Vormittags schlechter Ansatz

Ansatzfragen, Welche Methode ist die beste,
Probleme, Gundlegende Techniken etc.

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Mooni
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Vormittags schlechter Ansatz

Beitrag von Mooni »

Hy Leute,

was tut ihr, wenn ihr am Vormittag bzw. in der Früh ein Konzert spielen müsst, aber die Lippen noch nicht so ganz mitspielen wollen?

Danke für eure Ratschläge :)

LG
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carsten37
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Re: Vormittags schlechter Ansatz

Beitrag von carsten37 »

Hallo Mooni und willkommen im Forum.
Mooni hat geschrieben:was tut ihr, wenn ihr am Vormittag bzw. in der Früh ein Konzert spielen müsst, aber die Lippen noch nicht so ganz mitspielen wollen?
Ich denke, das läßt sich nicht so einfach beantworten. Letztendlich liegt dies an jedem selber. Da kommen viele Faktoren zusammen.
- Bin ich richtig ausgeschlafen
-habe ich eine Grundlage geschaffen ( gut gefrühstückt)
-bin ich physisch und auch psychisch schon auf 100% meiner Tagesleistung
-habe ich die intrinsische Motivation heut (so früh)schon zu spielen
-habe ich mich richtig warm gespielt

Sicherlich gibt es noch einige Punkte mehr zu beachten, die sich jeder in dieser Situation selber fragen und beantworten soll/kann. Mehr fallen mir nicht ein.

Schöne Grüße aus Nordhessen :)

Carsten

Carsten
Mooni
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Re: Vormittags schlechter Ansatz

Beitrag von Mooni »

Danke für die Antwort :)

Ich habe gelesen, dass man in der Früh etwas dicker Lippen hat, und das die mögliche Ursache sein kann :D

Liegt an der Durchblutung, dass das Blut erst im Laufe des Vormittags nach unten sinkt.

LG
funtrumpet
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Re: Vormittags schlechter Ansatz

Beitrag von funtrumpet »

Das hatte ich früher oft,das ich Vormittags keinen guten Ansatz hatte.

Das ist mir jetzt mittlerweile aber egal,ob ich vormittags,nachmittags oder abends spiele.
Es kommt auf die richtige Mischung aus Üben,Pausen und Ruhetage an.

Bei mir bin ich draufgekommen,das ich zwischendsurch auch mal nen Ruhetag brauche um zu regenerieren.
Diese Woche zum Beispiel hatte ich es fast übertrieben.Ich bin es normalerweise nicht gewohnt jeden Tag zu üben.
Durch die guten Fortschritte der letzten Monate war ich zu übermotiviert und nach 4 Tagen Üben,hatte ich gestern einen etwas schlechteren Tag.
Da muss man dann mal nachgeben.

Aber ein wichtiger Aspekt wenn man vormittags oder am frühen Morgen spielt,ist sicher das von Carsten schon angesprochene lockere warmspielen.

Schönen Gruss
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gozilla
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Re: Vormittags schlechter Ansatz

Beitrag von gozilla »

Moin ;-)
ich finde es hilft morgens zu Üben...auch und gerade wenn man tags zuvor einen harten Tag , Probe oder so hatte.

Meine Wenigkeit spielt morgens vor der Arbeit an den meisten Tagen der Woche immer so eine halbe Stunde ...beginnend mit langen Tönen in mittlerer Lage , ein paar Clark Sachen eventuell ein zwei Orchesterstellen und dann eine Nr aus der Adams Range Building zum Schluß...bis auf die letzte Sache alles bewußt locker im Ansatz und der Lautstärke oder sogar mit einem extrem flachen Mundstück damit meine Motorik auch was zu tun hat.

Grüße G
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Bixel
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Re: Vormittags schlechter Ansatz

Beitrag von Bixel »

Mooni hat geschrieben:was tut ihr, wenn ihr am Vormittag bzw. in der Früh ein Konzert spielen müsst, aber die Lippen noch nicht so ganz mitspielen wollen?
Ich spiele sehr leise, lange, anpressdrucklose Töne in der Mittellage (vorzugsweise das eingestrichene G) mit möglichst kleiner Lippenöffnung bis sich ein gutes Spielgefühl einstellt.
Gern verwende ich hierzu ein noch kleineres und flacheres Mundstück als ich ohnehin schon spiele.

:idea:
.
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carsten37
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Re: Vormittags schlechter Ansatz

Beitrag von carsten37 »

Bixel hat geschrieben:Ich spiele sehr leise, lange, anpressdrucklose Töne in der Mittellage (vorzugsweise das eingestrichene G) mit möglichst kleiner Lippenöffnung bis sich ein gutes Spielgefühl einstellt.
Gern verwende ich hierzu ein noch kleineres und flacheres Mundstück als ich ohnehin schon spiele.
So wie ich das verstehe bleibst du bei dem g1 bis sich das Spielgefühl eingependelt hat oder "rufst" du auch die komplette Tiefe/ Höhe vor dem Konzert/Auftritt ab ? Das würde mich interessieren.

