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ausspielen = sinnvoll?

Verfasst: Dienstag 24. Januar 2006, 14:08
von Pappnase
Moin moi,

was haltet Ihr vom ausspielen? Hal das irgendwelche Vorteile für die Lippen, wird dadurch die Erholung der Lippen gefördert?

Ich persönlich spiel am Schluss meiner Übungszeit immer etwa 5-8 Minuten Pedaltöne.

Wie spielt Ihr euch aus?

Verfasst: Dienstag 24. Januar 2006, 15:13
von schlafsack2
Ganz ärlisch?? - Nö.

Da muss ich mich echt fragen, was das bringen soll? Gut, Sportler laufen nach einer harten Trainingsstunde oder nach einem Wettkampf auch aus, aber ich glaube, dies ist nicht zu vergleichen!

mfg

Verfasst: Dienstag 24. Januar 2006, 15:16
von kuhlo
Ich halte es für wichtiger, sich vorher nicht zu verausgaben. Dann kann man ohne sich auspielen zu müssen, mit einem lockeren Gefühl aufhören. Wer im Vorfeld schon für Schwellungen an den Lippen gesorgt hat, dem helfen auch keine Pedaltöne mehr.

Gruß Kuhlo

Verfasst: Dienstag 24. Januar 2006, 15:47
von burt
Habe ich früher auch gemacht, als ich mich noch regelmäßig verausgabt habe. Hat nichts gebracht.
Das, was Kuhlo sagt, ist korrekt.
Rechtzeitig aufhören und beim Üben Pausen machen.
Dann brauchst Du so etwas nicht. :)

Re: ausspielen = sinnvoll?

Verfasst: Dienstag 24. Januar 2006, 15:49
von BrigantiumJazz
Ich improvisiere zum Schluss so etwa 5-10 Minuten...alles was mir grad in den Kopf kommt.......bei mir lockert das den Ansatz und der Kopf wird so richtig frei........frei für den Rest vom Tag (Anmerkung: ich probe Morgens vor der Arbeit...)

Verfasst: Dienstag 24. Januar 2006, 16:11
von Trumpet-Master
Gerade die Pedaltöne sind nach anstrengendem Üben wichtig, das fördert den Ansatz.

Verfasst: Dienstag 24. Januar 2006, 16:23
von kuhlo
Trumpet-Master hat geschrieben:Gerade die Pedaltöne sind nach anstrengendem Üben wichtig, das fördert den Ansatz.
Wie kommst Du darauf? Wer sagt eigentlich, das man sich für einen guten Ansatz täglich verausgaben muß?

Zum lockern zwischen Übungseinheiten und in der Aufwärmphase ist das Blasen von Pedaltönen sicher sinnvoll. Aber wenn man bis zur Ermüdung geblasen hat, sollte man schnell die Trompete in den Koffer legen. Das ist meine Meinung.

Gruß Kuhlo

Verfasst: Dienstag 24. Januar 2006, 16:33
von Trumpet-Master
Nein das stimmt nicht ganz kuhlo, dass wenn man bis zur Ermüdung geblasen hat, sollte man schnell die Trompete in den Koffer legen. Dafür sind Pedaltöne auch da, damit man die Lippen für den nächsten Tag lockert. Das fördert ja erst richtig den Ansatz. Probiers mal dann wirst du es merken :!:
Ach ja und "wer sagt eigentlich, das man sich für einen guten Ansatz täglich verausgaben muß? "

Das hab ich nicht behauptet, dass man sich für einen guten Ansatz täglich verausgaben soll!! Ich habe das allgemein bezogen, FALLS du dich mal so richtig verausgabst. Und das mit dem Ansatz fördern hab ich auf die Pedaltöne bezogen!!

Verfasst: Dienstag 24. Januar 2006, 16:48
von chaosproduzent
wobei ja in irgendeiner schule/methode - möglicherweise caruso???- (ich weiß es nimmer) sehr stark wert darauf gelegt wird, nach den pedaltönen grundsätzlich nochmal ne chromatische tonleitervon c bis zum c``` hoch und runterzuträllern... wenn ich mich da nicht ganz irre...

