Temperatur und die Tonhöhe...

Ansatzfragen, Welche Methode ist die beste,
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carsten37
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Temperatur und die Tonhöhe...

Beitrag von carsten37 »

...bzw. wie nimmt diese Einfluß auf das Instrument ???


Hallo liebe Kollegen. :)

Seit einiger Zeit beobachte ich bei meinen Übungen, das ich ab einem bestimmten Punkt meine Höhe (und Ausdauer) nicht mehr erreiche, wie es noch vor einiger Zeit war.
Kann dies an der momentan hohen Außentemperatur liegen, das die Höhe nicht mehr vorhanden ist oder ist das ein genereller Leistungsabfall, der auch im Leistungssport wieder zu finden ist, bevor der Ton sich praktisch wieder von allein "einpendelt".

Ich möchte zu diesem Zeitpunkt keine weiteren Angaben abgeben. Ich hoffe eher auf neutrale Antworten über Eure Erfahrungen.

Schöne Grüße aus Nordhesen :)

Carsten
Sandu
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Re: Temperatur und die Tonhöhe...

Beitrag von Sandu »

Ich kenne es bloß, dass bei dieser Hitze das Üben allgemein mehr Anstrengung verlangt.
Darüber hinaus besteht manchmal auch ein kleines Motivationsproblem, bei diesen Temperaturen in einem Zimmer zu sitzen und zu schwitzen.

Allerdings glaube ich nicht, dass diese Faktoren einen wirklich objektiv spürbaren Einfluss auf die Tonhöhe haben.

Wie laufen denn die anderen Sachen? Anstoß, Sound, Fingertechnik? Merkst du da auch Einbußen bzw. Unkonzentriertheiten?
Das wäre ja ein Hinweis auf die Wetter-Theorie.

Vielleicht bist du momentan einfach im fallenden Teil deiner Formkurve, die ja bekanntlich überall auftritt und Voraussetzung für Fortschritt ist. Das wird auch wieder anders.

Bei mir definiert sich Üben nicht nur über Tonhöhe. Wenn ich eine richtig tiefe Clark-Übung sauber stoßen kann, macht mich das mindestens genauso glücklich, wie eine dicke Höhe an diesem Tag zu haben.
( :OT: Fragt euch immer mal, was ihr für eure Muggen am meisten braucht. Es wird nicht immer Kraft und Höhe die Antwort sein, auch wenns natürlich Spaß macht :wink: )
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jamaika
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Re: Temperatur und die Tonhöhe...

Beitrag von jamaika »

carsten37 hat geschrieben:Kann dies an der momentan hohen Außentemperatur liegen, das die Höhe nicht mehr vorhanden ist oder ist das ein genereller Leistungsabfall, der auch im Leistungssport wieder zu finden ist, bevor der Ton sich praktisch wieder von allein "einpendelt".
Ich kenne dieses Problem auch. Da wo ich wohne ist die Temperatur fast immer sehr Hoch (30-38 Grad+).
Was ich bei mir feststellen konnte ist, das die Lippen bei dieser Temperatur leicht anschwellen, und man dadurch keine gute Kontrolle ueber die Lippen hat.
Ich konnte auch fesstellen, wenn ich vorher genug getrunken habe bzw. trinke (Wasser), das die Lippen wieder in den Normal- Zustand gehen. Heute achte ich sehr darauf, das der Koerper genug Fluessigkeit hat. Und bis jetzt laeuft alles sehr gut, auch wenn ich draussen spielen muss. :wink:

Gruss Jamaika
King Silver Flair
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Re: Temperatur und die Tonhöhe...

Beitrag von King Silver Flair »

Hallo,
ich habe bei diesen Temperaturen ebenfalls Probleme mit dem Ansatz und der Höhe. Ich muss zugeben, dass ich dann auch weniger übe. Trotzdem denke ich nicht, dass es am üben liegt liegt, sonder an den Temperaturen und ggf. der hohen Luftfeuchtigkeit. Ich schwitze dann an den Händen, was beim Halten des Instrumentes sehr unangenehme ist und das Feeling an den Lippen ist nicht so wie sonst. In der Höhe muss ich mich viel mehr anstrengen. Ob es ein Problem mit der Luft oder den Lippen ist vermag ich nicht zu sagen.
Gruß
King Silver Flair
Wynton
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Re: Temperatur und die Tonhöhe...

Beitrag von Wynton »

Hallo Carsten,

der Kreislauf ist bei solchen Temperaturen schon gestresst, es sei denn du gehörst zur Kategorie Spitzensportler.
Die Kraft ist an solchen Tagen meist nicht da, und der Körper steht gewissermaßen bereits unter Spannung,
was ebenfalls kontraproduktiv fürs freie Spielen ist.

Man strengt sich dann noch mehr an, bis schnell nicht mehr viel geht.

Ich halte es dann wie Sandu: mittlere Lage, möglichst einfache Dinger, aber schön gespielt.
Das macht auch Spaß und belastet die Motivation nicht zu sehr....

Gruß Michael
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carsten37
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Re: Temperatur und die Tonhöhe...

Beitrag von carsten37 »

Vielen Danke für Eure Erfahrungsberichte und die jeweiligen Antwoten auf mein kleines Problemchen.

Anscheinend kann es sowohl an der andauernden, kräftetreibenden Hitzewelle liegen, das die Höhe und die Ausdauer schwinden sowie an einer hoffentlich momentanen Rückbildung. Aber wie Sandu schrieb - Das wird auch wieder anderst- macht einen auch Mut und sehe das dann eher sportlich.
Vielleicht ist dann sogar noch eine erhöhte Steigerung vorhanden, wenn die genannten Faktoren sich wieder legen. :)

Nochmals vielen Dank an Euch .

