Schadet Üben mit Übedämpfer auf die Dauer?

Ansatzfragen, Welche Methode ist die beste,
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Markus818
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Re: Schadet Üben mit Übedämpfer auf die Dauer?

Beitrag von Markus818 »

Hallo Blechtröte,

irgendwo im Forum gibts nen Thread wo jemand die verschiedensten Practicemutes getestet hat, fand ich damals bei meiner Entscheidung sehr hilfreich.
Ich spiele ca. 50% meiner Übezeit mit Dämpfer. Hab bisher das Yamaha Silentbrass (Version 1) testen können, was für meinen Geschmack zu schwer ist und auch relativ viel Wiederstand hat. Die zweite Generation vom Silentbrasssystem ist leichter, weniger Wiederstand und ca. gleich leise, aber für meinen Geschmack noch nicht ausreichend.

Außerdem habe ich mir vor 2 Monaten den Wallace Studio Dämpfer gekauft: https://www.thomann.de/at/wallace_twc_m ... studio.htm
Der ist leicht und Dämpft gut, klingt sehr nach Harmon Mute und der Wiederstand lässt sich mit einem Metallstift ein bisschen verändern. Problem bei diesem Dämpfer ist aber, dass er relativ schmal ist und somit nicht in großen Schallbechern hält. (Druchmesser 125mm passt gerade noch, 130 ist wahrscheinlich schon zu groß)

Am Besten finde ich aber wie meine Vorposter jedoch den Sshhmute von Bremner! Der ist wirklich Top. Sehr günstig (der billigste den ich kenne), ist aus Kunststoff, deswegen also sehr leicht, trotzdem robust (lag schon mehrmals am Boden, 1 mal mit Trompete ^^) und er hat am wenigsten Widerstand von allen. Dafür dämpft er aber auch am wenigsten, jedoch so viel, dass in hellhörigen Wohnungen selbst aufmerksame Nachbarn nix hören.

Als kleiner Tipp noch: Wichtig ist beim Üben mit Übedämpfer auf jeden Fall, dass man sich nicht zum lauter spielen verleiten lässt! Ist mir Anfangs oft so passiert, weil man einfach den normalen Klang im Ohr hat und den auch erzeugen will. Hatte bei mir zur Folge, dass ich das Mundstück mehr an die Lippen presste, ist mir aber zum Glück schnell aufgefallen.

Gruß Markus
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Re: Schadet Üben mit Übedämpfer auf die Dauer?

Beitrag von Singvögelchen »

Liebe Blechtröte :D

ich würd an deiner Stelle das gesamte Thomann-Sortiment an leisen Dämpern bestellen, in Ruhe probieren und den geeignetsten behalten. Den Rest zurückschicken, dann kommt das übrige Geld zurück. Zu den ausgewiesenen Übedämpfern (meistens nicht so dolle, von der Elektronik halt ich eh nichts) würd ich noch ein paar Harmon-mutes probieren. Oder du rufst an, bzw. fährst mal vorbei, die Leute aus der Blechabteilung sind sehr freundlich und haben auch die entsprechende Ahnung.
Liebe Grüße vom Singvögelchen!


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Re: Schadet Üben mit Übedämpfer auf die Dauer?

Beitrag von blechfan »

Markus818 hat geschrieben:Am Besten finde ich aber wie meine Vorposter jedoch den Sshhmute von Bremner! Der ist wirklich Top. Sehr günstig (der billigste den ich kenne), ist aus Kunststoff, deswegen also sehr leicht, trotzdem robust (lag schon mehrmals am Boden, 1 mal mit Trompete ^^) und er hat am wenigsten Widerstand von allen. Dafür dämpft er aber auch am wenigsten, jedoch so viel, dass in hellhörigen Wohnungen selbst aufmerksame Nachbarn nix hören.
Kann ich voll bestätigen. Ich habe vor ca. 2 Jahren auf den Bremner umgestellt. Oft übe ich noch nach Mitternacht; ist noch keiner aufgewacht und hat sich auch noch keiner beschwert. Ich finde den Widerstand sehr angenehm und die Intonation wird auch nicht verfälscht. Empfehlenswert, das Teil!
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Re: Schadet Üben mit Übedämpfer auf die Dauer?