Schöne Grüße aus Nordhessen :)

Carsten
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Bixel
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Re: Vormittags schlechter Ansatz

Beitrag von Bixel »

carsten37 hat geschrieben:So wie ich das verstehe bleibst du bei dem g1 bis sich das Spielgefühl eingependelt hat oder "rufst" du auch die komplette Tiefe/ Höhe vor dem Konzert/Auftritt ab ?
Sobald das gewohnte Spielgefühl halbwegs erreicht ist, spiele ich immer unbedingt auch über die gesamte Range.
Andernfalls bekäme ich auf der Bühne ziemlich wenig gebacken.

:?
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carsten37
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Re: Vormittags schlechter Ansatz

Beitrag von carsten37 »

Bixel hat geschrieben:Sobald das gewohnte Spielgefühl halbwegs erreicht ist, spiele ich immer unbedingt auch über die gesamte Range.
Andernfalls bekäme ich auf der Bühne ziemlich wenig gebacken.
Mein zusätzlich Unterstrichenes war auch eigentlich mein Hintergrundgedanke bei meiner Frage.
Wenn ich mich beim Warm spielen nicht auf die Tiefe und wichtiger die Höhe einspiele, bekomm ich bei höheren Noten Probleme und fange an notwendiger Weise an zu pressen. In dem Moment könnt ich die Trompete wieder einpacken, es sei denn, man hat die Möglichkeit sich langsam zu steigern.

Danke... und schöne Grüße :)

Carsten
blechfan
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Re: Vormittags schlechter Ansatz

Beitrag von blechfan »

Die Vorbereitung für einen vormittäglichen Auftritt (im Normalfall sind das Kirchenmucken Sonntags) beginnt für mich am Vortag:

- abends keinen Wein trinken (Gerbsäuren führen bei mir zu Mundtrockenheit)
- so früh ins Bett, dass ich volle 7 Stunden schlafen kann
- aufstehen mindestens 1,5 Std bevor ich aus dem Haus muss, damit ich ich mich in aller Ruhe fertigmachen kann
- wenig zum Frühstück, keinen Schwarztee, keinen Orangensaft (wiederum wegen Säure/ trockenen Schleimhäuten)
- mindestens 15-20 Minuten warm- und locker-blasen mit ganz allmählichem Höhe gewinnen
- dann zum Auftrittsort, dort mindestens 45 Minuten vor dem Auftritt ankommen
- dann Anspielprobe, bis max. 15 Minuten vor Beginn

Dann bin ich auf "Betriebstemperatur" und kann meine Leistung bringen.

LG blechfan
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Re: Vormittags schlechter Ansatz

Beitrag von Robert Mai »

Guten Tag!
Generell bist du es wahrscheinlich nicht gewohnt früh zu spielen. Nehme an du spielst auf Amateurlevel. Nicht falsch verstehen es gibt Topspieler und weniger gute Spieler im Amateurbereich. Wenn du früh Schwierigkeiten hast deine Lippen zum schwingen zu bringen. Dann versuch mal folgendes:
Singe einen bequemen Ton der mühelos in deiner Lage zu singen ist (muss nicht Operntauglich sein). Du musst deine Stimmlage nicht kennen und kannst sie trotzdem orten.
Sopranlage ein F´ , Mezzo ein D`, Alt ein C`. Ich nehme an du bist weibl?? Mooni! Wenn du deinen bequemen Sington hast (kontrolle mit deiner Trompete aber immer einen Ganzton höher spielen da Bb Trompete). Nehmen wir an es kommt das D´(klingend aber auf Bb Trompete E` ) dabei raus. Dann sing denn Ton leise an und schließe deine Lippen in der Mmmm Position so lange weitersingen bis die Lippe das Schwingen übernimmt. Wichtig ist locker aufeinander legen nicht pressen. Immer wieder probieren bis es dann mal klappt. So kannst du für die Zukunft immer problemlos zu jeder Tageszeit deine Lippen zum schwingen bringen. Egal wann, wo, warum und weshalb. Das zu lernen dauert ungefähr 14 Tage kannst es dafür aber ein Leben lang nutzen. Nebenbei erwähnt zeigt es dir die optimale Position deiner Lippen (Schwingung). Die Übung kannst du überall machen im Auto ,am PC, Im Garten ja sogar auf der Arbeit wenn keiner in der Nähe ist. Der schlechteste Weg um die steifen Lippen zu aktivieren ist mit dem Instrument egal in welchem Register aber wenn dann danach mit Pedaltönen da du sofort Gegenwehr hast und du dagegen hälst (Reflex). So erreichst du das gegenteil. Ich bin Berufsmusiker und übe 3 mal am Tag nichts desto trotz kann es sein das ich auch steife Lippen habe durch überanstrengung oder Stau auf der Autobahn zum Gig und gleich loslegen. Dieses Rezept hilft immer auch bei meinen Kollegen und Schülern.
Hoffe konnte helfen! :huepf:
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carsten37
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Re: Vormittags schlechter Ansatz