Verfasst: Dienstag 24. Januar 2006, 16:51
von hannes
Ist nicht nötig. Wem es mental hilft, der soll es tun. Doch im Grunde ist es Zeitverschwendung, da man bei notwendiger Erholung einfach nichts tun muss.
Das Musizieren bzw. Improvisieren zähle ich nicht zum Ausspielen, da dies doch eher dem Spaßfaktor und der Routine dient und nicht nur in den oft empfohlenen tiefen Lagen stattfindet.
Als Ansatzsteigerndes Mittel dient es gewiss nicht. Dies ist eher ein subjektives Empfinden, das im streng wissenschaftlichen Sinn keinerlei Nachweis fand. Alle meine Trompetenlehrer (inklusive Marsalis, Hargroove, Burba usw. bei Workshops) halten "Ausspielen" für überflüssig und unwirksam.
Würde aber gerne erfahren, ob es Profis gibt, die das lehren und selbst praktizieren. Ich halte es für Quatsch, nach einem anstrengendem Auftritt oder Probe hinterher noch 10 Minuten mit Pedaltönen u.ä. zu verbringen.
Doch wem's (warum auch immer) hilft - warum nicht?

Hannes

Verfasst: Dienstag 24. Januar 2006, 17:45
von Zap
Für mich ist es rein mental wichtig, am Schluss schön und sauber zu spielen - also quasi "mit einem schönen Ton auf den Lippen" aufzuhören.

Ich fände es außerdem merkwürdig, mit Pedaltönen anzufangen und aufzuhören - gerade so, als ob die tiefen Töne die Basis wären, auf denen alles andere entwickelt wird.
(Bevor jetzt alle schreien "das sind sie doch" - alle Trompetenlehrer und -methoden, die ich kenne, entwickeln die Pedaltöne aus dem normalen Register heraus - da können sie wohl kaum die Basis für irgendwas sein.)

Verfasst: Dienstag 24. Januar 2006, 17:50
von mw1308
Was ich gelegentlich nach längerem Spielen mach, ist gaaanz tiefe Pedaltöne zu blasen (ich glaub bei Spaulding und Smiley ist's in den Übungen dabei).
Quasi entweder nur die ganze Ober- bzw. die ganze Unterlippe ins Mundstück und blasen. Dabei sollte ein ganz tiefer Pedalton rauskommen. Wenn ichs mach dann nie öfter als 3 - 4 mal. Reicht für mich als Lockerung.

Verfasst: Dienstag 24. Januar 2006, 18:01
von kuhlo
Ich habe ja auch gar nichts gegen Pedaltöne einzuwenden. Allerdings wehre ich mich gegen den Eindruck, man könnte bei abgeblasenen Lippen, mit irgendwelchen Lockerungsübungen noch etwas retten. Bei Schwellungen der Lippen sofort aufhören, alles andere ist Blödsinn.

Gruß Kuhlo

Verfasst: Dienstag 24. Januar 2006, 18:12
von hannes
Es ging überhaupt nicht um das Kritisieren von Pedaltonübungen, sondern um die Einstellung, dass man sich "ausblasen" muss. Die beste Entspannung ist einfach nichts zu tun. Um einen anderen Vergleich aus dem Sport heranzuziehen (wird ja gerne als Beweis für den Sinn des "Ausblasens" genannt): Ich kenne keine Bodybuilder, die nach ihrem harten Training kleine Gewichte nehmen. Wenn man anstrengend geübt/aufgetreten ist, dann ist die beste Entspannung und Vorbereitung auf den nächsten Tag "Nichtstun".
Warte übrigends noch auf eine Antwort bzgl. meiner Frage, ob es Profis/Trompetenlehrer gibt, die dies lehren/machen!

So long

Hannes

Verfasst: Mittwoch 25. Januar 2006, 03:24
von Ciquo
ich mache es nicht...ich habe aber ehrlichgesagt, im vergleich zu den meisten postern hier, recht wenig ahnung von tuten und blasen :)

das mit den bodybuildern stimmt...auf der anderen seite laufen sich audauersportler ja auch aus...

ich warte mal auf eine kompetentere antwort^^