Ablauf Trompetenstudium

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Oberscheyrer
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Ablauf Trompetenstudium

Beitrag von Oberscheyrer »

Hallo liebe Trompeter (vor allem Trompeter mit Musikstudium),
ich bin seit über 40 Jahren Amateur-Trompeter.
Meine Ausbildung hab ich bei guten Lehrern erhalten, habe aber kein diesbezügliches Hochschulstudium.
Trotzdem glaube ich ein erfahrener Musiker zu sein, (Blasmusik, Unterhaltungsmusik) und vor allem im Bereich der klassischen Musik.
Ich habe viele bekannte Schulwerke intensiv komplett durchgearbeitet (Arban, Stegmann, Clark....).
Was mich schon immer interessiert hat:
Wie genau läuft eigentlich das Studium der Trompete ab?
Welche Materialen werden da verwendet?
Gibt es da Unterichtswerke, die für uns Amateure nicht zugänglich sind, oder wird da z.B. Arban und Clark etc. von vorne nach hinten durchgearbeitet?
Wäre schön, wenn mir jemand so ein Studium im Detail erläuern könnte.

Schöne Grüsse
Oberscheyern
Singvögelchen
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Re: Ablauf Trompetenstudium

Beitrag von Singvögelchen »

Hallo, das kann komplett verschieden ablaufen.
Ich kenne das Prozedere aus einer Zeit, wo es als Abschluss noch ein Diplom gab.
"Orchestermusiker/Trompete" das steht da wirklich drauf.

Inzwischen ist mit dem Modulsystem Bachelor/Master alles etwas anders. Aber das soll dir jemand jüngeres erklären.

Vom Ablauf her hatten wir damals relativ viel Freiraum, der allerdings fürs individuelle Üben vorgesehen war. Je nachdem, wie sinnvoll und effektiv man diese Zeit genutzt hat, ist man entsprechend vorangekommen. Oder hat in den ersten Semestern schnellstmöglich die ganzen Pflichtaufgaben abgearbeitet, um dann mehr Zeit für die Probespielvorbereitung zu haben.

Es gibt einige wenige Pflichtvorlesungen für den gesamten Hochschuljahrgang wie Musikgeschichte, Pädagogik, Methodik und Instrumentenkunde. Dann noch in kleineren Gruppen musiktheoretische Fächer wie Gehörbildung und Tonsatz. Dann eine Reihe von Seminaren wie Spezialkurse Musikgeschichte, Übungen zu Neuer Musik, Improvisation etc.
Hochschulchor, Hochschulorchester, Orchesterstudien im Blechsatz. Ich habe noch in der BigBand mitgespielt und parallel mit Barocktrompete angefangen, in dieser Gleichzeitigkeit besonders horizonterweiternd.
Einen Seminarschüler hatte ich für meinen Pädagogikabschluss auch noch regelmäßig zu unterrichten.
Nicht zu vergessen die wöchentliche Tortur im Pflichtfach Klavier. Wer da ordentlich Vorkenntnisse mitbringt, ist deutlich im Vorteil. Korrepetiton mit einer Klavierbegleitung ist auch vorgesehen.
Aber eigentlich alles Nebensache im Vergleich zum Hauptfach...das sind dann die 90 Minuten bei deinem Trompetenlehrer, weswegen du eigentlich an der Hochschule bist. Falls dieser noch als aktiver Solist durch die Welt reist, hast du dann manachmal wochenlang bei Assistenten Unterricht. Wenn der gut ist, super, wenn nicht, schade.
Bei uns damals gab es immer am Freitag 13.00 Uhr ein Klassenvorspiel, Dauer mindestens 2 Stunden. Das war allerbestes Probespieltraining.
Ja, nach zwei Jahren war Zwischenprüfung, bei zu schlechten Ergebnissen hat man die Reißleine gezogen. Und nach 5 Jahren war dann Abschluss.

Anfangs war das schwierigste Problem, eine Unterkunft zu ergattern. Der Rest hat sich dann ziemlich schnell zurechtgeruckelt. Da helfen einem die älteren Semester immer gern auf die Sprünge.
Liebe Grüße vom Singvögelchen!


"Blas schön rein, dann kommts schön raus!"
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