Anfänger im Orchester

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Merikinos
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Anfänger im Orchester

Beitrag von Merikinos »

Liebe Trompeter:innen

Ich bin erwachsene Anfängerin auf der Trompete. Vor zwei Jahren habe ich mit dem ersten Lockdown begonnen, mit dem Trompetenfuchs Trompete spielen zu lernen (mit 35). Nach 3 Monaten hab ich erstmal wieder aufgehört und dann ein halbes Jahr später wieder angefangen und täglich ca. 30 Minuten geübt. Ich habe auch Unterricht genommen. Dafür habe ich ein Erwachsenenabo, was sozusagen eine Art 10er Karte ist, d.h. ich habe nicht jede Woche Unterricht, sondern nehme immer mal wieder eine einzelne Stunde von meiner Karte. Nun fand mein Lehrer, dass ich gut genug wäre, einer Kapelle beizutreten und so habe ich mir eine kleine, nette Blaskapelle in einer kleinen Stadt gesucht. Sehr nette Leute sind da.
Aber nun zum Problem: Ich habe erstmal einen Realitätsschock erlitten und fürchte nun, dass ich doch noch viel zu schlecht bin um in einer Kapelle mitzuspielen. Ich war nun bei drei Proben, aber abgesehen davon, dass ich nur Bahnhof verstehe, kann ich die Stücke auch nicht fehlerfrei spielen. Ist das aus eurer Sicht normal und ok, dass man am Anfang nicht so richtig mitkommt oder bin ich doch noch zu weit entfernt?
Folgende Probleme habe ich aktuell:
1. Es wird ein neues Stück verteilt und alle können das grundsätzlich einfach spielen, ich muss dafür aber erstmal 1 Woche üben.
2. Wenn in der Partitur andere Register dran sind, habe ich keine Ahnung, wann mein Einsatz kommt. Wenn die Trompeterkollegen das Instrument hochnehmen, dann mach ich das einfach auch.
3. Gleiches bei längeren Pausen, ich weiss allein nicht, wann ich wieder anfangen muss.
4. Sehr schnelle oder sehr hohe Abschnitte kann ich schlicht nicht spielen.
5. Ich spiele die 2. oder 3. Trompete, je nachdem, was es gibt im Stück. Meist entspricht das rhythmisch dennoch der 1. Stimme und ich lausche auf die anderen Trompeten. Manche Stücke haben aber Trompetenstimmen, die gar nicht übereinstimmen, dann bin ich verloren, keine Chance.
6. Zusammen mit dem Grundrepertoire, das ich eh einstudieren muss, sind es ca. 12 Stücke, das übersteigt meine Kapazitäten beim Üben. Ist es akzeptabel, wenn man als Anfänger ein paar Stücke rauspickt und ein paar nicht mitspielt?
Hoffe, das war jetzt nicht zu lang, vielleicht haben die erfahrenen Musiker:innen unter euch ein paar Tipps fürs Zurechtkommen in der Kapelle.
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C-Becks
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Re: Anfänger im Orchester

Beitrag von C-Becks »

Hallo und herzlich Willkommen im Forum,

so oder so ähnlich ergeht es vielen Neulingen in Laienorchestern. Und das ist auch ganz gut so. Ein wichtiger Leitsatz für die eigene Weiterentwicklung ist: Spiele zusammen mit Musikern die weiter sind als du. Davon kannst du nur lernen. Viele der von dir angesprochenen Themen verbessern sich im Laufe der Zeit automatisch. Dennoch solltest du in Betracht ziehen weiter Unterricht zu nehmen. Denn gerade wenn man schon etwas älter ist (no offense) fällt einem das Lernen neuer Dinge nicht mehr ganz so leicht. Ein Lehrer kann dir dabei helfen regelmäßige Fortschritte zu machen und die wiederum sind wichtig damit du den Spaß an der Sache nicht verlierst. Und es muss ja nicht der klassische Instrumentalunterricht sein. So wie du mit deiner 10er Karte ist doch schonmal ein Anfang. Später helfen vll. auch einzelne Onlinesessions mit guten Lehrern.

Ich wünsche dir auf jeden Fall, dass du mit Spaß dabei bleibst und hole dir natürlich auch gerne Tipps hier im Forum.

