrieben habe, auch auf diesen Trompeten wiederholt.

Und noch was: Auf der Piccolo muss man sich meistens erst einspielen. Monatelang nichts auf der Piccolo machen und dann einfach auspacken und Brandenburg 2 spielen, geht nicht. Nur die wenigsten können das. Also immer rechtzeitig anfangen.
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Beitrag von stratchmo »

Hi,
da muss ich trp zustimmen. Ich kann ebenfalls nicht feststellen, dass man für die Piccolo mehr Luft braucht. Ich habe vielmehr die Erfahrung gemacht, dass die Luft mehr komprimiert werden muss, also eine höhere Luftgeschwindigkeit eingesetzt werden muss.

:idea: das meinte ich, wußte nur nicht wie ich es beschreiben sollte. :!:


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Beitrag von trumpetier »

Ich spiele (leider etwas unregelmässig) seit vier Jahren Piccolo. Durch die engere Mensur des Instruments ergibt sich von selbst vielleicht das Gefühl, mehr Luft zu geben, was aber im Endeffekt eher die von Guenni-Trumpet angesprochene Koprimierung ist.

Eine Frage noch zum Mundstück: Was spielt ihr für ein Modell auf der Piccolo? Ich habe auf der Bb-Trompete ein Schilke 16C4, was etwas grösser ist als ein Bach 1 C. Meine Piccolo (Stomvi) benötigt aber einen anderen Schaft. Zudem ist ein zu grosses Mundstück auf die Piccolo m.E. sehr schlecht...

Grüsse
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Beitrag von stratchmo »

Eine Frage noch zum Mundstück: Was spielt ihr für ein Modell auf der Piccolo? Ich habe auf der Bb-Trompete ein Schilke 16C4, was etwas grösser ist als ein Bach 1 C. Meine Piccolo (Stomvi) benötigt aber einen anderen Schaft. Zudem ist ein zu grosses Mundstück auf die Piccolo m.E. sehr schlecht...
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Beitrag von Gerber »

guenni-trumpet hat geschrieben:Hi,......
...Und noch was: Auf der Piccolo muss man sich meistens erst einspielen. Monatelang nichts auf der Piccolo machen und dann einfach auspacken und Brandenburg 2 spielen, geht nicht. Nur die wenigsten können das. Also immer rechtzeitig anfangen.
Das kann ich zumindest für mich nur bestätigen.
Ich hatte mal eine Spielzeit lang das grosse Vergnügen im Theater "Jesus Christ Superstar" spielen zu dürfen.
Das "Superstar" Titelmotiv gegen Ende des Musicals war für Piccolo notiert, geht bis e3 - Schlusston fis3. (und ich besitze dummerweise keine Picc.)

Also von einem Bekannten eine Piccolo besorgt, kann ja nicht so schwer sein wenns normalerweise auch auf der "grossen" klappt.....

Pustekuchen!!! ....Intonation, Ansprache, Blaswiderstand etc. alles anders als gewohnt.
Hab dann halt den Liebling zusammenkneifen müssen, und die Stelle zur Verwunderung des Musical Directors sicherheitshalber immer ohne Piccolo gespielt. (Der hat die Instrumentierung gottseidank nicht so eng gesehen)
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SICKATTIC
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Beitrag von SICKATTIC »

Danke an alle die mich verbessert haben, ich hab eben das Gefühl, dass ich mit mehr Luft spielen muss. Gut dass ich jetzt weis, dass das Gefühl von der Komprimierung kommt.
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Beitrag von trp »

hi,

@ trumpetier wenn du eine stomvi spielst versuche einmal ein stomvi mundstück

ich spiele ein stomvi 10 E mit kleinem schaft

habe unzählige andere probiert, aber für meine stomvi picc. passt mir das am besten.

lg trp
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