Probleme nach Ansatzumstellung

Ansatzfragen, Welche Methode ist die beste,
Probleme, Gundlegende Techniken etc.

Moderator: Die Moderatoren

Antworten
Sento2310
Newbie
Beiträge: 5
Registriert: Sonntag 30. Oktober 2022, 10:32
Meine Instrumente ..: Yamaha Xeno 8335
Yamaha 6810

Probleme nach Ansatzumstellung

Beitrag von Sento2310 »

Hi Leute,
Ich spiele seit ca. 14 Jahren Trompete.
Damals habe ich täglich sehr viel gespielt (bis zu 8 Stunden), und hab da dementsprechend eig. auch recht gut gespielt, normale B Trompete und Piccolo, bis ich vor ca. 4-5 Jahren umgezogen bin und mit meinem Studium begonnen habe.
Da habe ich zu Hause dann größtenteils mit Übungsdämpfer gespielt und nur einmal pro Woche ohne in der Orchesterprobe.
Vor etwa einem Jahr bin ich wieder umgezogen und seit dem übe ich zu Hause auch wieder ohne Dämpfer, ca. 1-2 Stunden am Tag, je nachdem.
Da ist mir dann aufgefallen, dass ich das Mundstück in meiner unteren Lippe einsetze, also die Kante bewusst ins Lippenrot setze.
Das habe ich vermutlich schon lange getan, und mein Lehrer hat das nie beanstandet, sondern macht es glaube ich auch selber.

Ich habe dann vor 10 Monaten ein Video von Charlie Porter gesehen, in welchem er seinen Ansatz beschreibt.
Dort habe ich dann gesehen, dass er das Mundstück nicht in der Unterlippe platziert.
Daraufhin habe ich hier im Forum und auch auf anderen Websites rumgelesen und herausgefunden, dass das Mundstück im Lippenrot einsetzen als etwas negatives angesehen wird.
Deshalb habe ich dann begonnen, meinen Ansatz umzustellen und die Lippen zusammenzudrücken, dann das Mundstück darauf setzen, und dann die Lippen im Mundstück etwas zu öffnen.
Ähnlich wie in Charlie Porters Video hier: https://www.youtube.com/watch?v=lLE_-ly8hrQ

Prinzipiell finde ich, dass sich dadurch meine Ausdauer etwas verbessert hat, und ich erwisch hohe Töne etwas öfters, wenn ich die Unterlippe mehr nach oben rücke was davor mit dem Mundstück im Lippenrot platzieren nicht so gut ging.
Die grundsätzliche Höhe ist aber wie mit meinem alten Ansatz ab dem F3 zu Ende.

Also so weit so gut.

Jetzt habe ich aber das Problem, dass ich gefühlt weniger Kontrolle über mein Trompetenspiel habe.
Das anstoßen fällt mir irgendwie schwieriger, vor allem wenn ich ein paar Takte Pause hatte und dann direkt einen Ton über dem E2 spielen muss.
Damit hatte ich eigentlich nie Probleme, erst seit meiner Ansatzumstellung.

Jetzt wollte ich mal fragen, ob ihr Erfahrungen habt bezüglich einer derartigen Ansatzumstellung und dem eventuellen Verlust von Kontrolle beim spielen.

Ich würde mich über Antworten freuen :)
Benutzeravatar
C-Becks
Moderator
Beiträge: 744
Registriert: Sonntag 20. April 2008, 17:57
Meine Instrumente ..: Yamaha 4335 GII
Getzen Eterna II
Thomann FH-900J RAW
Wohnort: Kleve
Kontaktdaten:

Re: Probleme nach Ansatzumstellung

Beitrag von C-Becks »

Hallo, ja das habe ich auch durch. Wenn die Range bis F3 noch da ist, und du mit deinem Ton (Klang) zufrieden bist. Die Kontrolle wird schon wiederkommen bei deinem Übepensum. Aber es geht halt nicht von heute auf morgen. Ich habe damals ebenfalls meinen Ansatz drastisch umstellen müssen und bis ich auf altem Level war sind sicherlich 2 Jahre vergangen. Wobei ich lange nicht zuviel geübt habe wie du es beschreibst. Seitdem geht es aber stetig bergauf. Mein "altes" Level habe ich irgendwann überholen können und lerne seitdem begierig weiter.

