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Re: Sechzehntel üben

Verfasst: Sonntag 12. Dezember 2021, 20:42
von Joh
Tach zusammen,

ich komme bei schnellen Läufen manchmal auch nicht zurecht. Die Anstoßgeschwindigkeit ist dabei nicht das Problem, auch ohne Doppelzunge.
ABER: Anstoß und Finger sind nicht synchron, so dass die Läufe verschmieren, wenn es zu schnell wird.
Welche Übungen / Ratschläge könnt Ihr empfehlen, diese Synchronisierung zu üben? (Außer im Legato zu spielen natürlich...)

Re: Sechzehntel üben

Verfasst: Montag 13. Dezember 2021, 10:49
von burt
Moin,

Clark Nr. 2 und Nr. 3. Die Übungen abwechselnd gebunden und gestoßen (Einzelzunge) üben. Es empfehlen sich auch weitere Wechsel in der Artikulation. Bei Vierergruppen z.B. zwei gebunden, zwei gestoßen und umgekehrt usw. Und wichtig: langsam üben, auch wenn Du einige Tonarten schneller hinbekommst. Gerne auch mit Metronom. :D
Es muss übrigens nicht unbedingt Clark sein. Es gibt in dieser Art viele Variationen. Allen Vizzuti schreibt beispielsweise zu entsprechenden Übungen in seinen Werken: Bang the valves down hard! d.h. bewußtes und hartes Herunterdrücken der Ventile.
Ja, und das ganze am besten mehrmals in der Woche. :wink:

Re: Sechzehntel üben

Verfasst: Montag 13. Dezember 2021, 12:45
von CityOfMozart
Zusätzlich dazu:
Clarke 1 oder 2: Jeweils die 2. Vierergruppe in doppeltem Tempo spielen, bei der Wiederholung wechseln (Tipp von P. Thibaud)

Re: Sechzehntel üben

Verfasst: Montag 13. Dezember 2021, 15:10
von Joh
Cool, danke, probiere ich.
Aktuell schmiert’s z.B. im Bigband-Satz beim Intro und den verwandten Stellen bei Attitude Dance. Und das Ding klingt nur angestoßen und schnell wirklich gut.

Re: Sechzehntel üben

Verfasst: Montag 13. Dezember 2021, 16:16
von Bixel
Joh hat geschrieben: Montag 13. Dezember 2021, 15:10Aktuell schmiert’s z.B. im Bigband-Satz beim Intro und den verwandten Stellen bei Attitude Dance. Und das Ding klingt nur angestoßen und schnell wirklich gut.
Das stimmt meines Erachtens nicht. "Schnell": ja. "Angestoßen": nein.
Auch Tower of Power spielt diese Passage (einen Ganzton höher) nicht durchgängig angestoßen.
Es wird lediglich durch geschicktes "natürliches" Artikulieren der Eindruck erweckt, alle Töne der Sechzehntel-Passage würden angestoßen.
Tatsächlich bestimmen aber die (greifenden) Finger das Timing, und der Anstoß per Zunge "fällt aus" bei jenen Tönen, die keinen Anstoß erfordern/"verdienen".

Die Beherrschung eines schnellen Sechzehntel-Staccato mag in Klassik und "Neue Musik" unverzichtbar sein; in Pop und Jazz "quält" man sich als Trompeter:in mit so etwas eigentlich nicht unnötig. Wer es trotzdem beherrschen möchte, die/der übt es halt aus "sportlichem Ehrgeiz".

Ich kann die erwähnte Passage ohne Mühe originalgetreu nachspielen.
Mit konsequent einzeln gestoßenen Sechzehnteln kann ich's aber nicht. :oops:

Re: Sechzehntel üben

Verfasst: Montag 13. Dezember 2021, 18:48
von Joh
Okay!
Lass gern mal hören.

Re: Sechzehntel üben

Verfasst: Montag 13. Dezember 2021, 19:53
von Bixel
Bisschen auf die Schnelle hingepfuscht, aber etwa so:

https://www.dropbox.com/s/jogr6vmhtv4lq ... e.mp3?dl=0

Re: Sechzehntel üben

Verfasst: Dienstag 14. Dezember 2021, 07:21
von Joh
Okay, danke, klingt wie angestoßen.
Bei mir verwischt es etwas mehr, vor allem in der Öffentlichkeit. Ich würde es gerne mit 70% meines Könnens spielen, im Moment sind es 90, das ist zu riskant. Ich sehe mir Clark an und versuche, rationeller zu spielen.

Re: Sechzehntel üben

Verfasst: Dienstag 14. Dezember 2021, 11:56
von Bixel
Ich kenne deine Arbeitsweise nicht - daher noch ein Tipp "ins Blaue":
Lerne die bluesig schnelle(n) Phrase(n) unbedingt auswendig!
Wenn da kein Notenblatt mehr liegt, orientiert man sich - quasi notgedrungen - am gewünschten Klang und an der "Haptik" (= memorierte Griff-Reihenfolge).
Erst dann klingt - bei mir zumindest - eine solche Passage einigermaßen leicht und flüssig.

Re: Sechzehntel üben

Verfasst: Dienstag 14. Dezember 2021, 16:57
von Joh
Jou, ist klar. Ich spiele auch einigermaßen Klavier, das ist extrem hilfreich, sowohl zum Auswendiglernen als auch für Soli, weil man sich immer die Klaviatur vorstellen kann. Mit diesem konkreten Bild geht beides viel leichter als nur abstrakt gelernt.