Hilfsgriffe für Intonation
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Hilfsgriffe für Intonation
Ich habe mich zuletzt mehr mit der Intonation einzelner Töne beschäftigt, wodurch mir mehr bewusst wurde, dass C#2 bis E2 im Zentrum zu tief relativ zur Grundstimmung sind. Wie man z.B. hier nachlesen kann, ist das völlig normal, aber mich würde interessieren, wie ihr damit in der Praxis umgeht? Gibt es noch andere Töne, für die ihr Hilfsgriffe verwendet?
Mir hilft es, die Töne wir auf der Piccolo (also eine Oktave tiefer) zu greifen, wodurch das Zentrum erhöht wird, die Ansprache allerdings erschwert wird, was fuer E2 noch okay ist, aber für Eb2 bis C#2 sukzessive schlechter funktioniert. Mit viel Übung im pp wird es mit der Zeit besser, wobei ich bei schnellen Passagen doch wieder zur alten Griffweise wechsele.
Früher habe ich eher versucht, nur mittels Gehör eine gleichmäßige Intonation zu erreichen, was ich bei Auftritten auch nach wie vor beherzige. Grundsätzlich bin ich allerdings davon überzeugt, dass ein Ton, der nicht im Zentrum des Instruments angespielt wird, unabhängig davon, ob er relativ zu anderen Tönen stimmt oder nicht, immer einen deutlichen Verlust an Resonanz und Spieleffizienz bedeutet und damit kontraproduktiv ist. Das gilt insbesondere, wenn man wie ich sehr effizientes Equipment spielt (Callet 1SB mit 15mm DM), das nur wenig Raum für Fehler lässt und in dieser Hinsicht knallhart diszipliniert (aber auch mit mühelosem und resonanten Sound belohnt).
Mir hilft es, die Töne wir auf der Piccolo (also eine Oktave tiefer) zu greifen, wodurch das Zentrum erhöht wird, die Ansprache allerdings erschwert wird, was fuer E2 noch okay ist, aber für Eb2 bis C#2 sukzessive schlechter funktioniert. Mit viel Übung im pp wird es mit der Zeit besser, wobei ich bei schnellen Passagen doch wieder zur alten Griffweise wechsele.
Früher habe ich eher versucht, nur mittels Gehör eine gleichmäßige Intonation zu erreichen, was ich bei Auftritten auch nach wie vor beherzige. Grundsätzlich bin ich allerdings davon überzeugt, dass ein Ton, der nicht im Zentrum des Instruments angespielt wird, unabhängig davon, ob er relativ zu anderen Tönen stimmt oder nicht, immer einen deutlichen Verlust an Resonanz und Spieleffizienz bedeutet und damit kontraproduktiv ist. Das gilt insbesondere, wenn man wie ich sehr effizientes Equipment spielt (Callet 1SB mit 15mm DM), das nur wenig Raum für Fehler lässt und in dieser Hinsicht knallhart diszipliniert (aber auch mit mühelosem und resonanten Sound belohnt).
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Re: Hilfsgriffe für Intonation
Kommt natürlich immer auf Instrument und Literatur an.
Meine hin und wieder verwendeten Hilfsgriffe:
es2 - 23
e2 - 3 oder 12 (musst du testen)
g2 - 13 (eher selten)
a2 - 3
d3 - 0
Im Normalbetrieb verwende ich sie kaum aber bei längeren Tönen hört man schon mal genauer hin
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Re: Hilfsgriffe für Intonation
Interessant ist vor allem, mal Videos der hochdekorierten Klassiker genauer anzuschauen. Mein Eindruck ist, dass besonders bei "Nicht-B-Trompeten" (vor allem C-Trompete, Es-Trompete) sehr häufig auf die Hilfsgriffe der zu tiefen Töne anfang der zweiten Oktave zurückgegriffen wird.
