laut oder leise?

Ansatzfragen, Welche Methode ist die beste,
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superolds
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Re: laut oder leise?

Beitrag von superolds »

@Buddy, dieser Ausschnitt aus dem Text von Purtle sagt schon viel aus.

All these exercises must be played very softly. By practicing in this way your lips will always be fresh and under control. If they are played loud, the opposite effect may result, and the lips may be permanently injured. The principle is the same as that of a physician prescribing three drops of medicine which will cure, whereas a spoonful will kill.
Practise each exercise eight to sixteen times in one breath. Press the fingers down firmly and keep the lips moving. Contract the lips slightly in ascending, relax in descending.
FlüTro
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Re: laut oder leise?

Beitrag von FlüTro »

dann iss ja quasi alles klaro :huepf:
buddy
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Re: laut oder leise?

Beitrag von buddy »

Gar nichts ist "klaro".
Es wurde ohne den konkreten Zusammenhang zitiert und der "Widerspruch" zu meiner Feststellung bleibt an den Haaren herbeigezogen.

Das Zitat "All these execises..." beschreibt die ersten Worte zur Study 1 des Clarke Originals und bezieht sich auf die Übungen 1 bis 26.

Die Dynamik steht da, weil sie gespielt werden soll, oder warum wohl sonst?
Die Warnung vor zu lautem Spielen ist wohl eher für Spieler wie trumpethulk gedacht. In der Revision heißt es dann auch eindeutiger: "do not exceed dynamic markings..."
Das ist hoffentlich "klaro".

Von einer Ausfühung der Phrase zum forte oder gar fortissimo und zurück schreibe ich natürlich nicht. Das gilt schon gar nicht, da es letztlich um 8 und mehr Wiederholungen auf einen Atemzug gehen soll.

Der Satz vom Üben im pp bleibt eine persönliche Auffassung, aber ist nicht Inhalt des Notentextes von Clarke.
superolds
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Re: laut oder leise?

Beitrag von superolds »

@Buddy:

Ich glaube der folgene Satz hat für alle Studys seine Gültigkeit.

The principle is the same as that of a physician prescribing three drops of medicine which will cure, whereas a spoonful will kill.

Das Wochenende ruft. :huepf:

Ciao
buddy
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Re: laut oder leise?

Beitrag von buddy »

Noch ein Zitat aus Clarkes Urtext zur 1st Study. Clarke schreibt zumindest bis zum forte in 182.
Was im Übrigen grundsätzlich an sinnvollen Regeln für das Trompete üben/spielen gilt, gilt natürlich auch hier. Dass Übertreibungen einen Sinn und Nutzen ins Gegenteil verkehren, ist mir auch "klaro".

Aber wir können offenbar darauf einigen, dass die Clarke Technical Studies ein ungemein vielseitiges und effektives Mittel darstellen, sich zu entwickeln. Es gibt es viel mehr damit anzufangen als nur "Fingerübungen".
Deakt_20120316
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Re: laut oder leise?

Beitrag von Deakt_20120316 »

Da frag ich mich, wie buddy darauf kommt, dass ich zu uebertreibung neige???
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buddy
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Re: laut oder leise?

Beitrag von buddy »

Trumpethulk hat geschrieben:Da frag ich mich, wie buddy darauf kommt, dass ich zu uebertreibung neige???
Das ist natürlich nur ein Verdacht, der auf gelegentliche Beiträge vor dir gestützt ist. Auf diesen Thread bezogen: weil Du mit extremen Dynamikstufen so selbstverständlich um dich schmeißt und zugleich Probleme mit der Atemkoordination schilderst, Stichwort "offener Hals".

Disclaimer: sollte ich dich dabei falsch bis gar nicht verstanden haben oder beschäftigst Du dich überhaupt nicht mit den Clarke Studies oder übst Du das "alles pp", dann streiche meine Bemerkung bitte einfach als nicht zutreffend.

Meine Sicht der Dinge: der "enge Hals" ist ein unwillkürlicher Regulierungsversuch, weil das dynamische Gleichgewicht "Luft/Lippe" (noch) nicht durchgängig funktioniert. Das Problemtritt typischerweise dann auf, wenn man "mit Gewalt" möglichst hoch spielen will. Wobei "hoch" einfach die derzeitige eigene obere Grenze des Tonraums darstellt.
Sehr erhellend waren da für mich außerhalb des reinen Trompete spielens die einschlägigen Übungen der Burba DVD Brass Master Class.

Ist das Gleichgewicht grundsätzlich in Ordnung, setzt im Grenzbereich eine andere unwillkürliche Regulation ein. Es wird unmöglich, der anströmenden Luft noch die angemessene Lippenspannung und Lippenöffnung entgegen zu setzen, um den gerade gewünschten hohen Ton zu erzeugen. Die Lippenvibration kann nicht aufrecht erhalten werden und es kommt nur noch Luft.
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Re: laut oder leise?

Beitrag von Deakt_20120316 »

Hallo Buddy. Nein, nein, Du hast zum Teil schon recht, ich neige zu Extremen. Was Du beschrieben hast kenne ich gut. Ich wollte immer hoch spielen und hab dann das "Halsventil" benutzt... Vor einem halben Jahr etwa hat mir ein trompeter erkläret, wie ich das Problem ließen koennte. Ich spiele die ersten Toene nur mit Luft an und versuche das Gefuehl des offenen Halses, was ich von einer Gesangsausbikdung kennen, auf das Trompetenspiel zu uebertragen. Dieses Halsding war mein groesstes Problem und ist es noch, aber es bessert sich spuerbar. Die Atmung selbst funktioniert, aufgrund der unzaehligen Atenuebungen und der Strenge des damaligen Lehrers gut. Mit fff und ppp hab ich sicher etwas uebertrieben. :-) Am besten glingt es mir das Befiehl zu uebertragen, wenn ich laut leise laut uebe. Aber ich habe beobachtet, dass ich wenn ich leise beginne bzw. Tonleitern von unten nach oben spiele, oft hoeher komme. Aber das Gefuehl der enge dabei zurueckkehrt. Deshalb kam ich zu der Frage laut leise oder leise laut. Das leise ist vielleicht falsch einprogrammiert, da der Posaunenchor in welchem ich anfing alles im pp bis mf spielte. Forte gab es ueberhaupt nicht.