VG Christian
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Singvögelchen
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Re: Anfänger im Orchester

Beitrag von Singvögelchen »

Merikinos hat geschrieben: Mittwoch 2. März 2022, 14:56
1. Es wird ein neues Stück verteilt und alle können das grundsätzlich einfach spielen, ich muss dafür aber erstmal 1 Woche üben.
Völlig normal am Anfang. Die anderen Kollegen sind einfach schon versiert mit diesem Repertoire, da ähnelt sich dann auch vieles in den Blaskapellen. Die Muster sind gleich, das wird mit der Zeit zur Routine.
Merikinos hat geschrieben: Mittwoch 2. März 2022, 14:56
2. Wenn in der Partitur andere Register dran sind, habe ich keine Ahnung, wann mein Einsatz kommt. Wenn die Trompeterkollegen das Instrument hochnehmen, dann mach ich das einfach auch.
Da würd ich dir mal empfehlen, während der nächsten Probe kaum mitzuspielen, sondern beim Horn, der Bassposaune, der Pauke oder was dich sonst noch interessiert, die Stimme komplett mitzulesen und aus einer völlig neuen Perspektive das Stück kennenzulernen. Du bist mit Trompete in der Hand noch das Kaninchen, was die Schlange anstarrt, du musst dich davon lösen und hören was um dich rum geschieht. Auch so ein Entwicklungsprozess, der lange dauert.
Merikinos hat geschrieben: Mittwoch 2. März 2022, 14:56 3. Gleiches bei längeren Pausen, ich weiss allein nicht, wann ich wieder anfangen muss.
Du wirst nicht drumrum kommen, diszipliniert zählen zu lernen. Da gibt es richtig gute Tricks und Kniffe, wie man sich die Musik in 4/8/16 Takte einteilt und wie man mit den Fingern die Takte abzählen kann. Frag mal die Kollegen, die erklären das meistens gern, weil das auch für sie mühsam war zum Lernen. Frag auch mal einen der Schlagzeuger, ob er dir mal ein paar Rhythmen anfängergerecht vorspielen kann. Das hilft, weil du dann während der langen Pausen einfach weißt, worauf du zu achten hast.
Merikinos hat geschrieben: Mittwoch 2. März 2022, 14:56 4. Sehr schnelle oder sehr hohe Abschnitte kann ich schlicht nicht spielen.
Musst du jetzt auch noch nicht. Versuch, innerlich die Stimme mitzuverfolgen, damit du den geschriebenen Notentext so empfindest, als ob du ihn spielst. Irgendwann ist es dann mal soweit. Du kannst auch deine Stimme vereinfachen, ohne dass es stört. Einfach während der schweren Passagen mal nur die Hauptnoten auf den schweren Zählzeiten mitspielen, notfalls nach unten oktaviert, und du bleibst drin im Stück.
Merikinos hat geschrieben: Mittwoch 2. März 2022, 14:56 5. Ich spiele die 2. oder 3. Trompete, je nachdem, was es gibt im Stück. Meist entspricht das rhythmisch dennoch der 1. Stimme und ich lausche auf die anderen Trompeten. Manche Stücke haben aber Trompetenstimmen, die gar nicht übereinstimmen, dann bin ich verloren, keine Chance.
Kontrapunkt, jeder spielt scheinbar was völlig anderes. Da solltest du zuallererst deine eigene Stimme beherrschen, im Idealfall auch alle anderen. Dann verwirren die dich nämlich nicht mehr im Zusammenspiel. Der nächste Schritt wäre eine Registerprobe, wo mal nur ihr Trompeten miteinander warm werdet. Wenn ihr sicher seid, dann darf das Tuttiorchester endlich mitmachen.
Merikinos hat geschrieben: Mittwoch 2. März 2022, 14:56 6. Zusammen mit dem Grundrepertoire, das ich eh einstudieren muss, sind es ca. 12 Stücke, das übersteigt meine Kapazitäten beim Üben. Ist es akzeptabel, wenn man als Anfänger ein paar Stücke rauspickt und ein paar nicht mitspielt?
Im Amateurbereich sind doch alle heilfroh, wenn es motivierten Nachwuchs gibt. Üb jede Woche deine 2/3 Titel für die Probe und den Rest hör aktiv zu. Da lernst du vermutlich am allermeisten. Wenn du eine Partitur ergattern kannst für diesen Zweck, wunderbar. Da kannst du richtig gut sehen, was passiert. Du kannst das Mitzählen viel besser lernen, als wenn du nur mit dem Fuß wackelst.
Merikinos hat geschrieben: Mittwoch 2. März 2022, 14:56 Hoffe, das war jetzt nicht zu lang, vielleicht haben die erfahrenen Musiker:innen unter euch ein paar Tipps fürs Zurechtkommen in der Kapelle.
Sorry, war jetzt auch ein bisschen viel Antwort. Aber bleib dran, du hast die üblichen Problemchen alle sehr gut erkannt und beschrieben, deshalb wirst du sie auch lösen können. Geduld ist das Zauberwort. Wenn du die Noten quasi vom Blatt singen kannst, also den Melodieverlauf in dir spürst, wird alles viel leichter. Dann geht vieles auch vom Blatt. Genauso ist es mit den rhythmischen Figuren. Übung und ständige Wiederholung bringen die Routine. :gut:
Liebe Grüße vom Singvögelchen!