Also nicht verzagen, weitermachen ;-)
Bier - Bratwurst - Blasmusik
https://www.youtube.com/@Beckerbimmen
Sento2310
Newbie
Beiträge: 5
Registriert: Sonntag 30. Oktober 2022, 10:32
Meine Instrumente ..: Yamaha Xeno 8335
Yamaha 6810

Re: Probleme nach Ansatzumstellung

Beitrag von Sento2310 »

C-Becks hat geschrieben: Montag 10. Juli 2023, 08:17 Hallo, ja das habe ich auch durch. Wenn die Range bis F3 noch da ist, und du mit deinem Ton (Klang) zufrieden bist. Die Kontrolle wird schon wiederkommen bei deinem Übepensum. Aber es geht halt nicht von heute auf morgen. Ich habe damals ebenfalls meinen Ansatz drastisch umstellen müssen und bis ich auf altem Level war sind sicherlich 2 Jahre vergangen. Wobei ich lange nicht zuviel geübt habe wie du es beschreibst. Seitdem geht es aber stetig bergauf. Mein "altes" Level habe ich irgendwann überholen können und lerne seitdem begierig weiter.

Also nicht verzagen, weitermachen ;-)
Vielen Dank für deine Antwort. Dass es bei dir 2 Jahre gedauert hat zeigt mir, dass es einfach keine schnelle Sache ist, wie es z.b. bei Mundstücken sein kann, mit denen man nach ein paar Wochen schon wieder auf normalen Niveau spielen kann im Normalfall.
Es kann auch evtl. sein, dass ich zu wenig Etüden spiele zur Zeit und deshalb ich auch das Anstoßen mit dem neuen Ansatz nicht so schnell lerne, das ändere ich mal und nehme wieder mehr Arban etc. in das Üben mit rein :D
Ich habe mich in letzter Zeit eher mit höheren Stücken (Richtung Screaming) versucht, da wir im Sommerkonzert James Bond spielen und da 2 dis3 vorhanden sind, welche im Konzert dann auch kommen sollten.
Vermutlich habe ich dann wirklich normale Etüden für Anstoß und Flexibilität vergessen und eher nur Kraft trainiert. :Uups:
Benutzeravatar
C-Becks
Moderator
Beiträge: 744
Registriert: Sonntag 20. April 2008, 17:57
Meine Instrumente ..: Yamaha 4335 GII
Getzen Eterna II
Thomann FH-900J RAW
Wohnort: Kleve
Kontaktdaten:

Re: Probleme nach Ansatzumstellung

Beitrag von C-Becks »

Ich bin kein Lehrer, aber ich könnte mir vorstellen dein gefühlter Kontrollverluster rührt einfach auch von der für dich ungewohnten (neuen) Mundstückposition her. Die Muscle-Memory ist einfach noch nicht zuverlässig ausgebildet. Ich vermute du bekommst das Problem tatsächlich am schnellsten mit gezielten Koordinationsübungen - Anstoß- und Intervallübungen evtl. noch Naturtonbindungen in den Griff.
Bier - Bratwurst - Blasmusik
https://www.youtube.com/@Beckerbimmen
Alextrumpet
NormalPoster
Beiträge: 49
Registriert: Sonntag 18. April 2021, 23:06
Meine Instrumente ..: Weimann B und C
Courtois B
Ricco Kühn Piccolo

Re: Probleme nach Ansatzumstellung

Beitrag von Alextrumpet »

Ich habe ziemlich genau die selbe Ansatzumstellung hinter mir und bei mir war anfangs überhaupt keine Kontrolle da. Alle Töne unterhalb des G' konnte ich 2 Monate lang überhaupt nicht spielen weil die Lippen das nicht wollten und sobald gestoßen werden sollte ging fast gar nichts mehr. Da aber Ausdauer und Höhe so viel besser waren bin ich dabei geblieben und heute geht auch der Rest wesentlich besser als vor der Umstellung. Also ungewöhnlich oder besorgniserregend klingt das für mich nicht was du da beschreibst.
Antworten

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 85 Gäste