Eintragungen im Notenmaterial

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Singvögelchen
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Eintragungen im Notenmaterial

Beitrag von Singvögelchen »

Hallo Leute, heute will ich mal in Erfahrung bringen, ob und wie ihr eure Einzeichnungen im Notentext unterbringt. Habt ihr eure eigenen, nur euch verständlichen Codes oder sind eure Eintragungen auch jeden anderem verständlich, z.B. im Leihmaterial?

Ein paar Beispiele von mir selber: wenn ich merke, dass ich mit meiner normalen Atmung eine Phrase nicht durchhalte, zeichne ich mir vorher ein extradickes Atemzeichen ein.
Oder wenn schon fortissimo geschrieben steht, es dem Dirigenten aber nicht reicht, mache ich entweder noch ein bis drei kleine "f" dazu oder bei zurückzugebenden Noten ein dezentes kleines + neben das ff. Entsprechend beim pp-.
Wenn in technisch diffizilen Passagen plötzlich zwei oder drei Sechzehntelnoten nacheinander folgen (f-d-b oder a-cis...am besten noch enharmonisch verwechselt), die exakt gleich gegriffen werden, mache ich einen waagerechten Strich drüber, um nicht im Eifer des Gefechts überflüssigerweise die Ventile zu drücken. Gerade diese kleinen Striche haben mir schon riesig geholfen, den Überblick zu behalten.
Und wenn ich in der ersten Probe so richtig Schiffbruch erleide, dann gibt es einen dicken Kringel als Merkhilfe zum Üben.

Ach ja, noch was, auch radiert wird,
besonders wenn irgendwelche Pappnasen nicht
transponieren können und Griffe drübergeschrieben haben :rot: ,
die ich dann nicht gebrauchen kann
weil ich statt der B-Trompete die C-Trompete benutze.

Wie haltet ihr das? Schon voll digital oder noch mit weichem Bleistift? :Hä:
Liebe Grüße vom Singvögelchen!


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saxpeter
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Re: Eintragungen im Notenmaterial

Beitrag von saxpeter »

Ich denke,daß ich die üblichen Zeichen setzte. Also die zusätlichen Wünsche für die Dynamik.
Allerdings muss ich mir die Sprünge sehr deutlich markieren. darum sind in all meinen Noten
deutlich rote Filzermarkierungen.

Gruß Peter
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Re: Eintragungen im Notenmaterial

Beitrag von soundhighend »

Ich mache mir von dem zu spielenden Material Kopien meiner Stimmen, in die ich ungeniert und für mich verständlich all' das 'reinschreibe, was ich mir nicht merken kann.
TrompetenKäfer
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Re: Eintragungen im Notenmaterial

Beitrag von TrompetenKäfer »

Ich male mir häufig allerhand Zeug in die Noten. Aber auch nur in Kopien von dem Notenmaterial, das ich kriege.
Ich mags nicht, meine Sachen wo rein zu schreiben, wo vielleicht irgendwann jemand anders, ders spielen muss, nix damit anfangen kann.

Irgendwelche besonderen Codes oder allgemein gängige Bezeichnungen gibts, glaub ich, im klassischeren- bis blasmusikalischen Bereich nicht. Obs im Jazz sowas gibt, weiß ich nicht.

Im Grunde ists auch wurscht, da es darum geht, dass du das so spielst, wie´s da steht und/oder der Dirigent das haben will.

Welche Eintragungen du dafür brauchst, hängt von dir ab. Ich würd das so machen, dass du´s verwenden kannst.
CityOfMozart
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Re: Eintragungen im Notenmaterial

Beitrag von CityOfMozart »

Ich benütze einen weichen Bleistift, zwischen 3 und 5B, dann kann mein Nachfolger mühelos wieder tabula rasa herstellen.
LG Andreas
hixi63
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Re: Eintragungen im Notenmaterial

Beitrag von hixi63 »

Ich mache Einzeichnungen in Originalnoten nur mit einem Bleistift. In kopierten Noten benutze ich auch Textmarker oder Buntstifte. Wenn ich bei einer Stelle besonders aufmerksam sein muss, male ich eine Brille oder ein Ausrufezeichen drüber. Wenn ich mich daran erinnern möchte, dass vor einer Note ein # oder ein b steht, obwohl es nach den Notationsregeln logisch ist, schreibe ich das # oder b über die Note und nicht davor. Bei schwierigen Rhythmen mache ich Striche über die Zählzeiten.