"Blas schön rein, dann kommts schön raus!"
Blechnase
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Re: Anfänger im Orchester

Beitrag von Blechnase »

Das ist vollkommen normal. Man darf nicht aufgeben, dann wird das. Und mit den langen 32 oder 64 Takten Pause haben viele Leute Schwierigkeiten. Ich finde ab Blatt spielen auch nach 40 Jahren schwierig, das mag mit meinen ausgesprochen schlechten Augen zusammen hängen oder andere Gründe haben …
Amateur an Trompete, Kornett, Flügelhorn und manchmal Basstrompete :D
troschi
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Re: Anfänger im Orchester

Beitrag von troschi »

Hallo ,

bei uns haben Newcomer große Erfolge erzielt , indem Sie während der Probe einfache Tonaufnahmen (Smartphone genügt...) erstellt haben.
Zuhause dann abspielen und in Ruhe die Noten mitlesen , später dann zur Aufnahme mitspielen.

Ganz wichtig : Keine Furcht !

Auch in diesem Orchester, hat schon JEDER falsche Töne, falsche Einsätze o.ä. abgeliefert .... :Uups:

Versprochen !

Nimm dir Zeit - du wirst dort gebraucht...!


LG jörg
Trumpetzky
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Re: Anfänger im Orchester

Beitrag von Trumpetzky »

Zu allererst: du spielst erst 2 Jahre Trompete und hast dich im Großen und Ganzen schon sehr gut entwickelt, wenn ich das so lese. Fürs Orchester ist das dennoch eine sehr kurze Zeit, weil dir noch viele Grundlagen, und auch die Musiktheorie fehlen. Die Routine sowieso.

Wenn du Begriffe in den Noten nicht verstehst, hab keine Scheu, deine Kollegen oder den Dirigenten zu fragen, was das bedeutet. Das sollte selbstverständlich sein, dass dir da weiter geholfen wird.
Du kannst viele Dinge nicht selbstständig und "automatisch", was deine Kollegen mit viel mehr Erfahrung schon können. Hier gilt "Welpenschutz" und sie sollten sich tunlichst darum kümmern, dich im "Schwimmen" zu halten, anstatt dich untergehen zu lassen.

Was das Erlernen neuer Stücke angeht ist es kein Problem, dass du das nicht vom Blatt spielen kannst. Das musst du garnicht und ist mit deinem Können auch schlicht unmöglich. Du brauchst noch sehr viel Zeit, um dich selbst zu koordinieren und das Notenbild "handwerklich" umzusetzen. Das ist völlig normal und okay so.
Rhythmisch - da sind wir wieder bei den Grundlagen - brauchst du einfach noch Zeit. Das macht die Erfahrung, die Ausbildung und das Üben. Manche Dinge muss man sich auch beim Üben "Auszählen". Ich mache das heute noch immer, wenn ich wo nicht zurecht komme. Mit dem Metronom langsam - wortwörtlich - auszählen. Bzw. drück ichs halt ins Notenschreibprogramm und lass es mir vorspielen (wobei das für dich wahrscheinlich eine Überforderung wäre).

Was das Thema Pausen angeht: im Amateurbereich ist es mEn das Hauptproblem, dass man zwar "zählt" aber irgendwann einfach raus fliegt. Man verzählt sich oder vertut sich irgendwo - das passiert laufend. Was sind "längere Pausen" für dich?
Alles, was mehr als 16 Takte Pausen sind, könnte der Dirigent auch dann Einsätze geben - sofern er das kann. Oder man muss halt wirklich diszipliniert zählen lernen.

