troschi hat geschrieben: ↑Mittwoch 31. Mai 2023, 13:01
Hallo ,
ist es denkbar das du dich selbst beim "Overblowing" erwischt hast ??
...mir an manchen Tagen....
.
Was ist an diesen Tagen anders , wäre dann die entscheidende Frage.
LG jörg
Hi - danke für die Nachfrage:
Ich hatte in der Vergangenheit enorme Leistungsschwankungen - an einem Tag hab ich gespielt wie ein Anfänger, am nächsten ging gefühlt alles. Seit ich BE mache, den Ansatz (Lippenöffnung!) und die Atmung unter professioneller Anleitung modifiziert habe und dadurch insgesamt nun "lockerer" und mit weniger Energieaufwand spielen kann, haben sich die "Ausreißer" in den Anfängermodus eingestellt und ich bin konstant besser geworden: Vor allem Klang, Ausdauer und Höhe haben sich durch die Bank enorm verbessert.
Jetzt fühlen sich aber die Lippen nicht jeden Tag gleich an. Mittlerweile kriege ich mein Spielsystem nach einem ordentlichen Warm-Up so hin, dass es sich gut anfühlt, auch wenn ich am Vortag einen harten Gig hatte und mich "überspielt" habe. Dann gibt es jedoch Tage, da merkt man beim Einspielen schon "wow, heut geht es super". Vor dem Spiegel oder bei Videoaufnahmen kann ich aber bei solch sehr guten Tagen aber keinen Unterschied bei Ansatz oder Atmung erkennen. Jetzt würde ich eben dieses Gefühl von diesen "sehr guten Tagen" gerne täglich konservieren & abrufen, aber irgendwie gelingt mir das nicht: Mein Lehrer meint, eine gewisse Tagesverfassungschwankung hat jeder Trompeter, auch er, sogar die Solo- und Orchestertrompeter. Halt auf einem Niveau, die selbst der Zuhörer vom Fach nicht wahrnimmt. Deswegen ist das Ziel, die Schwankungen nach unten "weg" zu bekommen (was uns ja gelungen ist) um sich konstant weiter zu verbessern, die Ausreißer nach oben gibt es allerdings immer.
Da ich in letzter Zeit viel mit dem "Practise Mute" geübt habe, ist mir aufgefallen, dass
a) die Warmup-Bindeübungen unabhängig von der Tagesverfassung besser & konstanter funktionieren,
b) ich mir wie im vorherigen Beitrag oben beschrieben einbilde, mehr "halt" zu haben und
c) generell durch den Widerstand ein entspannteres Spiel - speziell bei leisen oder hohen Passagen - einstellt.
Und jetzt stell ich mir eben die Frage nach dem "warum" - ich will den Vorgang verstehen: Normalerweise müsste ja lt. meinem Verständnis, wenn ich etwas vorne in den Trompetenschallbecher Stecke - speziell bei Bindungen - schwerer gehen und der Körper bzw. Luftführung muss mehr gegen den Widerstand arbeiten, oder?
Was dann auch zum Thema Equipment führt: Bis jetzt habe ich immer Instrumenten mit möglichst wenig Widerstand den Vorzug gegeben, heavy-Mundstücke und heavy-caps gemieden wie der Teufel das Weihwasser. Aber jetzt hab ich mir mal vorgenommen, mit einem heavy-cap zu experimentieren, um zu sehen/fühlen ob das dann beim Spiel ohne Dämpfer zu einem ähnlichen Effekt führt.