Blutiger Anfänger bittet um Hilfe

Ansatzfragen, Welche Methode ist die beste,
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BornToSee
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Blutiger Anfänger bittet um Hilfe

Beitrag von BornToSee »

Hey liebe TrompeterInnen Gemeinde,

ich folge nun endlich meinem Impuls den ich als kleines Kind schon hatte und lege mir eine Trompete zu.

Allerdings habe ich wenig Verständnis von Musik oder gar des Spielens eines Instruments. Und ich fahre bald in Urlaub und wollte meine Trompete dahin mitnehmen, üben.
Einen Lehrer bezahlen und mich unterrichten lassen wird für das erste nicht drin sein.
Jetzt Frage ich mich was gibt's zu beachten? Vermutlich relativ viel...
Gibt es gute Lektüre oder allgemein Kniffe dir ihr empfehlen würdet? Würde mich sehr freuen

Hole mir die Tage folgende Trompete ab: https://m.thomann.de/de/thomann_tr620_s ... 1629920197

Danke euch
ttrumpett
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Re: Blutiger Anfänger bittet um Hilfe

Beitrag von ttrumpett »

Ich würde Dir dringend zu einem Lehrer raten.
Wenn es nicht wöchentlich geht, dann vll. 14- tägig?
Ohne Instruktionen wirst Du Dir evtl. schwer tun und vll. sogar die Lust verlieren an Deiner neuen Trompete...
Bedenke, dass bei einer Trompete erst mal ein Ton erzeugt werden muss (nicht wie bei einem Klavier, wo man eine Taste drückt und der Ton erklingt)
und das muss von Anfang an richtig gemacht werden!
Schlechte Angewohnheiten sind schwer zu korrigieren...
Trumpetzky
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Re: Blutiger Anfänger bittet um Hilfe

Beitrag von Trumpetzky »

Da du gerade am Anfang des Trompetespielen stehst, bin ich derselben Meinung wie mein Vorposter.
Es ist HÖCHST WICHTIG das Handwerkszeug von der Pieke auf möglichst fehlerfrei zu lernen und hier ist ein Lehrer unerlässlich.
Es muss, wenn es finanziell eng ist, ja wirklich nicht wöchentlich sein. Wenn du die Zeit und das Geld aufbringen kannst, dir zumindest zweiwöchentlich eine halbe Stunde Unterricht zu leisten (wird am Anfang genügen) dann erhöht das mMn die Wahrscheinlichkeit, dass dir die Freude an der Trompete erhalten bleibt und du dich mit jeder Unterrichtseinheit verbesserst.
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Re: Blutiger Anfänger bittet um Hilfe

Beitrag von Hochwälder »

Alles richtig, was die Vorredner schreiben!!
Antrainierte schlechte Gewohnheiten, die im Grunde beim Selbststudium garantiert nicht ausbleiben, sind später idR nur mit viel Aufwand wieder korrigierbar.

Ich möchte die angegebene Trompete nicht schlecht reden, es gibt aber sicher bessere Schülerinstrumente, Stichwort: Yamaha, evtl Gebrauchtmarkt.
Viel Erfolg.
Wer nie vom Weg abkommt, der bleibt auf der Strecke.
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Re: Blutiger Anfänger bittet um Hilfe

Beitrag von Trumpetzky »

Auf ebay-kleinanzeigen findet man haufenweise Yamaha YTR-4335G (nicht die GII). Diese Trompeten sind Spitze und kosten zwischen 350 und 400€. DAS ist eine Trompete, die dich ggf. ein Trompeter-Leben lang begleitet oder wieder zu einem vernünftigen Tarif (wenn schöner Zustand) weiterverkaufbar ist.
Die Thomann-Hupe wirst du dein Leben lang haben ;)
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Re: Blutiger Anfänger bittet um Hilfe

Beitrag von Maxbert »

Es gibt auch sehr gute Exemplare im günstigen Bereich. Ich habe bereits mehrere sehr günstige Trompeten aus Asien oder Osteuropa an Schüler/Musiker vermittelt. Grundlage ist dabei, dass ein erfahrener Trompeter das Instrument anspielt und schaut, ob technisch und intonatorisch alles okay ist. Natürlich macht man mit der Yamaha gar nichts falsch, bei manchen ist das Modell aber finanziell nicht möglich.
Wenn es geht, einfach mal eine kostenlose Probestunde bei der lokalen Musikschule vereinbaren und dann den Lehrer mal die Trompete anspielen lassen.
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Re: Blutiger Anfänger bittet um Hilfe