Was das Übepensum angeht: nimm dir aus dem zur Verfügung stehenden Repertoire Stücke heraus, die dir Spaß machen und wo du schon gut zurecht kommst - das erhöht die Motivation - und ein, zwei Sachen, wo du kämpfst. Das steigert den Ehrgeiz. Es ist - da du noch so "frisch" bist, einfach zeitintensiver als bei den alten Hasen, darum ist es wichtig, dass du dich selbst beim Üben nicht frustrierst.
Etwas Abwechslung schafft auch, z.B. mit Youtube-Videos einfach mitzuspielen und zu schauen, wie weit man kommt. PlayAlongs lockern das sterile Übe-Regime daheim etwas auf und sind einfach spaßig.

Manches wird schneller funktionieren, anderes braucht länger. Das ist okay und das ist normal. Bitte mach dir da selber keinen Druck und vor allem: Lass dir vom Orchester, den Registerkollegen, dem Dirigenten,... keinen Druck machen! Die sollen froh sein, dass es motivierten Nachwuchs gibt und sich gefälligst darum kümmern, dir das Leben so leicht wie möglich zu machen, damit es für dich einfacher wird.
Merikinos
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Re: Anfänger im Orchester

Beitrag von Merikinos »

Vielen Dank für eure Ratschläge, ich werde ein paar davon mal ausprobieren und berichten. Fühle mich nun doch ermuntert weiter zu arbeiten, ich war nicht sicher, ob ich nicht doch einfach noch zu schlecht bin. Aber wenn es anderen am Anfang auch so geht...
Also ein Schlagzeug oder Pauke gibt es nicht, nur Bläser. Ich versuche mal zu zählen. Aber da alles immer verschieden schnell ist, weiss ich auch nicht wie schnell. Ich habe auch keine Partitur, nur einen langen schwarzen Strich in meinen Noten ;) Von manchen Stücken, z.B. Fate of the Gods gibt es bei YouTube Aufnahmen mit der Partitur als Bild, das ist nicht schlecht, da kann ich mitlesen und weiss dann wann ich dran bin. Tonaufnahme ist auch gut, das mach ich mal.
Den Dirigenten verstehe ich nicht so ganz. Er gibt den Takt vor und den Einsatz und Schluss für alle zusammen, aber ich glaube nicht, dass er einzelne Einsätze angibt, war zumindest nicht erkennbar für mich.
Die anderen Musiker:innen dort sind wirklich sehr nett, die helfen mir auch, wenn ich den Faden verloren hab und zeigen mir, wo wir sind. Aber das ist ja keine Dauerlösung.
"Ganz wichtig : Keine Furcht !"
Haha, na ja, ich fürchte mich schon sehr.
Die schwierigsten Stücke aktuell sind Carmen und Toccata, ich weiss da nie, wo wir sind und verlier nach ein paar Takten den Faden. Ich lad mal ein paar Beispiele hoch. Ich glaube, man darf keine Noten veröffentlichen, ich hab sie mal am Rand abgeschnitten, hoffe es ist dann ok.
Merikinos
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Re: Anfänger im Orchester

Beitrag von Merikinos »

Geht nicht, das Hochladen.
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Re: Anfänger im Orchester

Beitrag von ebnater »

Das sind alles ganz typische Problemchen, die jeder am Anfang hat, der neu in ein bestehendes Ensemble kommt und vorher eher alleine oder in kleiner Besetzung musiziert hat.

Wenn Du eine Partitur hast, nicht nur Deinen Einzelstimmenauszug, dann lies einzelne Stimmen mit. Such Dir eine "markante" Stimme raus, markiere dort eine Stelle 2-6 Takte VOR DEINEM Einsatz und bei Probe / Aufführung mitlesen, dann weißt Du genau, wann Du dran bist.
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Re: Anfänger im Orchester

Beitrag von Oberscheyrer »