Mich würde interessieren, wie ihr euch das Lesen eines Stücks erleichtert, in dem viele verschiedene Taktarten (z.B. 6/8, 3/4, 7/8, 2/4, ....) nacheinander folgen und das in schnellem Tempo zu spielen ist, wie z.B. "Le Sacre du Printemps". Ich habe in solchen Noten einmal Striche und Dreiecke gesehen. Schreibt ihr euch auch irgendwelche Zeichen oder Symbole über die Noten und wenn ja, welche. Ein Beispiel wäre klasse.
Singvögelchen
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Re: Eintragungen im Notenmaterial

Beitrag von Singvögelchen »

Ja, "Sacre" ist seit hundert Jahren der Klassiker schlechthin für vertrackte Rhythmen...hab ich neulich mitspielen dürfen, immer wieder der Hammer. :gut: :gut: :gut:
Die Dreiecke in den beliebten Fünfertakten sind für die 3/16 oder 3/8 Gruppen, die Striche für 2/16 bzw. 2/8, oder wie auch immer das Stück aufgebaut ist. Die Einteilung muss natürlich dem Dirigat entsprechen, wenn sich der Kutscher vorn verpinselt ist der Ofen aus. Hin und wieder wechselt noch ein 7/16 Takt zwischenrein, da kann man nicht mehr nach Taktstrichen schauen.
Der Hintergrund ist ganz praktisch darin zu suchen, dass im Eifer des Gefechts nur noch zwischen schnell aufeinanderfolgenden Zweier- oder Dreiergruppen unterschieden werden kann.

Beispiel: im Arutjunjan Konzert ist der vierte Takt des Themas (nicht die Einleitung!) zwar als 4/4 notiert, in Wirklichkeit aber als 3+3+2/8 zu spielen und zu phrasieren. Zwei Dreiecke und ein Strich, mit dieser Einzeichnung begreift das jeder Schüler sofort. Fast so was wie eine mittelalterliche Hemiole im Sinne von Schwerpunktverschiebung.

Einmal hatten wir ein Crossover-Projekt mit einer Band vom Balkan, da gab es die abenteuerlichsten Taktangaben (elf achtel, 14 Achtel usw.) Im Prinzip war alles durchkomponiert in stetiger Abwechslung von Zweier- und Dreiergrüppchen. Die Bandmitglieder haben einfach kurze (zwei Achtel) und lange (drei Achtel) Schläge empfunden und gespielt, in diesen Rhythmen noch improvisiert, abartig schnell und virtuos. Man kann sich vorstellen, wie schwer sich das traditionelle Sinfonieorchester damit getan hat. Da haben die kleinen Dreiecke und Striche und ein sehr sicherer und lauter Drummer schon sehr geholfen.
Liebe Grüße vom Singvögelchen!


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Re: Eintragungen im Notenmaterial

Beitrag von NoNickName »

Hallo.

Ich persönlich halte auch nichts von Griffe einzeichnen; allerdings auch nichts von dem Dogma, dass ein Trompeter immer und unabhängig von der Literatur wild transponieren soll ohne Hilfsmittel. In Kopien der Originale trage ich daher bei Bedarf auch die Notennamen der Töne ein, die ich mit dem gewählten Instrument spielen muss, falls sie transponierend notiert sind. Zumindest bei Bedarf aber die klingenden Noten. In Originalnoten würde ich aber nichts eintragen diesbzgl., da das Eintragen in den Kopien sich meist in den Proben automatisiert und im Konzert redundant ist (meistens).

Für schwierige Stellen zeichne ich eine Brille, manchmal das Metrum des Wedlers sofern abweichend und bei schwierigeren Rythmen die Hauptzälzeit sowie die tatsächlich geforderte Lautstärke...