Beitrag von carsten37 »

Robert, ich habe eben im "Schnelltest" deinen Tipp versucht nach zu vollziehen.
Nach meinem empfinden soll diese Übung bezwecken, das sich praktisch der "untere" Lippenbereich anfangen zu schwingen, besser durchblutet werden und somit die Lippen im Allgemeinen sich anfangen zu "lockern" ?

Schöne Grüße aus Nordhessen :)

Carsten


P.S. Sorry für meine vielen Beiträge heut, aber ich hab Langeweile und bisher nichts anderes vor :cracy:
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Re: Vormittags schlechter Ansatz

Beitrag von Bixel »

Robert Mai hat geschrieben:...und schließe deine Lippen in der Mmmm Position...

(...)

Nebenbei erwähnt zeigt es dir die optimale Position deiner Lippen (Schwingung).
Es gibt unendlich viele verschiedene Lippenpositionen für das Erzeugen des Sprachlautes "Mmmmm".

Bei mir unterscheidet sich die Lippenposition für ein gesprochenes "Mmmmm" sehr deutlich von der meines Trompeten-"Mmmmm".

:o
.
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Re: Vormittags schlechter Ansatz

Beitrag von biancoblu »

Mooni hat geschrieben:...
Ich habe gelesen, dass man in der Früh etwas dicker Lippen hat, und das die mögliche Ursache sein ....
Insgesamt würde ich Dir raten, weniger darüber nachzudenken oder nachzulesen. Am besten, Du machst genau das, was Du auch zu anderen Tageszeiten machst. Vertrauen in Dein System nicht durch Misstrauen in Deine Tages(zeiten)form zerstören.

Gruss
biancoblu
Try to improve to some extent each day and to experience that satisfying pleasure ... - H. L. Clarke
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Re: Vormittags schlechter Ansatz

Beitrag von Robert Mai »

Hallo nochmal!

Komm grad aus dem Keller vom Praktizieren! Carsten das hast du sehr gut realisiert!! :huepf: Die untere Lippenpartie wird von vielen Trompetern gänzlich vernachlässigt. Diese Übung zeigt uns auch das optimale Schwingungsverhältniss zwischen Ober und Unterlippe. Auch die Unterlippe soll sich am Tonerzeugen beteiligen zum anderen auch die Oberlippe schützen. Also 2 Fliegen mit einer Klappe. Mit der Zeit stellt sich so der Ansatz automatisch darauf ein und das mit einer simplen einfachen Übung. Ist ja auch nur ein Tip! Muss ja auch keiner machen!! Beim Mmm meine ich das normal Mmm so wie man es spricht . Also nicht alles muss mit Trompete gleich assoziiert werden. Wie ihr vielleicht noch nicht wisst bin ich Historischer Trompeter (Naturtrompete ohne Intonationslöcher) und muss ganz andere Bereiche noch mitnutzen was heute leider viele nicht mehr wissen oder zugänglich sind. Viele kleine Gesangsübungen wie zb diese genannt Buzzing mit Zuhilfenahme der Stimmbänder gehört zu unseren Übepraktiken. Noch ein weiterer Vorteil dieser Technik. Doppel und Triolenzunge geht mit der Zeit wie am Fließband. Meist verschließen hier die Stimmbänder den Hals und alles gerät ins Stocken. Da ich auch moderne trompete spiele mit einigen Bravourstücken die auf mich zukommen nutze ich diese Technik auch dafür. Wenn einer will dann probierts doch es geht hierbei auch um ein Gefühl des freien Halses und beim Singen ist der Hals frei. Probiert doch mal mit geschlossen Stimmbändern zu singen!! :argh: Gell funktioniert nicht!! Tut sogar aua. Es entspannt nicht nur Lippen sondern auch den ganzen Halsbereich und der Durchzug für Luft passt. Denn das was zuerst da sein muss ist die Luft und nichts anderes um spielen zu können. Dann schön gestützt nachschieben und die Zunge macht Takatak oder tataka tataka so oft hintereinander und so schnell wie geht ohne Blockade. Ok Thema verfehlt ging ja nur um steife Lippen am Morgen! :cracy: Also Mmm wie gesprochen!

Ich hoffe ich konnte Unklarheiten beseitigen!
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