Beitrag von TrumpetDelight »

Hallo zusammen,

mir geht es ähnlich wie manchen Vorrednern. Ich verwende auch den alten Silent Brass von Yamaha und den Best Brass Übungsdämpfer. Da ich derzeit in einem Mehrfamilienhaus inkl. Steuerberater und Zahnarzt wohne bleibt mir eigentlich nichts anderes übrig als immer mit Dämpfer zu spielen. Das Resultat ist das Gewöhnen an den höheren Luftwiderstand wobei die Ausdauer dann ohne Dämpfer in den Keller geht. Mir geht es sogar öfter mal so, dass ich das Widerstandsgefühl mit Dämpfer auch gerne ohne auf der Trompete hätte. Diesen Effekt lässt sich auch ganz einfach nachweisen, indem man den Dämpfer leicht in das Schallstück steckt, so leise wie möglich einen Ton anspielt und den Dämpfer dann während des Spielens entfernt. Der Ton reist dann ab. Wenn man weiter bläst und den Dämpfer wieder einsteckt dauert es kurz bis der Druck in der Trompete wieder aufgebaut ist und der Ton spricht wieder an.

Hat jemand diesbezüglich schon Erfahrungen gemacht bzw. lohnt sich evtl. der Versuch die Mundstückbohrung ohne Dämpfer zu reduzieren um einen höheren Widerstand zu erhalten? Sicherlich fängt man sich damit wieder andere Probleme (Tonvolumen, Klang) ein?! Ich spiele derzeit auf einem Bach 7D also nichts extremes meiner Ansicht nach.

Danke & Grüße
~TD~
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Re: Schadet Üben mit Übedämpfer auf die Dauer?

Beitrag von buddy »

TrumpetDelight hat geschrieben:Mir geht es sogar öfter mal so, dass ich das Widerstandsgefühl mit Dämpfer auch gerne ohne auf der Trompete hätte.
Vielleicht macht das eine Trompete wie die YTR-9335CHS zum neuen Leitbild. :ironie:
Ohne Schei..., das Yamaha Atelier hat laut TrumpetScout die 9335CHS von Andy Haderer mit (noch) mehr Widerstand modifiziert und die (sehr offene) 8335LA von Rüdiger Baldauf ebenfalls.
Wenn Du eine Yamaha spielst, ist eine Erfüllung deines Wunsches auf diesem Weg möglich.

Grundsätzlich würde eine deutliche Beeinflussung durch Austausch des Mundrohres gehen, die Abstimmung des Gesamtsystems muss natürlich im Auge behalten werden.

Zum Mundstück - bei Marcinkiewicz wird das sehr schön erklärt, so steht unter "Throat":
The entrance determines how smoothly the air moves from the cup through the venturi or drill.
If the entrance is too sharp it creates more resistance. If the entrance is more open, less resistance is generated.
https://www.marcinkiewicz.com/mouthpiece-anatomy/
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Re: Schadet Üben mit Übedämpfer auf die Dauer?

Beitrag von OndraJ »

Auch die YTR 8335LA von Christopf Moschberger wurde lt. dem Trumpetscout vom Yamaha Atelier mit mehr Widerstand versehen.
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Bixel
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Re: Schadet Üben mit Übedämpfer auf die Dauer?

Beitrag von Bixel »

TrumpetDelight hat geschrieben:...das Gewöhnen an den höheren Luftwiderstand...
Frage an die Physiker:

Erhöht sich der Luftströmungswiderstand einer Trompete, wenn eine stehende Welle im System etabliert wird?
Oder bleibt der Luftströmungswiderstand genauso hoch wie wenn Luft durch die Trompete geblasen (also nicht: ge-buzzed) wird?

Zum reinen "Luftwiderstand" einer Trompete mit/ohne Dämpfer:

http://www.trompetenforum.de/TF/viewtop ... 50#p233050

:o
Rausgehen ist wie Fenster Aufmachen, nur viel krasser.
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Re: Schadet Üben mit Übedämpfer auf die Dauer?

Beitrag von buddy »

OndraJ hat geschrieben:Auch die YTR 8335LA von Christopf Moschberger wurde lt. dem Trumpetscout vom Yamaha Atelier mit mehr Widerstand versehen.
Dieses feine Teil ist vielleicht doch eine "eierlegende Wollmilchsau" unter den Perinet-Trompeten.
Auf jeden Fall ist sie für mich auch unmodifiziert und mittlerweile mehreren Jahren im Fuhrpark immer noch das echte Sahneschnittchen. :D
Es ist ziemlich schwierig, auf einer 8335LA keinen Spaß am Spiel zu haben - außer natürlich man hat ganz spezielle Vorlieben wie schwerem Gewicht, deutlichem Widerstand, besondere Schärfe im Ton usw...
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Re: Schadet Üben mit Übedämpfer auf die Dauer?