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Re: Hilfsgriffe für Intonation
Danke, D3 offen nutze ich auch häufig, G2 und A2 gehen bei mir relativ gut ohne (ich glaube ich hatte bei beiden eher eine Tendenz zum "Overshooting", weil ich bei Arpeggios gewohnt war, die Quinte hochlippen zu müssen).Hochwälder hat geschrieben: ↑Freitag 7. August 2020, 07:08 Kommt natürlich immer auf Instrument und Literatur an.
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Im Normalbetrieb verwende ich sie kaum aber bei längeren Tönen hört man schon mal genauer hin
Das stimmt, ein prominentes Beispiel ist z.B. Hakan Hardenberger bei seiner auf der C-Trp vorgetragenen Serie von Charlier-Etüden. Allerdings scheint er es auch nur bei längeren Tönen und E2-Eb2 zu machen.Sandu hat geschrieben: ↑Freitag 7. August 2020, 08:01 Interessant ist vor allem, mal Videos der hochdekorierten Klassiker genauer anzuschauen. Mein Eindruck ist, dass besonders bei "Nicht-B-Trompeten" (vor allem C-Trompete, Es-Trompete) sehr häufig auf die Hilfsgriffe der zu tiefen Töne anfang der zweiten Oktave zurückgegriffen wird.
Re: Hilfsgriffe für Intonation
Hallo Justus,Justus. hat geschrieben: ↑Freitag 7. August 2020, 00:37 Ich habe mich zuletzt mehr mit der Intonation einzelner Töne beschäftigt, wodurch mir mehr bewusst wurde, dass C#2 bis E2 im Zentrum zu tief relativ zur Grundstimmung sind. Wie man z.B. hier nachlesen kann, ist das völlig normal, aber mich würde interessieren, wie ihr damit in der Praxis umgeht? Gibt es noch andere Töne, für die ihr Hilfsgriffe verwendet?
in Praxis kann sich, je nachdem wie du Intonation und Klangfarbe beeinflussen willst, das Zentrum sehr verschieden gestalten!
Bei vielen Trompeten liegt das E2 als (5. Naturton) tiefer als bei einem Konzertflügel (+/- gleichschwebende Stimmung).
Das E2 bildet mit dem C2 eine reine grosse Terz (Ratio 4:5) ....stimmt also eigentlich sauberer!
https://www.youtube.com/watch?v=KvIYuMVe0M0
In diesem Duett sind bewusst reine intervalle verwendet.....und ein paar Hilfsgriffe....
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Re: Hilfsgriffe für Intonation
Ich nutze bei e´ und e´´ jeweils das dritte Ventil. (Außer in schnellen Passagen, da ist mein Gehirn zu langsam, um die zu hohen Töne wahrzunehmen und als falsch zu erkennen) Es´ und es´´ beide mit 2/3 und minimal getriggert, ca einen Millimeter. Da stimmt auf einmal die Oktave wie nie zuvor. H´´ seit neuestem immer mit 1/3, das sitzt wie Bombe und ist nie zu tief. Bei meiner Piccolo alles, was man mal mit 12 gelernt hat, mit 3, stimmt deutlich besser. könnte aber einfach am jeweiligen Instrument/Bläser liegen.
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Re: Hilfsgriffe für Intonation
Interessant, dass hier bisher das d'' noch gar nicht erwähnt wurde. Dieser Ton bereitet mir die größten Schwierigkeiten (zu tief). Wenn ich mit 1/3 greife, ist es besser, dafür ist die Ansprache furchtbar...
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Re: Hilfsgriffe für Intonation
Wenn genügend Zeit und Kraft vorhanden, bei mir am schönsten mit 0.silberzwiebel hat geschrieben: ↑Mittwoch 30. September 2020, 15:15 Interessant, dass hier bisher das d'' noch gar nicht erwähnt wurde. Dieser Ton bereitet mir die größten Schwierigkeiten (zu tief). Wenn ich mit 1/3 greife, ist es besser, dafür ist die Ansprache furchtbar...
