Das sind ganz wichtige und richtige Aspekte, die Du da nennst.Bixel hat geschrieben:Die wahren Meister der Trompete sind m.E. zu dem geworden, was sie sind/waren, in erster Linie durch eine geradezu grotesk anmutende Investition von ZEIT in ihre Leidenschaft sowie durch die stark ausgeprägte Fähigkeit, sich in etwas zu versenken, ohne nach Nutzen, Effizienz, Reflexion, Literatur etc. zu fragen.
Ich glaube, dass sie neben den zuerst genannten beiden - sehr wichtigen - Aspekten ("Versenken" und Investition von Zeit) auch durch akribische Körperbeobachtung und auch durch Selbstdisziplin zu dem geworden sind, was sie sind/waren.Bixel hat geschrieben:Sie sind m.E. nicht zu dem geworden, was sie sind/waren, durch Belesenheit, Einsicht in physikalische und physiologische Zusammenhänge, akribische Körperbeobachtung und wahrscheinlich in aller Regel auch nicht durch (Selbst-)Disziplin.
Eine grotesk anmutende Investition von Zeit ohne Selbstdisziplin ist m.E. schwer vorstellbar. "Versunkensein" und Körperbeobachtung müssen sich nicht ausschließen.
Von Arnold Jacobs ist bekannt, dass er "Song and Wind" propagierte, sich andererseits aber äußerst detailliert mit den physiologischen Aspekten des Trompetenspiels auseinandergesetzt hat.
Von Günther Beetz wird erzählt, dass er während seiner Stabsmusikkorpszeit stundenlang stoisch geübt hat, während er von seinen "Kameraden" mit Kieselsteinen beworfen wurde (spricht für "Versunkensein", aber auch für Selbstdisziplin); auch von ihm wird berichtet, dass er sich bis ins Detail mit den anatomisch-physiologoischen Grundlagen des Trompete Spielens befasst hat.
M.E. löst man ein Problem bzw. meistert man eine Aufgabenstellung am besten, indem man es/sie "einkreist" bzw. von möglichst vielen Seiten aus/unter möglichst vielen verschiedenen Aspekten angeht. Auf das Trompete Üben übertragen heißt das, abwechselnd im Sinne einer "kreisenden Aufmerksamkeit" mal dem einen Aspekt ("Song and Wind") mal dem anderen Aspekt (Beobachtung Körpergefühl/-funktionen) Beachtung zu schenken.
Beim Spielen (Auftritt) sehe ich das uneingeschränkt genauso; beim Üben sollte m.E. abwechselnd ein- und ausgeschaltet werden.Bixel hat geschrieben:Ich wiederhole gern meinen Standpunkt, dass das "Hirn" beim Üben/Spielen ausgeschaltet gehört.
Will sagen: Du und buddy, Ihr habt beide recht.