Gruss, A.
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buddy
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Re: laut oder leise?

Beitrag von buddy »

Bei deinen Atemübungen, war da auch so eine dabei?
Auf dem Rücken liegen und dann die Luft anhalten. Und zwar im Wechsel durch "Bauchdecke hochhalten" bei offenem Hals und dann durch Stimmverschluss bei entspannter Bauchmuskulatur. Das hat mir sehr geholfen.
Deakt_20120316
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Re: laut oder leise?

Beitrag von Deakt_20120316 »

Nein. Die hauptuebung war:
Schulterbreiterstand einmal tief luft holen durch die nase, dann durch den mund langsam aber aktiv ausatmen, dabei faellt der oberkoerper nach vorn zusammen, als wenn man mit den handen den boden beruehren will. Aber ohne jeglich spannung, einfach so tief wie moeglich absenken und maximal ausatmen. Unten dann noch since luft stoesse, bis man voellig leer ist. Die luft anhalten, mit offenem hals und den koerper aufrichten. Dann den brustkorb etwas zwei bis drei zentimeter heben, dabri noch nicht einatmen. Nun die haende in die flanken und durch die nase einatmen. Er sagte immer, das fass.laueft von unten voll, atlas an den tiefsten punkt und spüre wie es sich fuellt. Die haende bewegen sich auf grund der ausdehnung des abtomens nach aussen. Die rumpfmuskulatur ist voellig entspannt. Wenn man so voll geatmet ist, die schulter leicht nach oben heben und noch einiges einatmen, bis man voellig voll ist. Dann aehnlich dem ps oder genauso, der lehrer nannte es natuerlich nicht py, durch den mund ausatmen. Genau wie oben beschrieben und das ganze wiederholen. Anfaenglich zwei drei mal, spaeter fuenf bis siebn mal oder oefter. Es kann einen zu beginn schwindlig werden. Wichtig, immer alles voellig entspannt. Hoffe ich konnt es verstaendlich beschreiben...
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Re: laut oder leise?

Beitrag von buddy »

Ja, völlig klar.
Nachdem, was Du ansonsten beschrieben hast, wüsste ich aber nicht, warum gerade dies eine effektive Übung für dich sein soll.

Es stehen ansonsten genügend andere Konzepte und gute Tips im Forum, man muss nur aussortieren und probieren, wo es "klick" macht.
In der letzten Zeit waren die nützlichsten Ideen für mich das "Steenstrup Buzzing" und das "Friedrich Solo Warm Up", beides im Forum erwähnt und auf Youtube Clips verlinkt.
Das möglichst saubere Mundstück Buzzing ganzer Etüden oder eigentlich bestimmter Phrasen vor dem Spielen ist fester Bestandteil meiner Übungsstunde geworden und hat dem Klang sowie dem guten Spielgefühl bereits einen richtigen Schub gegeben.
Zum festen Übungsplan gehören weiter ausgewählte Übungen von Damrow, Clarke, Colin, Irons und Cichowicz, seit ich das Friedrich Solo Warmup gesehen habe.
Bis jetzt fühle mich gut damit, komme voran und in ein paar Monaten wissen wir mehr... :D

Gruß Buddy
Deakt_20120316
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Re: laut oder leise?

Beitrag von Deakt_20120316 »

Na dann, weiter alles gute. :-)
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Sandu
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Re: laut oder leise?

Beitrag von Sandu »

Ein Aspekt, der hier etwas unter gegangen ist:
Wenn man ein langes Übeprogramm hat, dann lässt es sich (zumindest für mich) gar nicht realisieren, wenn ich nicht manchmal Abstriche bei der Lautstärke mache.
Mehr Lautstärke braucht mittelfristig auch mehr Kraft. Würde ich viel laut spielen, wäre mein Programm vermutlich nach einer dreiviertel Stunde für mich vorbei.
Ingo
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Re: laut oder leise?

Beitrag von Ingo »

Ich übe seit 3 Monaten mit einem Trompeten Provi,weil ich mich auf einen Wettbewerb vorbereite. Leise Töne sind wichtig.
nützen aber nichts ,wenn mann sie nicht sauber spielt , eben so laute Töne,
meiner Meinung nach ist der Atem ein Grundbaustein,ein Bläser sagte mal bevor man die Trompete nimmt sollte man sich
im Kopf von allem Frei machen (selbst fragen,wie seh ich mich,wie sehe ich mein eigenes Bild,wie sehen andere mich)dann denkt man an nichts anderes.bei mir war es so ,das beim blasen der hals dick wurde,dadurch verkrampfte ich,psychische Sache,nach Diesem sich im Kopf frei machen, stellte sich das Problem ab und meine Ansatzprobleme sind verschwunden.
Ich konnte nun leise als auch laut spielen.Selbst das Mundstück bach 1 1/2 spiele ich auf der B trompete und der PICCOLO!
vielleicht konnte ich helfen Gruß Ingo.
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