Schöne Grüße aus Nordhessen

Carsten
TrompetenKäfer
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Re: Temperatur und die Tonhöhe...

Beitrag von TrompetenKäfer »

Ich kenne das Phänomen von mir ebenfalls.

Bei derartigen Temperaturen zerläuft mir der Ansatz wie eine Kugel Eis im Becher. Weder Ausdauer noch Tonhöhe sind so, wie ich sie im Regelbetrieb gewohnt bin. Was mir hilft, ist vorbeugend viel Wasser zu trinken und auch während dem Üben/Spielen/Auftritt darauf zu achten, dass genug Flüssigkeit da ist. Dazu möglichst lockere Kleidung, dann lässt sich das Drama zumindest etwas hinauszögern.

Ein Hitze-Athlet auf der Trompete scheine ich demnach nicht zu sein ;)
trumpetking
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Re: Temperatur und die Tonhöhe...

Beitrag von trumpetking »

Hallo,
Anscheinend geht s auch manch anderen so.
Hatte am Freitag einen Gig bei einen Waldfest.
Nachmittags Aufbau der Technik -Temperatur 33 Grad Schwitz/ Keuch
Dann Soundscheck natürlich wieder ohne Warm-up und auf ging es.
Spiele abwechselnd die 2 und 1 Stimme. Nach 2 Stunden kam der mit den Hammer, :argh:
und wir, ( also mein Kollege und ich waren blau) Trotz Trinken.
Wenn das passiert liegen natürlich die nerven bei jeden hohen Ton blank.
Leider kann man bei einer kleiner Tanzmusikbesetzung nicht auf Unterstützung rechnen.
Erst nach der Umstellung von manchen Programmpunkten und kleineren Pausen, soweit es ging erholten wir uns Gott-sei Dank wieder.
Was ich damit sagen will. Soviel kann man gar nicht Trinken, das man momentan den Speicher nachfüllt.
Trockne Lippen sind für mich das allerschlimmste, denn die Lockerheit wird meistens mit übermäßigen Druck ausgeglichen.
An der mangelnde Kondition kann es nicht liegen, denn ich mach viel Sport und übe jeden Tag gezielt.
aber jetzt genug des jammern,s
geniest den Sommer :)
Lg
trumpetking
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Re: Temperatur und die Tonhöhe...

Beitrag von Trumpetralfino »

Liebe Kollegen,

Es ist wie im Leben überall, dass man nichts verallgemeinern kann.
Für mich kann ich die These einer Ansatzverschlechterung bei großer Hitze nicht bestätigen.
Im Gegenteil. Trockenheit der Lippen gab und gibt es nicht durch sehr starkes schwitzen.
In den 80iger Jahren spielte ich mit meiner Showband nicht selten in Festzelten, deren Bühnen
sich bis zu 50° Grad aufheizten.
Viel trinken ist wichtig und kompensiert den Flüssigkeitsverlust. Trotz literweisen Genuss von
Bier oder Apfelschorle war ein Besuch der Toiletten nicht nötig.
Die Wärme ließ meine Lippen nicht anschwellen sondern ich hatte immer das Gefühl, dass sie gerade bei
großer Hitze besonders flexibel und belastbar sind.
Meine Probleme waren eher in der Jugendzeit oder auch später bei niedrigen Temperaturen (Open Air`s)
die Steifheit und unflexibelen Lippen.
Ich glaube eher, dass die Wärme bei vielen im Kopf (gedanklich) einen negativen Effekt der Leistungsminderung
erzeugt. Unter dem Motto: " Heute ist es unerträglich heiß, es macht keinen Spaß und ich fühle mich nicht wohl !"
Viele Sportler können bei aufgewärmten Körper hervorragende Leistungen abrufen.
Aber wie gesagt, man kann nichts verallgemeinern.
L.G.ralf
dizzyoliver
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Re: Temperatur und die Tonhöhe...

Beitrag von dizzyoliver »

Ich kann an mir nur feststellen,dass mir die Hitze im Allgemeinen zu schaffen macht.Für mich sind trockene Lippen wichtig (keine ausgetrockneten Lippen!!),deshalb muss ich immer mit einem kleinen Handtuch oder einem Taschentuch spielen.Das hat nichts mit dem "Louis-Armstrong-Nachmach-Effekt" zu tun,sondern ist rein zum Abwischen von Schweiß nötig.

Meine Lippen sind wohl auch etwas kräftiger dann,dazu kommt,dass das Mundstück manchmal durch den Schweiß nicht exakt so sitzt,wie es sein sollte.

Bei Kälte muss ich aufpassen,dass die Lippen gut eingecremt sind,also NICHT zu trocken sind,damit sie nicht reißen....

Es gibt nur manchmal Probleme mit dem Trompetenöl,was bei einer Trompete sehr dünnflüssig sein muss.Ich habe mich von mienem Instrumentenbauer beraten lassen,und mir ein ganz dünnflüssiges Synthetik-Öl gekauft.Die Ventile machen seitdem keine Probleme mehr.

Dieses Problem ist auch nur bei meinen Drehventilern und der Meinl de Luxe aufgetreten.Die anderen Kannen haben keine Probleme bereitet.

Gruß,Oliver
Was ein richtiger Musiker sein will,der muss auch eine Speisekarte komponieren können (Richard Strauss)
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