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Re: Hilfsgriffe für Intonation
Wir reden vom d``? Mit O kommt da gar nichts, aber eine Oktave höher schonSandu hat geschrieben: ↑Mittwoch 30. September 2020, 18:12Wenn genügend Zeit und Kraft vorhanden, bei mir am schönsten mit 0.silberzwiebel hat geschrieben: ↑Mittwoch 30. September 2020, 15:15 Interessant, dass hier bisher das d'' noch gar nicht erwähnt wurde. Dieser Ton bereitet mir die größten Schwierigkeiten (zu tief). Wenn ich mit 1/3 greife, ist es besser, dafür ist die Ansprache furchtbar...
D`` stimmt bei meinen Instrumenten super, vielleicht liegt es auch dran, dass ich diesen Ton auf der Naturtrompete (eher hoch gegen das C) ziemlich sicher draufhabe nach vielen Jahren und bei den Ventiltrompeten einfach geradeaus reinspielen kann ohne groß nachzudenken.
Liebe Grüße vom Singvögelchen!
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Re: Hilfsgriffe für Intonation
Ah sorry, stimmt. Hab nicht genug Stricke gezählt .Singvögelchen hat geschrieben: ↑Mittwoch 30. September 2020, 20:30Wir reden vom d``? Mit O kommt da gar nichts, aber eine Oktave höher schonSandu hat geschrieben: ↑Mittwoch 30. September 2020, 18:12Wenn genügend Zeit und Kraft vorhanden, bei mir am schönsten mit 0.silberzwiebel hat geschrieben: ↑Mittwoch 30. September 2020, 15:15 Interessant, dass hier bisher das d'' noch gar nicht erwähnt wurde. Dieser Ton bereitet mir die größten Schwierigkeiten (zu tief). Wenn ich mit 1/3 greife, ist es besser, dafür ist die Ansprache furchtbar...
D`` stimmt bei meinen Instrumenten super, vielleicht liegt es auch dran, dass ich diesen Ton auf der Naturtrompete (eher hoch gegen das C) ziemlich sicher draufhabe nach vielen Jahren und bei den Ventiltrompeten einfach geradeaus reinspielen kann ohne groß nachzudenken.
d'' ist bei meinen Instrumenten auch größtenteils zu tief außer auf der Drehventil, da stimmt er sehr gut. Konsequenz ist dann manchmal, dass ich beim d'' zu hoch bin, weil ich von anderen Instrumenten gewohnt bin, diesen Ton höher zu nehmen. 1/3 als Kombination scheidet für mich aus, da der Klang bzw. das Zentrum doch sehr gewöhnungsbedürftig ist.
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Re: Hilfsgriffe für Intonation
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Re: Hilfsgriffe für Intonation
Oh, danke! Das Wort Equipment hat mich in die falsche Richtung gelenkt, dachte, es handle sich um eine Trompete.
Mit den vielen (unzähligen?) Mundstückherstellern kenn ich mich nicht so aus, mir genügten bislang Bach, Yamaha, Klier, Tilz und natürlich Breslmair ...
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Re: Hilfsgriffe für Intonation
Ich nutze überhaupt keine Hilfsgriffe, ausser bei langen Tönen e1 ab und zu mit 3, wenn ich merke, dass das im Satz besser stimmt...bin ich jetzt ein Exot?
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Re: Hilfsgriffe für Intonation
Absolut nicht, du spielst so, wie du es vor Jahren mal gelernt hast. Und anscheinend hast du nie einen Leidensdruck verspürt, an deiner Intonation noch weiter zu feilen. Das macht man erst dann automatisch, wenn man zum Beispiel verschieden gestimmte Instrumente (C, Es, Hoch A) nutzt oder mit anders gestimmten Instrumenten (Holzbläser, Streicher, Orgel usw.) zusammen harmonieren muss.
Ja, und die Mitmusizierenden (Dirigenten usw...) sind auch ein entscheidender Faktor...je mehr Stress sie verursachen, umso flexibler muss man selber werden.
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