Beitrag von C-Becks »

Auch ich kann nur empfehlen zumindest die allerersten Steps mit einem Lehrer zu machen. .... Aber wenn das wirklich absolut nicht drin sitzt wären meine Tipps die folgenden: Forme den Trompetenansatz gemäß diesem Video https://www.youtube.com/watch?v=lLE_-ly8hrQ Es besteht die Möglichkeitk, dass dies bei dir nicht funktioniert, aufgrund der Zahnstellung oder anderer körperlicher Eigenheiten aber das ist das Risiko das du tragen musst wenn du es ohne Lehrer machen möchtest. DAs Video finde ich zumindest eines der hilfreichsten für das Thema das ich je gefunden habe. Charlie Porter ist mE generell zu Empfehlen.
Simultan dazu solltest du von Anfang an auf die richtige Atmung achten. Hier gibt es zu Hauf Videos die mehr oder weniger das gleiche erzählen, nur wie man sich rantastet ist jeweils unterschiedlich. Kannst dir ja hier das raussuchen, was dir am meisten liegt.
Die Thomann-Instrumente kann ich meiner Erfahrung nach wärmstens weiterempfehlen, habe bereits einige Thomann Trompeten und flügelhörner angespielt und hatte bisher kein schlechtes Instrument dabei.

ABER: Meine Vorredner haben schon recht. Ohne Lehrer ist die Gefahr riesig, wenn nicht sogar unabwendbar, dass du dier was falsch aneignest, was nachher nicht mehr oder nur sehr schwer wegzukriegen ist.
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Re: Blutiger Anfänger bittet um Hilfe

Beitrag von BornToSee »

Ich danke euch. Ihr seid auf jeden Fall zu mir durchgedrungen.
Werde versuchen mir ein Lehrer zu suchen, gibt's es da was zu beachten? Wie viel Budget ist angemessen?

Ich könnte die Thomann TR 620 gebraucht für 100 Euro kaufen. Hätte theoretisch auch das Geld für eine ytr 4335G denke aber am Anfang wird man vermutlich eh keinen Unterschied bemerken?
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Re: Blutiger Anfänger bittet um Hilfe

Beitrag von Trumpetzky »

Da irrst du dich gewaltig. Ich vertrete die Meinung, dass das beste Instrument für den Anfänger gerade gut genug ist, damit negative Einflüsse durch die Hardware von vorn herein ausgeschlossen werden.

Wenn das Geld da ist, empfehle ich dringend, in ein höherwertiges Horn zu investieren.

Im Gegenzug kann ein guter Trompeter auch mit einer schlechteren Trompete noch passabel spielen.
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Re: Blutiger Anfänger bittet um Hilfe

Beitrag von blechfan »

Trumpetzky hat geschrieben: Donnerstag 9. September 2021, 09:15 Ich vertrete die Meinung, dass das beste Instrument für den Anfänger gerade gut genug ist ...
Das sehe ich anders! Wenn Du ein günstiges Instrument gebraucht bekommen kannst, nimm es und investiere das übrige Geld in Unterricht!
Trumpetzky hat geschrieben: Donnerstag 9. September 2021, 09:15 ... damit negative Einflüsse durch die Hardware von vorn herein ausgeschlossen werden.
Negative Einflüsse durch die Hardware gab's bei den China-Tröten der 1. Generation.
Die negativen Einflüsse durch die "Software" zu vermeiden, ist viel, viel wichtiger.
Für einen Anfänger gibt es zunächst mal 2 wichtigste Themen: Die richtige Position des Mundstückes am Mund und die Tonerzeugung. Und eventuell noch ein halbwegs geeignetes Mundstück zu beschaffen ("Standardmundstück"); bei gebrauchten Instrumenten finden sich nämlich manchmal die übelsten Mundstücke ...
Deshalb, am Anfang: Lehrer ist ein MUSS!!!
Und wenn die Grundlagen mal gelegt sind und Freude am Spielen aufkommt, ist ein besseres Instrument schnell besorgt.
Gruß blechfan
Zuletzt geändert von blechfan am Donnerstag 9. September 2021, 16:59, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Blutiger Anfänger bittet um Hilfe

Beitrag von ttrumpett »