Beitrag von Trumpetier001 »

Hier http://www.trompetenforum.de/TF/viewtop ... it=Bitmute gibt's auch noch Vorschläge für einen Übungsdämpfer, den man auch noch vom Widerstand konfigurieren kann.
Hab mir so ein Teil auch gebaut, allerdings eine Plastikflasche verwendet (ich glaube es war eine Bionade Plastikflasche) und diese am Hals etwas gekürzt und mit Moosgummi beklebt. Das Loch am Ende kann man entsprechend vergrößern und hat dann einen geringeren Widerstand.
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Re: Schadet Üben mit Übedämpfer auf die Dauer?

Beitrag von OldEmo »

Ich denke mal, üben mit Dämpfer ist immer noch besser als gar nicht üben. Wenn man das aber ausschließlich macht, wird es beim offenen Spiel problematisch. Ich habe das längere Zeit mit einem Bremner Sssh und einem Jo Ral Bubble probiert, weil ich letzteren bei Auftritten brauche. Mit solchen Dämpfern spielt man ein ganz anderes Instrument. Das Spielgefühl nervt mich einfach nur, fühlt sich an wie schwimmen in Treibsand. Wenn ich dann offen spiele, fehlt die Kontrolle.

Was für mich am ehesten geht ist der Jo Ral TPT-3 Tritone cup. Der ist zwar lauter, aber nicht wirklich durchdringend und das Spielgefühl kommt an das offene recht gut ran. Die Intonation ändert sich fast gar nicht.

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Re: Schadet Üben mit Übedämpfer auf die Dauer?

Beitrag von lurchi »

Bixel hat geschrieben:
Erhöht sich der Luftströmungswiderstand einer Trompete, wenn eine stehende Welle im System etabliert wird?
Nach meinem Verständnis nicht, aber ich bin auch kein (studierter) Physiker.
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Re: Schadet Üben mit Übedämpfer auf die Dauer?

Beitrag von buddy »

Der Hinweis von Bixel auf die Impedanz samt Experiment war sehr hilfreich und sogar dazu gibt's etwas bei Wikipedia:
https://de.wikipedia.org/wiki/Wellenwid ... uerschnitt
So ganz durchgestiegen bin ich beim ersten Lesen aber nicht...
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Re: Schadet Üben mit Übedämpfer auf die Dauer?

Beitrag von blauaug123 »

ich finde, es schadet,

aus diesem Grunde verfüge ich über einen prall gefüllten Kleiderschrank mit 2 Türen, in die ich nur den Trichter stecke, dort, wo die warmen Pullover, etc. am Bügel hängen, die Türen werden dann verschlossen. Ich könnte noch die Ritze für das Rohr mit Teppich oder Pullover abdichten, aber es ist so schon sehr, sehr ruhig,

eine kostenlose Übungskabine :)

:D
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Re: Schadet Üben mit Übedämpfer auf die Dauer?

Beitrag von alberto1966 »

blauaug123 hat geschrieben:ich finde, es schadet,

aus diesem Grunde verfüge ich über einen prall gefüllten Kleiderschrank mit 2 Türen, in die ich nur den Trichter stecke, dort, wo die warmen Pullover, etc. am Bügel hängen, die Türen werden dann verschlossen. Ich könnte noch die Ritze für das Rohr mit Teppich oder Pullover abdichten, aber es ist so schon sehr, sehr ruhig,

eine kostenlose Übungskabine :)

:D
Kann ich auf jeden Fall bestätigen.

Der Übeschrank funktioniert wirklich erstaunlich gut :)

Gruß Albert
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Bixel
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Re: Schadet Üben mit Übedämpfer auf die Dauer?

Beitrag von Bixel »

buddy hat geschrieben:https://de.wikipedia.org/wiki/Wellenwid ... uerschnitt
So ganz durchgestiegen bin ich beim ersten Lesen aber nicht...
Dito! :D

Brauchbar ist für mich aber immerhin der Hinweis, dass "flache, eng mensurierte" Schallstücke den Aufbau der stehenden Welle (und damit die Ansprache einer Trompete) begünstigen.

:gut:
Rausgehen ist wie Fenster Aufmachen, nur viel krasser.
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