Hallo
ein Tip zum Pausenzählen.
Nimm wie in der Grundschule die Finger zum zählen.
Z.B. 4/4Takt:
Daumen 1 2 3 4
+Zeigefinger 2 2.3.4
+Mittelfinger 3 2.3.4
+ Ringfinger 4 2 3 4
+ kleiner Finger 5 2 3 4.
Und wenn du die ganze Hand gestreckt hast sind 5 Takte vorbei.
Und weiter geht es wieder mit dem Daumen. 6 2 3 4
Du musst ja nicht jedesmal die Finger weit strecken. Es genügt ja schon jeweils eine kleine Regung in den Fingern.
Das mach ich und alle meine Kollegen schon seit vielen Jahren.
Es passiert übrigens jedem Orchesterneuling und bei mir wars genauso, dass die anderen mit dem Stück schon fertig sind und du dich noch in der Mitte des Musikstückes befindest.
Das wird schon.
Kopier die Stücke und übe sie zuhause. Dann macht dir auch bestimmt niemand Vorwürfe.
Nur wenige können übrigens neue Stücke und insbesondere schwierige Passagen fehlerlos vom Blatt spielen.
Erfahrene Musiker können sich beim ersten Durchspielen nur besser "durchwursteln".
Viel Spass noch und in einem Jahr, wenn du das Programm besser kennst, ist es bestimmt besser.
Gruss
Oberscheyrer
Trumpetzky
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Re: Anfänger im Orchester

Beitrag von Trumpetzky »

Eine Anmerkung zum Dirigenten: du bist augenscheinlich nicht mit den Dirigierbildern vertraut. Es gibt im Grunde für jede Taktart einen definierten Ablauf, wo welche Zählzeit ist.
Das lernen Kinder z.B. im Jugendorchester. Da du spätberufen bist, fehlt dir dieser Step. Normalerweise kann man aus dem Dirigat einigermaßen ablesen, wo die Zählzeiten sind.
https://de.wikipedia.org/wiki/Schlagfigur stellt das mEn relativ gut dar.

Das schaut nicht bei allen Dirigenten gleich aus, und manche machen das komplett anders, aber speziell bei Laien-Orchestern ist ein erkennbares Dirigierbild sehr wichtig, da damit steht und fällt, wie das Orchester spielt.
Der Musiker ist oft garnicht daran schuld, dass er nicht richtig spielen kann. Ganz häufig liegt es daran, dass das Dirigat einem hilflosen "Rudern" ähnelt, wo man das Metrum einfach nicht finden kann - dementsprechend wirr hört sich das Orchester dann auch an.
yogi
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Re: Anfänger im Orchester

Beitrag von yogi »

Merikinos hat geschrieben: Mittwoch 2. März 2022, 14:56 Ich bin erwachsene Anfängerin auf der Trompete. Vor zwei Jahren habe ich mit dem ersten Lockdown begonnen, mit dem Trompetenfuchs Trompete spielen zu lernen (mit 35). Nach 3 Monaten hab ich erstmal wieder aufgehört und dann ein halbes Jahr später wieder angefangen und täglich ca. 30 Minuten geübt. Ich habe auch Unterricht genommen. Dafür habe ich ein Erwachsenenabo, was sozusagen eine Art 10er Karte ist, d.h. ich habe nicht jede Woche Unterricht, sondern nehme immer mal wieder eine einzelne Stunde von meiner Karte.
:lol: wie bei ner Straßenbahn ... perfekte Lösung für Anfänger. :Tock:
Mal ehrlich - das hat schon Troll-Potential :cracy:
ttrumpett
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Re: Anfänger im Orchester

Beitrag von ttrumpett »

@Merikinos
Ich denke Yogi will Dir sagen:
Eine 10er Karte ist vielleicht ganz witzig aber nicht sehr effizient.
Fester wöchentlicher Unterricht würde sicher Deinen Ehrgeiz anstacheln und Du würdest wahrscheinlich konsequenter üben...und hättest dadurch wahrscheinlich weniger Frust und mehr Erfolgserlebnisse
yogi
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Re: Anfänger im Orchester

Beitrag von yogi »

ttrumpett hat geschrieben: Donnerstag 3. März 2022, 21:54 @Merikinos
Ich denke Yogi will Dir sagen:
Eine 10er Karte ist vielleicht ganz witzig aber nicht sehr effizient.
Fester wöchentlicher Unterricht würde sicher Deinen Ehrgeiz anstacheln und Du würdest wahrscheinlich konsequenter üben...und hättest dadurch wahrscheinlich weniger Frust und mehr Erfolgserlebnisse
nein, ich vermute hier ist wieder ein Foren-Troll unterwegs - Ferien und Corona ...
Falls nicht wollte ich es aber genau so gemeint haben, wie du es formuliert hast. :lol:
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