So was ist Ansichtssache...
Meine Meinung
Eine gebrauchte Yamaha 3335 oder 4335 kaufen für 300 bis 400 Euro!!
Die kriegt man , ohne Verlust, jederzeit wieder verkauft und wir reden hier ja nicht von Beträgen im Tausender Bereich. Wir Trompeter sind gesegnet. Andere Instrumente kosten ein Vielfaches!! (Klavier, Geige, Bassklarinette etc...)
Das Geld für eine Noname Tröte ist in der Regel weg...Trompeten ohne Markenbezeichnung werden oft zwischen 50.- bis 90.- angeboten
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Re: Blutiger Anfänger bittet um Hilfe

Beitrag von blechfan »

BornToSee hat geschrieben: Dienstag 7. September 2021, 22:14 Einen Lehrer bezahlen und mich unterrichten lassen wird für das erste nicht drin sein.
Das war der Ausgangspunkt. Und ohne Lehrer ist es sch..ssegal, welches Instrument er hat, da hülfe ihm auch eine 4.000 € Trompete nicht weiter. Ist meine unmaßgebliche Meinung. Und Erfahrung.
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Re: Blutiger Anfänger bittet um Hilfe

Beitrag von GT-Karl »

:wink: Aber mit einer völligen Mistkanne wird es erst recht Nichts werden! Mit einer gebrauchten Yamaha der o.a. Serien (in ordentlichem Zustand) hat er zumindest schon mal nicht die Trompete gegen sich! Hindernisse gibt es dann noch genug, aber ein paar hilfreiche Tips für Anfänger, wie z.B. die Charly Porter Videos oder die Reihe von Greg Spence gibt es für den autodidaktischen aufgestellten Anfänger heute eben schon, dank Internet. Sowas hatte ich früher nicht, da stehen die Chancen doch etwas besser ......!

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Re: Blutiger Anfänger bittet um Hilfe

Beitrag von yogi »

C-Becks hat geschrieben: Mittwoch 8. September 2021, 14:16 Forme den Trompetenansatz gemäß diesem Video https://www.youtube.com/watch?v=lLE_-ly8hrQ
da bin ich völlig anderer Meinung. Auf dem Video sind in der Oberlippe deutliche Abdrücke vom (oberen) Mundstückrand im Lippenrot zu sehen. Mit dem "Visualizer" zeigt Herr Porter dann auch, dass dies wohl in Schritt 3 passiert. Erstaunlich hierbei ist, dass er selbst auch in anderen Videos vor diesem Einsetzen warnt. :Hä:

Btw. eine Schere als Visualizer zu verwenden ist vielleicht nicht die beste Idee ... :lehrer:
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Re: Blutiger Anfänger bittet um Hilfe

Beitrag von Singvögelchen »

yogi hat geschrieben: Freitag 10. September 2021, 01:23
C-Becks hat geschrieben: Mittwoch 8. September 2021, 14:16 Forme den Trompetenansatz gemäß diesem Video https://www.youtube.com/watch?v=lLE_-ly8hrQ
da bin ich völlig anderer Meinung. Auf dem Video sind in der Oberlippe deutliche Abdrücke vom (oberen) Mundstückrand im Lippenrot zu sehen. Mit dem "Visualizer" zeigt Herr Porter dann auch, dass dies wohl in Schritt 3 passiert. Erstaunlich hierbei ist, dass er selbst auch in anderen Videos vor diesem Einsetzen warnt. :Hä:

Btw. eine Schere als Visualizer zu verwenden ist vielleicht nicht die beste Idee ... :lehrer:
Wer als Anfänger mit solchen Videos im Selbststudium beginnt, ist zum Scheitern verurteilt.
Schade um all die Mühen und das Geld, welches du umsonst investiert hast.
Lass dir bitte zu Beginn wenigstens ein paar Stunden erklären, wie man die Trompete richtig hält, wie sich eine gesunde Atmung anfühlt, wie eine klare Ansprache funktioniert, wie überhaupt ein klarer Ton zu klingen hat...dann kannst du gern im Selbststudium ein halbes Jahr deine ersten aus dem Internet kopierten Trompetenschulen durcharbeiten. Und du wirst keinen Spaß dran finden...weil das mit einer Sammlung fliegender Blätter nichts wird.
Und ohne Feedback von einer Person, deren trompeterische Autorität außer Frage steht, wirds ganz schwer. Da ist auch die Frage des Instrumentes anfangs völlig egal. Wenn du nach einem halben Jahr richtig Feuer gefangen hast und selber die Unterschiede zwischen den Instrumenten spürst, dann kannst du anfangen, über dein Trauminstrument nachzudenken.
Liebe Grüße vom Singvögelchen!


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