P.S.: bei Textmarkern in den Noten bekomme ich "Augenkrebs"....doch da gibt's wahre Meisterwerke :wink:
Grüße vom NoNickName
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Re: Eintragungen im Notenmaterial

Beitrag von Singvögelchen »

Hin und wieder habe ich Anlass, einen Totenkopf einzuzeichnen. :mrgreen:
Liebe Grüße vom Singvögelchen!


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Re: Eintragungen im Notenmaterial

Beitrag von NoNickName »

Leider hat mein zeichnerisches Talent mit beginnender Pubertät quasi antiproportional zu meinen musikalischen Ambitionen abgenommen....Totenkopf geht nicht mehr. Höchstens außer "Brille" noch "biohazard"-Symbol. :D
Grüße vom NoNickName
Trumpetjörgi
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Re: Eintragungen im Notenmaterial

Beitrag von Trumpetjörgi »

Ich nehme mir die Freiheit alles was ich für notwendig halte mit Bleistift einzutragen, notfals mach ich mir Kopien!
Dazu gehören neben Brillengestellen auch Kisten wenn der vorne da eine Große Kiste macht!
Atemzeichen, Phrasierungen und Hilfsstriche bei Taktverschiebungen.
Ich schäme mich auch nicht die "Knöpfe" drüberzuschreiben bei blöden Griffen oder Transpositionen;
als Dilettant stehe ich auf dem Standpunkt: Entscheidend ist was vorne rauskommt!
Zuletzt geändert von Trumpetjörgi am Mittwoch 4. September 2013, 10:24, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Eintragungen im Notenmaterial

Beitrag von NoNickName »

@Trumpetjörgi: diesen Standpunkt sollten nicht nur Dilettanten als Prämisse nehmen!!!
:gut:
Grüße vom NoNickName
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Dobs
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Re: Eintragungen im Notenmaterial

Beitrag von Dobs »

Trumpetjörgi hat geschrieben:Ich schäme mich auch nicht die "Knöpfe" drüberzuschreiben bei blöden Griffen oder Transpositionen;
als Dilettant stehe ich auf dem Standpunkt: Entscheident ist was vorne rauskommt!
Mach ich auch so. Oder z. B. auch die entsprechenden Hilfsgriffe, wenn die bei einem Lauf in FIS-Dur oder so besser in den Fingern liegen.
Habe dabei zwar schon witzelnde Blicke kassiert, aber mir ist es lieber, ich treffe die richtigen Noten, als dass das Blatt clean aussieht.
"Musik und Bier sind Themen, die traditionell sehr eng miteinander verbunden sind." - Sch.-Hausbrandt (Herri Bier)
buddy
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Re: Eintragungen im Notenmaterial

Beitrag von buddy »

Ein ehemaliger Trompetenlehrer erzählte mir seinerzeit, dass man bei Peter Herbolzheimer "Strafe" zahlen musste, wenn man keinen Bleistift für Eintragungen in die Noten dabei hatte. :mrgreen:

Standardbemerkungen sind bei mir das Datum, wenn ich ein Stück das erste Mal übe, außerdem Übungstempi, sobald ich das Metronom dazu nehme.
Das Brillnesymbol bracueh ich vor heiklen Stellen, die Atemzeichen, falls die Gelegenheit nicht offensichtlich ist und manchmal weitere Angaben zur Artikulation, die nicht im Text stehen, mir aber bei Aufnahmen gefallen haben.
Manchmals notiere ich auch Ausrufezeichen plus z.B. Versetzungszeichen, wenn ich eine Stelle beim Üben mehrfach falsch gespielt habe.
Sandkuchen
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Re: Eintragungen im Notenmaterial

Beitrag von Sandkuchen »

Das wichtigste sind für mich die Atemzeichen! Wenn der Dirigent Änderungen gegenüber dem Notenmaterial vorgibt, zeichne ich es ein. Ansonsten halte ich es nach dem Motto, so wenig wie möglich. Die meisten Eintragungen bringen mir nichts und machmal irritieren sie mich ehr. Insbesondere eingezeichnete Vorzeichen als Erinnerung funktionieren bei mir nicht.
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